Das Schlimmste muss befürchtet werden. Falls es nicht schon eingetreten ist. Dass faschistische Propaganda ihren Weg ausgerechnet über die ARD nehmen würde, hätten auch die besorgtesten Medienpersonen dieses Landes nicht ahnen können.
Ein linker Lobbyverein attackiert seinen Lieblingsfeind Hans-Georg Maaßen mit einer dünnen Twitterdaten-Auswertung. Drive bekam das Unternehmen erst, als ein FAZ-Journalist das Ganze kritiklos übernahm
Gäbe es einen Darwin-Award speziell für Journalisten, dann hätte ihn der FAZ-Redakteur Lorenz Hemicker für seinen Beitrag über die Twitter-Follower des früheren Verfassungsschutz-Chefs Hans-Georg Maaßen redlich verdient.
Dieses kleine Manual befähigt dich als jungen Medienschaffenden, auch in den Sommerferien bei knapper Redaktionsbesetzung deine Aufgaben zu erfüllen. Als junger netzaffiner Mitarbeiter_*in bist du vor allem für die immer wichtigere emotionale Berichterstattung hauptsächlich im Onlinebereich zuständig. Der nachfolgende Ablaufplan zeigt dir, wie du dich als Medienmitarbeiter in der häufigsten Standardsituation richtig verhältst.
Israel-Berichterstattung im öffentlichen deutschen Fernsehen – das ist nach wie vor ein problematisches Terrain, sowohl bei ZDF als auch bei der ARD.
Am 10. Juli 2019 strahlte der Südwestrundfunk (SWR) den Film „Lea Tsemel, Anwältin“ aus, eine Dokumentation über eine israelische Juristin, die sich für Palästinenser einsetzt.
von Dirk Schwarzenberg
Klima, Wetter und Medienberichte darüber – das ist ein besonderer Stoff. Im Juni herrschte in weiten Teilen Deutschlands Hitze, ein Phänomen, das in diesem Monat nicht ganz überraschend auftritt.
In mehreren Medienberichten ging es um einen deutschen Juni-Temperaturrekord. Und um einen passenden Spin hin zum Großthema Klimapolitik.
Wer ein Kungeln von Politik und Vorzugsmedien kritisiert, ist dem Bundespräsidenten zufolge ein „Verschwörungstheoretiker“. Deshalb: ein kurzer Blick in die Praxis
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„Es ist ein Kampf, der uns alle angeht, der in Familien, Schulen, Büros und Betrieben ebenso ausgetragen werden muss wie in Zeitungsredaktionen, sozialen Netzwerken und Parlamenten.“_
So sprach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 17. Mai zur Eröffnung einer Ausstellung über Verschwörungstheorien im westfälischen Kloster Dalheim._
In Österreich gehört der ORF-Moderator Armin Wolf zu den bekanntesten TV-Gesichtern – und mittlerweile dürften auch in Deutschland einige etwas mit dem Namen anfangen können. Wolf lieferte sich in der Vergangenheit immer wieder Auseinandersetzungen mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und dessen Generalsekretär Harald Vilimsky – beziehungsweise umgekehrt.
Heißen die meisten Messerstecher mit Vornamen Michael? Zumindest im Saarland? Genau das behauptete eine ganze Reihe von Medien, nachdem das saarländische Innenministerium auf die Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Rudolf Müller zur so genannten Messer-Kriminalität geantwortet hatte.
Das Auswärtige Amt in Berlin setzte sich nur verhalten für den deutschen Reporter ein. Der entscheidende Anstoß, so scheint es, kam von Russlands Außenminister – auf Vermittlung eines AfD-Abgeordneten
Am vergangenen Sonntag drückten venezolanische Grenzbeamte am Flughafen Caracas den Ausreisestempel in den frisch ausgestellten deutschen Pass von Billy Six. Bis zuletzt konnte der Reporter nicht sicher sein, das Land tatsächlich als freier Mann verlassen zu dürfen. Der Journalist, der vorher für die „Junge Freiheit“ über die Proteste gegen das sozialistische Maduro-Regime in Venezuela berichtete, saß 119 Tage im Geheimdienst-Gefängnis „El Helicoide“ unter der Beschuldigung der „Spionage“ und des „illegalen Eindringens in die Sicherheitszone“. Eine Anklage wurde nie gegen ihn erhoben. Montagnachmittag landete Six in Tegel – abgemagert, aber gesund.
Am Samstag wurde der ehemalige SPIEGEL- und Welt-Redakteur, Buchautor und Poltergeist Matthias Matussek 65, es gab eine große Feier, und der Autor dieser Zeilen kann sagen: Ich bin dabei gewesen. Das Antifa-Recherchekollektiv „Jan Böhmermann“ stellte anschließend eine offizielle Anfrage in Sachen „Operative Personenkontrolle Hamburg“ an die SPIEGEL-Chefredaktion. Die junge Liedermacher-Karriere eines älteren Moderators scheiterte an diesem Abend beinahe. Und am Ende tanzte Erika Steinbach auf Matusseks Balkongeländer Cancan. Aber davon später.
