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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Fake-Nuss spezial: Der Deutschlandfunk, der grüne PR-Profi und die unangenehmen Daten

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Ein Schweizer Medienanalyse-Unternehmen bescheinigt ARD und ZDF politische Schlagseite. Dagegen startete der Deutschlandfunk eine bizarre Kampagne, die den Befund erst recht bestätigt – und den Ruf des Senders ruiniert

Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 29 min Lesezeit

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Stellen wir uns Folgendes vor: Ein Medienanalyse-Unternehmen untersucht die Informationsqualität der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten in Deutschland. Dabei ergibt sich erstens, dass die beiden Senderfamilien einander in ihrer Themensetzung sehr stark ähneln (und übrigens auch dem privaten Anbieter RTL), was die Argumente der Intendanten untergräbt, beide, d.h. ARD und ZDF, seien für Angebotsvielfalt nötig. Außerdem belegt die Untersuchung eine starke politische Schlagseite der Öffentlich-Rechtlichen nach links.

Ganz nebenbei ergibt sich noch ein bemerkenswert schlechtes öffentliches Image des Deutschlandradios, das sogar noch schlechter abschneidet als ARD und ZDF. Soweit also nichts völlig Überraschendes. Daraufhin holt der Deutschlandfunk einen Kampagnenmacher der Grünen ins Studio, bezeichnet ihn aber nicht so, sondern stellt ihn als neutralen Medienexperten vor. Der Kampagnenmacher wiederum verbreitet über das Gebührenradio eine Falschbehauptung nach der anderen über die Untersuchung und das Medienanalyseunternehmen und schafft es damit tatsächlich, dass die Öffentlichkeit nicht mehr über den Inhalt der Studie debattiert, sondern über den Überbringer der schlechten Botschaft. Der letzte Teil klingt zwar extrem klischeehaft. Aber exakt so trug sich der Angriff auf eine Untersuchung des Unternehmens Media Tenor zu, das seit Jahren die Informationsqualität der Öffentlich-Rechtlichen untersucht. Die Methode, bestimmte Themen, die für die eigene Agenda nicht passen oder dort sogar stören, schnell auf ein anderes Gleis zu verschieben, folgt zwar immer wieder dem gleichen Schema. Erstaunlicherweise gelingt es damit trotzdem, Debatten auf der medial-politischen Ebene umzulenken oder ganz zu zerstören.

Das Unternehmen Media Tenor mit Sitz im schweizerischen Rapperswil-Jona liefert seit 2005 Analysen zum Image von Institutionen und zur Berichterstattungstendenz von Medien. Gelegentlichen Ärger ist Gründer und Chef Roland Schatz gewohnt. Eine Untersuchung zum öffentlichen Bild der Deutschen Bank etwa – im Auftrag des Unternehmens, damals unter dem Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann – fiel deutlich negativer aus, als es sich die Manager des Frankfurter Geldhauses erhofft hatten. Die Analyse zur Informationsqualität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk allerdings führt Media Tenor ohne Auftrag und schon seit 2020 als Dauerbeobachtung durch – ein Detail, das für diese Affäre eine größere Rolle spielt. Die Forschungsarbeit besteht vor allem in klassischer Statistik und Auswertung: Für die Untersuchung zu Qualität und Inhalt der Nachrichten öffentlich-rechtlicher Sender etwa zählten die Beobachter von Media Tenor, welche Themen diese in welcher Häufigkeit setzen, wie oft sich die Berichterstattung mit welchen Parteien befasst, welche Politiker vorkommen, welche Ökonomen die Sender in ihren Nachrichten zitieren, und wie es um die Einfärbung der Nachrichten steht. Denn obwohl sich die Untersuchung, um die es hier geht, ausschließlich mit Nachrichten und nicht mit Kommentaren befasste – bei ZDF heute, Tagesschau und zum Vergleich RTL aktuell – finden sich auch dort Formulierungen mit einer bestimmten Ausrichtung, etwa, wenn es heißt, die Äußerung eines bestimmten Politikers stoße auf Empörung oder Kritik – oder auf Zustimmung. Auch diese Tendenz erfasst Media Tenor mit den Kategorien positiv, neutral und negativ. Insgesamt untersuchten die Medienanalysten für den jüngsten Abschnitt der Dauerstudie 18 805 Nachrichtenbeiträge von ZDF, ARD und RTL zwischen Januar 2021 und Mitte 2022.

