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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Zehn Punkte für die Corona-Politik bis zur Bundestagswahl

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Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 44 min Lesezeit

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Gut sechs Monate vergehen noch bis zur Wahl im September. Bis dahin wird Angela Merkel voraussichtlich nicht zurücktreten. Sie wird auch Jens Spahn und Peter Altmaier nicht entlassen.

Auch danach dürfte sich die spezifisch deutsche Politikmischung aus Globalgeneralplan und tausend Spiegelstrichen mit je zehn Fußnoten nicht ändern. Auch die Medienlandschaft nicht. Karl Lauterbach erst recht nicht. Und es bleibt auch bei der aktuellen Lage, in der ein Teil der Bevölkerung so verängstigt ist, dass er jede noch so absurde Einschränkung hinnimmt, solange ihm Politiker nur suggerieren, das sei zur Virusbekämpfung nötig – und andere Covid-19 für eine Erfindung halten.

Die Rhetorik der Regierungspolitiker und ihr erratisches Herumfuhrwerken seit einem Jahr Covid hat das Land erschöpft, und ermüdet. Sie haben nicht viel erreicht, eins aber doch: Kaum je in Friedenszeiten waren so viele Menschen in Deutschland verunsichert. Selten standen Gruppen in der Gesellschaft einander derart unversöhnlich gegenüber.

Die folgenden zehn Punkte werden auf Kritik stoßen und niemanden ganz und gar befriedigen. Das müssen sie auch nicht. Es handelt sich dabei um einen Minimalvorschlag für die kommenden Monate, bei dem es um eines geht: Pragmatismus in einer schwierigen Lage, die sich so schnell nicht auflösen wird.

Die zehn Punkte werden auch nicht die Politik in Deutschland bestimmen.
Als pragmatisches Minimum sollen sie trotzdem ein Angebot in der Debatte sein.

