Wochenrückblick: Missionsflieger in der tartuffegeprüften Zwickmühle
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Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 17 min Lesezeit
Diese Hitze im Juli! „So heiß war es in Deutschland noch nie“, meldete „Spiegel Online“
– was zwar nicht stimmt, im mittelalterlichen Klimaoptimum und erst Recht in den Warmzeiten vorher war es in Deutschland mit sehr großer Sicherheit schon einmal heißer
– , es gab nur keine Thermometer und vor allem keine Wetterberichte deutscher Medien.
Den Unterschied zwischen „noch nie“ und „noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“, also etwa 1860, haben ziemlich viele deutsche Journalisten nie gelernt. Das wird auch nichts mehr. Wer partout weitere Anmerkungen zum Thema Qualitätsmedien und Wetter braucht, sollte am besten aller paar Tage in diesem Twitteraccount lesen, beim kühlen Getränk oder in der Regenpelerine, je nachdem: https://twitter.com/Kachelmann/status/1155088743780536321
Es gibt ein nicht so ganz neues Genre, relativ neu ist es nur in den Medien: die öffentliche Selbstkritik. Keine Angst, die neue Mode bezieht sich nur auf das Verhalten wohlmeinender Großstädter in Klimawandelzeiten. „Spiegel-Online“-Autor Peter Schultz schrieb in der vergangenen Woche sein ganz persönliches Stück dazu:
_„Als ich im Smog von Delhi auf meine Frau wartete, wurde mir klar, wie sehr Greta Thunberg inzwischen mein Denken beeinflusst. Und vermutlich nicht nur meins. Das macht Hoffnung für den Klimaschutz.“
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Genaugenommen wartete er auf dem Flughafen von Delhi auf seine Frau, was ihm Gelegenheit gibt, seine reisenintensive Reportertätigkeit mit der virtuellen Anwesenheit von Greta Thunberg engzuführen:
„Das Mädchen mit Asperger, das gegen die Zerstörung des Planeten kämpft. Die Klimaschützer haben endlich ein wirksames Narrativ – mit einer starken Protagonistin, die die Massen mobilisiert.
Ich glaube, dass ich im Smog von Delhi dieses Narrativ gespürt habe. Ich glaube sogar, dass wir inzwischen alle – auch Sie – das Greta-Narrativ verstärkt spüren. Dass es – zum Beispiel als schlechtes Gewissen – am Wirken ist, wenn wir eine Fernreise buchen oder im Supermarkt brasilianische Mangos kaufen.
Ich glaube, dass dieses Greta-Narrativ dazu beiträgt, dass plötzlich Millionen Menschen für das Klima demonstrieren. Dass die mediale Berichterstattung über Klimaschutz zunimmt. Dass die deutschen Grünen in Wahlumfragen zeitweise vor der CDU lagen. Dass der politische Druck für einen Systemwandel insgesamt zu wachsen scheint.“
Worum geht es ihm eigentlich? Um die Erringung und Festigung der Grünen-Dominanz? Den nicht näher ausbuchstabierten Systemwandel?
Aber bevor diese Fragen ein andermal geklärt werden, muss er je erklären, was ihn zu dem Langstreckenflug nach Delhi und vielen anderen CO2-erzeugenden Langstreckenflügen gebracht hat.
„Delhi ist längst nicht die einzige Stadt mit solch katastrophalen Luftwerten, die ich in den vergangenen Jahren als Reporter bereist habe. Auch über afrikanischen, lateinamerikanischen und asiatischen Metropolen hing oft dieser penetrante Garagengestank, weswegen jährlich Millionen Menschen Atemwegserkrankungen bekommen und teils daran sterben.
Ich habe zuletzt über Agent-Orange-Opfer im Vietnamberichtet und über die prekären Lebensumstände bulgarischer Gastarbeiter in ihren Heimatdörfern. Ich halte es nach wie vor für sinnvoll, solche Missstände zu thematisieren. Ungerechtigkeiten aufzudecken. Benachteiligten eine Stimme zu geben. Lesern neue Perspektiven zu eröffnen, zum Beispiel auf Migranten.
Mir ist klar, dass ich durch meine Reporterreisen zur Ökokatastrophe beitrage. Ich weiß, wie wenig es bringt, dass ich zum Beispiel Ökostrom beziehe und noch nie ein eigenes Auto besessen habe. Durch meine Fliegerei verursache ich trotzdem tonnenweise CO2 – auch wenn ich dieses nachträglich per Atmosfair ausgleiche.
Das Umweltbundesamt hat für Leute wie mich mal den Begriff ‚klimabesorgter Klimasünder’ geprägt. Ich finde, das trifft es ziemlich gut.
