Alte & Weise: Botho Strauß
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 4 min Lesezeit
„Es sollte all jenen, die heute die leichte Zunge haben und das Sagen, nicht erspart bleiben, einmal in ihrem Leben unter den Schock des Ausgeschlossenseins zu geraten, einmal von der Kultherrschaft Andersgestimmter, die niemanden verfolgt, sondern nur ausschließt, verweist, exkommuniztert, entnetzt — es sollte ihnen einmal das Gefühl, nicht dazuzugehören, bestimmt werden.“
Botho Strauß
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Original: Alte & Weise: Botho Strauß
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
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Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
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Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
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Die Redaktion
A. Iehsenhain
16. Dezember, 2022«Zugehörigkeitsgefühl» – klingt, auf das politische Milieu und seiner Anhängsel bezogen, eigentlich wie ein Beruhigungsmittel, da man sich dann der dortigen Pfründe sicher fühlen kann. Beim gemeinen Menschen teilt sich das «Zugehörigkeitsgefühl» in ein Betäubungsmittel (für die, die sich in der Masse wohlfühlen bzw. wohlzufühlen glauben) und ein Brechmittel, für jene, die nicht zu irgendetwas gehören wollen (siehe Polt-Zitat). «Entnetzen» klingt interessant. Vielleicht am ehesten, indem man den Geldhahn zudreht. Problem nur – den gibts in der Form womöglich gar nicht. Und wenn, dann handelt es sich um ein scheues, kaum sichtbares Federvieh, das bis in alle Ewigkeit immer einen Fuß voraus ist…
Thomas
17. Dezember, 2022Aus dem langen Ende der deutschen Geistesgeschichte
Oder: Der anschwellende Gesang der Bewegung
Wie die Bewegung aus dem Augenschein einer Rentner Armee Fraktion die Gefahr einer RAF von rechts heraufbeschworen hat, verdient schon Beachtung – wobei sich eine Beobachtung dessen durch den weisungsgebundenen Verfassungsschutz natürlich von selbst verbietet. Wen wundert´s. Nun kommt man (heute) offenkundig durch seine Kritik an Regierungsmitglieder in den Verdacht, etwas gegen „die Demokratie“ zu haben; was die Frage aufwirft, was denn „Demokratie“ nun eigentlich ist. Die Anhänger der BRD und die Anhänger der DDR haben da offenbar unterschiedliche Auffassungen. Bekanntlich hat die Regierung der Bundesrepublik Deutschland (mit dem Segen des Parlamentes) kürzlich eine Entscheidung getroffen: Das „Demokratie-Förder-Gesetz“.
Ein Gesetz, das nach meinem Dafürhalten nichts anderes ist, als ein Anschlag auf die Demokratie der BRD; eines der gefährlichsten und düstersten Gesetze in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
https://www.kath.net/news/80313
Weil es ein Gesetz ist, das die Regierung ermächtigt, zu bestimmen, was demokratisch ist und was nicht! Somit „beraten“ heute dubiose NGOs die Regierung, was richtig ist und was falsch, was Klimawandel ist, was Corona ist, was fortschrittlich ist, was nachhaltig ist, was Demokratie ist oder was verfassungsfeindlich. Das ist nach meinem Dafürhalten nicht BRD, das ist DDR. Räterepublik.
Als Krönung dessen nennt die Bewegung ihr Gesetz „Demokratie-Förder-Gesetz”, obwohl es dem Staat (also heute quasi den Mitarbeitern der Bewegung) die rechtliche Handhabe dazu gibt, zu bestimmen, was Demokratie ist und gefördert werden muss und was nicht. Dieses Gesetz will abweichende Meinungen so sehr schwächen (will Widerspruch so sehr brechen), dass die Bewegung keinerlei Opposition von rechts mehr zu fürchten hat. Wer gegen das Gesetz ist, und das sagt die Regierung ganz offen, der ist gegen die Förderung von Demokratie. Und wer würde es denn heute noch offen wagen, gegen ein Gesetz zu sein, das Demokratie fördern soll. Wer?
Die Bewegung marschiert, und wer innerhalb der Bewegung das Sagen hat, der wird sich hüten, von der Bewegung ausgeschlossen zu werden, verweist, exkommuniziert, entnetzt zu werden. Die Werkzeuge wurden längst gezeigt. Diese Leute sind Überzeugte der Bewegung oder sie haben Angst …
Angst und Hass, …
Nun nützt es Demokraten (West) ja nun mal gar nichts, von Überzeugten oder Feiglingen regiert zu werden, die als Bewegung mit politischen Gegnern nicht mehr reden, sondern mit den Mitteln des Staates auf sie eindreschen wollen. Es nützt nun mal nichts, von einer Bewegung regiert zu werden, die freie Wahlen verachtet. Man kann als Bürger (manche nennen es heute „Bewohner“) etwas gegen die Bewegung tun – und somit gegen dubiose Berater-NGO der Bewegung.
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/eu-parlament-id-fraktion-korruption/
Beispielsweise bei freien Wahlen. Im Frühjahr 2024 übrigens auch in Europa.
https://www.wahlrecht.de/termine.htm
Friedlicher Widerstand ist bei freien Wahlen möglich. Das passt der Bewegung gar nicht.
Wohlan!
Thomas
17. Dezember, 2022Traurig macht es,
daß man dies alles weiß und altes Weistum abweisbar ist.
https://www.spiegel.de/kultur/anschwellender-bocksgesang-a-00c4ba54-0002-0001-0000-000013681004?context=issue
„Das Allgemeine ist mächtig und schwächlich zugleich. Der Widerstand ist heute schwerer zu haben, der Konformismus ist intelligent, facettenreich, heimtückischer und gefräßiger als vordem, das Gutgemeinte gemeiner als der offene Blödsinn, gegen den man früher Opposition oder Abkehr zeigte.“
(Botho Strauss)
Tja.