  1. Das Gremium aus Kanzlerin und Ministerpräsidenten als Entscheidungsgremium für Corona-Maßnahmen tritt nicht mehr zusammen.
    Es besitzt keinerlei verfassungsrechtliche Legitimation. Nach dem angerichteten Chaos der ‚Osterruhe’ – einer gesetzestechnisch gar nicht durchführbaren und sachlich unsinnigen Maßnahme als Ergebnis einer fünfzehnstündigen Beratung – gibt es auch keine praktische Berechtigung für diese Runde. Spätestens nach Merkels Drohung in der Stichwortlieferantinnenrunde von Anne Will, die föderale Ordnung durch Maßnahmen des Bundes einzuschränken, müssen sich die Landesregierungen und -Parlamente gegen die Anmaßung Merkels wehren, wollen sie nicht noch mehr Ansehen verlieren.
  2. Die Regierung jedes Bundeslandes verantwortet ihre Corona-Politik ab sofort wieder selbst. Fast alle möglichen Maßnahmen liegen ohnehin in der Kompetenz der Länder. Dabei sind Unterschiede zwischen den Ländern ausdrücklich erwünscht. Wenn etwa das Saarland den Lockdown nach Ostern aufhebt, Bayern erwartungsgemäß noch einige Zeit bei seinen Regeln bleibt und ein anderes Bundesland wieder einen anderen Weg einschlägt, dann lassen sich die Folgen der jeweiligen Praxis direkt miteinander vergleichen. Wie entwickeln sich dann Erkrankungen, Krankenhaus-Auslastung und Inzidenz? Das würde einen Aufschluss über die Wirkung von Lockdown-Maßnahmen geben, der sich nicht ignorieren lässt.
    Nur auf einem Gebiet müssen die Maßnahmen überall gleich bleiben: beim Schutz der besonders Gefährdeten in Alten- und Pflegeheimen.
  3. Kommunen sollen die Freiheit erhalten, die bisher erfolgreichen Regeln von Tübingen und Rostock zu übernehmen, beziehungsweise, sie an ihre jeweilige Lage anzupassen.
  4. Die Corona-Politik richtet sich nicht länger allein nach der so genannten 7-Tages-Inzidenz. Zum einen deshalb, weil der Wert, wie er bisher zusammengewürfelt wird, unbrauchbar und irreführend ist. Der Wert muss auf einen einheitlichen Wert von Getesteten im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung eines Landes, Landkreises oder einer Kommune berechnet werden, um überhaupt eine Vergleichbarkeit herzustellen. Vorschläge dazu gibt es. Außerdem braucht es die Unterscheidung zwischen positiv getesteten und tatsächlich infektiösen Personen. Sie sind eine Teilmenge der ersteren – und bilden die eigentlich relevante Gruppe.
    Die Zahl derjenigen, die andere mit Covid-19 infizieren könnten, kann in Zukunft aber nur eine von mehreren Größen sein, auf die sich die politisch Verantwortlichen stützen. Zum Gesamtbild gehören die Zahlen der tatsächlich Erkrankten, derjenigen, die Intensivbetten belegen – und in allen Gruppen die Betrachtung nach Altersgruppen. Um es praktisch zu machen: Ein kurzfristiger Anstieg von Infizierten in den jungen Altersgruppen ist anders zu bewerten als eine Zunahme von Infizierten ab 60 Jahren.
    Entscheidend sollte die Frage sein: Droht tatsächlich eine Situation, in der Intensivbetten und Beatmungskapazitäten knapp werden? Ganz am Anfang lautete das zentrale Argument für alle Anti-Corona-Maßnahmen: _flatten the curve_. Also: Infektionen zeitlich strecken, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Das ist nach wie vor richtig.
    Falsch ist und war immer die Maxime, Ansteckungen egal in welcher Altersgruppe unbedingt und zu jedem Kollateralschaden zu verhindern.
  5. Die Parlamente müssen sich die ihr zustehende Entscheidungsmacht wieder nehmen – was praktisch bedeutet, die Macht der Bunderegierung auf das zurechtzustutzen, was das Grundgesetz vorsieht. Im Fall Merkels, die vermutlich nicht von sich aus zurücktreten wird, auch noch weiter. Sie hat mehrfach bewiesen, dass sie sich um die Verfassung nicht schert – zuletzt mit ihrer grundgesetzwidrigen Forderung, Auslandsreisen weitgehend zu verbieten. In den letzten Monaten ihrer Amtszeit sollte ihr deshalb jede Entscheidung aus der Hand genommen werden, wenn es irgend geht.
    Der nächste Vorschlag ist mit dem Mangel behaftet, dass er sich an einen Bundestag und an Länderparlamente richtet, die in dem vergangenen Jahr freiwillig auf ihre Kompetenz verzichtet hatten, und in denen schon vor Corona das Prinzip verloren gegangen war, dass sich ein Parlament eine Regierung hält, nicht umgekehrt. Trotzdem lautet die Minimalforderung: Der Bundestag beruft umgehend einen Corona-Sachverständigenrat ein, in dem nicht nur Virologen und Datenmodellierer sitzen, sondern auch Mediziner mit einem anderen Erfahrungshorizont, Soziologen, Ökonomen, Verfassungsjuristen, Vertreter besonders betroffener Branchen und Berufsgruppen. Die Aufgabe des Rates lautet, Wirkungen und Nebenwirkungen der Covid-19-Bekämpfung zu untersuchen, Vorschläge zu unterbreiten und die Politik mit Empfehlungen zu begleiten. In den Rat gehören neben anderen der Mediziner Matthias Schrappe, ehemaliger Vize-Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung des Gesundheitswesens, der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, der Vorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe Ulrich Hegerl, der Soziologe Wolfgang Streeck, der Ökonom Hans-Werner Sinn und der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier.
    Und künftig debattieren und entscheiden der Bundestag und die Landesparlamente. Die Exekutive führt, wie der Name sagt, Parlamentsbeschlüsse aus.
    Eine zweite Aufgabe der Beratungsrunde besteht darin, die Corona-Politik vergleichsweise erfolgreicher Staaten wie Südkorea, Singapur und Finnland zu beobachten, und zu überlegen, was sich von ihnen lernen lässt.
  6. Mit Hilfe dieses Beratungsgremiums bringen die Verantwortlichen in Ländern und Kommunen endlich das auf den Weg, was in Deutschland bisher weitgehend fehlt: einfache, pragmatische Maßnahmen. Einkaufszeiten speziell für Senioren in den Vormittagsstunden beispielsweise würden das Infektionsrisiko für diese Gruppe reduzieren, der Einsatz von Luftfiltern in Klassenräumen das Ansteckungsrisiko für Kinder. Gegen die Öffnung der Außengastronomie mit passenden Hygienemaßnahmen spricht nichts. Tübingen praktiziert das – ohne dass bis jetzt Infektionszahlen und Krankenhaus-Auslastung steigen würden. Das gilt auch für Kulturveranstaltungen und Sport im Freien. Ebenso wenige Gründe gibt es, Urlaub im eigenen Ferienhaus oder im Campingwagen und Übernachtungen mit Negativtest in Hotels zu verbieten.
    Erst Recht gibt es keinen Grund, selbst geimpfte Senioren in Altenheimen daran zu hindern, gemeinsam im Speisesaal Mahlzeiten einzunehmen, oder die Zahl der Besucher auf eine Person zu beschränken, was bedeutet, dass beispielsweise nur die Tochter kommen darf und das Enkelkind nicht mitbringen darf. Erwachsene Menschen sollen selbst entscheiden dürfen, welches Risiko sie eingehen möchten, solange sie niemand anderen gefährden. Wenn etwa eine geimpfte Seniorin im Heim ihren Enkel sehen möchte, dann steht es keiner Institution zu, es mit dem Hinweis auf ein theoretisches „Restrisiko“ besser wissen zu wollen als sie selbst, was gut für sie ist.Zum Pragmatismus gehört es auch, die starre „Priorisierung“ beim Impfen zu beenden. Weil viele ihren Impftermin wegen der Verunsicherung gerade um Astra Zeneca nicht wahrnehmen, bleiben bisher hunderttausende Impfdosen ungenutzt – während andere, die sich impfen lassen würden, keinen Termin bekommen. Was in den Impfzentren nicht verbraucht wird, sollte deshalb sofort an die Hausärzte abgegeben werden.
    Eine praktische statt überkomplizierte Lösung ist auch dringend nötig, um tausenden vom Lockdown betroffenen insolvenzbedrohten Unternehmern und Selbständigen zu helfen. Deshalb: Abschläge sollten über die Finanzämter ausgezahlt werden, die ohnehin über alle nötigen Daten verfügen. Diese Methode wäre auch viel weniger betrugsanfällig als die umständliche Beantragung von Hilfen durch Dritte, also Steuerberater. Und Abschlag bedeutet, dass die spitze Abrechnung später erfolgt. Die Verwaltung muss sich von ihrem Prinzip verabschieden, dass nur dann Geld fließt, wenn auch das letzte Formblatt ausgefüllt und die Hilfe bis auf die Nachkommastelle unter ständig wechselnden Vorschriften berechnet ist. Und viele Bürger müssten auch ihre urdeutsche Angst ablegen, dass ihr Nachbar unberechtigterweise drei Euro mehr erhalten könnte als sie selbst.
  7. Die oben genannten Experten sollten auch so bald wie möglich eine Gesamtschau über die Kosten der bisherigen Lockdown-Maßnahmen zusammenstellen – von den Folgen verschobener und ausgefallener Operationen über die Verschlechterung der Lage psychisch Kranker und den Schäden für Kinder und Jugendliche bis zu den gesundheitlichen Konsequenzen von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Wohlstandsverlust.
    Ein möglichst vollständiges Bild von Wirkungen und Nebenwirkungen ist nötig, um in Zukunft die Schäden zu mildern und einen Tunnelblick der Politik zu verhindern.
  8. Alle politisch Verantwortlichen sollten sich den Merkzettel schreiben (und bei jedem Auftritt und jeder Beratung mehrmals studieren): Nichts Unsinniges oder sogar Kontraproduktives fordern und beschließen. Klingt eigentlich selbstverständlich, ist es aber nicht. Es passiert, weil Politiker glauben, sie müssten _irgendetwas_ tun oder fordern. Das sollen sie aber nicht.Jüngstes Beispiel: Karl Lauterbachs Idee einer Ausgangssperre ab 20 Uhr. Was wäre die Folge? Läden müssten dann schon gegen 19 Uhr schließen, folglich wäre das Gedränge in der letzten Stunde vor Schluss in den Supermärkten und anschließend in den öffentlichen Verkehrsmitteln noch größer als sonst. Die Gefahr, sich zu infizieren, liegt in geschlossenen Räumen etwa zwanzig- bis hundertmal höher als im Freien. Lauterbachs Forderung liefe also darauf hinaus, gerade jetzt, wenn es länger hell bleibt und wärmer wird, erst Menschenmengen draußen mutwillig zu verdichten, um die Leute anschließend mit Staatsgewalt dorthin zu schicken, wo das Infektionsrisiko nachweislich besonders hoch liegt. Falls der SPD-Politiker die jungen Leute im Blick hat, die draußen in Parks bei Getränken sitzen: Vertreibt die Polizei sie dort um 20 Uhr, dann würden die meisten nicht allein nach Hause gehen, sondern – das sagt schon eine durchschnittliche Lebenserfahrung, über die aber nicht jeder Berufspolitiker verfügt – in Wohnungen weiterfeiern, mit geringerem Abstand und mehr Infektionen. Lauterbach mit seinen Warnungen und Forderungen des Tages wird sich nicht ändern. Aber es ist sinnvoll, ihm und ähnlichen Lautsprechern deutlich weniger Aufmerksamkeit zu schenken.

    Nach Aussage von Gerhard Scheuch, dem führenden Aerosolforscher in Deutschland, gibt es keine wissenschaftliche Begründung für das Tragen von Masken im Freien, solange ausreichender Abstand möglich ist. Das gleiche gilt natürlich für viel absurdere Maßnahmen, etwa die (mittlerweile wieder gekippte) Pflicht zum Maskentragen beim Joggen in Hamburg oder die „Verweilverbotszone“ an der Düsseldorfer Rheinpromenade. Dieser alberne Politaktivismus nützt nicht nur nichts bei der Bekämpfung des Virus. Er schadet, weil er die ohnehin stark angeschlagene Autorität von Politikern und Exekutive noch weiter ruiniert.
  9. Eine minimale Selbstverpflichtung von Medien und Politikern lautet in Zukunft: Wenigstens nicht täglich auf die Panik-Kesselpauke dreschen. Das ständige Schlagzeilen über „die Mutante“, „Supermutante“ und „Horrorzahlen“ treibt einen Teil der Bevölkerung in eine dauerhafte Angstpsychose, und lässt einen anderen Teil abstumpfen. Das ständige Reden, Schreiben und Senden im dunkelroten Rhetorikbereich wirkt wie eine auf Dauer gestellte Sirene. Sollte irgendwann wirklich eine sehr viel gefährlichere Mutation auftauchen, dann lassen sich die Warnrufe nicht mehr steigern, um eine gestiegene Gefahr plausibel zu machen. Mutationen sind bei Viren normal; längst nicht jede Mutation muss automatisch gefährlicher sein als ihre Vorgänger.
    Schön wäre es auch, wenn Medien die Zahl der positiv Getesteten von Infizierten und Erkrankten unterscheiden würden. Und auch nicht die zwangläufig wegen der Meldepause während Feiertagen auf dem Papier steigende Totenzahl als „traurigen Rekord“ herauströten, wie es beispielsweise nach Weihnachten _Spiegel Online_ praktizierte.

