Zeller der Woche: unzumutbare Härte
Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2022/03-zeller-der-woche-unzumutbare-haerte.
Von Bernd Zeller / / spreu-weizen / 4 min Lesezeit
2 Kommentare
Original: Zeller der Woche: unzumutbare Härte
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto
(Achtung, neue Bankverbindung!)
A. Wendt/Publico
DE88 7004 0045 0890 5366 00,
BIC: COBADEFFXXX
Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
A. Iehsenhain
14. März, 2022Bester Schutzmechanismus – dass nur noch echte Fachleute für wichtige politische Ämter als Bewerber zugelassen werden, anstatt Schulabbrecher, piepsende Lebenslauf-Phantome oder Kinderbuchautoren mit Geodreieck-Reichweite. Gut gewählter Slogan: «Unzumutbare Härte». Für Polit-Schneeflocken, die in der Sonne verdunsten! (Na gut – beim Doppel des neuen Trios an der Parteispitze der Grünen dauert die Verdunstung natürlich länger)
Thomas
15. März, 2022Es kann wirklich passieren,
daß Politiker im Amt auf einmal ganz andere Probleme haben als die, für die sie gewählt wurden. In der Tat. Wer heute noch an die Kraft der Argumente glaubt, dem ist alles Gute zu wünschen.
Heute umgehen globale Führergestalten die Schutzmechanismen der Demokratie (West) mit einem Lächeln. In diesem Zusammenhang entfuhr dem französischen Staatspräsidenten Macron kürzlich eine wenig beachtete Sentenz, als er kund tat um zu wissen:
„J’ai très envie de les emmerder. Et donc on va continuer de le faire, jusqu‘au bout. C‘est ça, la stratégie.“
Auf Deutsch heißt das: „Ich habe große Lust, sie anzuscheißen. Und man wird damit bis zum bitteren Ende fortfahren. Das ist die Strategie.“
https://ef-magazin.de/2022/03/12/19586-buergerlicher-anarchismus-der-staat-scheisst-auf-seine-untertanen
Ob sich diese Haltung aus der Lust an Herrschaft, Unterwerfung und Verachtung gegenüber nicht „gepieksten“ Bewohnern speist oder ob sich das von der Haltung anderer Staatspräsidenten und Regierungschefs des „Neuen Europa“ grundsätzlich unterscheidet, sei mal dahingestellt. Jedenfalls hat derlei in der Bewegung des „Neuen Europa“ offenbar seinen Platz auf den Bühnen der Politik gefunden. Immerhin muß man dem zugutehalten, daß hier ein Präsident als „Global Leader“ seine Haltung mal offen und ehrlich ausgedrückt hat. Ähnlich dem, was der „pfiffige Kopf“ Jean-Claude Juncker in Sachen Europapolitik mal so ausdrückte:
– “Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert”, verrät der Premier des kleinen Luxemburg über die Tricks, zu denen er die Staats- und Regierungschefs der EU in der Europapolitik ermuntert. “Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15317086.html
In diesem Zusammenhang hat das „Neue Europa“ in Bezug auf die real existierende Opposition außerhalb von „Global Leaders“ und Oppositionsdarstellern gute Vorarbeit geleistet, beispielsweise Drucksache 19/28444 S.6:
(9) Die Grundrechte der körperlichen Unversehrtheit (Artikel 2 Absatz 2 Satz 1 des Grundgesetzes), der Freiheit der Person (Artikel 2 Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes), der Freizügigkeit (Artikel 11 Absatz 1 des Grundgesetzes) und der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 Absatz 1 des Grundgesetzes) werden eingeschränkt und können auch durch Rechtsverordnungen nach Absatz 6 eingeschränkt werden.“
https://dserver.bundestag.de/btd/19/284/1928444.pdf
Und falls es unter den Bewohnern dann zu Geschrei, Aufruhr oder gar Aufständen kommen sollte und es gilt, so etwas rechtmäßig niederzuschlagen, steckt darüber hinaus im Artikel 2 der Europäischen Menschenrechtskonvention (Recht auf Leben) ein „Schießbefehl“ drin (2c).
https://dejure.org/gesetze/MRK/2.html
Weit mehr Schießbefehl übrigens, als beispielsweise Frauke Petry in ihrem Interview 2016 je sagte, als ihr Aktivisten aus der Journalisten-Szene einen „Schießbefehl“ andichteten und diesen durch die journalistischen Dörfer der Republik trieben. Oder als sich die so genannte „Freie Presse“ mal wegen Eva Hermans Bekenntnis zur Wertschätzung der Mutter (2007) öffentlich fragte, „Ist Eva Herman braun oder nur doof?”.
Die Frage, ob die Haltung von „young global leaders“ braun oder nur doof ist, würde hier wohl zu weit führen. Aber wozu sollte sich die grünfaschistische Bewegung heute noch für ein Grundgesetz interessieren, wenn sie es auch öffentlich als verstaubtes Altpapier verstehen kann, das nun wohl bald von einer so genannten „Europäischen Verfassung“ abgelöst werden soll; unter den gestrengen Augen von Haltungsbüros. Für alle Fälle sollte sich die real existierende Opposition in den Ländern der Europäischen Bewegung bei der Ausübung ihrer Grundrechte besser auf spannende Zeiten gefasst machen: Das Doppeldenk der heute herrschenden Bewegung und ihrer „global leaders“ hat nämlich nicht nur das „Anscheißen“ der Opposition im Arsenal, sondern im Notfall eben auch scharfe Waffen – und einen Artikel 2 (2c) der EMRK.
Also aufgepasst!
„Finde auch, da muss es einen Schutzmechanismus geben“
Oh! Den gibt es, in der Tat. Manche Bewohner werden sich da noch sehr wundern. Denn längst wartet eine Armee aus Willigen nur darauf, zu «schützen», daß kein Auge trocken bleibt. Die Menschheit will es!