In ihrer Themensetzung ähneln sich die Nachrichtensendungen Heute-Journal (ZDF), Tagesschau (ARD) und RTL aktuell der Untersuchung zufolge sehr stark – auf den ersten Plätzen auf einer Liste der 20 häufigsten Nachrichtenthemen stehen überall Krankheiten, Sport, innere Sicherheit, Parteipolitik und Krieg mit nur leichten Differenzen der Reihenfolge. Das überrascht zunächst erst einmal keinen, denn alle berichten in dem untersuchten Zeitraum aus der gleichen Welt, in der Corona und ab Februar 2022 der Ukrainekrieg dominierende Rollen spielen. Aber auch die Parteien bewerten beide öffentlich-rechtlichen Nachrichtenformate nahezu identisch: Am schlechtesten kommt bei beiden die AfD weg, am zweitschlechtesten die Union. Das günstigste Verhältnis zwischen negativen und positiven Bewertungen findet sich bei SPD und Grünen – wobei die Tagesschau ihre Berichte über die Grünen noch etwas positiver färbt als die Kollegen vom ZDF.
Der private Anbieter RTL unterscheidet sich davon kaum; auch hier findet sich der größte Anteil negativer Wertungen bei der AfD, der zweithöchste bei der Union.
Auch die Reihenfolge der 20 am häufigsten genannten Politiker ist bis Platz acht bei heute und Tagesschau nahezu gleich. Erst danach gibt es kleine Unterschiede. Eine leichte Differenz macht die Untersuchung zwischen ZDF und ARD immerhin ausfindig: in den heute-Nachrichten steht die AfD-Fraktionschefin Alice Weidel auf Platz 17 von 20. In den Tagesschau-Nachrichten taucht auf den ersten 20 Rängen überhaupt niemand von der AfD auf. Bei RTL übrigens auch nicht.

Die Gewichtung der Parteien in den Nachrichten folgt dem gleichen Muster: Obwohl die AfD im Wahlergebnis 2021 nur wenige Prozentpunkte hinter den Grünen lag, kommt sie sowohl in heute-Nachrichten als auch der Tagesschau nicht einmal halb so oft vor wie die Grünen.
Ein ganz ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Einordnung der am häufigsten genannten Mandatsträger: ZDF-heute färbt Alice Weidel am negativsten von allen ein, gefolgt von dem damaligen Spitzenkandidaten der Union, Armin Laschet. Bei der ARD erhält Laschet den größten Anteil negativer Berichtsanteile.

Welche Ökonomen zitieren die Sender in ihren Nachrichten besonders oft? Bei ZDF-heute besetzen Claudia Kemfert und Marcel Fratzscher vom regierungsnahen Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die beiden Spitzenplätze. Leichte Abweichung bei der Tagesschau: Hier heißt der Spitzenreiter Marcel Fratzscher, erst dann folgt Claudia Kemfert. Bei RTL wiederum heißt die meistzitierte Expertin wie beim ZDF Claudia Kemfert, Marcel Fratzscher belegt Platz zwei.
Media Tenor untersuchte auch, wie und zu welchen Themen die Nachrichtenformate nicht nur über Tagesaktualität, sondern auch über „fernere Zukunft“ berichten, also die absehbaren Entwicklungen der kommenden Jahre. Bei allen, so das Fazit, spielt die Erosion des Rentensystems, die sich bestens mit Zahlen belegen lässt, überhaupt keine Rolle. Es handelt sich schließlich um ein Feld, das fast alle Politiker meiden. Eigene Themen, die sich von der berufspolitischen Rhetorik unterscheiden oder ihr sogar zuwiderlaufen, setzen also weder ZDF, ARD noch RTL.
Zuletzt analysiert Media Tenor noch das Image der öffentlich-rechtlichen Sender von 2017 bis August 2022 in Berichten anderer Medien über die jeweiligen Sender. Dieses Außenbild verschlechterte sich bei der ARD, blieb beim ZDF ungefähr gleich und trübte sich vor allem beim Deutschlandradio 2022 erheblich ein.

Das Fazit der Untersuchung lautet: Für die Behauptung etwa von ZDF-Intendant Thomas Bellut, der Erhalt von ARD und ZDF als öffentlich-rechtliche Anstalten sei aus Pluralitätsgründen notwendig, findet sich bei der Betrachtung ihrer Nachrichtensendungen kein Beleg. Beide unterscheiden sich in Themensetzung, Gewichtung und Bewertung bestenfalls marginal. Und beide weisen außerdem eine nahezu identische Schlagseite nach links auf. Da auch die Nachrichtenauswahl und die politische Ausrichtung von RTL den beiden Öffentlich-Rechtlichen sehr ähnelt, gäbe es immer noch zwei sehr ähnliche Angebote, wenn ARD und ZDF fusioniert würden oder einer der beiden verschwände.
In dem, was sie im Unterhaltungsbereich bieten, ähneln sich ARD, ZDF und RTL sowieso schon stark.

