Die guten Rassisten des grünen Milieus
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Von dem Fall Sarah-Lee Heinrich können nur Leute überrascht sein, die nicht wahrnehmen, wie erfolgreich Identitätspolitiker durch die Institutionen marschieren. Die neue Chefin der Grünen Jugend drückte nur etwas ungeschickt aus, was andere Kader der Bewegung seit Jahren über Rasse, Geschlecht und Schuld verkünden
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 42 min Lesezeit
Bis zum vergangenen Wochenende konnte nur ein größerer, aber eben doch nicht sehr großer Kreis in Politik und Medien mit dem Namen Sarah-Lee Heinrich etwas anfangen. Seit die Delegierten der Grünen Jugend die 20-jährige Studentin zu ihrer Co-Vorsitzenden wählten, kennen auch viele außerhalb der grünen Gesellschaft die Jungpolitikerin, mehr, als ihr womöglich recht sein kann.
Sie steht auf einmal nicht nur für eine Bewegung, sondern auch stellvertretend für einen in Deutschland inzwischen üblichen politischen Aufstiegskanal und gleichzeitig für ein erfolgreiches Glaubenssystem: die Identitätspolitik. Dass sie ihr Twitterkonto vor ihrem Karriereschritt nicht besenrein machte oder gleich löschte, bringt für sie jetzt einige Turbulenzen mit sich, allerdings auch einen aufmerksamkeitsökonomischen Zugewinn. Bremsen wird es ihren Aufstieg in der grünen Partei aller Voraussicht nach nicht.
Sarah-Lee Heinrich hatte in der Vergangenheit unter anderem ihre Ansicht über Schwule getwittert („und diese Tunte soll auch ihr Maul halten“); sie verbreitete sich über „rockefeller/rothschild conspiracy theories“ („alter das fickt meinen kopf“), entwickelte eine spezielle Rassentheorie („Juden und asiaten sind keine weissen Menschen bei Slawen weiss ichs ehrlich gesagt nicht“), großräumige rassenpolitische Säuberungspläne („ich werde mir irgendwann einen Besen nehmen und alle weißen Menschen aus Afrika raus kehren“), gab Prognosen zu Donald Trump ab („ich glaube fest daran dass trump noch erschossen wird“) , und äußerte ihre Meinung über die „eklige weiße Mehrheitsgesellschaft“ in Deutschland.
Als kurz nach ihrer Wahl, also nach ihrem Karriereschritt diese Tweets und andere Äußerungen (über die eklige weiße Mehrheitsgesellschaft sprach sie im Gebührenfernsehen) in die Öffentlichkeit kamen, griff sie als erstes ins Rhetorikfach Nummer eins, Abteilung Identitätspolitik: Das seien „Angriffe“ von „Rechten“, denn: „»Haben wohl Bammel vor einer schwarzen, linken Frau.»
Als Fach eins nicht mehr ausreichte – denn auch bei den eigenen Parteifreunden sprach sich herum, dass sie auf Twitter ein „Heil“ unter ein Hakenkreuz gesetzt hatte – ging es übergangslos mit Fach Nummer zwei weiter: Sie finde es jetzt „maximal dumm und unangebracht“, was sie „mit 14/15“ getwittert habe. Damit sei der Fall aber auch abgeschlossen: „Ich werde mich jetzt nicht zu allem erklären, was ich mal so mit 14 gedacht und gesagt habe, das verlange ich auch von niemandem.“
Nach dem ersten Schock packten die medialen Unterstützer ihre Medizinköfferchen und hasteten zur Unfallstelle. Ferda Ataman von den staatlich finanzierten „Neuen Deutschen Medienmachern“ erklärte in ihrem Haussender Deutschlandfunk: „Bis 14 ist man ein Kind, deswegen finde ich, eigentlich sollte es da so eine Schutzklausel geben.“
Tagesspiegel-Redakteur Julius Betschka, immer im Dienst für die intellektuelle Redlichkeit, machte diejenigen als Problem aus, die Heinrichs Tweets in die Öffentlichkeit gebracht hatten, wobei er den Hinweis auf die kindlichen 14 nicht vergaß.
Krsto Lazarević, Zuarbeiter unter anderem für arte, MDR und Deutsche Welle, senkte das in Rede stehende Unzurechnungsfähigkeitsalter der neuen Grünjugendvorsitzenden dann auf 13:
Die Tagesschau widmete Heinrich ein einfühlsames Porträt, in dem sie auf das Zitieren der meisten ihrer Tweets verzichtete, dafür aber die Grüne Jugend („sie erhält massenhaft Morddrohungen“) und die neue Vorsitzende selbst umfangreich zu Wort kommen ließ: Und zwar ebenfalls mit „da war ich 13/14 Jahre alt“. Auch der Satz mit dem Bammel vor der schwarzen linken Frau kam bei der ARD wieder vor.
Heinrich ist keine unbedarfte Frau, sondern seit Jahren Politik- und Medienprofi
Nun stimmt das alles hinten und vorn nicht, wie überhaupt nie etwas stimmt, wenn Ally-Medienschaffende frische Narrative über hässliche Stellen kleben, indem sie beispielsweise nach Köln dringend über das Oktoberfest reden wollen, nach der aufgeplatzten Lebenslaufschwindelei der grünen Kanzlerkandidatin über russisch-türkische Geheimdienstmachenschaften und nach der bekannt gewordenen Hatespeech-Vergangenheit einer grünen Funktionärin eben über die Schutzwürdigkeit von Kindern und die Tücken von Twitter.
