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Alte & Weise: „Moral und Hypermoral“
Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 1 min Lesezeit
Alexander Wendt ist Herausgeber von Publico.
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 1 min Lesezeit
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Die Beschuldigungsfälle Aiwanger, Schönbohm und Lindemann zeigen das gleiche Muster: Es gelten keine Grundsätze der Rechtsordnung mehr. Die Süddeutsche und andere demolieren die Gesellschaft gründlicher, als es das Auschwitz-Pamphlet je gekonnt hätte
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 69 min Lesezeit
„Die Gerichtshöfe der Moral“, schrieb der Philosoph Hermann Lübbe, „kennen keine Prozessordnung.“ Der Satz stammt aus seiner Streitschrift „Politischer Moralismus“ von 1984. Lübbe konnte sich vor fast vierzig Jahren vieles vorstellen, aber wahrscheinlich keine Zukunft, in der Moralgerichtshöfe die reguläre Justiz einmal mehr oder weniger verdrängen würden.
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 1 min Lesezeit
„Wahrhaftig: Nichts auf der Welt muss der Faulheit besser zusagen als Orthodoxie.“
Jacob Burckhardt Brief an Hans Riggenbach, 26. August 1838
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Mit der Lehre der Erwachten kommen die reaktionärsten Gesellschaftsbilder in linker Hülle zurück: Segregation nach Hautfarben, Rassen- und Geschlechterklischees, enge Identitätsgrenzen. Die Progressiv-Regressiven gehen aufs Ganze: Sie wollen die westliche Bürgergesellschaft abräumen. Ihre Zukunft kennt nur noch Rassisten und Opfer
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 51 min Lesezeit
In den nächsten Tagen jährt sich ein Ereignis zum 60. Mal, das immer noch zur heißen Geschichte gehört, zur Geschichte im Fluss. Wie Politiker und Medien daran erinnern, sagt viel über die Gegenwart.
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 1 min Lesezeit
„Die Geschichte hat am Marxismus nichts unversehrt gelassen — mit Ausnahme des Vokabulars.“
Nicoläs Gömez Dävila Sämtliche Scholien zu einem inbegriffenen Text
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 1 min Lesezeit
„Wer die Krankheit der Skrupel nicht kennt, darf noch nicht einmal davon träumen, rechtschaffen zu sein.“
Jules Renard aus „Nicht so laut, bitte!“ Tagebuch 1887-1910
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Ein zentrales Tabu der Gesellschaftstechnokraten fällt: Sie sprechen offen aus, dass sie sich für Mehrheiten nur so lange interessieren, wie sie ihnen nützen. Von Gramsci geht es wieder zurück zu Lenin
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 34 min Lesezeit
Im Jahr 2019 kam es zu einem politisch-literarischen Mikroskandal, mit Fernwirkung als die Landesregierung von Rheinland-Pfalz bekanntgab, die Carl-Zuckmayer-Medaille an den österreichischen Autor Robert Menasse zu vergeben.
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 5 min Lesezeit
„Es gibt nur noch Symbolpolitik: Sie laden Schwarze zum Abendessen ein, weil sie schwarz sind und weil es trendy ist. Es ist aber vor allem herablassend. Sie setzen sich für eine massive Zuwanderung ein, für die es keine Regeln mehr geben soll, weil solche Regeln mit Rassismus gleichgesetzt werden. Sie quartieren die Geflüchteten in Arbeitervierteln ein, wo die Menschen ohnehin schon sehr arm sind, was wieder zu mehr Arbeitslosigkeit und mehr Kriminalität führt. Sagt man etwas dagegen, wird man als Rassist abgestempelt. Aber ich bin kein Rassist und werde nie einer sein. Die Politik zerstört die Werte der Arbeiterklasse, (...) dass man sich nicht gegenseitig bestiehlt und einander hilft, wenn man es braucht. Das sind alles Werte, die jetzt zugunsten eines modischen Elitismus beiseitegeschoben werden.“
John Lyndon aka Johnny Rotten, Sex Pistols 2023
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Warum, fragen sich ARD-Obere, regen sich die Leute über die falsche WDR-Penny-Kundin so auf? Machen wir doch seit Jahren so. Ein Einzelfall kann allerdings ein ganzes Imperium kippen. Das erkennen offenbar auch Claudia Roth und die EU: Sie suchen nach einem neuen politisch-medialen Geschäftsmodell
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 32 min Lesezeit
Manchmal verursacht auch ein kleiner Routineskandal eine Wirkung, die weit über den eigentlichen Fall hinausgeht. Vor allem dann, wenn es sich um den soundsovielten Fall nach dem gleichen Muster handelt. Das einzelne Ereignis steht dann stellvertretend für dutzende andere. Und der Skandalverursacher fragt sich, was denn dieses Mal anders sei. Er versteht die Welt nicht mehr.
