Sie werden geframt: von Ihrer ARD
Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2019/02-sie-werden-geframt-von-ihrer-ard.
Mit einem geheim gehaltenen Sprachreglungs-Katalog will die Senderfamilie die öffentliche Stimmung beeinflussen. Interessant ist, unter welcher Intendantin das „Framing Manual“ entstand
Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 30 min Lesezeit
Die ARD besitzt neuerdings ein so genanntes „Framing Manual“ mit dem Titel „Unser gemeinsamer, freier Rundfunk ARD“, im Auftrag des Senderverbundes verfasst von der Linguistin Elisabeth Wehling.
Wehling, Jahrgang 1981, forscht nach eigenen Angaben unter anderem zu „Sexismus im zeitgenössischen Film, und Rassismus“ („sexism in temporary movie culture, and racism“), sie schreibt in Spiegel Online, Huffington Post und Konkret und saß in der Jury des Deutschen Reporterpreises, vergeben von dem „Reporterforum“, das ganz wesentlich dazu beitrug, Claas Relotius mit Preisen zu versorgen.
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte Wehling vor kurzem Trump-Wähler zu Amerikanern, die sich in ihrer Hirnstruktur grundsätzlich von anderen unterscheiden:
„Der wird Stimmen ernten von Menschen, die sowieso von ihrer Ideologie her schon im Bereich des eher rechten politischen Spektrums sich bewegen, das ist vollkommen klar, denn von denen wissen wir unter anderem auch, dass sie eine größere Amygdala haben, also einen größeren Bereich im Gehirn, der Angst und Stress und Aggression berechnet.“
Framing bedeutet im semantisch-politischen Zusammenhang so viel wie: Begriffen einen Bedeutungsrahmen geben – was ohnehin jeder tut, der redet und schreibt. Es erzeugt eben fallweise unterschiedliche Bilder, ob jemand beispielsweise von Migranten spricht, oder generell jeden, der die Grenze überschreitet und um Asyl bittet, als Flüchtling bezeichnet. Ob ein Berichterstatter von „Mob“ spricht oder von „Aktivisten“. Oder ob jemand über die Gehirnstrukturen von Trump- beziehungsweise Obama-Wählern spekuliert.
Außerdem existiert im Englischen noch eine andere Bedeutung von Framing – dazu später.
Im Fall des Framing Manual geht es um die ARD selbst, um das Bild des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Etwa zehn Prozent der Haushalte zahlen trotz Androhung erheblicher rechtlicher Folgen keinen GEZ-Beitrag, sehr viel mehr sehen die monatliche Gebühr von 17,50 Euro kritisch und unzeitgemäß. Die öffentlichen-rechtlichen Anstalten möchten allerdings nicht nur dringend den Geldfluss erhalten, sondern spätestens ab 2021 sogar eine Erhöhung durchsetzen. Der von Wehling verfasste interne Leitfaden rät im ersten Schritt, alle Kritiker des GEZ-Zahlungssystems als Antidemokraten („demokratiefern“) zu markieren:
_ „Einige Mitglieder unserer Gesellschaft halten sich nicht an unsere generationenverbindende, demokratische Entscheidung zum gemeinsamen, freien Rundfunk ARD. Sie stellen damit die Verbindlichkeit demokratischer Entscheidungen infrage, sie verhalten sich demokratiefern.“
Bemerkenswert ist, dass der Begriff des autonomen Bürgers in dem ARD-Manual nirgends auftaucht, sondern durch die Wendung „Mitglieder unserer Gesellschaft“ ersetzt wird – was sich in Geist und Inhalt an die DDR-Formulierung „unsere Menschen“ anlehnt. Im zweiten Schritt gibt die Broschüre Hinweise, wie ARD-Mitarbeiter „ihren Mitbürgern“ die Wichtigkeit des öffentlich-rechtlichen Funks schmackhaft und Kritiker („Gegner“_) niedermachen sollen – nämlich in erster Linie mit Moral:
„Wenn Sie Ihren Mitbürgern die Aufgaben und Ziele der ARD begreifbar machen und sie gegen die orchestrierten Angriffe von Gegnern verteidigen wollen, dann sollte Ihre Kommunikation nicht in Form reiner Faktenargumente daher kommen, sondern immer auf moralische Frames aufgebaut sein, die jenen Fakten, die Sie als wichtig erachten, Dringlichkeit verleihen und sie aus Ihrer Sicht – nicht jener der Gegner – interpretieren.“
Und weiter:
„Wer maximale Framing-Effekte hervorrufen will, der muss in seiner Kommunikation also auf moralische Kohärenz achten. […] Wenn eine Institution auf diese Weise moralisch kohärent kommuniziert, so zeigen empirische Studien, führt das zu Vertrauen bei den Mitbürgern. […] Das so geschaffene Vertrauen und die so vermittelte Integrität führen zu einer generellen und langfristigen Aufwertung der und Anbindung an die Institution in den Köpfen der Menschen.“
Was dagegen – genau so wie der Begriff Bürger – noch nicht einmal andeutungsweise auftaucht, ist eine argumentative Auseinandersetzung mit der Kritik an ARD und ZDF. Etwa an der Einseitigkeit, die sich an der Einladungspolitik der vier wichtigen Talkshows messen lässt. Im vergangenen Jahr rangierte Robert Habeck, Chef der mit der kleinsten Fraktion im Bundestag vertretenen Partei, mit 13 Einladungen ganz oben im Ranking. Politiker der größten Oppositionsfraktion, der AfD, brachten es auf drei Auftritte. Oder an der als Einzelinterview getarnten distanzlosen Stichwortdarreichung für Angela Merkel oder Annegret Kramp-Karrenbauer. Wer in Kritikern generell demokratieferne Gegner sieht, der kommt folgerichtig nicht auf die Idee, irgendetwas an ihren Ansichten könnte diskussionswürdig sein.