Vielleicht klappt es ja zu Ostern, halbwegs sachlich zu berichten.
Von drohender Überlastung des Gesundheitssystems sollten Politiker und Journalisten nur dann sprechen und schreiben, wenn sie tatsächlich konkret und flächendeckend bevorsteht. Selbst bei den bisherigen Höchstständen der Krankenhausbelegung war das bisher nicht der Fall.
Auch hier gilt: Eine Dauerwarnung macht die Ängstlichen wahnsinnig, die restlichen taub.

  1. Auf einem zweiten Merkzettelchen sollte stehen: Bei Covid-19 handelt es sich um eine Viruskrankheit, die ernst zu nehmen ist. Aber Covid-19 ist kein „Weckruf“ gegen den „Turbokapitalismus“ (Entwicklungshilfe-Minister Gerd Müller),

keine Chance für eine Gesellschaftstransformation (Klaus Schwab, Lisa Neubauer et al.) und keine wunderbare Gelegenheit zur klimafreundlichen Entschleunigung (ZDF).

Das Virus ist ein mikroskopisch kleines Gebilde ohne Plan, Willen und Nervensystem, folglich ist es nicht der „Gegner“ (Jens Spahn), der „noch nicht müde ist“ (Lothar Wieler), erst Recht ist es kein Fingerzeig „von Mutter Natur, die uns in Stubenarrest schickt“ (Prinz Harry).
SARS-CoV-2 ist nicht das erste Virus, das viele Menschen befällt, auch nicht das zehnte oder fünfzigste, sondern eines von vielen in der langen Kette von Viruserkrankungen. Und es wird nicht das letzte sein. Bei weitem gehört Covid-19 nicht zu den gefährlichsten Infektionswellen in der Geschichte von Menschen und Krankheitserregern. Die Pandemie ähnelt nicht der „Pest“, die „durch alle Ritzen kriecht“ (Markus Söder). Nicht einmal annähernd.

Also noch einmal: Covid-19 ist keine Strafe, keine Chance, kein Zeichen. Das Virus ist ein Virus ist ein Virus.
Es fällt auf, dass sich in keinem der Länder, in denen die Bekämpfung von Covid-19 bisher mit sehr geringen Opfern und Kollateralschäden gelungen ist, dieser hysterische Überbau aus Endzeitstimmung, Mutter-Natur-Kitsch und Great-Reset-Manifesten findet. Staaten wie Südkorea und Singapur behandeln das Virus einfach als Virus, ganz ohne ideologischen Überbau. Der Versuch, Covid-19 in die Raster von Parteipolitik und Weltdeutung zu quetschen, um damit einen politischen Geländegewinn herauszuholen, verbrennt ungeheure gesellschaftliche Ressourcen, die zur Bekämpfung des Virus und seiner Folgen gebraucht werden.
Offenbar entstehen ganz ohne diesen Überbau die pragmatischsten Lösungen.

Zu diesem Pragmatismus gehört auch die Erkenntnis, dass sich kein Lebensrisiko auf Null drücken lässt. Eine menschenleere Erde ist wesentlich wahrscheinlicher als eine virenfreie Welt. Wer der Logik der Risikominimierung um jeden Preis folgt, der dürfte den Lockdown nie wieder aufheben.

Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.

35 Kommentare
  • Oskar Krempl
    30. März, 2021

    Ach wie angenehm endlich eine Stimme der Vernunft zu vernehmen. Allerdings plädiere ich auch für einen 11. Punkt. Die gerichtliche Aufarbeitung aller Vorfälle, wo Politiker Gesetze gebrochen haben, um ihre jeweilige Agenda zu befördern. Diese gehören bis zu ihrem Lebensende von jedem öffentlichen Amt ausgeschlossen.

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  • Georg Bauer
    30. März, 2021

    Solange der PCR-Test, der ein wissenschaftliches Instrument ist und sonst nichts, als Maß für Infektionen genommen wird, solange kann keine ehrliche und integere Absicht hinter der Politik der Herrschenden erwartet werden. Wenn aber eine Mehrheit oder eine große Minderheit aufwacht, so wird es für die Verantwortlichen in Politik und Medien ungemütlich.

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  • A. Iehsenhain
    30. März, 2021

    Wieder ein starker Beitrag. Der allgemeine «Corona-Kitsch» ist eine treffende Formulierung – für die überhöhten Positionen scheint das alles eine Art «Happening» zu sein, für den normalsterblichen Rest dagegen ein Danse macabre. Der Versammlung des Berliner Ahnungslosentages sei einmal empfohlen, Publico zu lesen. Wahrscheinlich tun sie es eh schon heimlich, und sie werden rot vor Wut, wenn sie dann erkennen, wie viel besser ein Alexander Wendt die Gesamtlage überblicken kann.

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  • Alexander Peter
    30. März, 2021

    Ihr Beitrag könnte die verhärtete Debatte zu Corona beleben.
    Allein, das wird nicht passieren.
    Zum einen findet die Kanzlerin anscheinend in der Pandemie zu sich selbst, respektive einem autoritären Verständnis von Staat, Bürgern und politischer Repräsentanz.
    Zumindest nominell, denn die Transformation des Landes in ein autoritäres Regime ist ja längst noch nicht vollzogen, wenn auch die gegenwärtige Politik zumindest die Basis dafür legt.
    Zum anderen ist bereits Wahlkampf oder «Superwahljahr». Jeder Akteur hat auch seine eigene politische Zukunft im Auge.
    Und schließlich zeigen die seit einem Jahr herrschenden Anti-Corona-Maßnahmen deutlich, was hierzulande im Argen liegt. Diesen strukturellen Reformstau wird ganz sicher die noch amtierende Bundesregierung in den letzten Monaten nicht mehr auflösen – ob eine künftige Regierung dies überhaupt in Betracht ziehen wird, ist eher zweifelhaft. Vielmehr werden wir vermutlich mehr vom Gleichen und Bekannten sehen nebst einigen Anliegen der Grünen. Die haben allerdings das gleiche Verständnis von Staat, Bürgern und politischer Repräsentanz wie die eiserne Kanzlerin und wollen dazu den ehemals freien Bürger zum «Betreuten» und die einst freie Wirtschaft zur Staatswirtschaft umbauen.
    Schlechte Aussichten also für vernunftgeleitetes politisches Handeln.

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  • Heinz
    30. März, 2021

    Mehr Normalität und Realismus, weniger Hysterie und weniger Drohungen. Um es nicht zu vergessen, Angst ist ein Herrschaftsfaktor erster Güte.

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  • Georg Frimberger
    30. März, 2021

    Sie haben bei den erfolgreichen Ländern Schweden vergessen!