Auf einem parlamentarischen Abend im Jahr 2020 stellte Media Tenor-Geschäftsführer Roland Schatz die Langzeitbeobachtung der Informationsqualität zum ersten Mal vor, also in einem Veranstaltungsformat, das allen Fraktionen offensteht. Die Auswertungen versendet sein Unternehmen außerdem regelmäßig an mehrere Institutionen, darunter auch die Mittelstandsunion (MIT) der CDU. Deren Vorsitzende Gitta Connemann fand die Daten offenbar so interessant für den CDU-eigenen Arbeitskreis zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, dass sie Schatz zu einer Veranstaltung dieser Runde am 23. Januar 2023 einlud. Die MIT reichte die dort präsentierten Daten an die Zeitung Welt weiter, die das Thema einen Tag später in einem Text mit der Überschrift „Wenn ARD, RTL und ZDF zu gleichen Urteilen kommen, wozu drei Sender?“ aufgriff. In ihrem Beitrag schrieb die Welt fälschlich, es habe sich bei der Media-Tenor-Untersuchung um eine von der CDU in Auftrag gegebene Studie gehandelt. Diesen Lapsus korrigierte das Blatt später.
Mit der „Welt“-Veröffentlichung kam auch die Gegenreaktion in Gang, zunächst auf Twitter. Noch am gleichen Tag nannte Johannes Hillje dort die Untersuchung „eine merkwürdige Studie“, behauptete, sie sei von der CDU in Auftrag gegeben worden, und erklärte, er habe „ganz andere Fragen“.

Außerdem schreibt er dort, die Daten von MediaTenor würden die Schlussfolgerung einer Linkslastigkeit überhaupt nicht hergeben – wobei er allerdings eine Grafik des Unternehmens zeigt, die sehr eindeutig den großen Anteil der negativen Konnotation bei AfD und Union und die sehr viel freundlichere Darstellung von SPD und Grünen veranschaulicht.

Bei Hillje handelt es sich um ein bemerkenswertes Phänomen des politisch-medialen Betriebs. Der 1985 geborene Politik- und Kommunikationsexperte arbeitete 2010 für den „Green Campus“ der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung, für die er auch regelmäßig die Studienreihe „Selbstverständlich europäisch?“ zusammen mit Christine Pütz publiziert.

Im Jahr 2014 leitete Hillje den Wahlkampf der EU-Grünen, ein „Expertenprofil“ weist ihn als Berater von „Politikern, Parteien, Institutionen“ mit Standort Berlin/Brüssel aus.

Zu seinen Referenzen gehören unter anderem das Auswärtige Amt, das Bundesarbeitsministerium, die Grünen und die SPD. In einer Art Zweitfunktion taucht Hillje außerdem als begehrter Interviewpartner und Stichwortgeber bei öffentlich-rechtlichen Sendern auf – dort allerdings immer nur als neutraler „Politikberater“. Seine Tätigkeit als grüner Wahlkampfmanager und Berater zweier linker Parteien lassen diejenigen, die ihn vor das öffentlich-rechtliche Mikro holen, regelmäßig weg. Als nicht näher bezeichneter Politikexperte durfte er etwa im November 2021 die These von Monitor stützen, die CDU unter Friedrich Merz zeige immer größere Ähnlichkeiten mit Donald Trump. Im April 2022 interviewte ihn der WDR zum Rücktritt der grünen Familienministerin Anne Spiegel.

Am 6. Oktober 2022 holte ihn Monitor wieder als Stichwortgeber vor die Kamera; es ging wieder einmal um oder vielmehr gegen Friedrich Merz.

Auch das ZDF präsentierte Hillje als neutralen „Politik- und Kommunikationsberater“.

Und der ORF in Österreich ebenfalls.

