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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Warum Angela Merkel Bundespräsidentin werden muss

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2021/02-warum-angela-merkel-bundespraesidentin-werden-muss.


Eine Warnung, Mahnung und Vorerinnerung aus sehr gegebenem Anlass, damit später keine Klagen kommen

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 22 min Lesezeit

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Über Angela Merkel heißt es von den Verteidigern ihrer Corona-Strategie, die sich im Großen und Ganzen als Katastrophe erweist, sie, Merkel, habe aber schon im Spätsommer vor dem Unheil gewarnt, das im Winter über das Land kommen werde.

Unheil kann man im Großen und Ganzen als einen Sammelbegriff für die weitgehende Lahmlegung des öffentlichen Lebens, eine sehr hohe Sterbezahl in den Alten- und Pflegeheimen, das EU-Versagen bei der Impfstoffbestellung, die ökonomischen Verheerungen und die vielleicht irreparablen Schäden in einer ganzen Schülergeneration verstehen. Mit anderen Worten: das schlechteste aus allen Welten.

Warum Deutschland erst am 16. November 2020 seine Grenze nach Tschechien schloss, obwohl dort die Infektionszahlen im November die höchsten in ganz Europa waren, warum Altenheime erst ab 13. Dezember immer noch löchrig, aber immer durch Schnelltests geschützt wurden, vorher aber überhaupt nicht, warum Hilfen für zwangsstillgelegte Händler und Gastronomen auch im Februar 2021 nur kleckerweise ankommen – das alles müsste ein Untersuchungsausschuss des Bundestages aufklären. Aber dieser Ausschuss wird, wenn dort gerechte Leute sitzen, auch zu dem Urteil finden: Gewarnt hat Merkel.
Im Warnen macht ihr niemand etwas vor, auch und gerade, wenn es sich um eine Warnung vor der Bundesregierung und deren angeschlossenen Ministerpräsidenten handelt. Vermutlich gibt es weltweit keine zweite Führungsperson, die sich so gut aufs Warnen versteht wie die Kanzlerin.

Sollte tatsächlich ein Untersuchungsausschuss tagen, dann wird die Warnkanzlerin a. D. vermutlich darauf hinweisen, dass für fast alles die Kommunen, die Landkreise, die Bundesländer, die EU, die Pharmaindustrie, ihr Kanzleramtsminister und das Virus selbst zuständig waren und nur für einen ganz schmalen Bereich – das Warnen nämlich – sie selbst.
Über die Impfstoffbestellung der EU spricht sie vor diesem Gremium möglicherweise in Sätzen respektive Zungen wie der CDU-Europapolitiker Daniel Caspary, der bei Plasberg zu den dilettantisch ausgehandelten Lieferverträgen kürzlich einen Gedanken zum Aufbewahren vortrug, der sich auf der dialektischen Hochebene eines Karl Valentin bewegt:

„Egal ob da drinsteht, man muss sich bemühen, oder man hat einen festen Liefertag: In beiden Fällen hat man einen festen Liefertag, und wenn man’s nicht hinkriegt, kann man nicht liefern.“

Wer noch tiefer ins Merkel-Archiv steigt, findet Warnsätze von ihr, die so luzide klingen, als hätte sie schon am Anfang die späte Angela Merkel vorgeahnt. Bei Hegel findet sich das seltene Wort Vorerinnerung. Auf dem Katholikentag in Mannheim 2012 mahnte beziehungsweise vorerinnerte sie:

„Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu einer Nation werden mit Leuten, die alle vor dem Fernseher sitzen und genau wissen, wer wie Fußball spielen muss, aber selbst nicht mehr in der Lage sind, einen Ball vor sich her zu schieben.“

Diesen Typus in Deutschland, der monatelang das Corona-Versagen von Trump bis Boris Johnson und eigentlich weltweit geißelte, während im eigenen Beritt im Großen und Ganzen nichts schieflief, sah sie wirklich früher kommen als jeder andere.

Neben dem Warnen versteht sie sich auch auf das Mahnen wie sonst keiner aus der Konkurrenz. In ihrer Rede zum virtuellen Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar 2021 erklärte Merkel, Deutschland, das habe Corona schonungslos offengelegt, sei digital noch nicht optimal aufgestellt.

Gut, dass endlich mal jemand den kurzgebissenen Fingernagel in die Wunde legt.
Noch wichtiger und richtiger war ihre Warnung vor einer lächerlichen Energiepolitik, ausgesprochen auf dem Katholikentag – warum eigentlich immer dort? – im Jahr 2008:

„Deutschland macht sich lächerlich, wenn es sich dadurch ein gutes Gewissen machen will, dass Atom- und Kohlekraftwerke stillgelegt werden und gleichzeitig Strom, der aus denselben Energieträgern erzeugt worden ist, aus den Nachbarländern importiert wird.“

Irgendwo findet sich bei ihr wahrscheinlich auch die Warnung vor einem Blackout: ‘Wir müssen aufpassen, dass nicht irgendwann das Licht ausgeht.’

