Du bist das Deutschland der missbrauchten Tigerente
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Die Nominierungen für den „Goldenen Blogger“ 2021 stehen fest, repräsentativ für uns alle. Angela Merkel kommt vor, ein Trottel mit Aszendent Rassist – und der nächste Kandidat drängt sich schon auf. Die Verfilmung durch David Lynch auch
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 31 min Lesezeit
Immer dann, wenn etwas bei der Bundeswehr oder der Polizei schiefgeht, lautet der mildernde Einwand, die Institution sei ein Spiegelbild der Gesellschaft. Das stimmt nur sehr bedingt. Das verlässlichste Bild der Gesellschaft bietet natürlich die Gesellschaft selbst, so, wie sich laut Norbert Wiener als bestes Modell einer Katze die Katze empfiehlt.
Aber gleich danach kommt – was die Selbstähnlichkeit der Gesellschaft angeht, nicht die der Katze – keine marginalisierte Organisation mit Ausrüstungsproblemen, sondern eine Art Troika mit Sitz oder zumindest einer Kontaktadresse in Düsseldorf. In der Hauptsache verleiht sie den Preis „Der Goldene Blogger“. Das Organisationsteam mit seinen drei Mitgliedern, der Preis selbst und die aktuelle Ausgezeichnetenliste des Jahres 2021 stehen aber auch authentischer als alles andere für das Große & Ganze der Bundesrepublik Deutschland.
Bei dem „Goldenen Blogger“ handelt es sich um einen von Microsoft gesponserten Preis für alle, die nach Einschätzung der Organisatoren „im Internet wundervolle Dinge tun“. Die Preisfigur sieht aus irgendwelchen Gründen wie ein nackter Norbert Blüm unter MDMA-Einfluss und mit Elchkappe aus.
Zu den ausgezeichneten Bloggern gehörten bisher Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (Kategorie: wundervolle Dinge tun), Ruprecht Polenz und Yannick Frickenschmidt alias Rezo (Kategorie: Zerstörung der CDU) und Sascha Lobo (Kategorie: abgeschlossenes Lebenswerk). Die Frage, was danach überhaupt noch kommen könnte, lässt sich leicht beantworten: neue Nominierungen und Blüm-Statuetten für 2021.
Prominenteste präsumptive Preisträgerin des neuen Jahrgangs ist Angela Merkel. Bei ihr fallen zum ersten Mal seit Verleihung der Trophäe alle vorgenannten Auszeichnungsgründe mirakulös in eins, also: wunderbare Dinge tun, CDU-Zerstörung und Lebenswerk. Faktisch erhält die Kanzlerin ihren „Goldenen Blogger“ für das gleiche wie Bär; konkret nennt sich die Kategorie: „Bester Blogger ohne Blog“.
In der Urteilsbegründung heißt es: “Obwohl die Kanzlerin nur durch ihren Videocast selbst im Netz aktiv ist, beeinflussten ihre Tonalität und ihre Persönlichkeit den öffentlichen Diskurs im Netz erheblich.“
Bild der Frau schrieb über die Juryentscheidung: „Bundeskanzlerin Angela Merkel ist für den «Goldenen Blogger»-Award nominiert – obwohl sie im eigentlichen Sinne keinen Blog betreibt.“
Eine Sonderauszeichnung in einem ähnlich transzendenten Sinn erhielt sie vor kurzem schon, nämlich den Preis „Rede des Jahres“ der Universität Tübingen.
Bei der Beeinflussung des öffentlichen Diskurses durch Angela Merkel ist in den letzten 16 Jahren im Großen und Ganzen nichts schiefgelaufen. Es gibt inzwischen auch viele Leitartikel und Werbesprüche, die so klingen, als hätte die Kanzlerin sie persönlich entworfen. Beispielsweise die Überschrift des grünen Wahlprogramms: „Deutschland. Alles ist drin.“ Wer glaubt, so etwas könnte er auch, der sollte sich in Bescheidenheit üben. Sätze zu einem schwarzen Loch der Rhetorik zu vertiefen, die nicht nur nichts ausstrahlen, sondern auch jeden Sinn in ihrer Nähe verschlucken, diese Fähigkeit braucht Jahre, um zu reifen. Auf diesem Gebiet reicht niemand auch nur annähernd an die Rednerin des Jahres, Vordenkerin, Osterpausenverkünderin und Metabloggerin ohne Blog.
