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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Alte & Weise: Gerhard Polt

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2022/12-16490.


Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 5 min Lesezeit

„Wer ist ‘wir‘? Ich nicht.“

Gerhard Polt

6 Kommentare
  • A. Iehsenhain
    9. Dezember, 2022

    Aus der Sicht des Schauspielers muss Polt Bescheid wissen – denn seine falschen Kollegen, die z. B. in der Larve des Politikers auftreten, halten es ähnlich. Als «Volksvertreter» wird am Ende eines Vorstellungstages das «Wir» abgelegt, man hat ja vorher nur «für das Wahlvolk» gesprochen. Polt scheint allerdings als originaler Vertreter seiner Zunft dem gemeinen Volk etwas näher zu sein.

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  • Michael Glück
    9. Dezember, 2022

    «Wir» wollen «panem et circensis». Ich will eine gut bezahlte Arbeit, eine gute Gesundheit, ein schönes Dach über dem Kopf, nicht frieren und gut essen. Brot allein macht mich nicht glücklich. Auch will ich öffentlich sagen dürfen, was ich denke, ohne Sanktionen fürchten zu müssen. Spiele dagegen interssieren mich nicht.

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  • Thomas
    9. Dezember, 2022

    Gute Frage

    Wer ist «wir»? Ich nicht.

    Ich auch nicht.

    Wer sind die? Nun,
    das sind eben jene Leute, die geradezu lustvoll ihre gruppenbezogenen politischen Ohrfeigen und Stinkefinger verteilen und gleichzeitig immerzu über eine «Spaltung» jammern, wenn bei denen nicht alle mitmachen.

    Wer sind die also? Nun, wer ihre Vorsänger und Grölemeiers (kein Millimeter!) sind, das ist ja bekannt. Auch eine gewisse Flinten-Uschi will heute «nicht ruhen» (Gleichstellung). Und die Steinreiters und Hofmeiers in den Institutionen der Länder und die Gysies und Kahanes bei den Kulturschaffenden tun sich ja auch mit ihren Empfehlungen hervor.

    Natürlich ist das nicht strafbar. Wieso auch. Beispielsweise erhebt dann dieses „Wir“ einen eigentlich strafbaren Stinkefinger zum Debattenbeitrag und zum Argument – natürlich nur dann, wenn ein Bessermensch dazu greift. Es ist ja nicht jeder Michel gleich ein Jupiter.
    https://jungefreiheit.de/allgemein/2022/lindenbergs-stinkefinger-bleibt/

    Natürlich ist auch Spendensammeln nicht illegal
    https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2019/sea-watch-boehmermann-und-heufer-umlauf-sammeln-eine-millionen-euro/
    und natürlich sind Hass und Hetze nicht immer strafbar. Im Gegenteil.
    https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/europaeische-rundfunkunion-zeichnet-boehmermann-aus/

    Wenn man die Sache so betrachtet, dann könnte man sagen, daß dieses „Wir“ es für den Weltfrieden tut. Immerhin. Zumindest tun die so. Und sie lieben sich dafür. Manche leben davon ganz gut.

    Wer wählt so was!

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    • Immo Sennewald
      9. Dezember, 2022

      Es ist in Zeiten, da Kollektivismus, Korporatismus, Etatismus sich anschicken, die im Grundgesetz verbrieften Rechte des Individuums gegenüber dem Staat mit allen – vor allem medialen – Mitteln abzuschaffen, die Frage der Fragen. Und wer sich erinnert, welche Gesellschaftsordnungen sich «Vom Ich zum Wir!» auf die Fahnen geschrieben hatten, und nicht zu bequem ist, sich deren Kommen und Gehen zwischen Größenwahn und Katastrophe zu vergegenwärtigen, der reagiert auf jedes «wir» genau damit. Weil’s lebensrettend sein kann, allerdings auch unbequem.

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Original: Alte & Weise: Gerhard Polt

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