Gesichert ist jedenfalls ihre Warnung vor einer grenzenlosen Zuwanderungspolitik, ausgesprochen auf dem CDU-Parteitag 2003: „Manche unserer Gegner können es sich nicht verkneifen, uns in der Zuwanderungsdiskussion in die rechtsextreme Ecke zu rücken, nur weil wir im Zusammenhang mit der Zuwanderung auf die Gefahr von Parallelgesellschaften aufmerksam machen. Das, liebe Freunde, ist der Gipfel der Verlogenheit, und eine solche Scheinheiligkeit wird vor den Menschen wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen.“

Warnen & Mahnen ist eigentlich das Metier des Bundespräsidenten. Toxische Naturen könnten jetzt meinen, Deutschland hätte schon seit Jahren eine Bundespräsidentin, die in dieser Eigenschaft nur noch nicht ausreichend gewürdigt wird. Aber lautete Merkels Prinzip nicht auch, aus Illegalität Legalität beziehungsweise das Unpassende passend zu machen?

Am 23. Mai 2022 findet die nächste Bundespräsidentenwahl statt. Angela Dorothea Merkel née Kasner wäre dann frei für eine neue Aufgabe beziehungsweise für die Fortsetzung des Kassenknüllers „Die Wandermahnerin“.
Gewiss, öffentliches Reden liegt ihr nicht so. Aber das fällt nach fünf Jahren Steinmeier wirklich keinem mehr auf.

Ich möchte also die Möglichkeit andeuten beziehungsweise sagen, dass wir aufpassen müssen.
Nicht, dass dann jemand behauptet, das hätte doch niemand ahnen können.

27 Kommentare
  • TinaTobel
    13. Februar, 2021

    Merkel als Bundespräsidentin? Wenn’s dazu dient, sie als Kanzlerin loszuwerden, dann sei’s drum. Vielleicht würde ihr das ja helfen, das Kanzleramt endlich loszulassen.
    Schade, dass die Präsidentenwahl erst 2022 ist.

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    • Eberhard Schneider
      14. Februar, 2021

      Das um Gottes Willen wird man uns doch nicht antun.
      Nach der Kanzlerschaft wäre eigentlich für sie die
      Zwangsjacke angesagt

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  • Heike Olmes
    13. Februar, 2021

    Hach, Herr Wendt, phantastisch, wie Sie den wohl manikürten Finger in die brandige Wunde legen. Aber warum tut Merkel immer genau das , wovor sie warnt? Wer läßt sie vor Furcht erzittern ? Gott schütze uns vor einem immer währenden Bundespräsidenten-Mahnmal Merkel.

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  • ElderMan
    13. Februar, 2021

    Ohja, gut gemacht! Nur zu schnell wird vergessen, welche Aussprücheinnen frau/man von sich gab! Der/die Wählerinnen (in 2021) sollten diese/n Artikel*in als Pflichtlektüre lesen müssen… Ehrlich gesagt: Ich habe den ganzen verlogenen und verschwiemelten Laden hierzulande satt.

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  • Wanninger
    13. Februar, 2021

    Merkel regiert doch schon lange wie in einem Präsidialregime. Der Bundestag hat immer mehr an Bedeutung verloren. Eine ernstzunehmende Opposition gibt es schon lange nicht mehr. Rechtsbrüche sind auch kein großes Problem. Man sollte hier aber auch feststellen, dass die Schafherde ihrer Wähler keinerlei Erinnnerungsleistung, ob Vor- oder Nacherinnerung, vollbringt.

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    • P. Groepper
      14. Februar, 2021

      Die Erinnerungsleistung der Deutschen zeigt sich sogar sehr ausgeprägt: Als langsam wachsende, gegen fast alle äußeren Einflüsse resistente Haltungspflanze, einmal ausgewachsen, von aufrechtem deutschem Wuchs.

      Sie braucht typischerweise etwa 80 Jahre, bis zur vollen Blüte. Die Haltungspflanze gedeiht prächtig auf ausgelaugtem Wirtsboden vermodernder Reste abgestorbener Haltungspflanzen früherer Generationen. Im jungen Wuchsstadium macht sie sich zunächst schwer von wirklichen Nutzpflanzen unterscheidbar. Pflanzenfresser werden in großer Zahl durch den Verzehr ihrer Blätter und Blüten gegen den zunehmend üblen Geruch zunächst immunisiert, dann sogar angeregt, und verteilen mit ihrem Kot die Samen in neue Verbreitungsgebiete. Ihr mit sich vollendendem Wachstum abgesonderter übelriechender und giftiger Saft sickert in den Boden ein und erstickt als zäher Schleim im weiten Umkreis unter und neben sich junge Nutzpflanzen. Erst, wenn keine weitere Ausbreitung wegen bereits erfolgter Totalausbreitung mehr möglich ist, bricht die gesamte Generation zusammen – um so den Nährboden für die nächste Generation von Haltungspflanzen zu bereiten.

