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Von Alexander Wendt / / spreu-weizen / 9 min Lesezeit
11 Kommentare
Original: Publico » FUNDSTÜCK
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto
(Achtung, neue Bankverbindung!)
A. Wendt/Publico
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Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
Reinhard Westphal
12. Juni, 2021Heuchelei ist offenbar die Keimzelle der Grünen. Als Jugendlicher war ich begeistert von ihrem Impetus, die Politik von Grund auf zu erneuern. Der Verkommenheit, dem Lug und Betrug sollte das Wasser abgegraben werden, z.B. durch Maßnahmen wie ‘imperatives Mandat’, ‘Rotationsprinzip’, ‘Trennung von Staats- und Parteiämtern’, ‘alles über Facharbeiterlohn wird an die Parteikasse abgeführt’ ……
Was für eine wundervolle Vision! Und was ist daraus geworden? Ein Haufen Elend!
Wenn man jetzt erfährt, mit welcher Skrupellosigkeit sich die grüne Kanzlerinnenkandidatin ihren Lebenslauf zurechtschönt, Parteispenden in Millionenhöhe eingestrichen werden und Praktikantinnen für 2,81€ Stundenlohn ausgebeutet werden, dann ist das ein Lehrstück, wie menschlich Menschen doch sind und dass Rattenfänger eben einfach nur Rattenfänger bleiben, auch wenn sie schön grün lackiert sind. Mit wohlklingenden Wortgirlanden fangen sie ihre dummen Opfer (oder unerfahrene Jugendliche) ein wie eh und je.
Machtmisbrauch kann nur durch demokratische Kontrolle verhindert werden. Merkel hat das gut erkannt, schrittweise alle Kontrollinstanzen friedlich übernommen bzw. für sich eingenommen und so erfolgreich ihr totalitäres Gesinnungssystem errichtet. Wie schade, dass so viele Menschen einen solchen Schwindel nicht durchschauen!
Werner Röser
12. Juni, 2021Sie haben wie wenige die Realität der heutigen Politik erkannt. Das Erhardsche-Wirtschaftssystem wurde ersetzt. Der pure Kapitalismus ist eingekehrt. Es hat angefangen bei Leiharbeiten und wurde erweitert durch die Minijobs sowie kurzfristige Arbeitsverträge. Heute gibt es fast nur noch kurze Arbeitsverträge. Von solchen unmenschlichen Verträgen wurden Beamte und angestellte des Öffentlichen Dienstes weitgehend verschont.
Gesetzliche Krankenkassen tragen die Hauptlast für Migranten, Rentenkassen wurden über Jahre von den Regierungen ausgeschöpft, Neuhinzugekommenden wurden großzügig Renten genehmigt ohne jemals in die Kassen eingezahlt zu haben. Der von den jeweiligen Regierungen beschlossene Ausgleich für die Kassen, wurde dadurch aber nicht gedeckt, so dass das entstehende Loch immer größer wurde. Heute schreit man schon nach neuen Steuern. Aber wer soll das noch bezahlen? Von den Politikern, die uns heute zur Wahl stehen, sind die – von – Bedeutung nicht zu wählen. Auch von der AfD hat man sich mehr versprochen. Wen kann man jetzt noch wählen ? Alle – außer der AfD haben einen Naziwahn und bekommen schon eine Neurose wenn man nur deutsch denkt. Politiker sollten die Vertreter des Volkes sein und nicht nur Euroaugen für sich selbst haben.
A. Iehsenhain
12. Juni, 2021Wie war das noch gleich in Oceania? Im «Ministerium für Wahrheit» werden Lügen produziert; im «Ministerium für Liebe» wird gefoltert – und im «Ministerium für Überschuss» wird rationiert.
Arnfriedt Hanau
12. Juni, 2021Das war der beste Artikel zum Thema «Baerbock», den ich je gelesen habe. Besser ist der Komplex «Grüne» bisher nicht analysiert worden! Vielen Dank!
Grand Nix
12. Juni, 2021Lieber Reinhard Westphal, ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie sich verschrieben haben. Sie schreiben:
Und was ist daraus geworden?
Ein Haufen Elend.
Müsste es nicht am Ende heißen:
Und was ist daraus geworden?
Ein elender Haufen.
Grand Nix
Reinhard Westphal
12. Juni, 2021Hahaha, lieber Grand Nix: ich wollte es nur ein wenig feiner ausdrücken, werden im Ministerium für Wahrheit und Liebe doch schon die Messer gewetzt !