Ich halte außerdem das Reisen an sich für sinnvoll. Weil man dabei lernen kann, besser mit Andersartigkeit umzugehen. Was wiederum helfen kann, Gesellschaften toleranter und freier zu machen.“
Den Umstand, dass der Journalist seine Reisen für sinnvoll hält, teilt er mit ziemlich vielen anderen Menschen, die auch fliegen. Wobei, Schultzens Flüge sind nicht nur wichtig. Er hat eine Mission: in Delhi ein Narrativ spüren. „Klimabesorgter Klimasünder“ beschreibt das möglichst billige Virtue signalling der gehobenen Mittelschicht tatsächlich sehr gut. Deren Hauptvorwurf an den Malle-Plebs lautet ja, dass er sich beim Mittelstreckenflug nicht mit Gewissensbissen aufhält.
Aber wie lautet nun Schultzens Ausweg aus seiner tartuffegeprüften Zwickmühle?
„Die Lösung, die ich bislang gefunden habe“, schreibt Schultz, _„fällt ziemlich dürftig aus: Ich will in Redaktionskonferenzen anregen, auf Reisen zu verzichten, wenn diese für eine Recherche nicht nötig sind. Es ist nur ein bescheidener Beitrag fürs Klima, und ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen. (Wenn Sie bessere Vorschläge haben, schreiben Sie mir gern.)“
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Was der Autor dieses Wochenrückblicks gern tut. Ganz aufrichtig, ich schätze es, dass Schultz die Frage stellt. Viele tun es ja gar nicht. Also: Zum einen weist die Idee, unnötige Recherchereisen wegzulassen, schon einmal in die korrekte Richtung, ist allerdings nicht ganz neu. Claas Relotius war darin schon Vorreiter; seinen Bericht über die in er Klimakrise untergegangenen Orte auf Kiribati hatte er bekanntlich nicht direkt auf der Insel selbst erfunden, sondern in Los Angeles, also auf halber Strecke.
Die Expeditionen in die USA wiederum hätte er sich komplett sparen können, in seinem Text über Ferguson stimmten gerade mal die Namen, und die lassen sich auch CO2-arm aus dem Netz ziehen. Diese klimasensible Methode ist erweiterungsfähig auf mehr oder weniger den gesamten Qualitätsmedienbetrieb. Amerikaner sind dumm, dick und mehrheitlich trump, die Briten mehrheitlich verrückt, weil sie aus der EU wollen, die Polen katholische Ausländerhasser, die Juden Israelis ihr eignes Unglück, Sachsen sind dunkeldeutsch und der Franzmann mal so, mal so, aber immer mit Barett unterm Arm und Baguette im Hals – derlei weiß ein deutscher Journalist auch ohne Hingucken.
In der vergangenen Woche legte übrigens der Kollege Stefan Niggemeier auf Übermedien Indizien vor, denen zufolge eine «Spiegel»-Geschichte über angeblich gezinkte WM-Spiele im Wesentlichen aus einem Facebook-Chat zwischen dem Redakteur und einem vermeintlichen Wettmafioso bestanden haben soll. Als Beweis für die Manipulation galt seinerzeit die exakte Voraussage des Buchmachers, wie ein Spiel ablaufen würde. Den Unterlagen zufolge fanden die Facebook-Unterhaltungen allerdings nicht vor, sondern nach dem Spiel statt, was, wie schon Sepp Herberger wusste, die Prognose erleichtert. Vor allem aber: kein schädliches Rumgefliege.
Möglicherweise war dieser Absatz etwas polemisch. Aber ganz ernsthaft: Muss eigentlich, wenn Flugvermeidung zur Weltrettung unerlässlich ist, ein Journalist überall hinreisen? Lassen sich nicht in Indien, Vietnam, China, Brasilien und anderswo Kollegen finden, die das Land bestens kennen und für das deutsche Publikum berichten könnten? Ein indischer Kollege beispielsweise könnte schreiben, dass Smog nichts mit CO2 zu tun hat, sondern mit Partikelausstoß und Schwefeldioxid (gut, das könnte ein naturwissenschaftlich realschulgebildeter deutscher auch), und dass die Verbesserung der Luft in indischen Ballungszentren vor allem durch die Ersetzung uralter Kohlekraftwerke durch moderne erreicht werden kann, auch durch Gasanlagen oder Atomkraftwerke, aber nicht durch Windräder und Solaranlagen. Denn die sind für ein Land wie Indien zu teuer. Schon in dem vergleichsweise kleinen Deutschland kostet die EEG-Umlage die Verbraucher 2019 gut 27 Milliarden Euro. Die Smogbekämpfung gelingt in dieser Weltgegend auch eher mit neuen schadstoffarmen Autos als mit Fahrverboten.