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  • Cornelius Angermann
    30. März, 2021

    Zu Punkt 1: Eine Abschaffung dieses Gremiums ist nicht unbedingt erwünscht, denn Merkel braucht andere, denen sie im Ernstfall die Verantwortung geben kann. Ihre Drohung wird sie auch nicht umsetzen, indem sie den Föderalismus abschafft (das könnte sie ohne erheblichen Gesetzesbruch gar nicht), sondern indem sie die MPs der Länder durch willfährige Politkommissare ersetzt. Die säßen dann aber wiederum in dieser Runde.

    Zu Punkt 2: Eine Eigenverantwortlichkeit der Bundesländer ist definitiv nicht erwünscht, weil dann ggf. die Effizienz der Maßnahmen vergleichen und bewertet werden könnten. Genau das soll aber verhindert werden, durch die Gleichschaltung. Wenn alle gleich sind, kann es kein besser geben, insbesondere, wenn das Besser eventuell mit drastischen Lockerungen einhergehen könnte.

    Zu Punkt 4: Die Corona-Maßnahmen müssten sich zuallererst nach OBJEKTIVEN Parametern richten, die durch die Politik und ihre Lakaien nicht manipuliert werden könnten. Als da sind: PCR-Test NUR bei denen, die einschlägige Symptome einer Infektion zeigen, Anzahl der Zyklen des Tests (ct-Wert) auf maximal 30 begrenzen, alles darüber ist Daten-Schrott, Pflicht der Labore, mit dem Testergebnis den ct-Wert zu dokumentieren und mitzumelden, Anzahl der Testungen pro Tag angeben, zusammen mit folgenden Daten: eventuelle falsch positiv-Rate, eventuelle falsch negativ-Rate, Anzahl positiv Getesteter, Anzahl negativ Getesteter. Beurteilung der Belastung der Krankenhäuser unter Berücksichtigung von zeitgleichen Krankenhausschließungen, Intensiv-Bettenabbau und Beantragung von Kurzarbeitergeld für Klinikangestellte.

    Solange Krankenhäuser geschlossen werden (20 in 2020 mit 3780 Betten und 150 Intensivbetten) ist „flatten the curve“ zynisch! Sie ist nur ein Teil der notwendigen Maßnahmen. Der andere Teil ist, genügend Kapazität zur Verfügung zu stellen, unter Umständen eben auch AUFZUBAUEN!

    Zu Punkt 5) Es ist zwar richtig, einen Sachverständigenrat zu fordern, in dem alle relevanten Fachrichtungen mit auch sehr verschiedenen Ansichten und Meinungen zum Pandemiegeschehen sitzen, aber wichtig wäre auch, die derzeitige „Expertengruppe“ zu bereinigen, in denen Leute sitzen, die sich Expertentum nur anmaßen (z.B. Lauterbach, der gar kein Epidemiologe ist, oder Drosten, dessen akademischer Grad mehr als zweifelhaft ist). Ebenso dürften keine Personen in diesem Gremium sitzen, die entweder politisch oder finanziell von der Merkel-Regierung abhängig sind. Genannt sei hier als Institution die Leopoldina, in der, surprise, surprise, auch der Merkel-Ehemann sitzt, oder der Springer-Aufsichtsrat, in dem, surprise, surprise, der Merkel-Ehemann sitzt, oder Bertelsmann, deren Eigentümerin Liz Mohn, surprise, surprise, eine Busenfreundin von Merkel ist, und welche stets (geliefert wie bestellt) passende „hilfreiche“ Studien zur Stabilisierung der Merkel-Politik produziert.

    Der Vergleich mit anderen Ländern ist ebenso nicht gewünscht, denn er stellt die Maßnahmen der Merkel-Regierung in Echtzeit in Frage. Deshalb werden diese Staaten entweder verteufelt (Schweden) oder es werden andere Faktoren, die für uns nicht zutreffen genannt („in Asien wurden schon immer Masken getragen“)

    Zu Punkt 6: Das gesamte Impfszenario ist fragwürdig. Erstens beruht es auf der Fiktion einer unmittelbaren Gefahr für die gesamte Bevölkerung, weswegen die Impfstoffentwicklung, obwohl wissenschaftlich und rechtlich völlig ungenügend, einfach durchgewinkt und zugelassen wird (Notfall, den es aber gar nicht gibt).

    Zweitens ist völlig unklar, ob die Impfung wirklich schützt. Daten aus Israel sagen da etwas anders, dort brach die Infektion bei mit BioNTech-Impfstoff Geimpften umso heftiger aus, auch mit tödlichen Folgen. Und selbst, wenn sie den Geimpften schützen würde, ist völlig unklar, ob ein solch Geimpfter nicht doch gegen andere Menschen infektiös sein würde. Damit trägt die Impfung nicht wirklich zum Schutz der Bevölkerung bei, da die Anzahl der Überträger damit nicht kleiner wird. Wenn dann der Impfstoff auch nicht zu 100% funktioniert, haben wir eigentlich dieselbe Situation wie ohne Impfung. Dann tritt womöglich sogar der Effekt ein, vor dem der Virologe van den Bossche warnt, dass nämlich sich analog zu den Bakterien, die gegen Antibiotika resistent werden, sich durch das Impfen in die Epidemie hinein infektiösere und pathogenere Stämme herausbilden könnten!

    Zu Punkt 7: Wer sagt denn, dass die riesige Kapitalvernichtung nicht eines der Ziele dieser Aktion ist? Weltweit gibt es einen riesigen Überhang an Fiatgeld (Geld, das ohne Wirtschaftsleistung aus dem Nichts geschaffen wurde, durch Börsenspekulation und andere Finanztransaktionen). Durch die Kapitalvernichtung weltweit (den Great Reset) verhindert man (zumindestens vorläufig) den Zusammenbruch unseres Finanzsystems. Dies wird aber kein Politiker zugeben!

    Angesichts dieser Zielsetzung ist der Politik jeglicher Kollateralschaden völlig egal, glauben Sie mir! Deshalb haben diese Betrachtungen auch gar nicht erst stattgefunden. Das Ergebnis hätte nämlich die Umsetzung erheblich behindern können. Vielleicht war es das, was de Maiziere meinte, als er sagte, einige Fakten könnten die Bevölkerung „verunsichern“. Und (Achtung, Verschwörungstheorie!) vielleicht war das der Grund, warum zwei prominente Kritiker der Corona-Maßnahmen, die mit Verbandsklagen dagegen vorgehen wollten (Ohoven, Präsident der Mittelstandsvereinigung, und Klein, Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes) plötzlich und unerwartet verstarben?

    Wer hier noch glaubt, das Thema könne mit demokratischem Diskurs, Wählerwillen und Vernunft seitens der agierenden Politiker eingefangen werden, der irrt, und zwar ganz gewaltig! Hier sind weltweit Kräfte am Werk, die uns zurück in die Steinzeit befördern wollen, und zwar mit aller Macht. Mich erinnert das an eine Szenen aus dem Film „Akte X – Der Film“ in dem einer der Akteure, ein Mediziner namens Kurzweil zum FBI-Agenten Mulder sagt: «Wissen Sie, was die Katastrophenschutzbehörde für eine Macht hat? Sie kann es dem Weißen Haus ermöglichen, die Verfassung außer Kraft zu setzen, indem sie den nationalen Notstand ausruft! Denken Sie darüber nach!»

    Ersetzen Sie „Katastrophenschutzbehörde“ durch „Robert-Koch-Institut“, „Verfassung“ durch „Grundgesetz“ und „Weißes Haus“ durch „Merkel-Regierung“, dann wissen Sie, wohin der Hase läuft! GENAU DAS IST GESCHEHEN!!! Und es wird furchtbar enden!