Thomas
12. Juni, 2021Niemand hindert jene Partei,
die sich heute «Bündnis 90/Die Grünen» nennt, daran, ihren Hilfs- und Fachkräften 20 Euro/Stunde zu zahlen. Gerne! Viel Vergnügen! Mit Sozialer Marktwirtschaft hat dieser Verein aber eben nichts am Hut.
Apropos Soziale Marktwirtschaft. Da haben sich Anhänger der Sozialen Marktwirtschaft endlich mal etwas Gescheites einfallen lassen, um die grüne Verbotspartei und die grünen Bekämpfer der freiheitlich-demokratischen Grundordnung öffentlich tüchtig auf die Schippe zu nehmen,
https://www.fr.de/politik/gruene-neoliberale-lobbyorganisation-anzeige-gezieltem-angriff-annalena-baerbock-hetze-propaganda-antisemitismus-insm-90799992.html
und prompt springen die Pressepudel ihrer Kandidat*in zur Seite; und sie faseln etwas von einer „orientalischen Moses-Gestalt“.
Bei einem Papst mit beschmutzter Soutane lachen sich die grünen Spaßvögel ins Fäustchen, Kohl wurde zu „Birne“, eine öffentlich-rechtlich finanzierte „dumme S..“ an die Adresse von Präsidenten Erdogan störte sie nicht (und der Bundestag trommelte zur Abschaffung des §103 StGB seine Abgeordneten zusammen, wegen „Majestätsbeleidigung“) und in der Debatte um die Missbrauchsfälle darf die katholische Kirche als “Kinderf..ker-Sekte” bezeichnet werden (seit 2012), (…),
aber bei einer Baerbock*in mit Gesetzestafeln entdecken die Spaßvögel plötzlich ihre zivilreligiös prüde Seite?
Auch die grüne Sorte Heuchelei ist eben nur ein stolzer, gut organisierter, nackter Kaiser – mit Lufthoheit in Kindergarten, Schule, Uni, Regierungsberatung und Medien.
Guten Morgen, Deutschland.
Frank Danton
14. Juni, 2021Ihre Empörung über den FR Artikel teile ich gerne. Wenn sich diese Kritiker der Kritiker wenigstens in Grunzlauten artikulieren würden, dann würde diese Kritik ja noch irgendwie Sinn ergeben. Aber diese Reaktionen, diese Begriffe die da völligstens befreit von Zusammenhängen und rudimentärem Wissen gegen alles geschleudert werden was sich der Kausa Baerboch nicht auf Knien nähert, dieser Abgesang von Bildung, Anstand und Würde ist so schmerzhaft in seiner Konsequenz, dass es einem wirklich das Blut gefrieren lässt. Die Natur hat es eingerichtet, dass alles was lebt sich immerfort weiterentwickeln muß. Stagniert es in seiner Entwicklung wird das Leben krank.
Thomas
15. Juni, 2021Ja.
Nun, alle zehn Minuten verleihen Journalist*innen ihrer Verliebtheit zu Annalena Baerbok eben einen dürftigen Ausdruck. Der Klimaprophet gilt etwas, in Deutschland. Steuermilliarden machen es möglich. Die «Menschheit» und «Mutter Erde» ist erwacht. Von journalistischen Maßstäben im Sinne eines Friedrichs ist das längst völligstens (!) befreit.
„Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören.“
(Hanns Joachim Friedrichs/ Charles Wheeler)
Das ist lange her. Längst hat eine Dame einem Bundespräsidenten Wulff in seiner Not („Das tut man nicht, Herr Präsident“ – Prantl, SZ) vor laufender Kamera nach einem „Übernachtungsgeld für Freunde“ gefragt, und als der sie zurückfragte, ob sie selbst das bei ihren Freunden auch so mache, da hat diese Dame ihm ins Gesicht ge…sagt: „Ja“ (hinterher hat sie es „präzisiert“). Diese Dame räumt heute beim ZDF nicht etwa den Keller auf, sondern darf den staunenden Betrachtern jene Wahlergebnisse präsentieren, die bei Nichtgefallen (Thüringen) mal so eben im Zuge einer Geschäftsreise rückgängig gemacht werden können.
Das Wörtchen „völligstens“ hat in diesem „woken“ Irrsinn durchaus seinen Platz, meine ich.
Allerdings handelt es sich bei meinen Kommentaren nicht etwa um „Empörung“, denn damit habe ich völligstens und vollends aufgehört – ich kommentiere staunend. Und ich gehe wählen.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas
Frank Danton
19. Juni, 2021Interessanter Kommentar. Danke
Theophil
12. Juni, 2021Das Gekläff des Herrn Bütikofer ist der Beweis, dass Sie, lieber Herr Wendt, ins Schwarze getroffen haben. Treffer versenkt. Chapeau!