Ein chinesischer Korrespondent könnte darüber schreiben, dass China 27 Prozent des weltweiten menschengemachten CO2 ausstößt (Deutschland: 2,3 Prozent), und das deshalb, weil es zur Fabrik der Welt geworden ist, auch für Europa. Durch diese Produktionsverlagerung nach Südostasien ist dort allerdings die Armut in den letzten 30 Jahren schneller gesunken als irgendwo sonst. Die Welt ist also nicht ganz so bentoesk, wie sie von Hamburg und Berlin manchmal aussieht.
Ganz nebenbei: da Annalena „Kobold“ Baerbock immer wieder mal darauf hinweist, dass Schweden pro Kopf weniger Kohlendioxid ausstößt als Deutschland (nicht ein Zehntel des deutschen Niveaus, wie die grüne Schlaufrau meinte, aber ein Drittel): Wäre das nicht einmal ein Anlass für deutsche Qualimedien, auf den Grund hinzuweisen? Nämlich den 40-prozentigen Anteil von Kernkraft an der Stromerzeugung in Gretaland?
Ganz ernsthaft, wenn es wirklich um das Überleben der Menschheit geht und nichts mehr tabu sein darf, dann könnten bundesdeutsche Journalisten doch einmal ihren Blick auf Atomkraft ändern, den sie sowieso weltexklusiv haben. Und dabei hilft wiederum: nicht so viele eigene Reporterreisen nach da. Sondern öfters mal Leute von dort schreiben lassen. Spart, mit Blick auf die heimische Auflagenentwicklung, auch noch Kohle.
Dafür tun sich ganz neue und bisher vernachlässigte Themenfelder im Inland auf. In der vergangenen Woche zum Ferienbeginn in Baden-Württemberg versuchten Gretisten am Stuttgarter Flughafen, die nichtklimabesorgten Klimasünder an ihrem Flug nach Malle und ans Rote Meer zu hindern, ohne Erfolg.
Worüber der SWR trotzdem groß berichtete, und dazu noch den Aktivisten Kolja Schultheiß im Studio hatte. Der FF-Schüler mit der fluffigen Fönfrisur und einem schicken weißen Systemwechsel-Shirt mit der Aufschrift „Burn Capitalism, Not Coal“ konnte dort erklären, dass Mallorca untergangsbedroht ist, wenn die Leute weiter so oft dort hindüsen. Der SWR-Stichwortreicher fragte nicht weiter nach. Schade, es wäre interessant geworden. Kolja Schultheiß stand übrigens nicht zum ersten mal beim SWR vor der Kamera, kürzlich war er in fast gleicher Sache schon einmal da. Wer wissen will, was genau Amerikaner mit dem Begriff Softball Interview meinen, sollte sich diese beiden Beiträge anschauen. Dabei – Stichwort neue Themenfelder – wäre es doch nicht so uninteressant, Kolja neben dem Untergangsdatum für Mallorca auch noch danach zu fragen, wie oft jemand nach Malle und retour fliegen müsste, um auf den Flug-CO2-Verbrauch von Luisa Neubauer zu kommen. Oder wenigstens auf das Meilenkonto der Bayerischen Grünen-Chefin Katharina Schulze.
Apropos burn capitalism und Systemwechsel: Übers Wochenende hat ein ebenfalls fluffiger taz-Schreiber die Lösung für die Wohnungsknappheit in Berlin gefunden: Einfach die Kleingartenkolonien platt machen und Häuser hinstellen!
Um große bauliche Veränderungen in Berlin durchzusetzen, da müssen wir bekanntlich eiskalt sein, das wussten schon ganz andere:
_„Natürlich schmerzt jede Träne eines Kleingärtners beim letzten Blick in die liebevoll aufgebaute Laube. Da haben Erwin und Rosa 40 Jahre ihren Kleingarten gepflegt, erst 1993 das Plumpsklo gegen ein ordentliches getauscht, weil die Kolonie – allein das Wort lässt düstere Erinnerungen aufkommen – endlich ans Abwassernetz angeschlossen wurde, und jetzt sollen sie raus? Wo sollen sie denn jetzt hin am Wochenende? In den Park!“
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Der Kleingarten, eine Erinnerung an düstere Zeiten, in denen es noch Sozialreformer wie Moritz Schreber gab. Heute weiß die „taz“ es besser: Erwin, Rosa und Hanspeter: keine Opfer, sondern Täter. Die nämlich Land besetzen, das Singles zusteht, die in Berlin was Schlechtbezahltes mit Medien und Postcolonial Studies machen wollen. Wie das Austilgen der Gärten jetzt CO2-mäßig aussehen würde und was Greta dazu sagt, muss später geklärt werden. Jedenfalls, die Gartenlauben sind, anders als das „taz“-Gebäude, ohne einen Cent Staatskohle entstanden. Deshalb macht das Enteignen ja Spaß.