Der kommunikative Allrounder zählt zu den Wunderwaffen des Politikbetriebs: ein bezahlter grüner Wahlkämpfer und ebenfalls gut honorierter Berater, der andererseits immer wieder großzügig Sendezeit bei den Öffentlich-Rechtlichen erhält, um dort den Spin jener Parteien und Politiker unterzubringen, die ihn beauftragen. Faktisch erhalten sie damit kostbare Zusatzwerbezeit, finanziert von Beitragszahlern, denen die Anstalten Hillje als neutralen Beobachter unterjubeln.
Genau diesen bewährten Kämpen lud der Deutschlandfunk für seine Mediensendung „Breitband“ am 28. Januar 2023 ins Studio, um über die Media-Tenor-Untersuchung zu sprechen, deren Resultate den öffentlich-rechtlichen Sendern und speziell dem Deutschlandradio offenkundig missfielen. Schon der Sendungstitel machte dem Publikum klar, dass es nicht darum ging, über die Befunde zu sprechen, erst recht nicht selbstkritisch. „Kampagne gegen Rundfunk auf wackeliger Basis“ – das setzte schon einmal den passenden Rahmen. Und selbstredend verzichtete der Deutschlandfunk darauf, denjenigen, der die Media-Tenor-Untersuchung einordnen sollte, selbst einzuordnen. Hillje firmierte wieder einmal als unabhängiger Medien- und Politikberater.

In der Auseinandersetzung geht es um viel. Während mittlerweile selbst Union und FDP auf grundlegende Reformen der öffentlich-rechtlichen Sender drängen, setzen Grüne und SPD alles daran, sie exakt im Status quo zu konservieren. Vor allem die Grünen wissen, dass sie ohne den Acht-Milliarden-Euro-Komplex ihre dominierende Rolle in der Öffentlichkeit verlieren würden.
Schon mit der Entscheidung, gegen eine Untersuchung, die den Öffentlich-Rechtlichen eine politische Schlagseite nachweist, ausgerechnet einen Grünen-nahen PR-Spezialisten aufzubieten, bestätigte der Deutschlandfunk das Fazit von Media Tenor ziemlich eindrücklich. In der Sendung selbst begab sich Hillje dann auf seine Stammstrecke – als Kampagnenmacher.

Hillje wiederholte in der Deutschlandradio-Sendung die Falschbehauptung, bei der Media-Tenor-Untersuchung handle es sich um eine Auftragsarbeit für die CDU (was, ganz nebenbei, nicht das Geringste gegen deren Daten aussagen würde, selbst wenn es so wäre). Die Erhebung, so Hillje weiter, sei „nicht objektiv“ und „Stimmungsmache“. Hier hätte die CDU eine „PR-Firma“ beauftragt, die sich einen wissenschaftlichen Mantel umwerfe. Interessanterweise projiziert er damit seine eigene Tätigkeit auf Media Tenor. In dem Gespräch erklärt er außerdem, deren Daten über die Nachrichtenqualität seien „nicht reproduzierbar“ – was suggeriert, er oder ein anderer hätte sich die Rohdaten beschafft, sie nach den Algorithmen von Media Tenor ausgewertet und sei zu ganz anderen Ergebnissen gekommen. Auf Anfrage von Publico sagt Roland Schatz, niemand habe die entsprechenden Daten bei ihm abgefragt, weder Hillje noch jemand anderes.
In dem Deutschlandfunk-Gespräch lassen sowohl Fragesteller als auch Hillje erkennen, dass sie auch die Studie selbst überhaupt nicht kennen – sondern nur die kurzen Zitate daraus in der Welt.
Zunächst einmal erreicht Hillje mit seinem Auftritt den Zweck der Übung: er verschiebt die Debatte auf ein anderes Gleis. Statt über die Gleichförmigkeit von ARD- und ZDF-Nachrichten und deren politische Schlagseite – also über die Botschaft – zu sprechen, greift er die Reputation des Überbringers an. Seine Kampagne besteht darin, eine nüchterne Medienanalyse zur Kampagne zu erklären. Es muss eigentlich kaum eigens erwähnt werden: Der PR-Mann widerlegt kein einziges Detail der Untersuchung.

Die Verschiebung des eigentlichen Themas funktioniert nach einem eingespielten Muster – so, wie es eine Kampagnenspezialistin in Zusammenarbeit mit dem ZDF in ganz ähnlicher Art im Januar 2016 schaffte, mit frei erfundenen „Inoffiziellen Vergewaltigungszahlen“ die Diskussion von den Silvesterübergriffen in Köln auf das Oktoberfest zu lenken. Oder wie es Wohlmeinende nach tagelangem Trommeln auf Twitter und anderenMedien arrangierten, dass nach den Silvesterkrawallen 2022/23 in Berlin eigentlich nur noch über Merz‘ Pascha-Äußerung geredet wurde.