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    • Jochen Schmidt
      1. April, 2021

      Sehr interessant. Vor allem Ihre Punkte 4 und 6 scheinen mir sehr bedenkenswert.

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      • Christoph
        3. April, 2021

        Interessant, in der Tat. Als Ökonom jedoch bezweifle ich sehr, dass durch die wirtschaftlichen Probleme der Zusammenbruch verhindert werden könnte. Im Gegenteil: Die realwirtschaftlichen Schwierigkeiten führen zu der Wahrscheinlichkeit einer inflationsspirale. Insofern verzögert sich nicht die wirtschaftliche Problematik, sondern wird beschleunigt durch den Lockdown.

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    • Jens Richter
      2. April, 2021

      Wie kommen Sie darauf, Drostens akademischer Grad sei «mehr als zweifelhaft»? Sektenschwurbel? Kennen Sie seinen h-Index? Egal, der Rest der internationalen Fachwelt sieht das anders.

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      • Landgrebe Stephan
        5. April, 2021

        Drostens akademischer Grad ist zweifelhaft, weil seine Doktorarbeit entgegen den Bestimmungen nur in einer einzigen Version vorliegt, die überdies auch noch durch einen Wasserschaden beschädigt ist. Davon abgesehen sollten sich die Verantwortlichen einmal überlegen, ob sie ihre Aufmerksamkeit immer nur denen zuwenden, die ihre Ansichten hofieren, oder ergebnisoffen auch einmal auf andere Meinungen hören.

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  • Grand Nix
    30. März, 2021

    Ohne Frage, ein gut durchdachter Punkteplan, lieber Herr Wendt.

    Es entbehrt schon einer gewissen Komik, dass nach über einem Jahr Coronageschwurbel mit Pleiten, Panik und Pannen, erst ein vernunftbegabter Journalist wie Sie, der kopflosen Politik konkret aufzeigen muss, was wie zu tun und was besser zu unterlassen ist.

    Ich hoffe sehr, Sie werden gehört und bringen das Punkteprogramm erfolgreich an den Start.

    Danke, für diese kluge und konstruktive Arbeit. Deshalb von mir beide Daumen hoch.

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  • Libkon
    30. März, 2021

    „Wer der Logik der Risikominimierung um jeden Preis folgt, der dürfte den Lockdown nie wieder aufheben.“ Herr Wendt, Sie haben es erfasst. Das scheint das erklärte Ziel der politischen „Eliten“ (man beachte die Anführungszeichen) zu sein (um dann den Systemwechsel zu versuchen). Im übrigen sind Ihre 10 Vorschläge dermaßen vernünftig und gut durchdacht, sodass sie von der Regierung sofort – abgelehnt werden. Wetten?

    Was wir brauchten (Konjunktiv) und nicht haben, ist ein politisch interessiertes und informiertes Wahlvolk. Dies wird strategisch durch gedungene angebliche Qualitäts-Presse und TV (Tagesschau/heute-Journal) tunlichst verhindert, sodass das Wahlergebnis wohl schon jetzt in etwa vorhersagbar sein dürfte.

    Haben Sie, Herr Wendt, dennoch Dank für Ihre hellsichtigen 10 Punkte. Sie werden sehr wohl irgendwann einmal wichtig werden MÜSSEN, wenn wir aus diesem selbstverschuldeten Unmündigkeits-Desaster wieder heraus wollen.

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  • ToNo
    30. März, 2021

    Ich kann jedem Satz nur zustimmen, wie immer wunderbar auf den Punkt gebracht. Nur wird sich «die Politik» nicht besinnen – auch jeder noch so leichte , ruhig vorgebrachte Versuch einer Versachlichung wurde bisher stets mit einer Versteifung auf die eigene Ideologie, der Verteufelung der Kritiker und einem weiteren Drehen an der Schraube beantwortet. Gegen den Uhrzeigersinn!

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  • Stefan
    30. März, 2021

    Danke Ihnen Herr Wendt für diese dringend notwendige und vollkommen logische Auflistung. Zum Einen wäre es aber dringend notwendig diesen Text quasi als Manifest zum logischen Handeln einer erweiterten Öffentlichkeit zugänglich zu machen (gut – petitieren kann inzwischen jeder), gleichzeitig müßte aber parallel zur Rückkehr in vernunftbegabte Handlungstätigkeit auch die hier schon aufgeworfene Frage der Bewertung der Verantwortlichkeiten als auch die Korrektur der im Rahmen dieser Pandemie aufgetretenen offensichtlichen Mängel an Logistik im Gesundheitssektor generell abgestellt werden.
    Als weiteres Beispiel ist die Durchsetzung der im Bildungsbereich aufgetretenen Mängel und Versäumnisse unverzüglich auszuräumen. Dies schafft nicht nur z.B. bei der Renovierung von Bildungseinrichtungen, als auch deren Ausstattung ausreichend Aufträge für die Wirtschaft.
    Alles aber müßte dann umgesetzt werden von fähigen Leuten in den dafür verantwortlichen Behörden und Ministerien – und da beisst sich das Ganze irgendwie. Es erinnert daran, wie nach ’89 zumindest im Osten alles auf den Kopf gestellt wurde und man im Westen eher höhnisch und belehrend auf die Brüder und Schwestern im Osten geschaut hat. Nunmehr müßten diese ebenfalls notwendigen Schritte auch im Westen Fuß fassen. Und das glaube ich eben eher nicht !!!

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  • W. Hoffmann
    30. März, 2021

    Die Situation einmal aus der entgegengesetzten Perspektive betrachten: Was ist, wenn die ganze Politik, die angeblichen Pleiten, Pech und Pannen in voller Absicht veranstaltet werden? Wenn die Lockdowns, die Testerei, der Impfzirkus lediglich der Verschleierung dienen? Wenn ein ganz anderes Ziel den führenden Politikern aller Länder vorschwebt? Fragen über Fragen und es bleiben zur Antwort nur Verschwörungstheorien. Was, wenn das gar keine sind?

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  • Andreas Rochow
    30. März, 2021

    @ Heinz – Sie haben vergessen, mehr Wahrheit oder besser: DIE Wahrheit zu fordern. Als Arzt bin ich erfreut, dass ein unbestechlicher Qualitätsjournalist in seine Wunschliste auch den zutreffenden Hinweis auf völlig fehlerhafte Zahlen zur epidemiologischen Dynamik und zur Inzidenz aufgenommen hat. Es ist ein großes Rätsel, weshalb wir mit sinnfreien Statistiken in Panik versetzt werden sollen. Aussagen zur Inzidenz kann man tatsächlich nicht aus der Zahl positiv Getesteter er- oder hochrechnen, Punkt! An der Art und Weise, wie man mit symptomfreien – völlig gesunden – drostenpositiv Gestesteten verfährt, ist die panikerzeugende Manipulation zu erkennen. Man verfolgt, beobachtet und betreut sie nicht ärztlich! Man verhängt eine Quarantäne und meldet sie routinemäßig statistisch als «genesen», obwohl sie gar nicht krank waren! Ein multiprofessionelles Beraterteam, wie es in diesem brillanten Stück von Alexander Wendt vorgeschlagen wird, würde Figuren wie Lauterbach und Wieler für ihre Lügen in die Wüste schicken. Ich wünsche mir ausdrücklich Alexander Wendt in dieses Gremium, in der Hoffnung, dass uns die ö.-r. Journo-Aktivisten erspart bleiben. Alles, was die Regierungsinstitution RKI an die dpa meldet, darf getrost als Bullshit abgetan werden. WARUM wir so BELOGEN werden, steht auf einem anderen Blatt. Alexander Wendt, übernehmen Sie bitte!