Als Sarah-Lee Heinrich alle Weißen aus Afrika fegen wollte, war sie 15. In dem Jahr, als sie sich Gedanken über eine mögliche Abkürzung des Trump-Lebenswegs machte, wurde sie 16. Und als sie ihre Abneigung gegen die eklige weiße Mehrheitsgesellschaft äußerte, war sie 18, volljährig und nur zwei Jahre jünger als jetzt. Jetzt weiß sie natürlich, dass Botschaften geschickter übermittelt werden müssen, seit frau mehr Verantwortung trägt.
Wie das Plädoyer für die Unzurechnungsfähigkeit von 14- und 15-Jährigen nun zu der politisch-medialen Forderung aus der gleichen Ecke passt, der klugen Greta-Thunberg-Bewegung gut zuzuhören und das Wahlalter am besten auf Null zu senken – das bildet noch einmal einen ganz eigenen Themenstrang. Aber bleiben wir erst einmal bei Sarah-Lee.
Wenn sie in ihren Tweets rückblickend wie eine unbedarfte und etwas isolierte Jugendliche wirkt, liegt das vor allem am Inhalt ihrer Textbotschaften. Es sieht so aus, als hätte ihr beispielsweise niemand mitgeteilt, dass Asiaten und Slawen auch Juden sein können und umgekehrt. Und dass es Weiße in Afrika gibt, deren Familien dort seit Generationen leben. Aber gut, letzteres sehen inzwischen viele auch in Afrika nicht als Argument gegen Übergriffe und Vertreibung. Wer sich Sarah-Lee Heinrich allerdings als eine bisher etwas randständige, debattenungewohnte Person denkt, die erst als Bundessprecherin der Grünen Jugend ins Bühnenlicht stolperte, der könnte gar nicht falscher liegen.
Seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr treibt die junge Frau ihre politisch-mediale Karriere mit beachtlicher Energie und nicht ohne Geschick vorwärts. Vor sechs Jahren gründete sie eine Gruppe der Grünen Jugend in Unna, als deren Sprecherin sie auftrat; 2017 bekam sie als Schülerin ein Stipendium des Förderprogramms „RuhrTalent“. Ein Tweet von ihr mit dem Satz „Hartz IV ist scheiße“ und der Mitteilung über ihre prekären Familienverhältnisse öffneten ihr die Medien: Im September 2019 diskutierte sie bei „Maischberger“ über Hartz IV und die Schwierigkeiten des sozialen Aufstiegs (dort unter dem Label „Studentin“), im Oktober 2019 porträtierte sie der Jugendableger der Zeit ze.tt („Tochter einer alleinerziehenden Mutter“), im November 2019 trat Heinrich beim ARD/ZDF-Jugendkanal funk im Karakaya Talk auf (ein Format, das nach eigenen Angaben Leute einlädt, „die für gewöhnlich in der deutschen Medienlandschaft nicht zu Wort kommen oder nicht gehört werden“).
Im Juni 2020 diskutierte sie – dieses Mal unumgänglicherweise als Vorstandsmitglied der Grünen Jugend ausgewiesen – im Bayerischen Rundfunk mit Vertretern von Jugendorganisationen anderer Parteien über die Frage „Ist unsere Politik divers genug?“, im August 2020 widmete ihr die WAZ ein Porträt, im Oktober des gleichen Jahres nahm sie in der ZDF-Talkrunde von Salwa Houmsi Platz, im Dezember 2020 in der Debattenrunde von Plasberg zu einem Sozialthema (hier wieder unter der Bezeichnung „Studentin“ ohne nähere Hinweise). Beim „Arbeitsgespräch“, einem Podcast von Arbeitsminister Hubertus Heil, ging es für Heinrich im Februar 2021 weiter. Im März 2021 schrieb das Bahnmagazin „DB mobil“ über Heinrich unter der Überschrift „30 Frauen, die Deutschland besser machen“ (zu den weiteren Frauen, die dort das Land verbessern, gehörten unter anderen Margarete Stokowski, Sophie Passmann, Alice Hasters und Kübra Gümüşay, die in diesem Text noch vorkommen wird). Bei „DB mobil“ firmiert Heinrich wiederum nicht als Grünjugendvorstandsmitglied, sondern als „Studentin“.
Bei aller Auftrittsvielfalt in den Medien variierte Heinrich eigentlich nur ein Thema. Fast immer – außer bei funk, wo sie die eklige weiße Mehrheitsgesellschaft zum Thema machte – ging es um die Hartz-IV-Abhängigkeit ihrer Mutter, finanziell beengte Verhältnisse und schlechte Aufstiegschancen. Ihr Schülerstipendium erwähnte sie, soweit es der Autor dieses Textes feststellen kann, dabei kein einziges Mal. Dafür gleich mehrmals den Umstand, dass sie zum Studienbeginn fast nicht von Zuhause ausziehen konnte, weil sie über zu wenig Geld für eine Wohnung und die Einrichtung verfügte, und nur durch eine Überweisung der Tante einigermaßen zurechtkam.
