Alte & Weise: „Neue Zeilen und Tage: Notizen 2011-2013“
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Von Alexander Wendt / / alte-weise, spreu-weizen / 3 min Lesezeit
„Jeder Redner, der einen Satz mit 'wir brauchen' anfängt, sollte mit Hilfe einer Klappe unter dem Pult entsorgt werden und sich durch den Hinterausgang aus der Veranstaltungshalle entfernen. Alles kann man brauchen, nur nicht Leute, die sagen, 'wir brauchen!'. Peter Sloterdijk „Neue Zeilen und Tage: Notizen 2011-2013“
5 Kommentare
Original: Alte & Weise: „Neue Zeilen und Tage: Notizen 2011-2013“
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
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Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
Klaus Vollmann
22. Oktober, 2021Hat der Peter nicht vor kurzem noch geschrieben, daß wir die Impfung brauchen ?
pantau
23. Oktober, 2021Nicht nur das, auch sprang er über das Stöckchen in einem Spiegel-Interview und setzte brav Querdenker und Coronaleugner nach Wunsch des Hauses in eins. Das war schäbig.
Hartmut Amann, Freiburg
22. Oktober, 2021Großartig ! – Meine Hochachtung vor dem weisen Peter ist zwar in den letzten Jahrzehnten etwas geschrumpft, könnt gar nicht genau sagen, warum, aber wo er recht hat, da hat er recht.
Als Möchtegernphilosoph möchte ich seinen genialen Vorschlag noch etwas ergänzen und vervollkommnen.
Auch jede Institution, die sich dem Satzbeginn: Wir brauchen … (z.B. mehr Staat, mehr Gesetze, Beschränkungen, Maßnahmen, Verbote, Subventionen, (höhere) Steuern, etc.) verpflichtet fühlt, sollte ohne Vorwarnung in einer Erdspalte verschwinden. Zuerst der Deutsche Bundestag. Es sollte nur sichergestellt sein, dass Frau Dr. Merkel nicht gerade zu der Zeit in Südafrika weilt. Und eine einzige Partei würde ich doch vorwarnen. Will aber aus Sicherheitsgründen keine Namen nennen.
pantau
23. Oktober, 2021Von Vladimir Nabokov stammt in «Bend Sinister» das Statement der Hauptfigur, sie würde nur Schriften/Petitionen etc unterzeichnen, die sie selbst verfasst habe. Geht ja in dieselbe Richtung.
Klaus Vollmann
23. Oktober, 2021Vorsicht Peter !
>Wer auch nur hinweist auf das Bestehen von Achtungs-oder Verachtungsproblemen im Raum der gegenwärtigen Gesellschaft, wird, wenn alles wie üblich geht, aus einem nahezu unfehlbaren Reflex massenmedial niedergeschrieen – als sei die Erwähnung des Problems auch
schon die Verletzung einer allgemeinen Schweigeverabredung und
als sei die Erinnerung an eine Verlegenheit bereits eine Kränkung, die nach Revanche verlangt.<
P.S.