Als sich Schatz bei Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue beschwert, antwortet der: „Wir haben berichtet, dass die CDU die Studie in Auftrag gegeben hat. Dies berichtet unbeanstandet auch die Zeitung ‚Die Welt‘.“ Dass diese Behauptung schlicht nicht stimmt, und sich auf diese Falschdarstellung wiederum die Diskreditierung von Media Tenor als „PR-Firma“ stützt, schien ihn nicht zu stören. Die Beschwerde über die Unterstellung pariert er mit dem Hinweis, das sei eben Hilljes Meinung. Außerdem: „Er sagt damit nicht, Ihre Einrichtung sei eine PR-Firma. Er sagt, sie verhalte sich wie eine PR-Firma. Das ist ein Unterschied.“ Nach gleichem Muster könnte man sagen: Der Deutschlandradio-Intendant ist kein Wirklichkeitsverdreher. Er verhält sich nur wie einer. Auch darin, ausgerechnet zu diesem Thema einen für die Grünen und die SPD tätigen PR-Profi als Gesprächspartner einzuladen, dem Publikum dann aber dessen Hintergrund zu verschweigen, sieht der Chef des Deutschlandradio kein Problem. „In dem besagten Interview“, schreibt er an Schatz, „schätzt Herr Hillje die möglichen Hintergründe für eine strategische bzw. politisch-motivierte Verwertung einer solchen Studie wie der Ihren ein. Dies tut der promovierte Politikwissenschaftler in seiner Funktion als selbstständiger Politik- und Kommunikationsberater, der für unterschiedliche Parteien, Ministerien, Verbände, etc. tätig ist. In unseren Sendungen ist es üblich, Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen in ihrer aktuellen Funktion oder mit ihrer wissenschaftlichen Profession vorzustellen.“
Als Publico mehrere Fragen an Raue schickte, unter anderem, wieso er die falsche Behauptung, die Untersuchung sei im CDU-Auftrag entstanden, auch nach der Beschwerde von Schatz nicht richtigstelle, antwortet der Intendant: „In der Breitband-Sendung vom 28. Januar wurde bezugnehmend auf die damalige Berichterstattung der Zeitung ‚Die Welt‘ fälschlicherweise behauptet, die CDU habe eine Studie bei Media Tenor in Auftrag gegeben. ‚Die Welt‘ hat diese Darstellung mittlerweile präzisiert. Wir haben den Audiomitschnitt des Beitrags inzwischen depubliziert und unsere Internetseite mit einem entsprechenden Hinweis versehen.“

Wer den Beitrag jetzt im Archiv abrufen will, klickt ins Leere – die Seite existiert tatsächlich nicht mehr. Raue verfasste danach auch schnell einen Brief an Schatz, in dem er die Anfrage von Publico erwähnt, erklärt, der Sender habe jetzt den Fehler entdeckt und den Mitschnitt gelöscht. Der Intendant bittet den Media-Tenor-Chef sogar um Entschuldigung. Nur: Damit erledigt sich nicht die Botschaft an hunderttausende Hörer. Wahrscheinlich setzen Anwälte auf beiden Seiten die Auseinandersetzung fort. Mit Sicherheit beschäftigt sich der Rundfunkrat mit der Affäre. In dem Versuch, sein Unternehmen zur PR-Firma der CDU und seine Daten zu Propaganda zu erklären, meint Schatz, sehe er „Rufmord“.
Im Gespräch mit Publico sagt der Medienanalyst, er sei nicht im Geringsten Gegner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, weder dem in der Schweiz noch dem in Deutschland. Er halte die Anstalten allerdings für existenzgefährdet, wenn sie ihren Programmauftrag zur ausgewogenen Berichterstattung missachten. Der Media-Tenor-Gründer weist auch darauf hin, dass das Deutschlandradio mehrfach Daten aus seinem Haus verwendet habe: „Wenn sie gepasst hatten, war das offenbar also kein Problem.“

In der Aufmerksamkeitsökonomie gibt es den Begriff des Streisand-Effekts: Jemand bemüht sich, ein Thema totzutreten, stellt sich dabei aber so plump an, dass er erst recht populär macht, was er verschwinden lassen will. Den Öffentlich-Rechtlichen könnte es mit ihrem Einsatz des Allzweckmanns Hillje gegen die Untersuchung aus Rapperswil genauso gehen. Je länger die Auseinandersetzung andauert, desto größer das Publikum, das sich mit der Studie auseinandersetzt. Und nebenbei noch mit der Methode der öffentlich-rechtlichen Sender, Profis aus dem politischen Apparat als neutrale Studiogäste auszugeben.
Das wäre für sich genommen schon Thema einer weiteren Untersuchung.

Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.

