Publico berichtete über den Fall von Jeremiah Thoronka, den das Greentech Festival als angeblichen Erfinder einer innovativen Stromquelle ehrte. Jetzt äußert sich das Festival: seine Geräte würden, leider, nicht mehr existieren. Aber er sei trotzdem irgendwie ein „Vorbild“. Vor allem „inspirierend“
Am 21. Juni erschien auf Publico der Beitrag „Der grüne Hauptmann von Köpenick“ über Jeremiah Thoronka, 22, den das Greentech Festival in Berlin am 14. Juni für den Bau von zwei revolutionären Stromerzeugungsanlagen in Sierra Leone geehrt hatte.
In der Pressemitteilung des Greentech Festivals hieß es zur Begründung der Vergabe des Green Award an Thoronka: „Jeremiah war 17, als er ein spezielles Gerät erfand, das die Vibrationen von Fußgängern und Verkehr an belebten Straßen auffängt und in Elektrizität umwandelt. Mit nur zwei Geräten versorgt sein Start-up Optim Energy mittlerweile mehrere Schulen und Haushalte in Gemeinden in seinem Heimatland Sierra Leone kostenlos mit Strom.“
Das Greentech Festival in Berlin zeichnete den Erfinder Jeremiah Thoronka für seine Grünstrom-Geräte in Sierra Leone aus. Fragen dazu beantworten weder er noch die Festival-Jury. Der junge Mann trat zwar schon bei der UNESCO und im Vatikan auf, aber niemand in der Fachwelt kennt seine angeblich bahnbrechende Innovation. Wenn es den gewieften jungen Mann nicht schon gäbe – ein Romanautor müsste ihn erfinden
Als Jeremiah Thoronka, 23, am 14. Juni 2023 die Bühne des Greentech Festivals auf dem stillgelegten Flughafen Tegel in Berlin bestieg, gekleidet mit einer schwarz-weiß gestreiften Tunika, um seinen Preis als Erfinder eines revolutionären Energieerzeugungssystems in Empfang zu nehmen – einen goldenen Würfel mit seinem aufgedruckten Namen – absolvierte er nicht sein Öffentlichkeitsdebüt.
„Man könnte es auch so zusammenfassen: Die linken
Parteien mit ihren Partei- und Staatsintellektuellen dachten
und sprachen fortan nicht mehr die Sprache der Regierten,
sondern jene der Regierenden, sie sprachen nicht mehr im
Namen von und gemeinsam mit den Regierten, sondern mit
und für die Regierenden [...] und zwar mit einer verbalen
Gewalt, die von den Betroffenen durchaus als solche erkannt
wurde. In den christsozialen oder philanthropischen
Ausprägungen dieses Diskurses ließ man sich bestenfalls
dazu herab, diejenigen, die gestern noch ‚unterdrückt' oder
‚beherrscht' gewesen waren und politisch ‚gekämpft' hatten,
als ‚Ausgeschlossene' darzustellen, als ‚Opfer' von “Armut,
Prekarisierung und Ausgrenzung“ und somit als stumme
potentielle Empfänger technokratischer Hilfsmaßnahmen.”
Didier Eribon
„Rückkehr nach Reims“
Das „grüne Schrumpfen“ und Rationierung sei nötig, um den Klimakollaps noch zu verhindern – diese Ideologie findet in Deutschland eifrige Fürsprecher. Ihre historischen Wurzeln reichen allerdings weit vor das Klimathema zurück. Die Überschriften der Apokalypse lauteten damals anders. Die Rettungsvorschläge blieben gleich – genauso wie die Figur des „guten Hirten“
Am Münchner Prinzregententheater ereignete sich gerade ein Skandal: ein zu diverses Konzert. Der Fall steht idealtypisch für einen Kulturbereich, in dem keine Patriarchen mehr herrschen, sondern namenlose Manager, deren Hauptangst darin besteht, gegen politische Codes zu verstoßen
Am 27. Mai 2023 begab sich im Münchner Prinzregententheater Ungeheuerliches. Jedenfalls nach Ansicht der Theaterakademie August Everding, deren Sitz sich im rückwärtigen Teil des Hauses befindet.