Ohne Zweifel gibt es viele, die finanzielle Enge erleben. Oft schuldlos. Der Autor dieses Textes kommt aus nicht besonders rosigen familiären Verhältnissen, das nebenbei. Aber gerade deshalb könnten eigentlich auch sehr verschiedene statt immer die gleichen Leute von relativer Armut und ihrer Überwindung in Fernsehsendungen berichten. Heinrich hatte offensichtlich früh verstanden, dass es vorteilhaft ist, eine bestimmte Rolle zu besetzen, und zwar gerade dort, wo sich verschiedene Thermenkreise überlappen. Junge Frau, farbig, zuverlässig links und in sozialen Verhältnissen deutlich unterhalb der Luisa-Neubauer-Klasse angesiedelt: Das gab es vor ihr in der Medienarena noch nicht. Wer es einmal schafft, verschiedene Punkte auf sich zu vereinen, der kann sich sicher sein, immer wieder gebucht zu werden, wenn es in Redaktionen heißt: „Müssen wir nicht mal wieder ein Sozialthema machen?“, und dort gleichzeitig auf einen Frauen- und People of Color-Anteil geachtet werden muss. Außerdem mögen es Talkredaktionsmitarbeiter, wenn sie nicht lange wegen einer Besetzung herumtelefonieren müssen. Und Talk-Gastgeber, wenn sie am besten Textbaustein für Textbaustein wissen, was sie in ihrer Sendung bekommen.
Die Medienpräsenz von Heinrich führt allerdings zu der entscheidenden Frage: Kann es tatsächlich sein, dass sich große Redaktionsteams über Jahre hinweg nie dafür interessierten, was eine Person auf ihrer Gästeliste bei Twitter oder einem anderen Kanal absondert? Kann es wirklich stimmen, dass selbst die großen Mitarbeiterstäbe von Maischberger und Plasberg nicht auf die Heil-Juden-Tunte-Rothschild-Tweets und weitere rassentheoretische Erwägungen der Grünen Jugendfunktionärin gestoßen waren, die damals ja noch eine deutlich kürzere Zeit zurücklagen? Überprüfen sie die Social-Media-Spur nur dann vorbeugend, wenn der mögliche Talkgast aus dem nichtlinken Bereich und aus Sachsen stammt? Oder war es so, dass Mitarbeiter auf Heinrichs Hasszeug stießen, sich aber dafür entschieden, den Mund zu halten? Und im Bundesvorstand der Grünen Jugend, der Heinrich schon ein paar Jahre vor ihrer Wahl angehörte, sollten die Äußerungen auch keinem einzigen aufgefallen sein?
Die Debatte um Heinrich hangelt sich von einer falschen Entlastungsbehauptung zur nächsten. Sie war kein Kind mehr, als sie viele ihrer Hassparolen ausgestoßen hatte. Sie war kein medial unbedarftes Mädchen, als sie zur Chefin der Jugendorganisation einer angehenden Regierungspartei gewählt wurde. Und sie steht mit ihren Tweets zu Juden, Hautfarbe und Rasse weder bei den Grünen noch im Bereich des öffentlich-rechtlichen Funks so exotisch und singulär da, wie es jetzt Funktionäre in beiden Bereichen mit ihrer gespielten Überraschung nahelegen. Im Englischen gibt es dafür den Begriff pearl clutching, eine Chiffre für geheuchelte Überraschung, abgeleitet von dem dramatischen Griff ans Perlencollier und dem Ausruf: ‚Das hätte ich nieee für möglich gehalten‘.
Wer sich nicht ausschließlich durch die Grünen in der Partei selbst und ihre Alliierten in den Medien über die Grünen informieren lässt, staunt nur mäßig über den Aufstieg der Sarah-Lee Heinrich, die es vermutlich flott zur Bundestagsabgeordneten und weiter bringen wird. Innerhalb der Grünen, der SPD und dem größten Teil der Medien bildet Identitätspolitik mittlerweile den zentralen Erzählungsstrang, von dem sich die meisten anderen Themen ableiten. Und Identitätspolitik bedeutet nun einmal, alles in der Gesellschaft mit den Begriffen Rasse, Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und Religion zu deuten. Andere im grünen Milieu sagen seit Jahren im Prinzip nichts anderes als Heinrich. Sie formulieren es nur geschickter. Beispielsweise die Publizistin Kübra Gümüşay, Stammgast bei der grünen Heinrich-Böll-Stiftung, wo sie als moderne Feministin und selbstverständlich als Antirassistin gilt.
In ihrem 2020 erschienen Buch Buch „Sprache und Sein“ empfahl Gümüşay, die Werke des türkischen Autors Necip Fāzıl Kısakürek in den Literaturkanon deutscher Schulen aufzunehmen. Bei Kısakürek handelt es sich um einen Autor, der aus seinem Antisemitismus, seinem Hass gegen Jesiden und Aleviten keinen Hehl machte (die er an einer Stelle mit Unkraut vergleicht). Übrigens auch nicht aus seiner Vorstellung über Geschlechterrollen:
„Eine unverschleierte Frau gleicht einem Haus ohne Vorhang. Ein Haus ohne Vorhang ist entweder zum Verkauf oder zur Miete ausgeschrieben“, heißt es beispielsweise bei ihm (“Örtüsüz kadın perdesiz eve benzer. Perdesiz ev ya satılıktır ya da kiralık.”)
Die gebürtige Hamburgerin Gümüşay unterhielt auch Kontakte zum IZH (Islamisches Zentrum Hamburg), das unter der Leitung von Ayatollah Reza Ramezani steht, der wiederum als verlängerter Arm des iranischen Regimes agiert. Gümüşay saß beispielsweise am 30. Januar 2016 auf dem Podium der „6. Einheitskonferenz im IZH“. Thema damals: die „mediale Deutungshoheit der Muslime über ihre eigenen Inhalte“.