11 Kommentare
  • Immo Sennewald
    9. Februar, 2023

    Brandwichtige Analyse, die zwar nur einmal mehr bestätigt, was jedem Beobachter des Medienbetriebs ohnehin klar ist, aber umso deutlicher zeigt, wie die ÖRR ihren Auftrag als Freibrief zur Propaganda für die ihnen nahe stehenden Parteien missbrauchen.

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  • Wiesler
    9. Februar, 2023

    Dieser Beitrag erklärt gut die Mechanismen der Manipulation. Mein Dank an publico!
    Er bestätigt das seltsame Gefühl, das ich schon lange bei den ÖRR-Programmen habe. Aber es gibt Ausnahmen: Ich finde, Lanz lässt sich nicht vor den Karren spannen.

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  • Robert Jochem
    9. Februar, 2023

    Seit Jahren schreibe ich ARD, ZDF, DLF, RTL dass sie ihre Nachrichten manipulieren.
    So wie Sie es in Ihrem Artikel «Fake-Nuss spezial: Der Deutschlandfunk, der grüne PR-Profi und die unangenehmen Daten» widergeben.
    Auch dass der DLF immer wieder die Heinrich-Böll-Stiftung nennt, ohne deren grüne Verfilzung zu offenbaren.
    Das interessiert diese Regierungspropagandamedien nicht die Bohne. Sie machen einfach weiter.

    Zuletzt richtete ich eine Beschwerde an den ZDF-Fernsehrat und erklärte ihnen es sei eine Lüge, dass Maaßen das «Chemnitz-Video» entgegen der ZDF-Darstellung als Fake bezeichnete, sondern er nur sagte, er habe keine Infos über Hetzjagden auf Ausländer.
    Die Antwort des ZDF-Fernsehrates: Eine Lüge des ZDF reiche nicht für die Einschaltung des Fernsehrates!!!

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    • Werner Bläser
      15. Februar, 2023

      Aber ich bitte Sie! Da hat der Fernsehrat doch Recht. Würde er sich mit Lügen des ÖR befassen, müsste der Tag mindestens 240 Stunden haben.

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  • Till Kinzel
    9. Februar, 2023

    Danke, das ist ein sehr erhellender Beitrag! Eine Kleinigkeit wäre vielleicht auch mal der Untersuchung wert, aber möglicherweise hat es ja schon mal jemand gemacht: Beim Radiohören fällt auf, daß es das Phänomen der Vorberichterstattung gibt, die auf etwas hinweist, das erst noch geschehen wird oder geschehen soll, was aber noch keinen echten Nachrichtenwert hat. Zum Beispiel kommt dann stundenlang, die Fridays for Future-Leute hätten heute zu Demonstrationen aufgerufen oder diese angemeldet oder so – oder heute werde das Bundesverfassungsgericht dies oder das verkünden oder dieses oder jenes Gremium X treffe zusammen, bevor überhaupt klar ist, ob die Demos wirklich in nennenswerter Form stattfinden, welches Urteil verkündet wurde oder welches Ergebnis irgendein Treffen haben würde. Es scheint mir zumindest diskussionswürdig, ob nicht hier der Rundfunk sich darauf verpflichten sollte, nur tatsächlich Geschehenes zu berichten, nicht aber prospektiv zu berichten. Denn auch hier ergeben sich ungute Framing-Möglichkeiten. Ebenso müßte jede Art der «Nachrichten» unterbleiben, die x-beliebig irgendwas heranzieht, um nicht über eine bestimmte These zu berichten, sondern nur, daß diese – dann meist ohnehin verkürzt oder tendentiös wiedergegeben – «auf Kritik stieß». Irgendein «Grüner» (im weiteren Sinne) findet sich dafür natürlich immer. Das ist auch typisch für den ÖRR inklusive DLF. Das sieht man auch z.B. dort, wo nicht etwa Fritz Vahrenholt zum Interview über ein von ihm geschriebenes Buch geladen wird, wie es sonst bei allen möglichen Sachen gemacht wird, sondern zwei Journalisten, die es beide nicht gut finden, im Dialog über das Buch sprechen, damit das Framing nicht durch den Autor unterbrochen werden kann.

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    • Jochen Schmidt
      10. Februar, 2023

      «Denn auch hier [ bei der prospektiven «Berichterstattung» ] ergeben sich ungute Framing-Möglichkeiten.»

      Ich finde das einen sehr guten Einwand. War mir so bisher nicht klar.