In der Sparte „Beste BloggerIn“ – also mit Blog, auch mit Einfluss auf die Tonalität zumindest unter denen, die irgendwas mit Twitter machen – obsiegt 2021 Teresa Bücker. Ihrer Webseite zufolge umfasst ihr Themenspektrum „New Work, Organisationskultur, Leadership, Diversity & Inclusion, Gerechtigkeit, Macht, sexuelle Selbstbestimmung und digitale Strategien für Journalismus“. Darüber hinaus berät oder beriet sie die SPD, eine Kolumne bei der Süddeutschen füllt sie auch. In ihrer Selbstdarstellung weist sie auf Pressestimmen in eigener Sache hin:
„Ihre Diskussionsbeiträge sind so klug und klar, dass Spiegel Online nach einer Talkshow über sie schrieb‚ dass man sie am liebsten in jeder Sendung dabei hätte. Thema egal.’“
Vor kurzem schrieb sie auf Twitter einen viel oder zumindest mittel beachteten Diskussionsbeitrag über Gerechtigkeit, Macht, und sexuelle Selbstbestimmung in einem Bereich, der vorher noch nicht von der intersektionellen Kritik durchgeackert wurde:
„Als ich vor einiger Zeit meiner Tochter die Geschichte vom Frosch und der Tigerente vorlesen wollte, fiel mir auf, dass der Frosch ein Schweigen der Ente als ‚Ja’ zum Küssen auslegt. Küssen ohne Einverständnis. Das ist nicht kindgerecht. Kinder müssen Nein-Sagen lernen. #Janosch
Und ehrlich gesagt habe ich mich in diesem Moment wahnsinnig geekelt und gedacht: ‚What the f*ck did I just read?’ Das kann nicht im Ernst eine Kindergeschichte sein, dass eine Figur an einer schweigenden Figur sexuelle Handlungen vornimmt.“
Wie gesagt, empörungsökonomisch unbewirtschaftete Territorien gibt es nur noch wenige, es finden härtere Rennen dorthin statt als seinerzeit zwischen Scott und Amundsen zum Südpol. Teresa Bückers Name wird noch mit dem Einsatz für den Schutz von gezeichnetem Holzspielzeug vor gezeichneten toxischen Fröschen verbunden sein, wenn die von ihr beratene Kleinstpartei längst im Staub der Geschichte liegt.
Sagten wir schon, dass es sich bei der „Goldene Blogger“-Trophäe um einen stilisierten Mann mit schief heraushängender Zunge handelt, nackt wie eine Tigerente unter den Streifen und obendrein noch mit einem angedeuteten Geschlechtsmerkmal in der Mitte? Egal, Bücker erhält ihn hochverdient, obwohl beziehungsweise gerade weil der letzte Eintrag ihres Blogs vom 10. Februar 2020 stammt.
„It’s a strange world“, heißt es in „Blue Velvet“. Wie bei David Lynch lautet auch beim „Goldenen Blogger“ die Frage: Gibt es am Ende eine Auflösung? Warum passiert das alles? Darauf gibt es wie bei David Lynch und allen derartigen Fragen nur Teilantworten.
Neben Merkel und Bücker gehört auch Igor Levit zu den Nominierten,
außerdem noch ein paar andere Leute, die bei jeder Preisverleihung entweder als Empfänger, Juroren, Moderatoren oder als Bühnenprogramm dabei sind.
Aber jede ordentliche Gala braucht auch einen Überraschungskandidaten. Bei „Goldenen Blogger“ 2021 übernimmt Joachim Leitenmeier die Rolle des bisher unbekannten Abräumers. Er bekommt die Auszeichnung für seinen Blogtext: „Ich bin ja kein Rassist, aber halt schon“.