Stattdessen empfiehlt Wehling der ARD ein diskussionslenkendes wording: Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, so das Manual, sollen „Gemeinwohlmedien“ genannt werden, die gegenüber privaten Medien („kapitalistischen Heuschrecken“) wahre Unabhängigkeit genießen. Als Motto der Gemeinwohl-Sender empfiehlt das Manual die Behauptung: „Wir sind deins“.
In einem Interview mit dem Branchendienst MEEDIA erklärte ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab, unter wessen Verantwortung die Idee zu dem „Framing Manual“ entstand:
„MEEDIA: Aber wer hat das Manual konkret in Auftrag gegeben?
_Pfab: Wir haben während des Vorsitzes des MDR unter Intendantin Karola Wille angefangen, uns damit zu befassen.“
_
Karola Wille amtierte von Januar 2016 bis Dezember 2017 turnusgemäß als ARD-Intendantin. Bei der ARD-Frau, erst Juristische Direktorin des Mitteldeutschen Rundfunks und seit 2011 Intendantin des Senders, handelt es sich um eine sehr interessante Führungskraft. Als sie 1991 als Justitiarin zum gerade gegründeten MDR kam, lag schon eine Karriere als SED-Genossin und Juristin hinter ihr. Sie promovierte 1984 an der Universität Jena zum Thema „Der Rechtsverkehr in Strafsachen zwischen der DDR und anderen sozialistischen Staaten unter besonderer Berücksichtigung der Übernahme der Strafverfolgung“. In ihrer Doktorarbeit kam übrigens auch der Begriff Rahmen vor:
_„Die Vorzüge des Sozialismus sind auch im internationalen Rahmen umfassend zur Geltung zu bringen.“
_
Von Jena wechselte sie an die Universität Leipzig, wo sie Medienrecht lehrte. Dort schrieb sie unter anderem zusammen mit einem Staatssicherheitsoffizier im besonderen Einsatz eine Zusammenfassung der „Internationalen Konferenz zu aktuellen Fragen des Revanchismus in der BRD“, in der es unter anderem hieß: _„Im politischen und ideologischen Arsenal der aggressivsten und reaktionärsten Kräfte des Monopolkapitals nimmt der Revanchismus einen gewichtigen Platz ein.“
_
Nach dem Zusammenbruch der SED-Herrschaft wechselte sie kurz in die Leipziger Stadtverwaltung und von dort in den frisch gegründeten Mitteldeutschen Rundfunk. Für ihre Rolle in der DDR benutzte sie die gleiche Formel wie die meisten ehemaligen Funktionäre, die sich darauf beriefen, nur ein kleiner Teil eines Apparats gewesen zu sein. In einem Interview mit der ZEIT sagte Wille 2012:
„Natürlich tut mir im Nachgang vieles leid, das in der DDR passiert ist. Ich persönlich muss mich aber auch fragen: Hast du etwas konkret zu verantworten, hast du als Juristin einem Menschen persönlich geschadet? Und da kann ich nur sagen: Nein, das habe ich nicht.“
Auch im Fall des „Framing Manuals“ kann Wille natürlich darauf verweisen, nicht die Autorin gewesen zu sein. Und ARD-Generalsekretärin Pfab betont, kein ARD-Mitarbeiter müsse sich nach dem Neusprech-Leitfaden richten, er sei selbstverständlich nur eine Anregung.
Obwohl das Manual aus der Gegenwart stammt, steht es für die gleiche binäre Weltsicht wie die Schriften Willes aus der Zeit vor 1990: Hier das durch Moral gerechtfertigte Denksystem, dort der antagonistische Gegner, dessen Argumente per se nichts taugen können.
Bisher will die ARD das „Framing Manual“ nicht veröffentlichen, obwohl es von Gebührengeldern bezahlt wurde. So weit reicht „Wir sind deins“ eben nicht.
To frame bedeutet im Englischen übrigens so viel wie hereinlegen. Einen Trickbetrüger nennt man Framing artist.
38 Kommentare
Original: Sie werden geframt: von Ihrer ARD
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto
(Achtung, neue Bankverbindung!)
