– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

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Delegitimieren kann der Staat sich nur selbst

Um einen Staatsstreich handelte es sich nicht, was ein Prinz und seine Komplizen ausheckten. Eine große Rolle spielt er trotzdem: zur Begründung einer freiheitsfeindlichen Maßnahmenwelle, die den Charakter des Landes verändern soll

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 34 min Lesezeit

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In diesen Tagen benutzen viele die Begriffe ‚Putsch‘ und ‚Staatsstreich‘ synonym. Zu Unrecht, denn es handelt sich nicht um das Gleiche.

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Alte & Weise: Botho Strauß

Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 4 min Lesezeit

„Es sollte all jenen, die heute die leichte Zunge haben und das Sagen, nicht erspart bleiben, einmal in ihrem Leben unter den Schock des Ausgeschlossenseins zu geraten, einmal von der Kultherrschaft Andersgestimmter, die niemanden verfolgt, sondern nur ausschließt, verweist, exkommuniztert, entnetzt — es sollte ihnen einmal das Gefühl, nicht dazuzugehören, bestimmt werden.“

Botho Strauß

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Gans oder Würstchen

Seit einem Jahr regiert die Ampel-Koalition. Das nahmen die Parteispitzen zum Anlass, einen programmatischen Text in der FAZ zu veröffentlichen. Es geht darin um Kritik, Weichen und beschleunigte Pfade. Keine Bange: Die Bürger kommen in dem Aufsatz eigentlich gar nicht vor

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 27 min Lesezeit

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Nicht nur Bücher, auch politische Texte haben ihre Schicksale. Dem programmatischen Beitrag von Saskia Esken, Lars Klingbeil, Ricarda Lang, Omid Nouripour und Christian Lindner, erschienen in der FAZ vom 6. Dezember 2022, merkt der Leser die Schwierigkeiten an, die Stichpunktlieferung der drei Parteispitzen irgendwie zu einem Ganzen zu verschrauben.

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Sieh, die Guten demonstrieren so fern

Seit Chinesen gegen die gescheiterte Zero-Covid-Politik auf die Straße gehen und die Regierung sogar zum Nachgeben zwingen, ergeht in Deutschland das Moralgebot: bloß nicht vergleichen. Doch, das sollte man. Sogar unbedingt. Es ist Zeit, in die Archive zu schauen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 31 min Lesezeit

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Am 29. Januar 2022 verfasste die Redakteurin der „Ostthüringer Zeitung“ (OTZ) Sylvia Eigenrauch einen Text über eine Demonstration gegen Corona-Maßnahmen, die in Gera stattfand. Nach Meinung des Chefredakteurs hätte sie das besser gelassen.

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Die Leugner sind immer die anderen

Ein Gespenst geht um in der Medienöffentlichkeit: Nach dem Klima- und Coronaleugner sorgt nun der Wahlleugner für Angst und Verwirrung. Höchste Zeit für semantische Ordnungsarbeiten – und die Frage: Wo bleibt der „Physikleugner“?

Von Redaktion / / medien-kritik / 25 min Lesezeit

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von Jürgen Schmid

Die berühmteste Leugnung der Weltgeschichte beging ohne Zweifel Petrus.

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Wie gerade ein neuer Schutzwall entsteht

Die Einführung des Bürgergelds und die Einschränkung des Bargelds hängen logisch miteinander zusammen. Viele werden sich mit einer individuell gestalteten 25-Stunden-Woche zu helfen wissen. Für die anderen brechen schwierige Zeiten an

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 24 min Lesezeit

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Niemand hat die Absicht, das Bargeld abzuschaffen. Das erklären Politiker bei jedem Schritt, den sie unternehmen, um den Raum für das bare, also aus Bürgersicht echte Geld ein bisschen enger zu machen.

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Alte & Weise: The New York Review of Books, 18. Oktober 2001

Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 2 min Lesezeit

„Wenige Dinge haben mehr Schaden angerichtet als der Glaube von Einzelnen oder Gruppen (oder Stämmen oder Staaten oder Nationen oder Kirchen), dass sie sich im einzigen Besitz der Wahrheit befinden, besonders über die Lebensführung, darüber, was man zu sein und zu tun hat, — und dass diejenigen, die davon abweichen, nicht einfach nur einen Fehler begehen, sondern bösartig und wahnsinnig sind, und es verdienen, unter Verfügungsgewalt gehalten oder unterdrückt zu werden.“

Isaiah Berlin The New York Review of Books, 18. Oktober 2001

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Ein Tweet hat 280 Zeichen, und der nächste Hitler ist immer der schwerste

Musk gefährdet die Demokratie durch freie Rede, Kritik am woken Denken ist „strukturell antisemitisch“, echter Antisemitismus dagegen harmlos: Die Irrationalität der Wohlgesinnten erreicht eine neue Qualität. Sie zerstört die Kommunikation der Gesellschaft. Noch nie war es so wichtig, eins und eins zusammenzuzählen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 40 min Lesezeit

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Jemand in der Twitter-Firmenzentrale musste einen Plan gegen Jan Philipp A. geschmiedet haben. Denn obwohl in den USA und eigentlich auch in Deutschland praktisch niemand den deutschen Funktionär kennt, begab sich jemand in den Serverraum und koppelte ihn heimlich von einem anderen Grünen-Politiker ab, dem er bisher auf Twitter gefolgt war.

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Von der Freude, zur Moralbourgeoisie zu gehören

Die Klassengrenzen verlaufen neuerdings wieder schärfer: Nicht jeder kann und soll sich den Wohlstand leisten, der noch vor einer Generation selbstverständlich war. Über Oben und Unten entscheidet die richtige Anschauung. Wem es daran mangelt, muss sich begnügen.

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 36 min Lesezeit

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In England entstand ab dem späten 18. Jahrhundert in den besseren sittenstrengen Kreisen eine Theorie über die Armen und die Gründe der Armut, die bei den Oberen binnen kurzer Zeit begeisterte Anhänger fand. Sie erklärte das Elend im Souterrain der Gesellschaft nämlich nicht mit geringen Löhnen, mangelnder Bildung und schlechten Wohnverhältnissen, sondern mit der moralischen Minderwertigkeit der niederen Klassenangehörigen, vor allem mit deren Unverständnis für höhere Ziele.

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