Zum gleichen Thema trug Gümüsay 2016 bei Millî Görüş (IGMG) in München vor, einer Organisation, die wegen ihrer ideologischen Nähe zu den ägyptischen Muslimbrüdern vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Die Ansichten von Kısakürek, dem iranischen Regime und von Millî Görüş zu Schwulen, Juden und überhaupt zum Westen passen zwar nicht ganz bruchlos zum grünen Parteiprogramm. Aber sie sind wunderbar anschlussfähig an das, was Heinrich gepostet hatte. Und beide, Gümüsay wie Heinrich, immunisieren sich durch Religion beziehungsweise Hautfarbe, also durch das identitäre Schutzschild gegen jede Art von Kritik. Zur grünen wie auch zur Welt der Gebührenmedien – die Überschneidung ist groß – gehört auch Malcolm Ohanwe, Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks, Mitmischer bei den „Neuen Deutschen Medienmachern“ und Referent bei den Grünen. Ohanwe, 1993 in München geboren, arbeitet sich ähnlich obsessiv wie Heinrich an Rassen- und Hautfarbenfragen ab. Vor einem Jahr Beispielsweise erfand er die Kategorie der SOJARME-Menschen.
Eine gewisse Bekanntheit außerhalb seiner Kreise erreichte Ohanwe, als er im Dezember 2020 Fotos von knieenden Weißen unter der Herrschaft von Idi Amin postete, auch ein Bild, in dem Weiße den Diktator auf einer Sänfte tragen. Über sein kleines Album stellte Ohanwe den Satz: „Mein feuchter Traum“.
Zu diesem Zeitpunkt war Ohanwe, wie gesagt, geboren 1993, eindeutig volljährig. Er gilt bei seinem Arbeitsgeber BR nach wie vor als voll zurechnungsfähig und bei den Grünen als kompetenter Referent zum Thema Antirassismus.
Als bei Gümüşay und Ohanwe leichte Kritik aufkam, erledigten beide sie nach einem Muster wie bei Heinrich. Gümüşay erklärte, sie habe den von ihr als Schulbuchlektüre empfohlenen rassistischen und antisemitischen Autor eigentlich gar nicht so genau gelesen, und die Empfehlung täte ihr leid. Ihre von Emma genannten Verbindungen zum IZH und Millî Görüş versuchte sie dadurch zu erledigen, dass sie das Magazin verklagte (allerdings in diesen Punkten erfolglos). Ohanwe verwies darauf, den Hintergrund der von ihm geposteten Idi-Amin-Bilder nicht genau gekannt zu haben. Dass es sich bei Idi Amin um einen glühenden Hitlerverehrer handelte, war ihm auch nicht so richtig bewusst.
Flankierend finden Gümüşay, Ohanwe und andere im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und bei den Grünen genügend Unterstützer, die sich über die Angriffe beklagen und mit Verweis auf die Identität der Kritisierten jede Kritik sofort als rassistisch und rechte Hetze einsortieren.
Nach dem gleichen Muster versuchte der WDR kürzlich, die Journalistin Nemi El-Hassan als Moderatorin der Sendung quarks durchzusetzen. Als sich herausstellte, dass sie 2014 an dem vom Iran organisierten „Al Kuds-Marsch“ in Berlin teilgenommen hatte, einer Kundgebung, auf der die Auslöschung Israels als Ziel ausgegeben wird, hieß es von ihren Verteidigern: Aber damals war sie doch so jung. Dann kamen verschiedene Belege für eine Anti-Israel-Stimmungsmache der Journalistin in Netz zum Vorschein, die noch nicht weit zurücklagen. Da lautete die Reaktion: Man solle doch bitte aufhören, sich an der jungen muslimischen Frau abzuarbeiten. Laut WDR soll El-Hassan zwar keine Moderatorin bei quarks werden, aber als Autorin mitarbeiten. Zu den heftigsten Verteidigern der Journalistin gehörte wiederum Malcolm Ohanwe.
Eine schwarze Konservative, ein libertärer Migrant – das wäre Vielfalt
Das ZDF engagierte gerade die Aktivistin Feyza-Yasmin Ayhan als Comedy-Autorin. Ayhan, die den Künstlernamen Yasmin Poesy benutzt, trat schon auf einem Poetry Slam mit einer Anti-Israel-Agitation auf, in einem Video sinnierte sie über „zionistisch finanzierte Medien“.
Mit jedem identitätspolitisch beflügelten Kader in Politik und Medien verdichtet sich das Geflecht der Agitation, der Kritikabwehr und der wechselseitigen Stützung ein bisschen weiter. Natürlich hat Identitätspolitik nichts mit der klassischen Linken zu tun. Im Gegenteil, sie steht mit ihrer Einteilung der Gesellschaft in Rassen- und Hautfarbenkollektive entlang der Demarkationslinie von Kollektivschuld und Kollektivtugend, wie es der französische Publizist Alain Finkielkraut feststellt, so ziemlich für das Gegenteil zumindest der alten emanzipatorischen Bewegung. Dass sie trotzdem dabei sind, die Grünen, die SPD und große Teile der Medien zu übernehmen, liegt zum einen im kühlen Kalkül ihrer Unterstützer, die wissen, was gespielt wird. Aber die schleichende Übernahme wäre auch nicht möglich ohne die Ahnungslosigkeit vieler Mitmacher, die glauben, mit der Berufung von Dunkelhäutigen, Muslimen und Migranten in alle möglichen Positionen würde die Gesellschaft vielfältiger und gerechter, und Konflikte ließen sich so entschärfen.