A. Wendt/Publico
DE88 7004 0045 0890 5366 00,
BIC: COBADEFFXXX
Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
stephan
18. Februar, 2019Wieder ein Fall von Rehabilitation polizeistaatlicher Gesinnung, der einen zuerst einmal sprachlos macht. Die Karriere der Frau Wille war mir nicht bekannt – es sagt aber einiges über die nahezu vollständige Reinwaschung der Verhältnisse vor 1989 aus, dass man auf ein solches Personal zurückgegriffen hat. Wer wundert sich dann noch über den Fall Knabe und die offensichtlich bald vollzogenen Positivbewertung der SED-Herrschaft?
Das Interview mit Frau Wehling enthält einen Bonbon, den man doch mit gebotener Ironie genauer betrachten sollte: dass Trump-Anhänger «eine größere Amygdala haben, also einen größeren Bereich im Gehirn, der Angst und Stress und Aggression berechnet» lässt den aufmerksamen Beobachter feministischer Linguistik schmunzeln. Was ist geschehen, wenn auf die Biologie rekurriert werden muss, um unliebsame Zeitgenossen zu diffamieren? Gehen die Argumente aus? Oder – was ich eher annehme – weiß die Frau eigentlich, was sie so von sich gibt? Und wenn: wahrscheinlich ist die logikfernste Sprechproduktion für die Verteidigung der neulinken Obrigkeitsstaates gerade gut genug.
Ich gestehe, dass ich Angst habe, ohne meine Amygdala vergrößert zu sehen.
Frank Bodenstedt
20. Februar, 2019Auch die Sorge ist eine Klugheit, wiewohl nur eine passive. Die Dummheit weiß von keiner Sorge.»
(Goethe am 16. August 1824 zu Eckermann über «besorgte Bürger»)
Axl
27. Februar, 2019Ich möchte bestätigen und nur zusätzlich die Aussage, die Amygdala b e r e c h n e Stress und Aggression, auf der Zunge zergehen lassen. Hier tut sich frank und frei ein Weltbild kundt, dem Totes und Lebendiges auf Kosten letzteres gleich sind. Im Patriarchat herrschte die Frau noch über die Gefühle, jetzt erklärt sie, ganz Mann, dieselben zu Rechenergebnissen. Robert Walser: «Ohne Erbarmen mit sich kennen die Normalen auch kein Erbarmen mit einem anderen, tot, wie sie sind, setzen sie nur Totes voraus.» Dialektik der Aufklärung?
Claudia Reich
27. Februar, 2019und was die Dame weglässt ist, dass die Amygdala auch für Hellsichtigkeit, erweiterte Wahrnehmung und höheres Bewusstsein zuständig ist – also sind die Trumpwähler die, die mehr durchblicken.
Drum bekommen wir ja Fluor (Wasser, Zahnpasta) und Quecksilber (Amalgam, Impfungen) verpasst, da diese die Amygdala schrumpfen läßt.
Jörg Plath
18. Februar, 2019Da der Autor auch in der «DDR» sozialisiert wurde, kennt er sicherlich das sehr unangenehme Gefühl, welches mit solcher Propagandasprache verbunden ist. Die ÖR schwenken immer weiter ein in die linke Einheitsfront und niemanden stört´s. Würde mich nicht wundern, wenn in absehbarer Zeit der kommunistische Rollback vollzogen wird.
Egbert_S
18. Februar, 2019Die ARD hat es zwar nicht veröffentlicht, aber netzpolitik.org war so frei, das Pamphlet seiner geneigten Leserschaft bereitzustellen.
Interessante Lektüre übrigens. Erinnert an einen weiteren Slogan aus der verblichenen DDR: „Die Lehre von Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist.“ (Lenin)
Das Beste zum Schluss: «Demokratie statt ideologischer Monopolisierung.» (Framing-Manual, Seite 87 unten). Dieser Forderug schließe ich mich ausdrücklich an!
Holger Sulz
18. Februar, 2019Das Wort «Framing» kann man am besten mit «vorsätzliche Irreführung» übersetzen und trifft damit hinsichtlich der letzten 20 Jahre Staatsfunk den Nagel auf den Kopf.
Helene
18. Februar, 2019Also, diese Frau Wehling ist doch ein ganz tolles, wahrlich einzigartiges Talent! Wieso spannt nur die ARD sie für ihre Dienste ein? Wenn Wehling per Ferndiagnose – über den Atlantik hinweg – festellen kann, daß Amerikaner, die Trump gewählt haben, eine größere Amygdala haben, macht eine Anstellung von Wehling in medizinischen Diensten die Tätigkeit von Neurologen um einiges leichter, und viele Untersuchungen per Magnetresonanztomograph kann man sich überhaupt sparen.
Schlaganfall, TIA, Aneurysma, Gehirntumor? Wehling fragen!
Iris
18. Februar, 2019Die gute Frau hat wahrscheinlich alle potenziellen und tatsächlichen Trumpwähler höchstpersönlich einer MRT-Untersuchung unterzogen. Solche Wissenschaftlerinnen braucht die Welt.