Ob das angebliche Austrocknen des Gardasees oder Illustrationen mit falschen Katastrophenbildern – die öffentlich-rechtlichen Sender schlachten alles aus, was in ihr Klima-Narrativ passt. Peinliche Fehler verwischen sie routiniert
Der Autor Wolf Haas schrieb vor etlichen Jahren den Liebesroman „Das Wetter vor 15 Jahren“. Inzwischen könnte auch eine interessante historische Abhandlung so ähnlich heißen.
„Jede neue Wahrheit beginnt als Anachronismus, sie wird erst langsam
wahr. Es braucht immer eine gewisse Zeit, bis ihre Tiefe heraufsteigt,
nach oben kommt und sichtbar, das heißt: oberflächlich wird.“
Gegen die anschwellende Kritik greifen Politiker von Habecks Partei und ihre Verbündeten zu einer ganz besonderen Propagandamethode, die angeblich aus den USA stammt. Aber auch der Masseneinsatz von alternativen Fakten stößt mittlerweile an Grenzen
In der Verfilmung des Tom Wolfe-Romans „Fegefeuer der Eitelkeiten“ unterhält sich der in schwere Bedrängnis geratene Wallstreet-Händler Sherman McCoy mit seinem Vater über einen möglichen Ausweg aus seiner ruf- und vermögensbedrohenden Affäre. Der Senior hält erst eine Lobrede auf den Wert der Wahrheit, gibt dem Sohn dann aber einen praktischen Ratschlag: „Wenn dich die Wahrheit nicht befreien kann, dann lüge.“
„Das Prinzip lautet: dass der einzige Grund,
aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint,
sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer
Mitglieder einzumengen befugt ist, der ist:
sich selbst zu schützen. Dass der einzige
Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen
den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten
Gemeinschaft rechtmäßig ausüben darf, der
ist: die Schädigung anderer zu verhüten.“
Der MDR manipulierte eine Tonspur, um einen Polizeieinsatz gegen die „Letzte Generation“ dramatischer wirken zu lassen. Die ARD-Anstalt verfälscht damit nicht zum ersten Mal ein Dokument. Auch nicht zum zweiten. Auch auf einem anderen Gebiet sticht sie innerhalb des Senderverbunds heraus
Am 21. April 2023 kommt es in Berlin zu einer kurzen Szene, in der ein Polizist ein Mitglied der „Letzten Generation“, das sitzend eine Straße blockiert, zum Gehen auffordert. Sollte er sich nicht freiwillig erheben, erklärt ihm der Beamte, dann werde er einen Zwangsgriff anwenden, um den jungen Mann zum Aufstehen und zum Verlassen der Fahrbahn zu zwingen.
Medien und Politiker verrechnen sich in vielen Fällen nicht einfach. Vielmehr bauen sie eine alternative Zahlen- und Vorstellungswelt. Dyskalkulie wird so zum Gesellschaftsproblem: Sie zerstört flächendeckend die rationale Wahrnehmung
Es gibt so etwas wie den plötzlich einbrechenden Realismus schon innerhalb des Phantastischen. Die gleichen Politiker, die den Geschlechtswechsel per Sprechakt ermöglichen, schaffen in dem entsprechenden Gesetz auch die Regelung, dass im Fall einer Mobilmachung Männer wieder als Männer zu gelten haben.
Die Vertreter der „Letzten Generation“, die antreten, um die Gesellschaft aus den Angeln zu heben, hüten sich, die Sonnenallee in Berlin zu blockieren.
Wo Politiker Unsinn exekutieren wollen, verhindern Bürger das Schlimmste, indem sie Schlupflöcher suchen und ein bisschen Sand ins Getriebe werfen. Kurzum: Von Italien lernen heißt gegen eine wildgewordene teutonische Obrigkeit siegen lernen
Die Deutschen, meinte Friedrich Nietzsche einmal, lebten tausend Kilometer zu weit nördlich. Erst unter der Sonne Italiens würden ihnen Geist und Herz wirklich aufgehen.