Alte & Weise: „1984”
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 4 min Lesezeit
„Jede Aufzeichnung wurde vernichtet oder verfälscht, jedes Buch überholt, jedes Bild übermalt, jedes Denkmal, jede Straße und jedes Gebäude umbenannt, jedes Datum geändert. Und dieses Verfahren geht von Tag zu Tag und von Minute zu Minute weiter.“
George Orwell „1984”
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Original: Alte & Weise: „1984”
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
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Die Redaktion
A. Iehsenhain
2. September, 2022„1984“ wurde teilweise auch schon als „dystopische Satire“ bezeichnet, was allerdings erst in jüngster Vergangenheit in der Neuauflage vom Januar 2021 zugetroffen sein dürfte, wo Robert Habeck für das Vorwort verantwortlich zeichnete. Glücklich, wer ältere Exemplare besitzt! Roman und Film (jener von 1984 mit Richard Burton und John Hurt) lösen bei mir weiterhin die alte Beklemmung aus, vor allem hinsichtlich des tristen Grau, das mittlerweile auch in Natura in fast alle Lebensbereiche hinein zu käsen beginnt. In Orwells 84er-Welt werden Väter von ihren Kindern des Gedankenverbrechens „überführt“ und denunziert, und – am schlimmsten – sind denen auch noch dankbar dafür. Heutzutage scheint „1984“ eher ein Ratgeber für Scharlatane zu sein, denn ein Menetekel für den kleinen Mann. Siehe „Correctiv“ und verwandte Schmierfinken…
Thomas
3. September, 2022Der Tanz um das grüne Kalb
oder: Von langer Hand
Und dieses Verfahren geht von Tag zu Tag und von Minute zu Minute weiter.
(Orwell, 1984)
Das stimmt.
Punkt 1:
– Jean-Claude Juncker ist ein pfiffiger Kopf. »Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert«, verrät der Premier des kleinen Luxemburg über die Tricks, zu denen er die Staats- und Regierungschefs der EU in der Europapolitik ermuntert. »Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.«
So wurde bei der Einführung des Euro verfahren, als tatsächlich kaum jemand die Tragweite der ersten Beschlüsse 1991 zur Wirtschafts- und Währungsunion wahrnehmen mochte.
So ähnlich lief es jetzt wieder beim EU-Sondergipfel im finnischen Tampere, wo komplizierte Entscheidungen zur Justiz- und Rechtspolitik fielen. … (u.s.w.u.s.f.)
https://www.spiegel.de/politik/die-bruesseler-republik-a-3d75c854-0002-0001-0000-000015317086
Punkt 2:
– Art. 2
Recht auf Leben
Das Recht jedes Menschen auf Leben wird gesetzlich geschützt. Niemand darf absichtlich getötet werden, außer durch Vollstreckung eines Todesurteils, das ein Gericht wegen eines Verbrechens verhängt hat, für das die Todesstrafe gesetzlich vorgesehen ist. Eine Tötung wird nicht als Verletzung dieses Artikels betrachtet, wenn sie durch eine Gewaltanwendung verursacht wird, die unbedingt erforderlich ist, um jemanden gegen rechtswidrige Gewalt zu verteidigen; jemanden rechtmäßig festzunehmen oder jemanden, dem die Freiheit rechtmäßig entzogen ist, an der Flucht zu hindern;
einen Aufruhr oder Aufstand rechtmäßig niederzuschlagen.
https://dejure.org/gesetze/MRK/2.html
Tja. Also: Bei dieser Lügenbrut handelt es sich quasi um eine Lügenbrut zum Wohle der Menschheit.
Als BRD-Demokrat kann man diese Bewegung nicht einfach so weitermachen lassen. Widerstand!
Beispielsweise: Grünfaschisten und DDR-Demokraten raus aus den Pöstchen und Häuschen im Staatsfunk.
https://petitionfuerdemokratie.de/gez-zwangsgebuehren-sofort-abschaffen/
Widerspruch!
Beispielsweise Kontrafunk.
https://kontrafunk.radio/de/
Es reicht!
Von mir aus dürfen sich die Baeren und Boecke der Bewegung künftig natürlich auch von Ukrainern wählen lassen; wenn die Ukrainer tatsächlich so blöd sind, in die grünfaschistisch dominierte Union einer durchgeknallten Bewegung zu wollen. Unter der Führung von Komikern und Boxern ist da wohl alles möglich.
Skepticus
3. September, 2022Ich bin doch immer wieder erstaunt, WIE hellsichtig so manche große Denker/Schriftsteller sind, wie hier George Orwell in «1984». So, wie es im Zitat steht, passiert es und findet kein Ende. Interessant für mich ist die Tatsache, dass Orwell ein Kommunist war und die geschilderten Zitate auch heute noch von derselben Ideologie angetrieben werden. Diese Ideologie ist ebenso böse wie die der Nazis. Was sind das bloß für eine «Sorte» Menschen, die das Böse als solche verneinen/Leugnen, um es dann weiter anzuwenden. Einige halten diese Ideologie eher für eine Sekte. Das würde manches erklären.