Allerdings gab es die Praktik solch zweifelhafter Diagnosen bezüglich anatomischer Merkmale und worauf diese schließen lassen hier im Land doch schon mal vor gar nicht mal so langer Zeit.
Aber, ach: das Geschlecht ist derweil ein soziales Konstrukt; oder sind, nach Logik der Frau W., das männliche und das weibliche Gehirn in ihrem Aufbau doch grundverschieden…?
Wold Manuel Schröter
18. Februar, 2019Die Frau Wille hat nur mittelbar etwas mit dem geschilderten Problem zu tun. Für derartige Dinge wie die «Erarbeitung dieses «Manuals» sind (formelle und, vor allem, informelle) Weisungslinien verantwortlich zu machen, an deren Ende die Ausführung zu stehen hat. Das ist das Eigentliche: Ein «Filz» die Demokratie für sich und ihre Interessen und Ziele nutzender parteiischer Klüngel, der willfährige Intellektuelle zweifelhafter geistiger Ausrichtung aktiviert. Diese schreiben dann das Gewünschte auf und zeihen Kritiker als a-priori demokratiefern: Was indessen sie, diese «Intellektuellen», in Wahrheit sind.
Wem angesichts dieses durch den Filz in diesem Lande klandestin und offen untergeschobenen demokratiefeindlichen Indoktrinations-Neusprechs, seiner «Definitionen» und seines aggressiven Benutzens in Medien und überhaupt in der Gesellschaft nicht zu der Schlussfolgerung kommt, dass die Demokratie gefährlich bedroht und daher stets und ständig verteidigt werden muss, dem kann irgendwann in nicht allzu ferner Zeit nicht mehr geholfen werden.
Ihnen, Herr Wendt, Dank für das «Aufspießen» solch dubioser Entäußerungen willfähriger Autoren, die nichts weiter als ein Ausdruck jenes Teils struktureller Korruption in diesem Lande sind, der sich um den Kristallisationspunkt «Macht» herum anschleimte und immer mehr, um eigener Vorteile (wie immer die aussehen: Fördermittel, Pöstchen, Veröffentlichungszahlen, Honorare etc.) willen, daran klebt.
Gero Micheler
18. Februar, 2019Mein Lieblingszitat aus der Propagandahandreichung lautet:
«Kontrollierte Demokratie statt jeder wie er will.»
Eine unfassbar verdrehte Einstellung, die ich bisher eher in der DDR verortet hätte. Oder im aktuellen Schweden, vielleicht.
Lothar Rumold
18. Februar, 2019Am 10.9.2011 will Peter Sloterdijk notiert haben: «Demokratie ist der nützliche Aberglaube, Kämpfe seien in Debatten auflösbar. Konnte jemals ein Mensch aus seiner Interessenhaut fahren?» Die ARD-Gebrauchsanweisung zur neurolinguistischen Selbstprogrammierung räumt pro domo mit diesem Aberglauben auf und legt ein internes Bekenntnis zur eigenen Haut und zum Hemd der Interessen der Rundfunkmacher ab, das diesen näher ist als die Oberbekleidung, die sie zur Schau tragen, wo es gilt, Sonntagsreden über das freie Wort, die Habermas-Macht des besseren Arguments und die Unabdingbarkeit der Meinungsvielfalt zu halten oder so zu tun, als würden sie selbigen angetan lauschen. Immerhin wird jetzt Zug um Zug klar, mit welchen Gegnern man es zu tun hat. Weiter so.
Jolanda Jott
18. Februar, 2019Die Umwandlung Deutschlands zur DDR 2.0 ist offenbar schon weit vorangeschritten. Nun fehlt nur noch der antifaschistische Schutzwall zur ehemaligen DDR (1.0).
Ich habe mir das Framing-Machwerk heute – kostenlos – als PDF-Datei bei NETZPOLITIK.ORG heruntergeladen. Eine sehr empfehlenswerte, amüsante, unfreiwillig komische, realsatirische Faschingslektüre.
René Nacht
18. Februar, 2019Analog zu Vita der Frau Wille. Seinerzeit hat es mit der Entnazifizierung auch nicht so hundertprozentig geklappt. Man denke an furchtbare Marinerichter die zum Landesvater mutierten….Warum also sollte es 45 Jahre später mit den Kopferten des SED-Regimes besser klappen? All die Willes, Kahanes etc.etc.: alles nach dem bewährten, deutschen Muster; es findet sich immer und überall ein Mauseloch für diese geschickten Mutanten.
Iris
18. Februar, 2019Seltsam: die Geschlechter sind angeblich ein soziales Konstrukt, aber bei Trumpwählern finden sich Abweichungen hinsichtlich der Anatomie ihrer Gehirne.
Eines ist auf jeden Fall im MRT nachweisbar, auch ohne die Fachkenntnisse einer Frau W: das männliche und das weibliche Gehirn unterscheiden sich hinsichtlich Größe und Gewicht.
