– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

Alte & Weise: Francois de La Rochefoucauld

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2022/02-15031.


Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 2 min Lesezeit

„Die Theorie wird leicht mit den vergangenen und künftigen Problemen fertig; vor den gegenwärtigen ist sie machtlos.“

Francois de La Rochefoucauld

2 Kommentare
  • A. Iehsenhain
    12. Februar, 2022

    Ein interessanter Satz. Im Allgemeinen wird die Vergangenheit gern verklärt und die Zukunft ist Wunschdenken. In der Gegenwart führt das zu Erblindung…

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Thomas
    18. Februar, 2022

    Der Gang vor die Hunde
    Zu allen Zeiten haben Autoren über den Menschen und die Gesellschaft reflektiert. La Rochefoucauld zählt in der französischen Literaturgeschichtsschreibung zu den „Moralisten“, wozu es in der deutschen Literaturgeschichte kein Pendant gibt. Erich Kästner hat 1931 mit seinem Großstadtroman „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten.“ einen Versuch gewagt, den Strudel von Moral und Unmoral, den Weg vom zarten Ironiker, der auf den „Sieg der Anständigkeit“ wartet, zum Realisten zu beschreiben. Die Enttäuschungen dieser Welt führen Fabian zur Erkenntnis, nur sich selbst verbessern zu können. In Gedanken versunken ertrinkt er schließlich bei dem Versuch, einen in den Fluss gefallenen Jungen zu retten. Der Junge kann sich an das Ufer retten, doch Fabian selbst ist Nichtschwimmer. Moral an sich kann nämlich nicht schwimmen. Die ungekürzte Originalfassung des Buches unter dem ursprünglich geplanten Titel „Der Gang vor die Hunde“ erschien übrigens erst im Jahr 2013 bei Atrium.

    Die Theorie wird nämlich leicht mit den vergangenen und künftigen Problemen fertig; vor den gegenwärtigen ist sie machtlos. Das wusste schon François de La Rochefoucauld. Siehe oben.

    Auf diesen Kommentar reagieren

Original: Alte & Weise: Francois de La Rochefoucauld

Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe: Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik. Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen. Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft. Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten. Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten. Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen. Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht. Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen. Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft. Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen. Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft. Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär. Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen. Und das schon mit kleinem Einsatz. Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto 
(Achtung, neue Bankverbindung!) A. Wendt/Publico DE88 7004 0045 0890 5366 00, BIC: COBADEFFXXX
Dafür herzlichen Dank.

Die Redaktion