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    • Andreas Rochow
      30. März, 2021

      Ein Virus wie SARS-CoV2 – wo ist eigentlich SARS-CoV1, Herr Drosten? – kann man nicht «ausrotten»! Man muss es mit seinem Immunsystem unschädlich machen. Wir werden mehrheitlich (weit über 99 Prozent!) nicht nur mit Viren, sondern auch mit Giften, Umwelteinflüssen und seelischen Traumatisierungen fertig! Unsere physische und psychische Widerstandsfähigkeit, auch Resilienz genannt, ist eine Eigenschaft, die dem Konstrukt der Evolution wesentliche Impulse verliehen hat. Die aktuelle Regierungsstrategie, dem Menschen zu verbieten, sich zu infizieren und damit auch die Gelegenheit zu untersagen, eine normale Immunität zu entwickeln, ist einigermaßen irrsinnig, antidemokratisch und in ihrer Totalitarität sinnlos. Die «Menschheit» wird davon nicht profitieren. Merkel hat sich entschieden für einen Schrecken ohne Ende. Dazu gehört, auf die erfolgreichen Maßnahmen anderer zu pfeifen und Mahnungen von unabhänhigen Experten zu ignorieren. Wir werden erleben, dass wir aus dem Lockdown nicht mehr herauskommen sollen, weil die Merkel-Administration von Lockerungen nichts hält. Sie setzt auf den mythischen «solidarischen» Suizid. Warum, wird Merkel uns aus ihrem Exil nicht mehr erklären müssen.

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      • Jens Richter
        2. April, 2021

        Selbstverständlich gibt es das SARS-Cov1-Virus. Das weiß jeder Virologe auf der großen weiten Welt. Sie sind Arzt? Ich bin König Ludwig III. Nur im Internet natürlich…

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  • Dieter Zorn
    30. März, 2021

    Lieber Herr Wendt, Ihr guter und richtiger Vorschlag geht davon aus, dass es eine Öffentlichkeit und eine Politik gibt, die für rationale Vorschläge zugänglich sind. Dem ist jedoch nicht so. In einer Massengesellschaft herrscht das Mittelmaß, wird an die niedrigen Instinkte der Menschen appelliert, und hysterisieren und skandalisieren die Medien jedes Ereignis. Grenzerfahrungen wie ein neuartiges Virus zeigen eklatant, dass solche Gesellschaften nicht in der Lage sind, adäquate Problemlösungen zu entwickeln. Im Normalbetrieb wird diese Minderleistung der Politik und der Medien nur durch die positiven Beiträge des Industriesystems überdeckt. Heidegger sagte deshalb im berühmten SPIEGEL Interwiew der Siebziger Jahre bereits mit dem Blick auf die Massengesellschaft und die Hypertechnisierung: „Nur ein Gott kann uns noch retten!“ Was aber macht ein Atheist wie ich in solchen Zeiten. Man möchte fast wieder gläubig werden.

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  • Werner Bläser
    30. März, 2021

    Die Vorschläge von Herrn Wendt sind vernünftig und sinnvoll. Und deshalb haben sie im Irrenhaus Deutschland nicht die mindeste Chance auf Verwirklichung. Deutschland versinkt in einem brodelnden Sumpf von Hysterie und Irrationalismus – auf beiden Seiten des politischen Spektrums. Alles wie gehabt.
    Ist dieses Land unheilbar??

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  • Frank Danton
    31. März, 2021

    Ob es nun Politiker, Medienleute oder am System partizipierende Mediziner oder Wissenschaftler sind, die einen Virus vermenschlichen, ihn gebrauchen um in ihrer infantilen Vorstellungen von Welt und Dasein einen Sinn zu erkennen, all jene die in ihrem begrenzten intellektuellen Horizont andere Menschen bevormunden und drangsalieren möchten sind, es nicht wert benannt oder wahrgenommen zu werden. Menschen, die in ihrem Leben Risiken ausschließen, indem sie sich kriechend fortbewegen und von staatlicher Alimentierung leben, die in Behördenfluren ihr Menschsein proben, die ihre Sehnsucht, ihr Verlangen unterdrücken, um nicht aus der Gnade des Vorgesetzten zu fallen, bei denen man keinen Bezug zur gegebenen Realität, zum Wahren, Schönen und Guten herstellen kann, sind unbrauchbar im Sinne der Natur. Vergleichbar mit einem Jürgen Bartsch, der sein Trauma des eigenen Mißbrauchs damit kompensierte andere zu mißbrauchen. Wer in einem Zwang lebt, muß diesen ausleben ohne als Individuum Aufsehen zu erregen. Da bietet sich das Kollegtiv an. Wir leben in einer Zeit und in einem Land, in dem sehr, sehr viele Menschen ihre Natur verleugnen und deren Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung pathologische Züge aufweist. Sinnvoll wäre es, sich mit den Krankheiten hinter dem Virus zu beschäftigen. Aber eigentlich wollte ich mich nur bei Herrn Wendt bedanken, für seine Gedanken und wie stilvoll er diese in Worte zu fassen weiß.

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  • Werner Bläser
    31. März, 2021

    Anfang 2021, Corona-Hospitalisierte, Daten des Robert-Koch-Instituts («Klinische Aspekte») : 10737 Patienten.
    Kalenderwoche 5, Anfang Februar, Beginn der Verbreitung der Briten-Mutante in Deutschland (zunächst 5%, laut RKI) : 6088 Patienten.
    Kalenderwoche 11 (ab 15.3.) : 4262 Corona-Patienten in deutschen Krankenhäusern.
    Kalenderwoche 12 (aktuellste Daten) : 3627 Patienten.

    Der Anteil der Briten-Mutante bei den Corona-Infekten in Deutschland ist mittlerweile auf über 70% (Stand 24.3.) gestiegen.
    Wie kommen die sinkenden Hospitalisierungszahlen zustande? Sterben die Leute vielleicht, bevor sie das Krankenhaus erreichen?
    Mitte Januar betrug der 7-Tage-Mittelwert der Corona-Todesfälle laut Johns-Hopkins knapp 900.
    Mitte Februar lag der Wert um die 450.
    Jetzt liegt er bei 162.

    Die Neu-Infektionen steigen seit etwa Mitte Februar leicht an, ab etwa der 2. Märzwoche stärker.
    Zeitspanne zwischen Corona-Infektion und Auftauchen der Symptome, laut RKI: 4 bis 6 Tage. Zeitspanne zwischen ersten Symptomen und Tod, laut RKI: 18 Tage. Insgesamt also rund drei Wochen.
    Da die Zahlen streuen und die drei Wochen ein Durchschnittswert sind, ist auch schon früher, also z.B. nach 2 Wochen, mit einer erkennbaren Auswirkung der Neu-Infekte auf die Todesstatistik zu rechnen.
    Was ist davon zu sehen? NICHTS !
    Wird die Entkopplung von Inzidenzen und Todesraten durch die Daten anderer Länder bestätigt? JA !

