Alte & Weise: (um 55 —- 120)
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 1 min Lesezeit
„Je verdorbener der Staat, desto mehr Gesetze hat er.“
Publius Cornelius Tacitus (um 55 —- 120)
3 Kommentare
Original: Alte & Weise: (um 55 —- 120)
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
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Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
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Die Redaktion
A. Iehsenhain
8. März, 2024Das könnte so auch in einer aktualisierten Auflage seiner «Germania» stehen.
Albert Schultheis
8. März, 2024Guter Punkt des alten Tacitus! Ja, gerade eine Gesellschaft, die über keinerlei verbindenden Leim der Geschichte, der Traditionen, der Kultur – ja nicht einmal der Sprache mehr verfügt, in der selbst das angestammte Volk durch künstlich erzeugte Discordia zutiefst gespalten ist und die sich zu allem Übel eine Ersatzbevölkerung kulturfremder, ihr feindich gesinnter Herrenmenschen zulegt – eine solche Gesellschaft wäre sogar durch den umfangreichsten Gesetzeskanon nicht mehr zu befrieden!
Es muss ein Volk schon singulär verblödet sein, um sich einen solchen Luxus zu erlauben!
Werner Bläser
9. März, 2024«Durch die Bestrafung von Geisteswerken steigert man deren Ansehen» (Annalen, IV). Heute würde Tacitus das «Trump-Effekt» nennen.