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  • zaungast
    10. Februar, 2023

    Vielen Dank für diesen ebenso ausführlichen wie analytischen Artikel – ein echter Wendt eben. Man liest ihn auch dann als leidender Konsument der öffentlichen Medien, der noch einmal bestätigt bekommt, was der kritische Zeitgenosse schon lange erahnt. Ob Ihre wie immer sachliche Argumentation einen Gläubigen des ÖRR zu überzeugen vermag ? Ich befürchte: kaum. Trotzdem werde ich versuchen, den Artikel bei den leise Zweifelnden in meinem Umfeld in Umlauf zu bringen. Danke auch für die „Sichtbarmachung“ des Herrn Dr.rer.pol Hillje – da ist ja eine wahre Perle der engagierten deutschen Sozialwissenschaft fast täglich zu bestaunen. Ich hoffe, dass er wie auch die genannten Großgelehrten Kempfert und Fratzscher nur mehr als fleischgewordene Persiflagen auf „Follow the Science“ in Erinnerung bleiben werden.

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  • A. Iehsenhain
    10. Februar, 2023

    «Er (Schatz) halte die Anstalten allerdings für existenzgefährdet, wenn sie ihren Programmauftrag zur ausgewogenen Berichterstattung missachten.» – Zuweilen könnte man auf die Idee verfallen, dass trotz des Bewusstseins starker Existenzgefährdung die Anstalten alles erdenkliche tun, um diesen Zustand noch zu verschlimmern. Wenn der Marktanteil dann das hundertste Kellergeschoss erreicht hat und sich kein Geld mehr raussaugen lässt, heben sie die Hand und behaupten nach ihrer Pleite, dies willentlich getan zu haben, weil sie um ihr eigenes Dilemma wussten und sich selbst nicht mehr anders helfen konnten. Sie machen dann vielleicht ‘Platz für jemand anderen’ (oder anderes) – was dann wieder von ihnen selbst besetz wird. Oder um mit «Zager & Evans» zu sprechen (oder zu singen): «But through eternal night, the twinkling of starlight
    So very far away, maybe it’s only yesterday»…

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  • Thomas
    11. Februar, 2023

    Berufslüge im Plural

    Nun ja.
    Daß die Bewegung mittlerweile auch in den Medien ein gewichtiges Wörtchen mitflüstert, liegt in der Natur der Sache: Erklärtermaßen hat die Bewegung in Berlin die gesamte Führung fast aller Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht hat, bei der Feuerwehr, der Polizei, der Generalstaatsanwaltschaft und auch beim Verfassungsschutz;
    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1140472.rot-rot-gruen-in-der-hauptstadt-kein-fairer-boxkampf.html
    und so etwas macht sich eben irgendwann auch in den so genannten „Nachrichten“ bemerkbar. Denn wieso sollte eine herrschende Bewegung bei der Verbreitung ihrer Weisheiten ausgerechnet vor den Medien haltmachen. Natürlich bekämpft eine Bewegung Widerspruch und wählt aus, was sie als „Nachricht“ verbreitet.
    https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2023/sanktionen-fake-news/

    Und auch die Unterdrückung der real existierenden bürgerlichen Opposition im Lande (also praktisch der AfD) liegt da in der Natur der Sache. Organisierter Widerspruch von rechts geht in diesem politischen Dunstkreis gar nicht; das gilt dann debattenfrei als „menschenfeindlich“.

    Daß dem in den Medien und den Iden des Merz noch ein ernsthafter Gegner gegenüberstünde, ist sehr wahrscheinlich eine der Lachnummern grüner Stammtische.

    Der Media-Tenor-Gründer weist auch darauf hin, dass das Deutschlandradio mehrfach Daten aus seinem Haus verwendet habe: „Wenn sie gepasst hatten, war das offenbar also kein Problem.“

    Deutschlandradio?! Ach gottchen.
    Die AfD passt bei derlei Sprachrohren der Bewegung heute nur noch als Dämon ins Konzept der Bewegung, und nicht etwa als Sensor. Welcher Anstand will denn heute noch einen Dämon „inhaltlich“ stellen? Etwa der SED-Anstand oder der Anstand der Neostasis? Ein Moderator im öffentlichen Buntfernsehen, der dies täte, der flöge wohl achtkantig raus, wegen „Bühne bieten“. Lach. Inhalte interessieren die Bewegung nicht.

    Selbst dem Papst ist da was aufgefallen. 🙂
    https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2018/papst-franziskus-ruft-zum-kampf-gegen-fake-news-auf/

    Eine Ausnahme vom Großen Ducken gab es da kürzlich in Chemnitz zu bewundern:
    „Wir würden gerne wissen, worauf sich die Vorwürfe konkret beziehen“
    https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2023/steimle-gruene-chemnitz/
    Meinen ausdrückliche Hochachtung dafür! Das nenne ich mutig. Und respektabel.