    Wie ist das zu erklären? Alternativen:
    a) die sinkenden Todeszahlen in den meisten (!) Ländern erklären sich dadurch, dass ein Teil der Toten unter die Teppiche gekehrt und versteckt werden – diese Erklärung entfällt, weil es eine Verschwörungstheorie wäre und Verschwörungstheorien in Deutschland verboten sind; der Geruch wäre ja auch wohl unüberriechbar;

    b) die Britenmutante wirkt nicht tödlicher, weil das Impfen der Risikogruppen ihre Wirkung kompensiert;

    c) die Mutante ist von Natur aus gar nicht tödlicher, und das britische NERVTAG (New and Emerging Respiratory Virus Threat Advisory Group – oberstes britisches Corona-Beratungsgremium) hat Recht, wenn es Zweifel an der Daten-Repräsentativität der entsprechenden Studien anmeldet;

    d) das ganze Gerede von der «neuen Pandemie», der «völlig veränderten Lage», und der extremen Gefahr der Mutanten zeigt nur, dass in Berlin Durchgeknallte an der Macht sind – diese Erklärung entfällt, weil…. ja, ich weiss auch nicht, warum.

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    • Werner Bläser
      2. April, 2021

      Kleiner Nachtrag zu den Daten: Die wöchentlichen Neu-Einweisungen wg. Covid ins Krankenhaus sanken in Deutschland seit 20.12.20, Stand damals 7606, bis auf 2077 am 28.3.21.. An der Börse würde man von einem glasklaren, sich in der letzten Woche sogar wieder versteilenden Abwärtstrend sprechen.
      (In Italien sanken sie in der letzten Woche drastisch, in Spanien sind sie im freien Fall, in den Niederlanden stagnieren diese Daten, in Frankreich steigen sie.)
      Bleiben wir in Deutschland: Laut RKI gibt es bei den Notfall-Aufnahmen der Krankenhäuser keine Besonderheiten, da ist es im Vergleich mit früheren Jahren eher ruhig.
      FRAGE: Wie kommt also die höhere Belegung der Notfallbetten durch Corona-Patienten zustande? Die sind von der 2. Märzwoche an von einem Wert etwas über 2700 auf jetzt 3766 gestiegen (Höchststand lag Anfang Januar um die 5700).
      Es bieten sich zwei Erklärungen an:
      a) es werden aus krankenhausorganisatorischen Gründen mehr Patienten auf die Intensivstationen verlegt;
      b) die Liegezeiten sind länger.
      Wie Kanzleramtsminister Helge Braun kürzlich erklärt hat, trifft die zweite Erklärung zu (was einen Einfluss der ersten nicht ausschliesst).
      Falls Erklärung b) der wesentliche Grund ist, dann ist bei fortlaufendem Trend der sinkenden Neu-Einweisungen in die «normalen» Krankenhausstationen damit zu rechnen, dass sich der Trend zur höheren Belegung der Intensivbetten bald abflacht. Denn die «Quelle», aus der sich die Zugänge zu den Intensivbetten speist, rinnt ja dann zunehmend spärlicher.
      Pro Woche liegt die Anzahl der Erst-Impfungen ganz grob geschätzt um die 200.000 oder darüber. Macht also pro Woche über eine Million Menschen, die durch Erst-Impfung vor schweren Verläufen geschützt sind.
      In Deutschland sind rund 14 Millionen Menschen über 70 Jahre alt, das Todesfallrisiko wg. Corona «klumpt» sich bei den über 80Jährigen (das sind rund 5,7 Millionen, aber von denen sind auch noch nicht alle geimpft). Am 31.3. waren 9.63 Millionen Menschen erst-geimpft.
      Das bedeutet: Schon in sehr wenigen Wochen wird dem Virus seine «leichteste Beute» ausgehen – die fiesen kleinen Dinger werden es wesentlich schwerer haben, Menschen zu finden, die sie schwer krank machen oder töten können. Endspurt!

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    • Werner Bläser
      2. April, 2021

      Sorry, wirklich letzte Nachbemerkung: Soeben verlautbart Gerald Gass, Chef der deutschen Krankenhausgesellschaft, davor, Panik wegen einer angeblich drohenden Überlastung der Intensivstationen zu schüren. Eine totale Überlastung unseres Gesundheitssystems werde es «in den kommenden Wochen nicht geben».

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    • Peter Thomas
      5. April, 2021

      Herzlichen Dank, Herr Bläser, für diese beeindruckenden Zahlen vom RKI! Da bleibt mir das Maul offen stehen! Das Lügen-Niveau des bunten Regimes hat das der DDR wahrlich erreicht!

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  • Tino N.
    31. März, 2021

    Der von mir ob seiner substantiellen Beiträge sehr geschätzte Alexander Wendt vergisst noch den nicht unwichtigen Punkt, sofort in jeder größeren Stadt endlich die Krankenhauskapazitäten zu erhöhen: Das meint die Schaffung von mehr Intensivbetten bei gleichzeitiger Organisation von mehr Fachpersonal zur Bedienung der Intensivbetten. Da es unwahrscheinlich ist, so schnell neue Ärzte einzustellen oder auszubilden, könnte man mehr Krankenpflegekräfte einsetzen, die die geschulten Ärzte entlasten, damit diese in Hochzeiten sich nur um die Intensivbetten kümmern. Gleichzeitig schaffe man eine gute Bezahlung für diese Kräfte, denn die Arbeit im Intensivpflegebereich ist hart.
    Ich kann immer noch nicht glauben, dass sich kein einziger Politiker oder Verantwortlicher genau um diesen Weg bemüht!
    Wenn dann die Kapazitäten geschaffen sind, beginnt man mit der Öffnung aller Lebensbereiche.

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  • Wanninger
    1. April, 2021

    Bitte schneller Impfen! Schnell…schnell…schnell! Selbstverständlich freiwillig und auch nicht unbedingt mit Astra-Zenica. Die Impfwilligen reichen für eine wirksame Durchimpfung der Bevölkerung. Die Situation in U.K. und Israel hat sich doch deutlich verbessert.

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  • Thomas
    2. April, 2021

    Wohl gesprochen, Herr Wendt!
    Auf ein Wort.

    Die Union sitzt heute in gleich drei strategischen Fallen. Und um sie herum lachen sich rote, grüne und dunkelrote Socken in ihre Masken und Fäustchen. In diesem Schmierenstück gibt die SPD die verführte Unschuld. Großes Kino, ganz großes Kino.

    Der Versuch, Covid-19 in die Raster von Parteipolitik und Weltdeutung zu quetschen, um damit einen politischen Geländegewinn herauszuholen, verbrennt ungeheure gesellschaftliche Ressourcen, die zur Bekämpfung des Virus und seiner Folgen gebraucht werden.

    Zu diesem Pragmatismus gehört auch die Erkenntnis, dass sich kein Lebensrisiko auf Null drücken lässt. Eine menschenleere Erde ist wesentlich wahrscheinlicher als eine virenfreie Welt. Wer der Logik der Risikominimierung um jeden Preis folgt, der dürfte den Lockdown nie wieder aufheben.