Identitätspolitiker, jeder kann es übrigens nachlesen wie einen Heinrich- oder Ohanwe-Tweet, stehen in ihrer strategischen Auffassung den Leninisten nahe. Gesellschaftlicher Friede ist für sie ein faules Konstrukt, weil er die wahren Herrschaftsstrukturen verschleiert. Konflikte wollen sie deshalb nicht kalmieren, sondern bis aufs Äußerste zuspitzen. Die neue bessere Ordnung, eine kollektive Ständegesellschaft, kann aus ihrer Sicht nur auf den Trümmern der alten westlichen Bürgergesellschaft entstehen.
Ginge es den Verantwortlichen beispielsweise in den Sendeanstalten tatsächlich um Vielfalt, dann wäre es für sie ein leichtes, liberale und konservative Journalisten mit dunkler Hautfarbe an Bord zu holen. Auf diese Weise würden sie gleich zwei Repräsentationslücken füllen, vor allem die riesengroße im Bereich der politischen Ansichten.
Um noch einmal auf Heinrichs Verteidigungsformel von der Angst vor der „schwarzen linken Frau“ zurückzukommen: Wenn es wirklich die spezifische Angst von Gremien und Milieus in Bezug auf Hautfarbe, Geschlecht und Herkunft gibt, dann beispielsweise die Angst vor einer schwarzen liberalen oder konservativen Frau in der Politik (gut, von den Grünen kann das natürlich niemand verlangen). Oder vor einem schwulen libertären Migranten an der Spitze des WDR. Beides wäre natürlich ein Heidenspaß in der woken Frömmelkirche. Allerdings stehen die benevolenten intersektionellen Reihen in dieser Frage sehr, sehr fest und die Chancen deshalb ungefähr bei Null, dass es je zu diesem Zusammenstoß der Kulturen kommt.
Diversität ist nämlich nicht für alle da.
Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.
28 Kommentare
Original: Die guten Rassisten des grünen Milieus
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Helene
14. Oktober, 2021Schon in jungen Jahren ist mir aufgefallen, daß Linke – gleich welcher Provenienz – die deutsche Sprache verstümmeln. War das zu RAF-Zeiten noch nur eine ziemlich seltsame Sprache mit eigener Orthographie, ist es jetzt bei dieser Frau nur noch ordinäres, fast zusammenhangloses Geblöke. Studentin? Da radebrecht ja so mancher syrische Paketfahrer, der vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen ist, in verständlicherer Sprache.
Jens Richter
14. Oktober, 2021Darf man schon ab Achtelschwarze den Tod aller Weißen fordern? Oder muss mindestens eine Oma mütterlicherseits eine schwarze Tochter vorweisen? Da ist die grüne Genealogin und Rassenkundlerin gefragt. Im Zweifelfall müssen sich Frauen den Tod aller Rechten herbeisehnen. Das geht immer.
Robert Klein
14. Oktober, 2021Alexander Wendts Beiträge sind mit das Schönste und Klügste was man in diesen wilden Zeiten lesen kann. Sprachlich von fast barocker sprachlicher Schönheit («kalmieren» – was für ein schönes, fast vergessenes Wort), intellektuell auf aussergewöhnlicher Höhe und inhaltlich mit scharfsinniger Tiefe. Danke.
Christa Feurich
15. Oktober, 2021Dem kann ich nur zustimmen
Johanna
14. Oktober, 2021Angst vor einer schwarzen linken Frau? Kommt darauf an, ob sie links ist oder link.
Mahlzeit
14. Oktober, 2021Auch auf die Gefahr hin die Plateauphase des herannahenden Empörungsorgasmus’ empfindlich zu stören: Wir haben hier in diesem Land andere PROBLEME als das halbgare Gequake einer heranwachsenden Göre.
Publico
14. Oktober, 2021Wenn es nur um das „halbgare Gequake einer Göre“ ginge, hätte ich nicht darüber geschrieben. Wie Sie dem Text entnehmen können, geht es darin noch nicht einmal überwiegend um Sarah-Lee Heinrich.
Alexander Wendt
pantau
15. Oktober, 2021Das in Machtpositionen Päppeln von Infantilen, was hier nach meiner Einschätzung am Exempel nachgezeichnet wird, ist doch nur die zuckrig-klebrige Seite des Totalitären. Ich finde das totalitäre pseudomedizinische Befehlsregime und die Arabesken der Identitätsideologie gehören unbedingt zusammen und wird von derselben Art von intellektuellen Hanswürsten beweihräuchert und gedeckt. Und obendrein werden sich die neuen Leitartiklerhanswürste und die gepäppelten Idioten wie Ohanwe oder Fräulein Heinrich immer ähnlicher. Allerdings würde ich mich auch mal freuen, wenn hier ein paar kritische Töne zum Coronairrsinn fallen würden.
Klärchen
16. Oktober, 2021In der Tat haben wir noch größere Probleme als die Äußerungen infantiler Dummchen wie Frau Heinrich. Aber derart primitive, um nicht zu sagen dämliche Jungpolitiker werden demnächst die Politik dominieren und sie vollends ruinieren. Wir haben jetzt schon 49 Jungsozialisten im Bundestag. Und das ist erst der Anfang. Deshalb bin ich Herrn Wendt sehr dankbar für diese wie immer brillant geschriebene und gründlich recherchierte Aufklärung über diesen neuen «Stern» am grünroten Firmanent.