In seinem Beitrag erforscht Leitenmeier sein Gewissen, mit dem es eben doch nicht so tippitoppi steht, wie er immer dachte:
„Ich gehe auf Kundgebungen gegen die neuen und die alten Rechten. Ich wähle links oder grün. […] Ich bin kein Rassist, aber … Aber ich verhalte mich wie einer. Ich lebe wie einer. Das Gefühl, in einer aufgeklärten, offenen Gesellschaft ohne Diskriminierung zu leben, reicht nicht aus. Eine offene Gesellschaft misst sich nicht an Gefühlen, sondern an Tatsachen. Die Tatsachen in meinem Alltag sehen düster aus. Ich habe quasi niemanden in meinem engen Freundeskreis, der außerhalb von Europa geboren ist. Ich kenne keine Muslima und keinen Muslim näher. Ich habe so gut wie keinen näheren Kontakt zu Juden, gebürtigen Asiaten oder Osteuropäern.“
Dass bisher quasi so gut wie keine Exoten von sich aus Farbtupfer in den trüben leitenmeierschen Alltag bringen, ist ein empörender Zustand, den unser Blogger den Muslimas und Muslimen, den gebürtigen und konvertierten Asiaten und Henryk Broder aber gar nicht in die Eskimostiefel schieben will. Er beschließt vielmehr, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, um kein Schicksalsrassist mehr zu sein, und gibt seinen Lesern entsprechende Empfehlungen, falls sie auch unter den Symptomen leiden, wie sie bei linksgrünem Rassistenpack mit sehr engem Freundeskreis typischerweise auftreten.
„Beginne ein Gespräch mit einem Ausländer“, schreibt Leitenmeier: „Oder einem Behinderten.“ Vielleicht sogar mit einer Frau, wg. Intersektionalität? Weiter im Text: „Trete in Kontakt mit ihnen. Lese Bücher von afrikanischen AutorInnen.“
Puh, Frauen sind also doch mitgemeint.
Stevland Hardaway Morris aka Stevie Wonder lebt noch; mit ihm könnte Leitenmeier gleich zwei Drittel seiner Achtsamkeitsübungen in einem Rutsch abhaken. Falls der Musiker irgendwann seine Autobiographie diktieren sollte, sogar alle drei. Leitenmeiers Ausgangslage wäre auch deshalb ideal, weil Wonder noch nicht einmal die Chance hätte, sich diskret zu verdrücken, sobald der Fachmann für Gesprächsegotherapie ums Eck biegt. „Ich bin der Joachim. Kontakt!“
Bei Leitenmeier handelt es sich vielleicht nicht gerade um einen Vollrassisten. Aber Trottel mit Aszendent Rassist: Das wäre eine angemessene Beschreibung.
Übrigens gehört zu Leitenmeiers Goldbloggerregeln auch:
„Antworte bei ebay Kleinanzeigen auch denen, die in schlechten Deutsch schreiben.“
Ernsthaft.
Die Schwierigkeit einer Gala mit gesellschaftlicher Symbolkraft liegt darin, dass ihre Macher sich von Jahr zu Jahr steigern müssen. Vielleicht wird Frank-Walter Steinmeier im kommenden Jahr Redner des Jahres und auch neuer Blogger ohne Blog anstelle der alten. Ruprecht Polenz kann den „Goldenen Blogger“ gern noch einmal und eigentlich jedes Jahr bekommen wie weiland Johannes Heesters seinen Abo-Bambi. Aber das reicht nicht, schon gar nicht unter Diversitätsgesichtspunkten. Ich erlaube mir deshalb, den Blick der Jury auf einen Kandidaten für das Jahr 2022 zu lenken, der außerordentliche Qualitäten in sich vereint. Es handelt sich um Malcolm Ohanwe, der sich auf Twitter zu relevanten gesellschaftlichen Themen zu Wort meldet. Beim Bayerischen Rundfunk geht er einer bezahlten publizistischen Nebentätigkeit nach. Außerdem tritt er öfter bei Veranstaltungen der „Neuen Deutschen Medienmacher“ auf, einer Organisation, mit der Angela Merkel die Tonalität der öffentlichen Debatte im Land ebenfalls beeinflusst, denn ein einzelner Podcast allein reicht dafür nicht aus.
