– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

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Wochenrückblick: Eine Scheibe Rückgrat

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 19 min Lesezeit

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Vor langen Zeiten, als Anetta Kahane noch nicht für eine gesamtdeutsche Nichtregierungs- , sondern eine Regierungsorganisation der DDR arbeitete, als sich im Westen die SPD noch einen alten weißen antikommunistischen Mann als Parteichef leistete und als es den Medien noch gut ging, in diesen Zeiten gab es ein berühmtes Lied des Oktoberklubs, einer von der SED und der Freien Deutschen Jugend geförderten Musiktruppe, das den Titel trug: „Sag mir, wo du stehst“.

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Der Grüßer von Chemnitz

Sein Foto mit dem erhobenen Arm ging um die Welt. Wer ist der Mann, der gestern wegen der Nazi-Pose verurteilt wurde?

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 12 min Lesezeit

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Das Bild des Chemnitzers André H. ging im August 2018 um die Welt: Bei der Protestdemonstration von Bürgern am 27. August gegen die Tötung eines jungen Chemnitzers durch irakische Asylbewerber sammelten sich damals Figuren aus der Neonazi- und Hooligan-Szene und zeigten den Hitlergruß. Besonders tat sich ein Mann hervor, der äußerlich nicht zu den anderen passte: verwaschenes blaues Kapuzensweatshirt, strähnige lange Haare. Andre H., so sein Name, hob mehrfach den Arm. Er posierte regelrecht für die Kameras ringsum.

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Warum Tönnies beim Thema Afrika nicht falsch liegt

Der Schalke-Boss geißelt sich für seine angeblich rassistischen Aussagen. Dabei hatte er – wenn auch rhetorisch grob – einen wichtigen Punkt getroffen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 13 min Lesezeit

Der Fleisch-Unternehmer und Schalke-Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies betrat kürzlich beim Tag des Handwerks in Paderborn ein vermintes Diskursgelände: Afrika und Demografie.

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Wochenrückblick: Publikumsüberlastungstag

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 14 min Lesezeit

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In die vergangene Woche fiel der so genannte Publikumsüberlastungstag. Es handelt sich um einen Tag, an dem die Geduld sehr vieler Mediennutzer in Deutschland für das laufende Jahr endgültig aufgebraucht ist. Trotzdem – wir schreiben ja erst August – geht der Raubbau an der nicht ohne weiteres erneuerbaren Ressource noch bis Silvester weiter.

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Auf schiefer Ebene zur Haftungsunion

Das Bundesverfassungsgericht hat eine Chance verpasst, klare Forderungen an die EU-Bankenaufsicht zu stellen. Der ordnungspolitische Sündenfall fand aber längst statt. Politisch ist die Entscheidung für ein neues Umverteil-System schon gefallen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 17 min Lesezeit

Entscheidet sich das Schicksal der Eurozone in Karlsruhe? Am Montag urteilte das Bundesverfassungsgericht trotz schwerer Bedenken, die Übertragung der Kompetenzen zur Bankaufsicht an die EZB und an EU-Agenturen sei in Ordnung.

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Wenn das R-Wort fehlt

Nach dem Kindermord in Frankfurt gibt es alles Mögliche: Empörung, Erklärungsversuche, Kleinreden. Eine Frage fehlt: könnten Taten wie diese ein rassistisches Motiv haben?

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 29 min Lesezeit

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Es gibt Verbrechen, die so furchtbar sind, dass es legitim ist zu zögern und zu überlegen: Wie soll darüber berichtet werden? Nach dem Mord an einem achtjährigen Jungen auf dem Frankfurter Hauptbahnhof durch einen 40jährigen Eritreer und einem Mordversuch an der Mutter gab es dieses Innehalten. Das dürfte aber nicht der einzige Punkt gewesen sein, der die Berichterstattung vieler Medien bestimmte.

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Wochenrückblick: Missionsflieger in der tartuffegeprüften Zwickmühle

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 17 min Lesezeit

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Diese Hitze im Juli! „So heiß war es in Deutschland noch nie“, meldete „Spiegel Online“
– was zwar nicht stimmt, im mittelalterlichen Klimaoptimum und erst Recht in den Warmzeiten vorher war es in Deutschland mit sehr großer Sicherheit schon einmal heißer
– , es gab nur keine Thermometer und vor allem keine Wetterberichte deutscher Medien.

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Ey, du Opfer von Deutschland!