Was «Identitätspolitik» bedeutet, habe ich allerdings immer noch nicht ganz begriffen. Ich glaube verstanden zu haben, dass «Identitätspolitik» dazu führt, dass man jeden noch so irren Unsinn von sich geben kann, wenn man nur zu irgendeiner der angesagten, angeblich gesellschaftlich benachteiligten Minderheiten gehört. Und im Idealfall erhält man als Belohnung für den verzapften Identitätsunsinn dann eine gut bezahlte Stellung im NGO-, Politik- oder Medienbereich.
Allein schon für den folgenden Satz hat sich die Lektüre dieses Artikels gelohnt:
«Nach dem ersten Schock packten die medialen Unterstützer ihre Medizinköfferchen und hasteten zur Unfallstelle.»
Herrlich. 😊
Reinhard Westphal
19. Oktober, 2021Ja, wir haben wirklich so viele «andere PROBLEME»: Klimakatastrohe, Kampf gegen Rechts, Corona-Katastrophe……, die Systempresse ist voll davon – wieso nur belästigt uns Herr Wendt mit dem «halbgaren Gequake einer heranwachsenden Göre»?
Torsten Haubold
14. Oktober, 2021Was spielt sich vor unser aller Augen ab? Einige junge Leute, die in der Regel Ihre Ausbildung nicht in den Griff bekommen und auf irgendeinem Ungerechtigkeitsticket durchs Leben surfen? Was Sie von sich geben ist allgemeiner Blödsinn, aber von der Meinungsfreiheit abgedeckt und das sollte auch so bleiben.
Oder sehen wir hier das Aufziehen einer neuen Repressionsmaschine, die nicht mehr länger physischer Gewalt bedarf?
Die beiden neuen starken Regierungsparteien, der öffentliche Rundfunk und nun auch die freifinanzierten Großmedienunternehmen schauen nicht mehr nur weg, sondern unterstützen und fördern diese Entwicklung (besonders in ihren eigenen Reihen). Ich vermute, dass sich der Zug nicht mehr stoppen lässt und wir erst den leisen Anfang einer neuen Bewegung erleben. Als Hoffnungsschimmer bleibt mir die Faulheit und der Leistungsunwille der neuen Gerechtigkeitskämpfer gepaart mit ungenügender geschichtlicher Bildung.
Hajo Blaschke
15. Oktober, 2021Torsten Haubold, ich glaube, dass man diesen Zug nicht nur stoppen kann sondern muss. Und dass es möglich ist, zeigt ein muslimisches Land wie z.B. Kasachstan.
Wenn dort bärtige Jünger oder vollverschleierte Jungfern auftauchen, greift sofort die Polizei zu und nimmt sie mit dem Verdacht, dass diese Figuren dem Wahhabismus frönen, umgehend in Belehrungshaft. Man sieht dort den Wahhabismus als Vorspiel des Salafismus. Und wenn das ein in der Mehrheit muslimisches Land kann, wieso soll das in Deutschland nicht funktionieren. Natürlich nur, wenn man will.
Leonore
21. Oktober, 2021Die «Faulheit und der Leistungsunwille der neuen Gerechtigkeitskämpfer», die Sie als Hoffnungsschimmer sehen (gebe Gott, daß Sie recht haben!), ist hinlänglich durch folgende Geständnisse bewiesen:
«Gümüşay erklärte, sie habe den von ihr als Schulbuchlektüre empfohlenen rassistischen und antisemitischen Autor eigentlich gar nicht so genau gelesen, und die Empfehlung täte ihr leid. Ihre von Emma genannten Verbindungen zum IZH und Millî Görüş versuchte sie dadurch zu erledigen, dass sie das Magazin verklagte (allerdings in diesen Punkten erfolglos). Ohanwe verwies darauf, den Hintergrund der von ihm geposteten Idi-Amin-Bilder nicht genau gekannt zu haben. Dass es sich bei Idi Amin um einen glühenden Hitlerverehrer handelte, war ihm auch nicht so richtig bewusst.»
Unglaublich, mit welcher Chuzpe die ihre Dummheit für einen mildernden Umstand halten!
Thomas
14. Oktober, 2021Die gebühren- und beitragsfinanzierte Narrenfreiheit bei den Ökofaschisten
Man soll ja nicht gegen linke Deutschlandhasser „wettern“,
https://m.focus.de/politik/deutschland/warum-sollte-das-nicht-noch-einmal-gelingen-provozierender-tweet-gruene-jugend-wuenscht-sich-die-erneute-aufloesung-deutschlands_id_4989978.html
denn wenn Leute unter diesem Dach ihre Verfassungsfeindlichkeit ausleben, dann wollen die doch nur spielen.
Da diese Leute «doch nur spielen», die „tun doch nichts“ (lach), wird dort deutlich, daß es gute Drähte zum beitragsfinanzierten Grünfunk gibt. Beispielsweise jener Teil von ARD, ZDF und Deutschlandfunk, der den staunenden Betrachtern etwas von»Bullenschweinen» und «Umweltsäuen» erzählt.
Im Zusammenspiel mit der AfDDR bekommt die Sache System:
„Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht. Bei der Feuerwehr, der Polizei, der Generalstaatsanwaltschaft und auch beim Verfassungsschutz. Ich hoffe sehr, dass sich das in Zukunft bemerkbar macht.“
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1140472.rot-rot-gruen-in-der-hauptstadt-kein-fairer-boxkampf.html
Nun, es macht sich bemerkbar, ohne Zweifel.
Bei der Grünen Jugend wachsen schon lange Ökofaschisten heran (heute zum Teil staatlich finanziert), und in deren Räumlichkeiten und Kaderschmieden tummeln sich längst etliche (nicht nur) rhetorische Zeitbomben.