Ohanwes Themen sind weit gespannt. Sie reichen von Gewalterfahrung durch rhetorische Unterlegenheit,
von der er sich allerdings nicht unterkriegen lässt:
Neben Sprache und Überqualifikation steht auch Kleidung auf dem übervollen Programm des Kandidaten:
Getippt nach der Änderung seines Profilfotos,
das noch aktuell war, als er eine gewisse Bewunderung für Idi Amin ausdrückte, der wiederum eine Vorliebe für westliche Uniformen und formell gekleidete Sänftenträger hegte,
vermutlich aus Seriösitätsgründen.
Einszweidrei im Twitterschritt geht es weiter im Bildungsroman unseres Helden. Idi Amin hin oder her, psychische Verwerfungen warten ganz woanders:
In seiner Notiz von 2021 erfahren wir nicht, wann genau er die Sache mit dem kalten Brot realisiert hatte. Ohanwe wurde 1993 in München geboren.
Was tut ein überqualifizierter und gleichzeitig unterbeschäftigter ARD-Mitarbeiter, da der feuchte Traum nicht ganz ausreicht, um sein Twitterpublikum in Kaltbrotland zu unterhalten? Er beschließt, Sprachpolitiker zu werden:
Dabei zeigt er sich offen für Kritik und Selbstkritik:
Wobei ihm vermutlich nicht ganz klar sein dürfte, wer in dem SOJARME-Minoritätsgruppen-Scrabble ganz groß herauskommt, vor allem dann, wenn er noch seine afrikanischen Vorfahren in den Topf wirft: der oben schon erwähnte Henryk Broder.
Möglicherweise markiert SOJARME resp. SOJARIME sogar das Ende der langen Entwicklung von PoC über BIPoC bis hierher, jedenfalls dann, wenn Christian Kracht recht hatte, als er schrieb: „Wenn ein Trend München erreicht, weiß man, dass er vorbei ist.“
Als idealer nächster Kandidat für den „Goldenen Blogger“ 2022 wäre Ohanwe jedenfalls ein Blogger ohne Blog wie A. Merkel, er besitzt außerdem den Blick einer Teresa Bücker für bisher übersehene Themen, die intellektuelle Strahlkraft eines Joachim Leitenmeier und mehr oder weniger die Barttracht von Igor Levit. Das allein würde schon reichen. Malcolm Ohanwe steht allerdings – und hier kommen wir wieder zum Ausgangspunkt – idealtypisch für das ganze Land, wo Frosch und Tigerente einander mit Maske und Vertrag inklusive dreier Durchschläge küssen, SOJARME-Menschen Farbe in das Leben kaltbrotdummer Mittelschichtslinker bringen, talentlose Frauen Beraterverträge bei der SPD einheimsen, unbegabte Twitterkasper Redakteursposten im öffentlich-rechtlichen Funk, Angela Merkel eine Auszeichnung für Rhetorik und, wie schon erwähnt, Ohanwe den nächsten nackten Plastikblüm.
Er – Ohanwe, nicht Blüm – besitzt ein Talent zur Formulierungen von Abkürzungen für Personengruppen unter besonderer Berücksichtigung von Rasse und Herkunft, dazu eine ausgeprägte Sensibilität für die eigene Bedeutung; er arbeitet für eine Institution, die von sehr vielen Menschen auf ähnliche Weise getragen wird wie Idi Amin auf dem oben zitierten Bild, und mit Humor und Eloquenz übertreibt es unser kommender goldener Blogger auch nicht. Sollte es demnächst eine Neuverfilmung des Heinrich-Mann-Klassikers ‘Der Diskriminierte’ geben, dann empfehle ich Ohanwe an dieser Stelle schon einmal für die Rolle des Diederich Heßling. Sogenannte farbenblinde Besetzungen sind jetzt schließlich en woke.
Jede Zeit bringt ihren emblematischen Typus hervor. Bei Ohanwe ist, um die Grünen einmal zu zitieren, alles drin. Wer ihm den „Goldenen Blogger“ verweigern sollte, gehört ohne kaltes Brot ins Bett.
Malcolm Ohanwe ist Deutschland.
Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.
26 Kommentare
Original: Du bist das Deutschland der missbrauchten Tigerente
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Emmanuel Precht
24. März, 2021Theresa Bücker, selbsternannte «speakerin», was das Dengels auch immer bedeuten mag, mit Lebenslauf ohne Geburtsdatum (Daten). Und scheinbar immens wichtig, garantiert mit Lückensprech in Vollendung, denn nur die Lücke macht die Frau in der Gesellschaft sichtbar Wohlan…
Materonow
24. März, 2021Mit Zunahme der unendlichen Merkel-Jahre gewinnt man den Eindruck, Deutschland als Irrenhaus zu betrachten, aus dem zu entkommen nur die Auswanderung helfen könnte.
Helene
24. März, 2021Ich habe noch nie etwas von Joachim Leitenmeier gehört. Aber er ist ein heißer Kandidat für die Auszeichnung für welche wo schlechtem Deutsch schreiben am besten auch ohne Komma und Imperativ is ned so sei Sach. Von «tritt» und «lies» hat der Bub noch ned gehört. Sind das Formen aus dem 19. Jahrhundert?
DJ_rainbow
24. März, 2021Nein, das sind Bewerbungen für die nächsten Rhetorik-Paralympics. Und was soll ich sagen – Siegchancen hat das Ding (m / w / d)…
jahrgang 1946
24. März, 2021Lieber Herr Wendt, muß man sich denn wirklich um jeden Anenzephalen, der in Deutschland wirren Unfug absondert, kümmern? Ich könnte das nicht, schon, weil ich Angst hätte, irgendwann werde diese Beschäftigung auf mich selbst, in Analogie zu dem bekannten Kalkutta – Diktum von Peter Scholl – Latour, durchschlagen . . .
pantau
25. März, 2021Auch der Führer kommt in den Geschichtsbüchern nicht vor, weil er Substanz hatte, sondern weil er bei vollkommener Substanzlosigkeit vollkommen durchregierte. Will man die Essenz unserer Republik ermitteln, schaut man sich halt nach solchen Preisträgern um und beschreibt sie ein wenig. Die herausragende Leistung dieses Artikels ist, eine bodenlose Idiotie, die den meisten die Sprache verschlagen würde, doch noch ausgelotet zu haben. Ich verbleibe sprachlos…
Helene
24. März, 2021PS: Teresa Bücker bringt ihrer Tochter zwar bei, daß Küssen gleich Vergewaltigung ist, aber «fuck» bürgerliche Ausdrucksweise. Wahrscheinlich regt sie sich auch über Werbung auf, die Frauen im Bikini zeigt, findet es aber richtig, daß schon Kindergartenkinder über alle Sexpraktiken, die es gibt, aufgeklärt werden. Letzteres ist zwar nur eine Unterstellung von mir, aber «Doppeldenk» ist ja heute en vogue.
Starhemberg
24. März, 2021Mittlerweile bin ich zutiefst erschöpft, von all dem täglichen kranken Wahnsinn. Trotzdem vielen Dank dafür, die Ungeheuerlichkeiten einer verfallenden Kultur immer wieder auf einzigartige Art und Weise zu benennen.
Jens Richter
24. März, 2021Der ganze Westen ist schwer angekränkelt. Deutschland und die USA scheinen zur Zeit um die Krone des Irreseins zu kämpfen. Aber während die anderen instinktiv den Irrsinn stoppen, bevor die schlimmste Katastrophe eintritt, machen die Deutschen stramm weiter bis in den Untergang. Die Lächerlichkeit des Blogger-Preises möchte ich in eine logische Form gießen: Alle guten Blogger bekommen keinen Preis, und nicht alle Blogger, die keinen Preis bekommen, sind gut.