    Echter Unfug vervielfältigt sich durch Zellteilung: Der Kern des Irrtums spaltet sich, und neuer Unfug entsteht. Das ist es, was die Geschichte lehrt. Es ist Unfug, ein Virus zu bekämpfen, davon gibt es nämlich erstens ziemlich viele, und zweitens gibt es davon ziemlich viele verschiedene. Es gilt, die Menschen im Lande mit Maßnahmen zu schützen, ohne ihnen Freiheit in Sicherheit, Kontakte und Mobilität zu nehmen. Wozu wäre ein gelungener Staat denn sonst gut. Wäre dies aber der Zweck der Maßnahmen, dann würden die Verantwortlichen mehr Behandlungsräume schaffen, anstatt Krankenhäuser zu schließen und wie von der Tarantel gestochen in der Gegend herum zu impfen. Braucht man also bald eine Unbedenklichkeits-Bescheinigung um in eine Kneipe eintreten zu dürfen? Stirbt bald das Händeschütteln aus, wird die Gesichtsverdeckung Pflicht?

    Im Grunde wäre Unfug als Privatvergnügen erlaubt. In einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht es Privatpersonen im Rahmen der Gesetze frei, sich an Unfug zu beteiligen oder nicht. Wird Unfug allerdings von Staats wegen angeordnet, hört der Spaß schlagartig auf.

    Die Rettung vor Atomkraft, Wettrüsten, den Russen, dem Waldsterben, des Euros oder des arabischen Frühlings waren bedenkliche Vorzeichen. Heute hämmern sämtliche Anstalten den Leuten im Lande unisono ein, dass sie die Maßnahmen zur Rettung des Weltklimas und die Maßnahmen zur Rettung der Menschheit vor Viren wollen sollen (!). Dubiose Kräfte treiben mit Hilfe konzertierter Aktionen frei gewählte Regierungen zu Entscheidungen, die Land und Leute mit Leichtigkeit in Grund und Boden „retten“ – und das stellt das Prinzip einer Demokratie West auf den Kopf. Übrigens auch das Prinzip einer repräsentativen Demokratie.

    Die Hysterie ist weiblich; und da die Politik weiblicher wird, wird eben hie und da auch die Politik hysterischer (Natürlich gilt das nur im Singular und im Nominativ- und Akkusativsatz – das sage ich hierzu nur wegen der etymologisch negativen Konnotation, an der manche Leute Anstoß nehmen könnten).

    Dieser Unfug (kein Plural) rund um die covid19-Maßnahmen ist natürlich nicht der erste Unfug, den Regierende auf Anraten ihrer Beratergremien anrichten, und sicher wird das auch nicht der letzte Unfug bleiben. Eine gelungene Demokratie braucht vernünftige Regierungen und vernünftige Berater – eine hysterische Regierung bedient hysterische Menschen und dubiose Interessen. Manche Leute werden dann reich, andere gehen pleite Kapital findet seinen Weg wie Wasser.
    In der Politik braucht es keine Hysterie. Hysterie an der Macht ist sogar ziemlich gefährlich! Es ist des Menschen Verhängnis, dass er vergisst, was er vergessen soll und dass er weiß, was er wissen soll. Was er wissen darf.

    Wer Unfug verbessert, der macht somit dann besseren Unfug. Als Privatvergnügen wäre so etwas erlaubt, in der Politik ist das fatal. Das kann es nicht sei.

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  • Heinz Dieckmann
    2. April, 2021

    Vielen Dank für Ihren Anti-Panik-Apell an die Medien. Impfungen sind nicht die Lösung, wäre noch ein Punkt 11 gewesen. Und wenn Bundesminister gehen müssen, sollte Entwicklungshilfe-Müller ganz oben auf der Liste stehen.

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    • Thomas
      3. April, 2021

      Das stimmt.
      Auch der Herr Müller hat so manchen Osterhasen im Tornister:
      „Glauben Sie nicht, dass wir unseren Wohlstand auf Dauer auf dem Rücken Afrikas und der Entwicklungsländer aufrechterhalten können, ohne dass die Menschen aus diesen Ländern zu uns kommen und sich dann das holen, was ihnen zusteht.“
      https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/bulletin/rede-des-bundesministers-fuer-wirtschaftliche-zusammenarbeit-und-entwicklung-dr-gerd-mueller–799550

      Soso.
      Seit Jahrzehnten kommen Menschen aus Afrika und den Entwicklungsländern nach Europa und natürlich auch nach Deutschland; und seit Jahrzehnten holen sich diese Leute in Deutschland das, was ihnen in einem freiheitlich-demokratischen Sozialstaat zusteht. Einige dieser Leute haben es durchaus zu Wohlstand gebracht.
      Hat das die Wasserversorgung, die Energieversorgung, den Straßenbau das kulturelle Leben, hat das die Infrastruktur der Herkunftsländer in einem Maße verbessert, dass solche jungen Leute heute lieber zu Hause bleiben und dort die sozialen Errungenschaften ihrer Heimatländer fördern und illustrieren?
      Als Anschubfinanzierung für die Ausreise junger Männer nach Europa kommt die Entwicklungshilfe für „Afrika und Entwicklungsländer“ den Europäern nämlich sehr teuer zu stehen, wenn man es vom gesellschaftlichen Frieden her betrachtet. Bei den nachfolgenden Verteilungskämpfen ist bekanntlich längst Blut geflossen.
      Der Herr Müller fördert diesen Unfug. Diesen groß angelegten Umzug.

      «Afrika ist nicht arm. Ihr habt es arm gelassen.»
      (Ein afrikanischer Bischof)

      Auch ein Bischof erzählt manchmal Quatsch. Da hat sich der Herr Müller leider einen Bären aufbinden lassen: Erstens mal kann Afrika nicht von etwas „arm gelassen“ werden, wenn es gar nicht „arm“ ist. Somit ist hier, zweitens, der Gegensatz „Arm und Reich“ in Bezug auf Afrika leider Schwachsinn: Afrika ist nicht arm und Europa ist nicht reich. Manche Leute in Europa hatten einfach nur Glück oder haben geerbt, aber im Allgemeinen haben sich die Menschen in Europa ihren Wohlstand erarbeitet. Afrika kann das auch, wenn die Menschen dort freundschaftlich und gutnachbarlich zusammenhalten würden. Allerdings ist Freundschaft heute nicht nur in Europa unmodern, heute ist man „solidarisch“. Das führt zu Unfrieden, sobald die Neigungen auseinandergehen. Und im Unfrieden gedeiht nichts Gescheites.

      „Covid-19 ist eine globale Pandemie, und das Virus besiegen wir nur weltweit oder gar nicht. Den Satz predige ich jetzt seit Monaten.“
      https://www.bmz.de/de/aktuelles/reden/minister-mueller/rede-bundestag-covax-59784

      Würde es darum gehen, die Menschen vor den Auswirkungen von Covid-19 zu schützen, dann würden diese „Wir“ das auch tun. Sie würden Behandlungszentren bauen, anstatt Krankenhäuser zu schließen; und sie würden nicht wild in der Gegend herum impfen, mit einem Zeug, das aus Schnellverfahren stammt. Diese „Wir“ werden das Virus so nicht „besiegen“, denn ein Virus kann so nicht besiegt werden; auch wenn das seit Monaten von sämtlichen Kanzeln herab gepredigt wird. Allenfalls die Erkrankungen kann man behandeln.

      Der Herr Müller sollte also besser zur SPD oder zu den Grünen/B90 wechseln. Eigentlich gebührte ihm in Sachen «Entwicklungshilfe» die Höchststrafe: Der Grimme-Preis für Fiktion. Es geschähe im recht.

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  • Gotlandfahrer
    6. April, 2021

    Dass dies gute Vorschläge sind, steht außer Zweifel, nur: Wer auf dieser Ebene immer noch appelliert, hat die Lage noch nicht angenommen.

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Original: Zehn Punkte für die Corona-Politik bis zur Bundestagswahl

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