Wer spätestens nach dieser Woche nicht gelernt hat, dass es nicht ernsthaft um CO2 geht, sondern um Klassenkampf von Oben, dem ist vermutlich auch in Zukunft nicht zu helfen.
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12 Kommentare
Original: Wochenrückblick: Missionsflieger in der tartuffegeprüften Zwickmühle
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Gerald Gründler
29. Juli, 2019«Das Netz ist der Speicher», «Kobold» recyceln…. Das kann doch nicht wahr sein – und ist zugleich nichts weiter als das Ergebnis jahrzehntelanger linker Bildungspolitik, vornehmlich in den gebrauchten Bundesländern. Aber nee, wirklich, das geht nicht, bei allem Verständnis für eine schwere Kindheit in der niedersächsischen Tiefebene: Macht das weg, nehmt diese Dummschwätzerin aus dem Spiel. Und Greta und Svenja und Annegret und Uschi und Dorothea gleich mit. Die Welt wird besser ohne diese überkandidelten, selbstgefälligen Wichtigtuerinnen. Es gibt doch auch eine Menge kompetenter, kluger, eloquenter, humorvoller und lebenstüchtiger Frauen!
caruso
29. Juli, 2019«Wer spätestens nach dieser Woche nicht gelernt hat, dass es nicht ernsthaft um CO2 geht, sondern um Klassenkampf von Oben, dem ist vermutlich auch in Zukunft nicht zu helfen.»
Schöne neue Welt.
(Dabei war das Original nicht so gedacht).
lg
caruso
Libkon
29. Juli, 2019Verehrter Herr Wendt, wenn Sie so weitermachen (also so viele Dinge beim tatsächlichen Namen nennen), dann, dann, ja dann werden Sie nie ein Lob der Brigade bekommen. Das wollen Sie doch nicht, oder etwa doch??
Bedauerlich ist, dass die «Bild Dir meine Meinung» als Pullewahrblatt eine Leserschaft von 8 Millionen hat und Sie als (tatsächliches) intelligentes (glaubwürdiges) Nachrichtenmagazin viel weniger. Umgekehrt wäre zutreffender. Aber die Leser, sie sind nicht so. Sie wollen Infotainment, mindestens. Ich hatte das schon bei der Klassik. Dorthin geht nur ein Bruchteil der Leute, der große Rest zum Ohren- und Sinnebetäubungsfest, bekannt auch als Rockkonzert.
Lassen Sie sich nicht entmutigen. Sie sind eine seltene Spezies, die wie damalige Könner à la Scholl-Latour, Ruge und Thilo Koch, dringend gebraucht werden.
Andreas Donath
30. Juli, 2019Darf ich fragen, wie Sie auf 8 Millionen BILD-Leser kommen? Die Auflage ist von einst 5 Millionen inzwischen auf knapp 1,5 Millionen gesunken.
Libkon
30. Juli, 2019Es wurde in dem Bericht von „Media impact“ (mediaimpact.de) sogar aktuell von 9,4 Millionen Lesern gesprochen. Unabhängig von der Auflage.
Im Englischen gibt es da die treffende Redewendung „go figure“, was soviel bedeutet, versuche, das Rätsel, den Widerspruch, zu lösen.
WiesoWeshalbWarum
31. Juli, 2019Man behauptet einfach, dass jede BILD von mehreren Personen gelesen wird.
Interessant finde ich immer, dass diese Angabe von anderen Zeitungen zur eigenen Reichweite nicht gemacht wird.
Jens Richter
29. Juli, 2019Alle Jahre wieder leiden wir unter dem heißesten Sommer aller Zeiten. Früher ließ man ein paar Jahre ins dürre Land gehen, bevor Spiegel und andere uns mit diesen Schreckensmeldungen ins Eiswasser trieben. Man hatte Angst vor dem Gedächtnis des Lesers. Dazu besteht heute kein Anlass mehr, Erinnerung ist böse. Man bringt ungeniert die Falschmeldungen in Dauerschleife. Dabei sind die historischen Meldungen nur ein paar Klicks entfernt.