Peter Zangerl
24. März, 2021Ich wäre so gern dabei, wenn Goldblogger und Will-nicht-mehr-Rassist Joachim Leitenmeier seine feuchten Träume wahr werden lässt und zur Läuterung eine Dunkelhäutige in der Straßenbahn anspricht, die er qua Hautfarbe als «Ausländerin» identifiziert….und damit gleich in die nächste Falle tappt. 😂
DJ_rainbow
24. März, 2021Womöchlich quasselt dat Leiter-Dingen unser aller Sawsan, die Paliqueen of broken hearts, auf Pidgin-Englisch an. Da gibbet a Mordsgaudi am Ende…
Rudi
24. März, 2021Nu denn werde ich heute Abend kein «kaltes Brot» sondern eine «innere Bratkartoffel» essen.
D. Preuß
24. März, 2021Müsste es nicht eigentlich SOJARME-LSGBTQIAFA heißen?
Alexander Peter
24. März, 2021Bewundere ein ums andere Mal Ihre aufopferungsvolle Bereitschaft, sich mit solchen Figuren zu beschäftigen. Dabei wollen die doch nur das, was andere bereits haben, wie Don Alphonso gerne sarkastisch feststellt, nämlich: eine Lebensstellung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, einen bekannten Namen, Privilegien, Quoten, Geld, Macht, Einfluss, lukrative Verträge bei Verlagen etc. und das alles sofort und ohne nennenswertes Talent. Ohne Anstrengung sowieso.
Obwohl, vielleicht ist die «Tigerente» ja wirklich hochgradig «toxisch» und «sexistisch.» Eine Reportage im ÖR durch die pseudo-besorgte Mutter dürfte Klarheit bringen. Zur Not könnte, «wirklicher als die Wirklichkeit» , wie die Autorin einer preisgekrönten Pseudodokumentation es vorgemacht hat, dabei ein wenig geschwindelt werden.
Hauptsache, die Haltung passt.
Rudi
26. März, 2021Das mit den Privilegien stimmt aber nicht. Nach der Logik der Identitätspolitik ist jeder obdachlose «Biodeutsche» gegenüber diesem Mann privilegiert, weil er eine helle Hautfarbe hat.
ToNo
24. März, 2021Köstlich! Brillant! Wunderbar! Danke, Herr Wendt! Man kann in diesen Zeiten gar nicht genug lachen – und wenn es auch ein bitteres Lachen ist -, um geistig gesund zu bleiben. Ich würde sonst irgendwann jeden Tag meinen Kopf gegen die Wand schlagen müssen, um den Irrsinn zu ertragen.
Thorsten
25. März, 2021Wie wahr ! Chapeau ! Chapeau ! Chapeau !
Reinhard
24. März, 2021Jetzt widme ich indirekt dem Herrn Leitenmeier mal eine geschätzte Minute, obwohl er schlechtes Deutsch schreibt, denn der Imperativ von „treten“ lautet „tritt“, und der von „lesen“ ist „lies“. Was seine Ergüsse aber auch nicht aus der Peinlichkeitshölle erretten könnte.
MBunterwegs
24. März, 2021Wenn Herr Leitenmeier Bücher von weiblichen BlPOC lesen möchte, dann empfehle ich Axelle Kabous «Weder arm noch ohnmächtig» (über afrikanische Entwicklungshemmnisse), Dambisa Moyos «Dead Aid» (über schädliche Entwicklungshilfe), Ayesha Haruna Attahs «Die Frauen von Salaga» (Roman, in dem die Versklavung einer Afrikanerin durch Afrikaner beschrieben wird) oder Mariama Bâs «Ein so langer Brief» (über die Unterdrückung der Frau in der Vielehe).
Zwischendurch kann er ja auch Tweets von Candace Owens lesen.
Er könnte auch eine zufällig ausgewählte Westafrikanerin (ohne akademische Ausbildung an einer westlichen Uni) fragen, was sie so von all’ dem hält, das in seinem Milieu common sense ist. Allerdings müsste er sie danach bei Twitter blocken und bei Facebook melden.
Der Typus Leitenmeier ist eurozentristisch, interkulturell inkompetent und provinziell. (Ey, dass er ernsthaft schlechtes Deutsch als Killkriterium für nen Ebay-Deal erwägt, zeigt eigentlich, dass er mit seinen Rassismus-Selbstzweifeln gar nicht mal sooo falsch liegt.)