Eine Feministin schreibt ein Manifest gegen das Kinderkriegen, das vor unfreiwilliger Komik, Sach- und Logikfehlern wimmelt. Trotzdem überschütten Medien die Frau mit Aufmerksamkeit. Das sagt mehr über die Medien als über die Autorin
Existiert die Regensburger Lehrerin und Autorin Verena Brunschweiger wirklich? Oder handelt es sich um eine raffinierte PR-Erfindung? Die 38jährige zieht jedenfalls seit einigen Tagen sehr erfolgreich mit ihrem Buch „Kinderfrei statt kinderlos“ durch die Medien. Die zentrale These in Brunschweigers Werk lautet: „Kinder sind das Schlimmste, was man der Umwelt antun kann.»
Für Mitarbeiter traditioneller Medien könnte 2019 später einmal als schwarzes Jahr in die Chronik eingehen. In der letzten Februarwoche kündigte die DuMont Mediengruppe an, sich von sämtlichen Zeitungen zu trennen: von der Hamburger Morgenpost, dem Kölner Stadt-Anzeiger, dem Kölner Express, der Berliner Zeitung, dem Berliner Kurier und der Mitteldeutschen Zeitung in Halle. Nach Branchenschätzungen wäre das Paket vor zehn Jahren noch gut eine Milliarde Euro wert gewesen.
Mit einem geheim gehaltenen Sprachreglungs-Katalog will die Senderfamilie die öffentliche Stimmung beeinflussen. Interessant ist, unter welcher Intendantin das „Framing Manual“ entstand
Die ARD besitzt neuerdings ein so genanntes „Framing Manual“ mit dem Titel „Unser gemeinsamer, freier Rundfunk ARD“, im Auftrag des Senderverbundes verfasst von der Linguistin Elisabeth Wehling.
Seit November 2018 sitzt der deutsche Journalist Billy Six in Venezuela ein. Eine Solidarisierungswelle wie im Fall Deniz Yücel bleibt in seinem Fall aus. Grund: Six ist rechts
Am 17. November 2018 stürmten Soldaten ein Strandhotel im venezolanischen Punto Fijo, verhafteten den deutschen Reporter Billy Six und brachten ihn in das Gefängnis „El Helicoide“ in Caracas, die Haftanstalt des Geheimdienstes «Servicio Bolivariano de Inteligencia Nacional» (SEBIN). Seitdem sitzt der an Dengue-Fieber erkrankte Journalist dort in Haft.
Alice Weidel herzte Henryk Broder. Qualitätsjournalisten nutzen das Ereignis, um die Nähe des Journalisten zur Politik zu kritisieren. Zu Recht. Die Debatte ist überfällig
Das, was Henryk M. Broder vor kurzem im Sitzungssaal der AfD-Bundestagsfraktion von Seiten der Vorsitzenden Alice Weidel erlebte, als er dort einen Vortrag hielt, war eine beidarmige seitliche Umarmung, die so genannte uni- und überhaupt laterale Akkolade. Broder beschrieb auf Meedia, wie die Szene sich abspielte, die jetzt für ihn zum Tribunal wird:
Migranten zeigen überdurchschnittlichen Unternehmergeist, meldeten etliche Zeitungen unter Berufung auf eine KfW-Studie. Nur: stimmt die Aussage überhaupt?
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„Nach einer neuen Untersuchung ist jeder fünfte Gründer in Deutschland ein Migrant“, _meldete am Dienstag die Katholische Nachrichtenagentur KNA, und so oder so ähnlich berichteten eine ganze Reihe von Medien über eine Untersuchung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Die Geschichte von Claas Relotius ist eine Wahrheitsgeschichte. Sie greift wie alle Geschichten, die eine ganze Szenerie erleuchten, weit über ihren Ursprung hinaus. Die Figur Relotius selbst ist eine serielle, und deshalb erzählen wir seine Geschichte, um es mit Thomas Mann zu sagen, um ihretwillen, nicht seinetwegen, denn er ist simpel. Er ist so simpel wie jede der periodisch auftauchenden Figuren, die anbieten, was andere dringend begehren.
Wenn Claas Relotius sein Büro im 13. Stock des SPIEGEL-Gebäudes an der noblen Hamburger Ericus-Spitze 3 verlässt, dann summt er meistens ein Lied. Nichts deutsches, denn Deutsch-Sein, das war noch nie sein Ding. Er mag die frühen Stones, aber am heutigen Tag geht ihm ironischerweise „My Way“ von Paul Anka durch den Kopf. Ein Lied, das gerne auch auf Beerdigungen gespielt wird.
Es gibt eine neue mediale Wendung für Angriffe auf Personen, die ersatzweise dann greift, wenn der jeweiligen Person keine Vorwürfe zu machen sind. Beziehungsweise, wie es in diesem Neusprech heißt, keine direkten Vorwürfe. Oder wenn Recht verweigert wird. Ganz allgemein: wenn Moral Rechtsnormen ersetzen soll.
„Hass-Mail für dich“ titelte die „Berliner Zeitung“ am 28. November. Es ging um ein medial sehr häufig behandeltes Thema: Attacken auf Berufspolitiker. Das weite Feld wird von dem Blatt allerdings in bewährter Weise abgehandelt: Der Hass, so bringen es die Schwerpunktseiten im Zeitungsinneren dem Leser nahe, kommt nur von Rechts.