    Macht ein Politiker seine Arbeit so gut er kann, dann habe ich vor dem dümmsten AfD-Abgeordneten noch mehr Respekt, als vor all diesen dummdreisten DDR-Demokratiedarstellern, als vor den Neostasis und Experten aus der ideologischen Lügenbrut. Weil sich die Einen nämlich für ihre Heimat einsetzen (BRD, Einigkeit und Recht und Freiheit)) und sich gegen den Strom stemmen, während sich die Anderen die warme Sonne über den USA, dem Commonwealth und der Europäischen Bewegung auf jene feisten Wohlstandsbäuche scheinen lassen, die sie im Kopf mit sich herumtragen.

    Übrigens wird erzählt,
    https://www.klonovsky.de/2023/02/8-februar-2023/
    daß es sich bei der nun zunehmende Propaganda zum Insektenverzehr um ein Trostangebot für diejenigen handeln könnte, die sich mit dem Verlust der Maskenpflicht (Gehorsamslappen tragen) nur sehr schwer abfinden können.
    Gerüchte. Aber in der heutigen, real existierenden Nachrichtenlage bei ARD, ZDF und Deutschlandfunk halte ich so etwas längst für möglich. 🙂

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  • pantau
    12. Februar, 2023

    Danke Herr Wendt vor allem fürs neuralgische Nachhaken bei Figuren wie dem Deutschlandradio-Intendanten Stefan Raue, denn diese patzige Wurschtigkeit ist leider für mich ein spezieller Indikator für die Arroganz und die Selbstsicherheit, mit der schon seit langer Zeit auch offen Widersprüche u. Fakes produziert werden, kurz: dass sie sich nicht besonders große Mühe beim Lügen und Manipulieren geben, weil es keinen Relevanten mehr gibt, der sie zu Fall bringen könnte. Diese Hälmchen halten sich durch Masse und Gleichheit «aufrecht», und meint Faschus nicht Bündel?

    Je mehr Sendezeit mal Sendeplätze man zum Manipulieren zur Verfügung hat, desto eher kann man das Prinzip vieler kleiner Lügen unterhalb der Definitionsschwelle fürs Lügen anwenden, dann kommen eben die Formen des Tendenzjournalismus zum Tragen, das «nudgen» und «framen», das Einfärben, das Konnotieren. Und wenn das nicht hilft, wird der mächtige Manipulationshammer Nr. 1, die Angst vor rechter Kontamination, aus der Schublade geholt. Am Ende urteilt der Durchschnittskonsument des ÖRR: selbst wenn tendenziös berichtet wird, wäre alles andere Wasser auf die Mühlen der Falschen. Diese Angst, diesen kreuzdämlichen Distanzierungsmechanismus müsste man offensiv ansprechen und vor allem historisch als ein Trick kommunistischer Propaganda einordnen. Antifaschistischer Schutzwall war ja die sprach- und mauergewordene Distanzierung vom «rechten» Westen. Damals enthielt diese faschistische Todeszone die Demokratie und im Schutze des Walls lag mit Selbstschussanlagen die Diktatur. Die ideologische Herkunft solcher Manipulationsrhetorik ist so offensichtlich…

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  • pantau
    12. Februar, 2023

    Danke für die interessanten Links, ich habe mir die Äußerungen Steimles angeschaut und mich etwas geärgert, dass sowohl die Eigentümerin als auch Steimle in der Reaktion nur passiv selbstrechtfertigend agiert. Was notwendig ist, ist das Zurückschießen, das Zurückbeschmutzen, nicht weil es so die Kinder machen, sondern weil es in dem Fall auch korrigierend-sachlich wäre: wenn der Wolf zum Schaf sagt, «du bist der Wolf und ich das Schaf», hat das Schaf nicht nur das Recht, sondern die Pflicht, diese schäbige Projektion zurückzuspiegeln mit einem «ne du». Und es ließe sich trefflich plausibel machen, dass die Grünen, die SPD und die Linken die neuen Antisemiten sind. Also zeige man mit dem Finger auf sie und sage «Antisemit». Passierte sowas häufiger, würden sie Schiss wie Kleinkinder vor solcher Rückbeschmutzung bekommen.

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Original: Fake-Nuss spezial: Der Deutschlandfunk, der grüne PR-Profi und die unangenehmen Daten

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