Und diese «Neuen Deutschen Medienmacher», überhaupt fast alle staatsnahen MiHiGrus, sind eigentlich nur Almans im Körper von Deutschen mit Migrationshintergrund.
Bernhard Kaiser
24. März, 2021Grandios, ich hab mich tot gelacht ;))) So dermaßen pointiert auf den Punkt gebracht hat noch niemand den total verblödeten Zustand unseres Landes beschrieben!
A. Iehsenhain
25. März, 2021Das ist wieder mal meisterlich formuliert, Herr Wendt! Wobei ich manchmal nicht so recht weiß, ob ich Sie als Entdecker bewundern oder eher bedauern sollte. Jedenfalls nehmen Sie dem aufziehenden Pandämonium des Schwachsinns einen Teil seines Schreckens, indem Sie es auf Ihre unnachahmliche Art und mit genialem Wortwitz demaskieren. Ansonsten könnte keiner teilhaben an der Gedankenwelt von Teresa Bücker, die bestimmt wird von den Erinnerungen an ihre unglückliche Ehe mit dem Quasselkasper aus Wasserburg. Wir könnten nicht Empathie zeigen für ein unglückliches, Klavier spielendes Stück Apfelkuchen oder einen Weltbürger beim Aufbau seiner SOJA-ARMEE begleiten. Abschließend noch was zu «CDU- Reaper» Rezo: Der wird doch gemeinhin bei Grünen-Sympathisanten verortet; rein optisch widerspricht dem aber seine AfD-blaue Haarfarbe.
Grand Nix
25. März, 2021Ich bringe hier mal ein Rasiermesser ins Spiel. Nein, nicht Okhams Rasiermesser, sondern Hanlons Rasiermesser, welches bei Lichte betrachtet nur eine treffende Beschreibung menschlicher Unzulänglichkeit ist. Kurz zusammengefasst:
Gehe nicht von Böswilligkeit aus, wenn Dummheit als Erklärung genügt.
Das sogenannte KISS-Prinzip (keep it simple, stupid) greift bei diesen Aktivisten auch, könnte aber leicht zu Missverständnissen führen. Da ist, in der Tat, «Fuck Nazis» (ficke Nationalsozialisten) beziehungsweise betreibe aktiv Nekrophilie, eine klare und unmissverständliche Handlungsanleitung, sowie Qualitätssicherung, um Heranwachsende vor sexuellem Missbrauch zu schützen und gleichzeitig deutsche demokratische Werte zu vermitteln.
Im Film von D. Lynch (keine einfache Kost) spielt ein abgeschnittenes Ohr eine schaurige Rolle, im richtigen Leben schon ein abgeschnittener Kopf.
Indeed, it’s a strange world.
Stefan
25. März, 2021Sehr geehrter Herr Wendt-you made my day !! Wie immer grandios und in der Vielfalt geradezu überwältigend. Also bleibt mir nur diesen komischen Leitenmeier(kannte ich noch nicht) zu begleiten:
«Ich kenne keine Muslima und keinen Muslim näher. Ich habe so gut wie keinen näheren Kontakt zu Juden, gebürtigen Asiaten oder Osteuropäern.“
So,so-ihm ist es also nicht vergönnt derartige bemitleidenswertige Geschöpfe zu seinen Bekannten zu zählen. Also ich habe davon ( und werde gelegentlich der Spezies der Nazies zugerechnet)ausreichend in meinem Bekanntenkreis. Habe sie zuerst einfach nur im Smalltalk kennengelernt und später eben auch schätzen und lieben. Allerdings habe ich irgendwann auch die (inzwischen rassistisch genannte ) Frage nach deren Herkunft gestellt und darüber wurde dann auch herzlichst gelacht.Nachdem, was Sie uns hier über diesen Vogel berichten, hat der anscheinend schon mangels Tassen im Schrank gewisse Kontaktschwierigkeiten.
Als Kenner der Materie würde ich ja diesem armen Würstchen empfehlen schlichtweg ein wenig entspannter an die Problematik ranzugehen-die sind gaaanz normal und beissen nicht und verbreiten auch nicht so einen Unsinn.
PS: Heißt der «Rezo » wirklich so ? Ich habe doch tatsächlich «Frittenschmied» gelesen und würde mal sagen- das passt !!!
