Zeller der Woche: Entschuldigungsschreiben
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Von Bernd Zeller / / spreu-weizen / 4 min Lesezeit
3 Kommentare
Original: Zeller der Woche: Entschuldigungsschreiben
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
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Die Redaktion
P. Fischer
17. April, 2023Eine schön gezeichnete und schmunzelprovozierende Karikatur von Bernd Zeller. Nun hat Döpfner also endlich das politisch korrekte Wording verordnet bekommen. Geht doch. Den Wording-Geber mit der Brille musste ich erst mal googeln. Wanderwitz sieht anders aus. So schnell ändern sich die Zeiten bzw. die Ostbeauftragten.
P.S. Wenn Bernd Zeller 51 Jahre alt ist, müsste im Fernsehen eigentlich das Gesicht von Iris Gleicke zu sehen sein (siehe Wikipedia: Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, Januar 2014 bis März 2018). 😉
A. Iehsenhain
17. April, 2023Ich habe nach Lesen Ihres Kommentars Iris Gleicke gegoogelt und im ersten Moment gedacht, es wäre eine Serienrolle von Dieter Pfaff. Die Physiognomie im Screenshot der hiesigen Zoom-Konferenz ist Herrn Zeller mal wieder sehr gut gelungen: Kasten Schneider.
Thomas
17. April, 2023Aus den Glaubensbekenntnissen eines zu Reichtum gekommenen Vikars
oder: Die Bewegung und ihre politischen Würstchen mit Kartoffelsalat
Nun, immerhin wurde ja diesmal keinem eine „Dumme Sau“ angedichtet, oder beispielsweise eine sinistere Beziehung zu Ziegen oder Kindern. So etwas ist wohl nicht jedermanns Stil. Arbeitsteilung eben. Die politische Komik will es.
Aber so lustig ist das Ganze eben nicht.
Als sich ein gewisser Herr Bessermensch und Richtigwähler im Jahre 2016 inhaltlich all den Beleidigungen eines öffentlich-rechtlichen Hasspredigers voll und ganz anschloss und sie sich „in jeder juristischen Form zu eigen“ machte – und zwar ausdrücklich inclusive der darin enthaltenen „Formulierungen und Schmähungen“,
(Döpfner hatte in einem offenen Brief geschrieben: «Ich möchte mich, Herr Böhmermann, vorsichtshalber allen Ihren Formulierungen und Schmähungen inhaltlich voll und ganz anschließen und sie mir in jeder juristischen Form zu eigen machen.» dpa),
da gab es mehr Beifall aus den erlesenen politischen Ecken der Republik, als das heute der Fall ist. Da hat wohl einer seine Schuldigkeit getan.
Übrigens Gerichtsfest:
https://www.deutschlandfunk.de/erdogan-schmaehkritik-keine-einstweilige-verfuegung-gegen-100.html
https://www.horizont.net/medien/nachrichten/Rechtsstreit-Erdogan-gegen-Doepfner-auch-in-zweiter-Instanz-erfolglos—140894
In dem Zusammenhang schaffte der Bundestag übrigens den §103 StGB ab (2017).
https://dejure.org/gesetze/StGB/103.html
Vermutlich wegen, … unmodern oder wegen dramatischer Veränderungen. Wo käme das Land denn auch hin, wenn dem öffentlich-rechtlichen Hass aus den Reihen von Männern us Böhmen Grenzen gesetzt blieben.
Nun,
was seither aus dem Oberstübchen eines gewissen Herrn dringt, das interessiert mich nun wirklich nicht sehr. Manchmal erkenne ich in einer Debatte auf Phoenix inmitten von schlauen PiratenGrünen oder StromlinienExperten ein Gesicht. So genau muss ich das gar nicht mehr wissen. Das Problem ist die dummdreiste Bewegung der Grünfaschisten selber, und nicht gewisse überragende Würstchen, die darin herumwuseln.
Es kam nicht aus dem politischen Nichts, daß heute Verachtung und Schmähung aus den Reihen der Bewegung prompt zum „hellsichtigen Hass“ erhoben wird (also praktisch zu „Kritik“ oder zu „Satire“), sobald sich diese Verachtung und Schmähung gegen politische Gegner der Bewegung richtet.
Heute sind die Schmähungen der FDP im Buntfernsehen nicht nett? Ach gottchen:
Als es galt, die öffentlich-rechtlich finanzierte Verachtung und Schmähung im deutschen Buntfernsehen zu stoppen (egal gegen wen), da trat ein prominenter Bessermensch und Richtigwähler wie gerufen auf den Plan, und er warf sein publizistisches Gewicht in die Waagschale.
Damit wurde nach meinem Dafürhalten der „richtige“ Hass im Lande befeuert. Und das war falsch, meine ich. Übel falsch. Die falschwählenden Ossis, Weiße, Männer, Katholiken oder die AfD gruppenbezogen zu verachten, wer sollte denn heute noch öffentlich wirksam etwas dagegen sagen – im besten Deutschland ever (lach).
Grundgesetz? Heute haben wir den Salat: Die Bewegung der Grünfaschisten an der Macht und die Meldeportale der Bewegung (Neostasis) vielenorts. Steuerfinanziert. Wer als Bewohner Widerspruch wagt, der tut das auf eigene Gefahr. Die AfDDR marschiert. Im Cannabisrausch.
Wir werden sehen.
Frohe Pfingsten.