Die Methode, anhand vermeintlicher anatomischer Auffälligkeiten auf das Denken bzw. den Charakter eines Menschen zu schließen, ist so neu nicht. Vor gar nicht so langer Zeit wurden in diesem Lande zum Zweck der Beweisführung „Versuche“ durchgeführt.
Sind wir wieder soweit?
RioBravo
21. Februar, 2019«Vor gar nicht so langer Zeit wurden in diesem Lande zum Zweck der Beweisführung „Versuche“ durchgeführt.»
Übrigens nicht nur in unserem Land. Z.B. auch in den USA; Schweden, Australien, GB und und. Diese Sichtweise war damals wissenschaftlich modern. Es gab auch in anderen Ländern den Hang «unwertes» zu benennen und auszulöschen. Und noch etwas mehr Hintergrund, diese «Wissenschaft» wurde in US-Forschungseinrichtungen entwickelt, gesponsert durch Typen wie Henry Ford (ihn als Hitler-Verehrer zu bezeichnen bedeutet, dass die dem Ei entsprungene Henne vor diesem Ei vorhanden war), und über finanzielle Verbindungen nach Deutschland reingedrückt wurde. Hitler hat dies nur ausgenutzt.
Lude v. Dienst
18. Februar, 2019Was sollen Sie auch machen? Außer einem irrwitzigen Verwaltungsapparat mit irrwitzigen Pensionslasten haben Sie den Zahlern nichts zu bieten. Abgesehen von ein paar Rentnern natürlich die sich ihre Sehgewohnheiten kostengünstig vom Rest mitbezahlen lassen wollen.
Folglich setzen Sie auf die autoritäre Schiene der verordneten «Volksgemeinschaft».
Was nichts anderes bedeutet als dass die Zahlung jetzt komplett ohne Leistung zu erfolgen haben weil man ja im gemeinsamen Boot säße. Neu ist nur das Sie in nicht am Ruder sondern in der «Kantine» sitzen und der Rest rudert. Egal ob Mindestlohnempfänger oder Staatssekretär.
Selber finde ich das super, besser kann man sich nicht diskreditieren. Am besten Sie verlange eine Verdoppelung der leistungslosen Bezüge. Dann erkennt auch der Rest welch seelenloses Natterngezücht in den Anstalten haust.
Fantomas
18. Februar, 2019Ein Volk, ein Reich, ein Sender. Ich finde nur konsequent, was die da machen. Da wir dafür ja zahlen müssen (!) sollten wir uns auch als eine große Familie fühlen und am Abend vor dem Zu-Bett-Gehen gemeinsam die ARD-Fanfare singen, am besten uns vorher alle an die Hände fassen. Für unseren Sender, der doch nur Gutes für uns will. Früher spielten sie abends noch das Deutschland-Lied im Radio als Ausklang, aber das ist zu rechts, jetzt kommt das ARD-Lied, komponiert von einer Stasi-Tante. Den Sozialismus in seinem Lauf …..
Eloman
18. Februar, 2019@Helene: Frau Wehlings Institut befindet sich in der aktuellen Hochburg aller Bekloppten. Nein, nicht in Berlin, wie Sie vielleicht vermuten, sondern in Berkeley/Kalifornien.
alacran
18. Februar, 2019Die englische Bedeutung des Wortes «to frame» , betrügen, hereinlegen, trifft den Zweck des «Framing Manuals» sicher am besten.
Den GEZ-Staatsfunk als «Gemeinwohlmedien» verkaufen zu wollen ist entweder sehr mutig oder sehr dreist, vielleicht meinte Frau Wehling aber auch wohl «gemeine Medien»?
Muss ich mir jetzt Sorgen um die Größe meiner Amygdala machen, wenn mich die Parole,
>>kein Reich, kein Volk, doch eine Meinung<< ,
im Gegesatz zu Frau Wehling, nicht besonders hoffnungsvoll für unsere Demokratie stimmt?
Karl Baumgart
18. Februar, 2019Werte Helene, die aus HH stammende Frau Wehling arbeitet in Kalifornien.
Peter Thomas
18. Februar, 2019Die DDR-Juristin K. Wille promovierte 1984 in Jena mit der Arbeit
„Der Rechtsverkehr in Strafsachen zwischen der DDR und anderen sozialistischen Staaten unter besonderer Berücksichtigung der Übernahme der Strafverfolgung“. ((Demnächst kriegt Wille eine Rente wie ein DAX-Vorstand von deinem und meinem Steuergeld.))
Als naiver Mensch könnte man meinen, es sei in Willes Dissertation v.a. um die Rückführung gescheiterter DDR-Flüchtlinge aus Ungarn usw. in die DDR gegangen. Die kriegten dann mehrjährige Zuchthausstrafen und wurden – wenn sie Glück hatten – nach langer Haft in die BRD verkauft.
Jetzt machen wir in Satire: Die Intendantin verspricht der Linguistin einen Führungsposten beim MDR, wenn die Linguistin ein geile «framing-Anleitung» für den Staatsfuck fabriziert. Als Modelltext erhält die Linguistin von der Intendantin eine weltbekannte Rede der größten Volksbildungsministerin aller Zeiten, in der u.a. der Satz vorkommt: «Ein Sozialismus unter Waffen ist nötig wie das liebe Brot!»