Jürgen Mai
25. März, 2021Es reicht jetzt! Keinen Zentimeter Boden für diese linke Soldateska! Es sind alte Kinder, wissenschaftsfeindlich, demokratiefeindlich, frustriert darüber, dass individuelle Freiheit sie überfordert. Weil direkt oder indirekt vom Staat finanzierte Medien sie pushen, drehen sie hoch ins Totalitäre. Und da endet der Spaß. Ich gehe mittlerweile direkt in die Konfrontation, wenn mir diese Genderisten quer kommen. Und siehe: Wenn man sie angreift, verlieren sie die Fassung. Dann quaken sie noch ein bisschen beleidigt, aber aus dem großen Auftritt wird schnell ein Abgang mit Gestammel, «war ja, klar, dass du das sagst», «es muss sich trotzdem was ändern» und dergleichen. Da kommt nichts mehr. Was auch? Da ist nichts. Stark sind diese Wellenreiter nur in den Internetbanden, mit denen sie Behörden, Unternehmen und Privatpersonen pogromartig angreifen. Da müssen wir ran.
Wanninger
31. März, 2021Mensch, der weiße Gartenzaun ist doch auch wieder rassistisch! Die Rosen davor sind von dem gleißenden Weiß so sehr verängstigt, dass sie schon die Köpfe hängen lassen und blutrote Schatten auf das Weiß werfen. Der Zaun symbolisiert die erdrückende Dominanz des weißen Mannes, der den Dunkelhäutigen den Zutritt und die Teilhabe verwehrt. Ein brauner Jägerzaun und eine scharf im rechten Winkel geschnittene Hecke wären da ehrlicher. Da weiß man genau, woran man ist.
Wie wäre es, wenn die Bundesregierung den Kampf gegen Rassismus aus dem Komplex «Kampf gegen Rechts» herauslöst und für ihn ebenfalls 1 Milliarde EUR bereitstellt? Dann hätten woke, von Schuldkomplexen zerfressene und sich kasteiende Blogger auch ein Auskommen. Es können ja nicht alle von den mit den 8 Milliarden zwangsgesponserten Öffis leben, wie z.B. diese hier
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-14-juli-2020-100.html
„Ich bin ein Rassist, holt mich hier raus!“ mit Strukturellem Rassismus, Alltagsrassismus, Kolonialismus, Ikonoklasmus, Racial Profiling.
Vielen Dank, Herr Wendt, für diese beeindruckende Dokumentation des Geisteszustands eines völlig durchgeknallten Landes. Abwärts geht es viel schneller…
Grand Nix
31. März, 2021Lieber Wanninger, was den weißen Gartenzaun – umrankt mit roten stachligen Rosen – betrifft, ist die Wahl von Herrn Wendt, dem symbolträchtigen Klassiker «Blue Velvet» geschuldet. Die auf den ersten Blick, ach so hübsche und reine und einfältige Kleinstadtidylle (entsprechender Gartenzaun) zerbröselt recht schnell, durch die geniale Tunnelung mit der Kamera in ein bereits von Insekten befallenes abrasiertes Ohr. Die Idylle ist also bei genauerer Betrachtung, das exakte Gegenteil, überspitzt, der Vorhof zur Hölle. Der besagte Film von David Lynch hat dazu dann einiges zu bieten, was Cineasten auch heute noch erfreut, nicht aber zart besaitete Gemüter. Der Schauspieler Dennis Hopper liefert, soviel kann ich Ihnen verraten, eine satte Performance und ein wirklich überzeugendes Gänsehautfeeling ab, in diesem kurzweiligen aber recht skurrilen neo-noir Streifen.
Und was die bestechende und geniale Kameraführung, sowie der wissbegierige Finder dieses herrenlosen Ohrs (Jeffrey Beaumont) in diesem Film mit Fleiß und Mühe herausfindet und abliefert, vollbringt der Journalist Herr Wendt mit seinem Stift.
Kann mich aber auch irren, wenn ja, dann wird uns der Herr Wendt sicherlich aufklären.
Grand Nix