Alte & Weise: John Stuart Mill
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 4 min Lesezeit
„Das Prinzip lautet: dass der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumengen befugt ist, der ist: sich selbst zu schützen. Dass der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gemeinschaft rechtmäßig ausüben darf, der ist: die Schädigung anderer zu verhüten.“
John Stuart Mill
7 Kommentare
Original: Alte & Weise: John Stuart Mill
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Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
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Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
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Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
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G. Gatzen
12. Mai, 2023Das ist mir zu allgemein.
Es läßt sich damit auch all das rechtfertigen, was die rotgrüne Junta derzeit durchzieht.
Gerade die Klimakleber benutzen aktuell diese Aussage zur eigenen Rechtfertigung.
BTW;
es wäre nett, wenn Sie Sich auch an einer Wertediskussion beteiligen würden.
In Zeiten, wo versucht wird, alle kulturellen und gesellschaftlichen Mauern einzureißen, braucht es eine klare Definition, wer wir sind und wohin wir eigentlich als Menschheit wollen.
Man hat den Leuten den Kompass genommen.
Geben wir ihn ihnen zurück, sonst bleibt alles Reden heiße Luft.
Dazu müßten Sie aber auch gelegentlich mal auf meine Mails reagieren.
M.Hengstenberg
12. Mai, 2023! das perfekte Leitwort zu «The Censorship Industrial Complex» .
A. Iehsenhain
12. Mai, 2023Anscheinend ist Mills Prinzip zu einem großen Teil nicht mehr funktionsfähig…
Werner Bläser
15. Mai, 2023Mills Prinzip wäre eigentlich schon funktionsfähig – wäre denn eine Grundvoraussetzung dafür noch gegeben: eine gewissen Selbstbescheidung. Selbstbescheidung allerdings ist eine Verhaltensweise von klugen Menschen, die ihre eigene Begrenztheit kennen. In der Herrschaft der Dummen gibt es keine Zurückhaltung mehr – nur noch Anmassung und Übergriffe.
– «They trespassed upon my thoughts. They were intruders whose knowledge of life was to me an irritating pretense… Their bearing, which was simply the bearing of commonplace individuals going about their business in perfect safety, was offensive to me like the outragious flauntings of folly in the face of danger… I had no particular desire to enlighten them, but I had some difficulty in restraining myself from laughing in their faces, so full of stupid importance.»
(Joseph Conrad, Heart of Darkness)
TinaTobel
12. Mai, 2023Klingt vernünftig. Allerdings hätten auch Anhänger der Klimareligion mit dieser Aussage kein Problem, das ist nämlich genau auch deren Argumentation: Ein großer Schaden (Weltuntergang durch Klima) droht, und deswegen ist es gerechtfertigt, Zwang auf seine Mitmenschen auszuüben.
Schlussfolgerung: Es reicht nicht aus, sich mit den Methoden und Wegen – Zwang oder Anreiz, langsamerer oder schnellerer Klimaschutz usw. – auseinanderzusetzen. Ist ist vielmehr dringend geboten, die zentralen Glaubenssätze der Klimarelegion kritisch zu hinterfragen und argumentativ auseinanderzunehmen.
Albert Schultheis
12. Mai, 2023Ja, lieber Herr Wendt, Literatur, Kultur, Erinnerung sind etwas Beglückendes. Aber was nützen sie, wenn neue Herrenmensch:Innen alles über Bord werfen und das neue Zeitalter ausrufen, in dem nichts mehr gilt, was gestern noch wahr und richtig war?
Wir Deutschen haben es bereits zweimal erlebt und erleben es nun zum dritten mal.
Thomas
14. Mai, 2023Die Mühlen dieser Welt
Auf dieser Welt gibt es keine Menschheit.
Auf dieser Welt gibt es keine Gerechtigkeit.
Auf dieser Welt gibt es Eitelkeit, Bosheit und Mitleid.
Auf dieser Welt gibt es Mode und Stimmung.
Auf dieser Welt gibt es zu viel Cannabis und viel zuviel Schnaps.