Deutschland 2019 steht kurz vor der Vollendung von 1984.
Rizzo C.
18. Februar, 2019«To frame» heisst dasselbe wie «linken». Passt doch, oder?
oldman
18. Februar, 2019„Kein Wort kann außerhalb von Frames gedacht, ausgesprochen und verarbeitet werden. Wann immer Sie ein Wort hören, wird in Ihrem Kopf ein Frame aktiviert.“– Elisabeth Wehling[11]
„Und dann beim 3, 4, 5 Mal ergeben sich Einschleif-Prozesse im Gehirn und ein Wiedererkennungseffekt, egal ob die Sache wahrhaft ist oder eine Lüge. Und dann sagt das Gehirn irgendwann, ist mir viel zu anstrengend, das ist für mich jetzt eine Wahrheit.“ – Elisabeth Wehling[12], zu lesen bei Wikipedia.
Jetzt wissen wir auch genau, warum die ARD (und ZDF und die sonstigen Wahrheitsverbreiter) nicht müde werden, immer und immer wieder den gleichen bullshit zu verbreiten, genau nach Drehbuch – ob es sich nun um Klima, Diesel, Gender oder Migration handelt : es soll einfach zu anstrengend werden, da gegenzuhalten.
RioBravo
21. Februar, 2019Nicht nur bei «Klima, Diesel, Gender oder Migration». Ebenso bei anderen Politikfeldern. Bei Putin, beim «Machthaber» (mehrfach demokratisch gewählten) Assad, bei Saudi Arabien, Hilary Clinton, Trump, AfD, Geschichte usw. . Frames sind DAS Mittel um die Menschen verarschen zu können. Deshalb halte ich es für kontraproduktiv MM zu schaun, wie Ganser vorschlägt, denn diese Frames setzen an vorherigen Frames an und man muß danach hart arbeiten um sie wieder aufzulösen.
oldman
25. Februar, 2019Danke für die (wichtige) Ergänzung. Ein Grund mehr für mich, auf «Nachrichten»-Fernsehen zu verzichten. Spart Zeit und Nerven.
Smirnoff
22. Februar, 2019Die Nachrichtenagentur DPA nennt ihre verschriftlichten Sprachregelungen «dpa-Kompass», damit die sprachliche auch die innere Orientierung reflektiert und den Medienkonsumenten bei der Einordnung und dem Nachdenken über die Nachricht hilft. Gestoßen bin ich darauf bei einer Recherche, weil mich der Grund dafür interessierte, warum es fast keine Nachrichtenmeldungen gab, in denen der AfD nicht das Attribut «populistisch» vorangestellt wurde.
https://uebermedien.de/dpa-schreibt-und-nicht/
Mich würde ein Blick in den vollständigen «dpa-Kompass» interessieren. Vielleicht gäbe einen Aha-Effekt,
Neuer Werkzeugkasten für Redaktionen: dpa-Tools ist online
https://www.presseportal.de/pm/8218/2902335
[..]
dpa-Kompass
Bei welchen Unternehmensnamen schreibt dpa die Abkürzung in Versalien, bei welchen nicht? Wann verwendet die Agentur den Begriff Große Koalition, wann ist in den Texten von einer großen Koalition ohne den Großbuchstaben G die Rede? Und welche besonderen Grundsätze sollten Autoren beachten, wenn sie einen Text für die dpa-Nachrichten für Kinder verfassen? Antworten auf diese und viele andere Fragen liefert der dpa-Kompass. Als elektronisches und dynamisch ständig weiterentwickeltes Nachschlagewerk der Redaktion hat er 2010 das gedruckte dpa-Handbuch «Alles über die Nachricht» abgelöst. Mehr als 600 Einträge stehen nun erstmals Nutzern außerhalb der Nachrichtenagentur zur Verfügung.
caruso
19. Februar, 2019D wird immer mehr zu einem Albtraum. Ich frage mich, wieso?
Es gibt im Lande so viele kluge, normal denkende Menschen, warum lassen sie das zu? Man muß sich nicht gleich die Köpfe
einschlagen. Warum aber schreien sie nicht so laut, daß man sie nicht mehr überhören kann? Warum lassen sie ihr schönes Land dermaßen kaputt machen, das Volk (ich schreibe es absichtlich so) dermaßen dumm machen – s. Schulbildung, Unis – dermaßen indoktrinieren? Ich bin alt (bald 88), habe also reichlich Lebenserfahrung, bei weitem nicht immer gute – also, ich kann dieses Nichtstun nicht begreifen. Sich ärgern, sich beklagen u.ä. hilft nicht.
lg
caruso
Armin Reichert
19. Februar, 2019Ich hatte vor ca. einem Jahr bereits eine Maildiskussion mit dem Intendanten des Saarländischen Rundfunks, Herrn «Prof.» Kleist, in deren Verlauf mir dieser einer seitenlange Begründung schickte, warum ich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk denn so toll finden muss. Ich hatte mich damals über den schwülstigen Stil seines Schreibens gewundert, der genau den Duktus des jetzt geleakten Framing-Manuals ausstrahlt..