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 1 min Lesezeit
„Unsere Freiheit hängt von der Freiheit der Presse ab, und sie kann nicht begrenzt werden, ohne dass sie gleichzeitig verloren geht.“
Thomas Jefferson in einem Brief an James Currie am 28. Januar 1786
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 1 min Lesezeit
„Unsere Regierung belehrt die Gesamtheit der Bürger durch ihr Beispiel. Wird die Regierung zum Gesetzesbrecher, dann brütet sie damit Verachtung für das Gesetz aus; site lädt jeden dazu ein, sein eigenes Recht zu setzen, sie lädt die Anarchie ein.“
Louis D. Brandeis
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Bei medialen Welterklärern und Politikern mit Plänen zum Gesellschaftsumbau fällt die Kluft zwischen Anspruch und Kompetenz auf. Das heißt – vielen anderen. Ihnen selbst nicht. Die Erklärung lautet: Walter-Mitty-Syndrom. Und das wirkt in Kombination mit Macht katastrophal
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 31 min Lesezeit
Warum, fragte sich kürzlich ein Tagesschau-Redakteur, trauen Menschen der Wissenschaft nicht? Beziehungsweise: Er erklärte seinem Publikum, „warum Menschen der Wissenschaft nicht trauen“.
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 3 min Lesezeit
„Wer die Freiheit einer Nation stürzen will, muss damit beginnen, den Akt des freien Sprechens unter Kontrolle zu bringen.“
Benjamin Franklin abgedruckt im New-England Courant vom 9. Juli 1722
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Von Alexander Wendt / / spreu-weizen / 41 min Lesezeit
Wer hat Angst vor schwarzen weisen Männern?
In seiner Geschichte von Europas Umgang mit den Farbigen erklärt Asfa-Wossen Asserate, warum er Deutschland nicht für systemisch rassistisch hält – und Identitätspolitik für bedrohlich
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 2 min Lesezeit
„Ziel nicht weniger Kritiker der Leistungsgesellschaft wird darum nicht sein, sie zu zerstören, sondern zu erpressen.“
Helmut Schelsky „Die Arbeit tun die anderen“
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Der Dauerbeschuss mit (oft erfundenen) Panikmeldungen zum bevorstehenden Weltuntergang erzeugt echte Phobien, vor allem bei Jugendlichen. Medien und Organisationen beginnen jetzt, die von ihnen miterzeugten Psychosen zu bewirtschaften. Das eröffnet ganz neue, vielversprechende Geschäftsfelder
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 76 min Lesezeit
Was haben folgende Wortmeldungen und Beiträge gemeinsam? Zum ersten der Hinweis auf beginnende Wüstenbildung durch die stellvertretende Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt, zweitens die Katastrophenmeldung des Bayerischen Rundfunks über abschmelzende Gletscher im Mangfallgebirge, deren Verschwinden die Trinkwasserversorgung in München gefährdet, drittens die in einem Gespräch mit der NZZ von der Autorin und Degrowth-Expertin Ulrike Herrmann vorgetragene Prognose, die Ozeane könnten kein CO2 mehr aufnehmen, ihre Speicherfähigkeit sei erschöpft und deshalb stehe eine Erderwärmung bis 2100 von sechs Grad bevor?
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 5 min Lesezeit
„Eine Idee, die nicht gefährlich ist, ist es nicht wert, überhaupt eine Idee genannt zu werden.“
Oscar Wilde
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 5 min Lesezeit
„Die Moral ist ein Einbruchswerkzeug, welches den Vorteil hat, daß es nie am Tatort zurückgelassen wird.“
Karl Kraus Aphorismen
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Urlaubszeit ist (auch) Lesezeit: Publico empfiehlt Neues von Michael Klonovsky, Klaus-Rüdiger Mai, Matthias Matussek, Bernd Ahrbeck und Hannah Arendt
Von Alexander Wendt / / spreu-weizen / 28 min Lesezeit
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Am 27. Juni 1993 fand der GSG 9-Zugriff in Bad Kleinen statt – gefolgt von einer Kampagnen-Behauptung, die Beamten hätten den RAF-Terroristen Grams „hingerichtet“. Den Kern der widerlegten Geschichte bildete eine von „Monitor“ soufflierte Aussage, unterschrieben von einer Pseudo-Zeugin. Das WDR-Magazin verweigert bis heute die Aufarbeitung. Zeit, sie von außen zu erzwingen
Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 12 min Lesezeit
Heute vor 30 Jahren, am 27. Juni 1993, fand eine Operation von Sicherheitskräften statt, die in die Geschichte der Bundesrepublik als eine der schwersten Polizeipannen einging: die „Operation Weinlese“, die in Bad Kleinen mit der Verhaftung der RAF-Terroristin Birgit Hogefeld und zwei Todesfällen endete, dem des GSG 9-Beamten Michael Newrzella und des RAF-Kaders Wolfgang Grams.