Natürlich geschieht dies im Bereich der «Grünen» lediglich zu Gerechtigkeitszwecken. Grünfaschismus, zum Wohle der Menschheit – wer hätte das gedacht. Übrigens geht es bereits seit Jahrzehnten so zu. Guten Morgen.
Werner Bläser
14. Oktober, 2021Der Schoß, aus dem dies kroch, ist schon lange fruchtbar – «Schwarz gut, Weiss schlecht» (wir kennen das ja aus Orwells Satire ‘Animal Farm’, «vier Beine gut, zwei Beine schlecht»).
Frantz Fanon, schwarzer französischer Psychiater, Philosoph und Politiker aus Martinique, war Liebling der intellektuellen Salons seiner Zeit (galt Masochismus damals als schick, so wie es heute Queersein ist?).
Schon bei ihm vermischten sich angeblicher Anti-Rassismus (wenn es um Schwarze geht) und Rassismus (wenn es um Weisse geht) zu einer ekligen Mischung. Dazu gepaart mit Blut-Mystik und Grössenwahn.
Zitat aus ‘Peau noire, masques blancs’ (Kap. 2, meine Übers.):
«Ich bin schwarz. Ich bin die Inkarnation einer vollkommenen Verschmelzung mit der Welt, ein intuitives Verstehen der Welt, ein Aufgehen meines Ichs im Herzen des Kosmos, und kein weisser Mann, egal wie intelligent er sein mag, kann je die Musik von Louis Armstrong und des Kongo verstehen. Wenn ich schwarz bin, ist das nicht die Folge eines Fluchs, sondern, weil ich meine Haut geopfert habe, alle Ausflüsse des Kosmos aufsaugen konnte.» –
Nun hatte der saugfähige Herr Fanon allerdings ein oder zwei kleine Problemchen mit seinen Argumenten. Der Beruf, den er hatte – Psychiater – und die Philosophie, die die Grundlage seines Denkens war, waren nicht Ausflüsse des Kosmos, sondern die aufgesaugten Früchte WEISSER Kolonisatoren. Irgendwie scheint ihm das im Eifer des Gefechts entgangen zu sein.
Und Louis Armstrong als Zeugen zu bemühen, ist ebenfalls grenzwertig. Denn der gute Satchmo, dessen Fan ich seit nunmehr weit über 50 Jahren bin, hat private Briefe geschrieben; und da stehen gar ungehörige Dinge drin. Zum Beispiel, dass er mehr weisse Freunde habe als Schwarze; Weisse hätten ihm bei seiner Karriere zur Seite gestanden, Schwarze hätten ihn eher dafür angefeindet.
Und dass das schwere Schicksal der Schwarzen in den USA ihnen zum nicht geringen Teil selbst anzulasten sei. Denn bei vielen Herausforderungen würden sie von vornherein aufgeben und dann als Ausrede ihr Scheitern der weissen Gesellschaft zuschreiben.
Natürlich ist das etwas peinlich. Nun, diese bösen Äusserungen fehlen deshalb in so gut wie allen Büchern über meinen Lieblingstrompeter. Aber mit ein bisschen Recherche…
Hajo Blaschke
16. Oktober, 2021Im Jahre 1804 erkämpfte sich die Kolonie Haiti ihre Unabhängigkeit von Frankreich. Haiti war die erfolgreichste und reichste Kolonie. Die Unabhängigkeit wurde von den schwarzen Sklaven erfochten. Die ersten Maßnahmen nach der Unabhängigkeit war das Abschlachten aller Weißen, die nicht rechtzeitig fliehen konnten. Haiti war nun eine Republik der Schwarzen, auch Mulatten hatten einen sehr schweren Stand.
Im Jahre 1899 traute sich ein Brite namens Hesketh Prichard nach Haiti und beschrieb seine Erlebnisse, die einen an ihm verübten Mordanschlag beinhalteten, in seinem Buch «When black rules white». Schon nach nicht einmal 100 Jahren nach der Selbständigkeit war Schluss mit der Prosperität der einst reichen Republik. Heute ist Haiti einer der ärmsten, wenn nicht der ärmste Staat überhaupt.
An der Geschichte dieser von westafrikanischen Abkömmlingem regierten Republik kann sich Jeder orientieren, der wissen will, wie es in Deutschland bei Übernahme durch afrikanischen Migranten aussehen wird. Es wird wohl keine 100 Jahre brauchen, um auf dem Niveau von Haiti zu landen.
Jochen Schmidt
18. Oktober, 2021Auch sehr interessant! Danke!
Werner Bläser
19. Oktober, 2021Das ist leider nicht das einzige Beispiel. Man kann sich auch die Geschichte Liberias ansehen. Die ist sogar besonders erhellend.
Werner Bläser
24. Oktober, 2021Nachtrag / Literaturtipp: Der schwarze (!) Soziologe Charles Spurgeon Johnson veröffentlichte ein Buch mit dem Titel «Bitter Canaan», worin er die praktische Versklavung der schwarzen Ureinwohner Liberias durch die schwarzen sogenannten ‘Americo-Liberianer’ anprangerte. Das Buch wurde Jahrzehnte nach seiner Fertigstellung veröffentlicht, offenbar weil Lektoren aus dem schwarzen Establishment es als nicht opportun ansahen, etwas zu publizieren, in dem auch die Unterdrückung von Schwarzen durch Schwarze beschrieben wurde (siehe dazu die Rezension des Buches in ‘Social Forces’ durch R. Robbins, Mr’ 89).