Jetzt kenne ich den Grund. Herr «Prof. «Kleist war schon vor einem Jahr ein williger Schüler seiner Chefin Wille und deren Göbbbels-Verschnitt Wehling.
T. Rebon
19. Februar, 2019Wer nichts zu bieten hat setzt eben auf plumpen Nationalismus.
Kann ich auch:
Wir Patrioten von der ARD
Unsere Heimat ist der Staatsfunk
Zwangsabgaben sind Doppelplusgut.
Lokführer (sic!) brauchen keine Gewerkschaft
Schweizer Mieten zu chinesischen Löhnen
Wenn wir euch in einen Krieg hetzen ist es der beste
Meine Pension ist bescheiden
Feste freie brauchen Mehrarbeit
Fremdproduktion zu Mondpreisen ist kein Betrug
Ausschreibungen sind Teufelszeug
Georg
19. Februar, 2019Die Autorin der Studie hat sich mit der Sprache des Dritten Reiches befasst. Mit diesem Wissen wundere ich mich nicht mehr über die Zielsetzung der ARD und die Auswahl der Autorin: Es lebe bald das Fünfte Reich, das Vierte war dem Dritten gleich? Es ist interessant zu verfolgen, in welchem Gewand der Sozialismus sich immer wieder durchsetzen will. Völker hört die Signale!
irgendwer
19. Februar, 2019Zum Jurastudium in Jena sollte nicht unerwähnt bleiben, dass ich dort 1990 anfing und daher weiß, dass in der DDR an der FSU Jena die angehenden Staatsanwälte schwerpunktmäßig ausgebildet wurden (in Berlin z.B. schwerpunktmäßig die DDR-Rechtsanwälte). Daher auch das strafrechtliche Thema der Promotionsarbeit. Wie man in der DDR zu einem «Staatsanwalts-Studium» kam (ein allgemeines, «berufsoffenes» Jurastudium gab es nicht), überlasse ich der Recherche anderer.
Zu Frau Wehling und «Konkret»: Im Wikipediaeintrag zur Zeitschrift fehlt sie als Autorin.
[ https://de.wikipedia.org/wiki/Konkret_(Zeitschrift)#konkret_ab_1974 ]
Welchen Beitrag sie wohl in einer «radikal linken Zeitschrift», «im politischen Spektrum links von den im Bundestag vertretenen Parteien (vgl. Neue Linke)» geleistet haben mag? Oder meinte sie mit «Konkret» das Servicemagazin des ORF..?
speedloader
19. Februar, 2019Hier hat sich jemand mal die wissenschaftliche «Vita» der Frau Dr. Wehling genauer angesehen:
http://maninthmiddle.blogspot.com/2019/02/scheinriese-elisabeth-wehling.html
Mit höchst interessantem Ergebnis. Die knackigsten Aussagen auf die Schnelle:
«Wenn man auf der Webseite der U. Berkeley nach Elisabeth Wehling sucht, wird man im Department of Linguistics fündig. In deren Faculty and Postdoctoral Scholars-Liste wird Wehling als «Postdoctoral scholar» geführt. (…) Weder hier noch an anderer Stelle konnte ich Hinweise finden, daß Wehling Lehrveranstaltungen anbietet oder Projekte leitet (während solche Angaben bei Professoren normal und sozusagen die Visitenkarte sind).»
«Wenn man nach Publikationen mit Author Wehling sucht, findet man genau einen Treffer, ihre Dissertation von 2013, sonst nichts.»
«Wehling hat offenbar noch nicht einmal eine eigene Homepage im Webauftritt der U. Berkeley, alle Links führen immer zu ihrer privaten Domäne http://www.elisabethwehling.com.»
«Auf ihrer privaten Homepage findet sich eine eigene Seite mit ihren Publikationen. Diese Publikationsliste enthält dutzendweise interne Berichte und unreferierte Veröffentlichungen. Im Abschnitt «Academic Papers In Progress, Submitted, & Published» werden etliche eingereichte oder «in preparation» befindliche Texte gelistet, aber nur 4 akzeptierte Veröffentlichungen. Eine davon ist ein Artikel in einem von Wehling selber herausgegebenen Special Issue einer Zeitschrift, den aber leider Google nicht findet. Die anderen 3 stammen aus 2010 – 2012, zwei davon auf italienisch.»
«Die schon erwähnte Dissertation von 2013 ist laut Google Scholar bisher insg. 10 Mal zitiert worden, darunter 3 Eigenzitate, die restlichen 7 Zitierungen stammen von nur 3 Autoren.»
«In ihrer Selbstdarstellung weist Wehling darauf hin, sie sei Co-Founder and Co-Editor of the international scientific journal Moral Cognition and Communication. (…) Leider findet sich auf dieser Seite nur der Hinweis Publishing status: Canceled, und unter Issues ist keine einzige Ausgabe gelistet. Entweder sind alle früheren Ausgaben gelöscht worden, was äußerst ungewöhnlich wäre, oder aber es ist nie ein Heft dieser Zeitschrift erschienen.»