Der Holzbrinck-Manager Walid Nakschbandi fordert Muslime auf, sich zu „wehren“ und endlich „stolz“ zu sein. In seinem Text mischen sich drei toxische Zustände: Selbstmitleid, Selbsthass, Selbstgerechtigkeit

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 38 min Lesezeit

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Walid Nakschbandi, 50, arbeitet als Manager bei der Verlagsgruppe Holzbrinck. Hin und wieder verfasst der 1968 in Kabul geborene Deutsche, der sein Abitur in Solingen absolvierte und in Berlin Politik studierte, Meinungsartikel für die Süddeutsche Zeitung und den Tagesspiegel. Zu größerer Bekanntheit gelangte er dadurch, dass er den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff 2010 davon überzeugte, den Satz: „Auch der Islam gehört mittlerweile zu Deutschland“ in sein Redemanuskript aufzunehmen.

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Wochenrückblick: Kostümball mit Stauffenberg

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 22 min Lesezeit

Aus unbekannten Gründen hatte sich Angela Merkel entschieden, ihre Podcast-Worte zum 75. Jahrestag des Attentats auf Hitler schon ein paar Tage vor dem 20. Juli zu senden. Wer es für unmöglich hält, dass sie es dort schaffte, den rhetorischen Bogen von Stauffenberg über den Kampf gegen Rechts bis zur Digitalisierung und NGOs zu schlagen, der unterschätzt die Kanzlerin eben noch immer.

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Berlins moralischer Wilhelmismus

Im Streit um die Migranten im Mittelmeer tun sich deutsche Politiker und Medien als Belehrungsweltmeister hervor. Damit stehen sie gegen die Fakten, internationale Regeln – und renommierte Völkerrechtler

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 35 min Lesezeit

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In dem Fall der Kapitänin Carola Rackete und ihres in Italien festgesetzten Schiffs „Seawatch3“ verbreiten deutsche Politiker und Journalisten so kollektiv und nachdrücklich Falschnachrichten wie schon sehr lange nicht mehr.

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Die Partei, die Partei, die ist immer schlecht

Der Mordfall Lübcke und andere Anschläge: Wenn Instrumentalisierung nicht gleich Instrumentalisierung ist

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 23 min Lesezeit

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Bei der Forderung neuer Konsequenzen aus dem noch nicht aufgeklärten Mordfall Walter Lübcke herrscht eine heftige Konkurrenz. Vorübergehend schafft es der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel, sich an die Spitze zu setzen. „Wo ist die Sonderkonferenz der Innenminister?“, fragte er in die öffentliche Runde. _„Wann werden die Schulungszentren in den Herrenhäusern ausgehoben, in denen die Ideologen sich als geistige Brandstifter aufführen?»

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Publico Video: Moral, Politik und ein DDR-Jahrestag

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 3 min Lesezeit

Am 27. Mai diskutierten der Schriftsteller Uwe Tellkamp, 50, („Der Turm») und der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion Arnold Vaatz, 63, im vollbesetzten Veranstaltungsraum des Buchhauses Loschwitz über die Moralisierung der Politik, über Ost und West und die Frage, warum sich so viele Menschen von der Berliner Politik abwenden.

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Da stehen die Freiheitsfeinde

Nach dem Mord an dem Kassler Regierungspräsidenten fordert Ex-CDU-Generalsekretär Tauber einen Grundrechtsentzug selbst für bürgerliche Konservative. Und andere neue Diskurs-Tabus. Sie befeuern damit ein antiliberales Klima

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 39 min Lesezeit

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Von dem früheren CDU-Generalsekretär und heutigen Verteidigungs-Staatssekretär Peter Tauber hörte die Öffentlichkeit längere Zeit wenig bis nichts. Bis zur Verhaftung des Rechtsextremen Stephan E., der als dringend tatverdächtig gilt, den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke erschossen zu haben. Der Gastbeitrag Taubers in der „Welt“ unter der Überschrift „Dieser Feind steht rechts“ wirkt so, als würde er Forderungen, Abrechnungen und Beschuldigen versammeln, die der CDU-Politiker unabhängig von dem Verbrechen an Lübcke schon länger loswerden wollte.

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Aufstand gegen Unbekannt

Gegen wen erhoben sich die Demonstranten eigentlich am 17. Juni 1953? Erstaunlich viele Medien lassen das entscheidende Kürzel weg

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 22 min Lesezeit

Gegen wen richtete sich der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR? Die Geschichtsschreibung gibt darauf eine klare Antwort: Auslöser der Erhebung war die von der SED beschlossene und von der Regierung verkündete Normerhöhung für Bauarbeiter, die faktisch eine Lohnkürzung bedeutete.

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