Stephan
30. Juli, 2019Baerbocks neues Element ist Spitze. Sicher nur ein Versprecher – angenommen, einem AfD-Politiker wäre dieser Schnitzer unterlaufen, wir würden mehrere Wochen auf allen Kanälen von depperten Kabarettisten und Edeljournalisten damit beschallt werden
WiesoWeshalbWarum
31. Juli, 2019Ein Versprecher geschieht einmal und wird dann meist auch sofort korrigiert. Sie wiederholt den Begriff sogar, ohne etwas zu merken. Ergo: Das war kein Versprecher, sondern Unwissen.
Beim vermutlichen Umgang mit einem AfD-Politiker, der so etwas fabriziert hätte, stimme ich Ihnen zu.
Dr. habil. W. Manuel Schröter
30. Juli, 2019Wir können hier als «Wendt-Gemeinde» hoch- und runterspringen, so oft wir wollen: Es wird nicht gelingen, die Ignoranz, die der Gesellschaft in den letzten 40 bundesdeutschen Jahren eingeträufelt wurde, nicht nur zu vermeintlichen Umwelt- und Klimaproblemen, zu durchbrechen. Einzige Hoffnung sind in der Masse, angereichert mit wenigen Klarsehenden aus dem Westen (der Wahrheit die Ehre), jene Jahrgänge, die zu Zeiten der «Wende» im Osten dieser Republik bereits erwachsen waren, die den Schwindel jeder Art durch langes Training durchschauten und nunerst recht durchschauen, die bereit waren, sich dieser Schwindelei zu entledigen und nun dabei sind, den Schwindlern aller Couleur erneut eine Abfuhr zu erteilen. Man weiß, dass dieses als biologisches Problem der «Umschichtung der Wählerschaft» in wenigen Alterskohorten gelöst sein wird, deswegen «toleriert» man es und wird es, vereint zu «Übergroßen Koalitionen» oder zu widersinnigem Zusammengehen sich in den Zielen eigentlich ausschließender Parteiungen, versuchen, einzudämmen. Eines wird man nicht: Auch nur die Spur eines Gedankens auf die Probleme zu verschwenden, die das Volk im «Dunkel-Osten» mit «Dunkelsachsen» an der Spitze wirklich bewegen.
Insofern gebe ich Herrn Wendt recht: Es ist Klassenkampf von oben. Wobei der Begriff «Klasse» hier weniger mit der Stellung der Betreffenden zum «Eigentum an Produktionsmitteln» charakterisiert werden kann (über gedankliche Umwege doch schon) sondern mehr mit der Stellung der Betreffenden zu einer konzertierten Politik der Verweigerung des Eingeständnisses der Tatsache, dass man Deutschlands Wohlstand bewusst zerschlagen will…
Ich will das gar nicht weiter vertiefen.
Vielleicht müssen im September doch einige Großkopfeten stolpern: Wäre wünschenswert.
P.Gross
30. Juli, 2019«Ich glaube, dass dieses Greta-Narrativ dazu beiträgt, dass plötzlich Millionen Menschen für das Klima demonstrieren.»
Nein, nein, werter Herr Schultz. Das ist beileibe nicht das Greta-Narrativ: Das ist euer unentwegtes Durchhecheln dieses abstrusen Themas und letztendlich aus eurer Blase rauszischende, nicht endenwollende Spintisieren über unseren übermorgigen Hitzetod. Den allermeisten Menschen in diesem Land, Herr Schultz, ist das seltsame hyperboräische Wesen mit dem verstörenden Antlitz schlicht und ergreifend Pupsegal. Wenn nicht, dann mit hochgezogenen Augenbrauen, und belustigt grinsend thematisch durchdekliniert. Und noch etwas, Herr Schultz: Ich habe von einem erwachsenen Mann noch nie, wirklich noch NIE, so ein peinliches outing erlebt. Ähnlich einem pubertierenden 12-Jährigen, der im ersten Vollrausch über seine Lieblingsband schwärmt. Schäme mich grade massivst fremd für Sie.
Egbert_S
31. Juli, 2019Ganz im Ernst: Wie wäre es mit einem Gütesiegel und diversen Medienpreisen für CO2-neutralen oder zumindest weitgehend CO2-vermeidenden Journalismus?
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PS. Heute soll die Bloggerin Marie Sophie Hingst in Wittenberg beerdigt werden. Trauriges Ende der traurigen Geschichte einer vermutlich psychisch schwer kranken Frau. Vom SPIEGEL hätte ich mir sensibleres Vorgehen während der Enthüllungsstory gewünscht. Mögen deren Verfasser schlaflose Nächte plagen.