» In der Selbstdarstellung des Instituts findet man kein Impressum, keine Postadresse, Telefonummer etc., keine Angaben zur Rechtsform (Verein, GmbH o.ä.), das Institut scheint keine juristische Person zu sein. (…) Insgesamt gibt es auf der Webseite des Instituts – die ggf. nicht aktuell ist – keinerlei Hinweise, daß außer Wehling noch irgendjemand anders im «Berkeley International Framing Institute» arbeitet.»
Bernd Liché
19. Februar, 2019Den Artikel und die Leserbriefe finde ich alle köstlich und somit komme ich nicht umhin, ebenfalls meinen «Senf» hinzuzufügen: Für mich ist das Wort – framing — und seine Bedeutung erst im Zusammenhang mit der ARD bekannt und bewusst geworden. Allerdings ist wohl uns allen seit sehr vielen Jahren aufgefallen, dass die Presse allgemein auf eine ähnliche Art vorgeht, indem sie Informationen überhaupt nicht verbreitet – Teile unterdrückt oder fast nur einseitig darstellt. Aber nun zurück zum Fernsehen: ich bin jetzt 75 Jahre alt, mindest 30 Jahre quer durch die Welt tätig gewesen. Mein Deutschlandbild beziehe ich aus der Lektüre der dt. mainstream medien und, zwecks Abrundung der Meinungbildung auch aus «Internet-Zeitungen» wie NDS und vielen ähnlichen. Wer aber macht das schon – wer versucht sich ein abgerundetes Bild zu verschaffen. Im deutschen Fernsehen, Staatssender oder nicht wird das niemand schaffen, denn bis Mitternacht wird der im Arbeitsprozess stehende Bürger vorwiegend nur mit Schwachsinn abgespeist. Dort wo es anspruchsvoll werden sollte – Will, Maischberger und ähnlichem ist die Darstellung so einseitig wie die Volksbürgerkunde der 60ziger Jahre. Wir wurden damals «umgeschult» und heute gefügig gemacht zur Aufnahme der links/grüne Presse sowie für die hohlen Worte der meisten deutschen und europäischen Politiker. Die abschlissende Frage ist: Wie können wir das ändern?
Andreas Dumm
20. Februar, 2019Ich plädiere für eine Reihenuntersuchung mit einem bildgebendem Verfahren (natürlich ohne Röntgen-«Belastung»), bei der per Größenbestimmung der Amygdala über die Einweisung in ein Umerziehungs … Verzeihung: Reha-Institut entschieden wird, wo man lernt, daß und warum man vor der «Demokratie» keine Angst zu haben braucht. Deshalb: In einer modernen Demokratie haben alle dieselbe, nämlich die richtige Meinung. Deshalb gibt es hier keinen Streit, keine Gewalt, keinen Krieg mehr. Leider haben viele das noch nicht verstanden. Daran erkennt man, wie wichtig ein sorgfältiges Framing für eine lebendige, bunte Demokratie ist.
tommti
20. Februar, 2019Wer sich «framen» läßt, ist ein Idiot und bleibt höchstwahrscheinlich einer. Demokratie ist daher Unsinn.
J.Vans
20. Februar, 2019Solche «Sprachtricks» werden oft auch von Politikern angewandt. Hier werden z.B. aus Gebührenerhöhungen -Gebührenanpassungen. Hört sich gleich anders an und der Bürger muss sich «anpassen».
Dass nun gerade die ARD für eine Studie eine sechsstellige Summe ausgibt, ist ein Skandal.
In vielen Bereichen spielt sich das Öffentlich Rechtliche Fernsehen als eine moralische Instanz auf.
Bei den Gebührenzahlungen der Bürger hingegen soll nun Rabulistik angewandt werden um die Kritiker zum Schweigen zu bringen.
ARD und ZDF sind zum Regierungsfunk verkommen und die Gebühren zu einer Regierungsfunksteuer.
Da nützen auch die Studien zur spitzfindigen Wortverdrehungen nichts mehr.
Berger
21. Februar, 2019Weder ARD noch ZDF brauchen Frau Wehling, da ist Framing Bestandteil der DNA. Schon 2012 hat Schönenborn die Kostprobe mit der «Demokratieabgabe» geliefer. Die Framing-Vorgänge in den Nachrichten laufen allerdings unauffälliger, sie fallen dem Ungeschulten i.d.R nicht auf. Man denke auch an den Fakten(er)finder Gensing, der enge Verbindung zur taz und zur Kahane-Stiftung hat.
Erstaunlich und auch anerkennenswert auf der anderen Seite, dass die ARD jetzt schon in mehreren Sendungen die ideologisch motivierte Entstehung der NO2-Grenzwerte und die Dieselfahrverbote thematisiert hat. Hätte ich im Vorfeld nicht zu hoffen gewagt.