Auch in Graham Greene’s Reisebericht ‘Journey without Maps’ wird über die Grausamkeiten der schwarzen Americo-Liberianer gegen die Urbevölkerung berichtet.
Jochen Schmidt
18. Oktober, 2021Sehr interessant! Danke!
A. Iehsenhain
14. Oktober, 2021In Sachen rot-grüner Identitätspolitik steht DNS für ‚Das Niveau sinkt‘. Am besten nachzulesen im Archiv der Dermatologie- und Ethnic Cleansing-Studentin Sarah-Lee Heinrich. Deren hier genannte Mitstreiter gehören allerdings ebenso zur Crème de la Crème unter den Schuhen. Ohanwe kennt man ja schon. Der findet Crocodile Idi aus Uganda geil, welcher wiederum seinem großen Vorbild Adolf am Victoriasee ein Denkmal errichten lassen wollte. Hat nicht geklappt, aber vielleicht können sich Ohanwe und Co. bis in ein paar Jahren um die Ehrung bewerben. Oder er tauscht seinen Platz in unten abgebildeter Comic-Universität mit dem konservativen PoC. Die Falltür (der Gender-Gap) bliebe diesmal geschlossen. Die Rolle der (oder des) Hispanic ist schon mit Sarah-Lee Heinrich besetzt. Selbige könnte ihre Schauspielkarriere später fortsetzen, falls es mit Studium und Politik doch nicht klappen sollte, z. B. als Fräulein Reinlich, der elektrischen Putzfrau von Dr. Snuggles. Mit der Kehrwoche kennt sie sich ja bereits aus, nicht nur in Afrika. Allerdings ist bei so vielen anderen Divers-Robotern die Konkurrenz wahrscheinlich ziemlich groß.
A. Iehsenhain
16. Oktober, 2021Korrektur: Ich habe fälschlicherweise Fräulein Reinlich genannt, meinte aber deren Haushaltshilfe Mathilde Dosenfänger.
Libkon
14. Oktober, 2021Danke, Herr Wendt, für Ihre Aufklärungsarbeit. Wenn ich den Beitrag recht verstehe, muss uns um unsere Zukunft in diesem Land «nicht bange werden». Denn die Karten der «jungen» Grünen, also der Sozialisten, liegen auf dem Tisch. Eine Rückkehr zu unserer FDGO und damit zur (Rest-) Demokratie hätte sich dann erledigt. Die Ideologie der genannten «Grünen» beweist es. Sie verteidigen nicht das Grundgesetz. Ganz im Gegenteil. Aber damit sind sie nicht allein (z.B. SPD, Linke und große Teile der CDU)
Gero Micheler
14. Oktober, 2021Wieder einmal vielen Dank für diese erhellenden Hintergründe, Herr Wendt!
Kurz zum Realitätsabgleich, bei ‘Focus’ heißt es aktuell: ‘Sarah-Lee Heinrich kämpfte sich aus Hartz IV – und bekommt jetzt Morddrohungen’. Mehr verlogene Schmonzetten-Romantisierung geht wohl kaum.
Frau Heidenreichs Kommentare bei Lanz haben es übrigens wunderbar auf den Punkt gebracht. Und flugs wurde die gute Dame quasi als Rassistin gebrandmarkt, oder sie ‘verärgert Zuschauer’ (t-online, hust), oder hält eine ‘Wutrede’ (Merkur, Welt).
Diversität heißt heute im wesentlichen, dass sich gleich dumme Menschen mit gleichen politischen Ansichten zusammenfinden, die sich nur in jenen Merkmalen unterschieden, die eigentlich nebensächlich sein sollten – um dann gemeinsam gegen alle vorzugehen, die sich in all den anderen Merkmalen unterscheiden, die tatsächlich zählen.
Joseph
14. Oktober, 2021Es ist das gleiche Phänomen, das Sahra Wagenknecht in ihrem Buch so scharfsinnig seziert.
Das, was Grüne und Linke da betreiben, ist eine Spaltung der Gesellschaft. Eine Kategorisierung und Bewertung von Menschen nach nicht beeinflussbaren Faktoren wie Abstammung, Hautfarbe oder Geschlecht ist zutiefst rückständig und reaktionär. Und es hat so überhaupt nichts Modernes oder Liberales an sich.
Danke für Ihre Einordnung, Herr Wendt. Insbesondere für Ihre Recherche zur Medienerfahrung von Frau Heinrich.
Gastino
16. Oktober, 2021Man weiß nicht, was schlimmer ist: Die Geisteshaltung, die diese Tweets sehr deutlich zeigen oder das intellektuelle Niveau, auf dem sie sich bewegen – in Verbindung mit der Vorstellung, solche Leute irgendwann mal im Bundestag oder gar irgendeiner verantwortlichen Position sitzen zu haben.
Was ich mich auch frage: Wie muss man als Journalist innerlich verfasst sein, um solche Leute noch als Opfer irgendeines «Hassmobs» darzustellen? Sind das Leute, die sich derartig innerlich verbiegen können, wie es anderen nicht mal unter größtem Selbstekel möglich wäre oder denken die wirklich so?
ingo
24. Oktober, 2021Ich muss sagen: exzellenter Text. Klar, von bestechender Logik und schlau bis zum abwinken. Selten so etwas kluges zum Thema gelesen Danke!
ordo ab chao
8. November, 2021Was sagt das über einen Gesellschaft aus, die solche Psychopathen nicht nur toleriert, sondern sogar fürstlich entlohnt??… 😉