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      • Wanninger
        15. Februar, 2021

        Mit «Erinnerungsleistung» meine ich eine eigenständige kognitive Leistung im Sinne von Reflexion, die Merkels Amtsführung zum Gegenstand hat, und nicht die politisch korrekte «Haltung» – z.B. die Erinnerung daran, was Merkel schon alles verbockt hat. Zu ihrem quasi überparteilichen Präsidialstil gehört ja auch, dass sie sich oft erfolgreich der Kritik entzieht, was ihr durch handzahme Medien und Oppositionparteien – Ausnahme AfD und einige Redner der FDP – meistens gelingt. Daher könnte sie idealerweise als Bundespräsidentin weitermachen.

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  • Dr. Wolfgang Epple
    13. Februar, 2021

    Brillant! Ihr Text: Eine Fackel ins Dunkel des Landes der Ahnungslosen…und Vergesslichen…

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  • Libkon
    13. Februar, 2021

    Merkel warnte sogar indirekt vor sich selbst bereits 2008: Ein Atomausstieg sei lächerlich! Und in der Tat, sie hat sich damit unendlich lächerlich gemacht, in dem sie nur wenige Jahre später die Kernkraftwerke ohne große Not stillzulegen begann, wegen eines Tsunamis in Japan, der die Schutzmauer des Kraftwerks überspülte und das Werk unter Wasser setzte. Naja, Tsunamis werden wohl demnach auch bei uns vermutet, daher: weg mit den Kernkraftwerken.

    Die Frau ist für vernünftige Leute eine Zumutung, weil sie uns das Leben ganz langsam, aber sicher, ohne erkennbaren, sinnvollen Grund zur Hölle machen will. Schon allein die Tatsache, dass sie und Söder nur Wissenschaftler zulassen, die der Kanzlerin (bzw. Söder) zum Munde reden, spricht Bände. Und das ausgerechnet im Falle von Söder im bayerischen Ethikrat (!) Nein, es geht nicht wirklich um das Virus, wie Schweden und Florida beweisen, es geht darum, uns unseren Lebensstandard sozialistisch „abzugewöhnen“.

    Ich befürchte, dass der nächste Vorwand, nämlich der in Intervallen auftretende natürliche Klimawandel herhalten muss, um mit Hilfe der (gedungenen? ehemaligen?) Wissenschaft zu erreichen, dass wir unser Leben in einer BRDDR verbringen sollen.

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  • Grand Nix
    13. Februar, 2021

    «Das, liebe Freunde, ist der Gipfel der Verlogenheit, und eine solche Scheinheiligkeit» regiert schon viel zu lange, viel zu lange.

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  • A.Neumann
    13. Februar, 2021

    In ihrer Bauernschlauheit ist sich Merkel darüber im Klaren, niemals den Bereich der politischen Immunität verlassen zu dürfen. Sie wird irgendwann im Amt sterben – als Bundeskanzler oder -präsident oder was anderes. Sie wird sich doch nicht der Gefahr aussetzen, vor Gericht zitiert zu werden oder Schlimmeres.

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  • Skeptiker
    14. Februar, 2021

    Eine durchaus mögliche Entwicklung: die Regierungsbildung wird nach den Wahlen hinausgezogen – wahrscheinlich haben wir dann die n-te Viruswelle mit der m-ten Mutation, die einen weiteren Ausnahmezustand rechtfertigt. Frau Merkel bleibt bis zum Frühjahr 2022 im Amt und wechselt dann ins Schloß Bellevue. Damir wäre maximal 10 Jahre weitere Kontrolle der «Patin» über die KanzlerInnen möglich. 2032 sehen wir dann weiter. In der Geschichte hatte der mexikanische Präsident Porfirio Diaz eine vergleichbar lange Regierungszeit erreicht – danach war Mexiko revolutionsreif.

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  • Carlos Redder
    14. Februar, 2021

    Politik kann so widerlich sein. Und manche Protagonisten m/w/d dito. Vielen Dank für Ihre Recherchearbeit, Herr Wendt.

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  • Martin Wolff
    14. Februar, 2021

    Wenn Merkel Bundespräsident wird, dann nur wenn sie dieses Amt zu Ihrem Nutzen verändern kann. Aber möglicherweise ist selbst das gar nicht nötig. Wie wir an der Wahl in Thürigen gesehen haben, laufen die Deutschen ihr auch dann hinterher, wenn sie kein Recht zur Einflußnahme hat.

    Armes Deutschland, Deine Einwohner ruinieren Dich. Das Bedürfnis der Deutschen nach Sühne ist uferlos.

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  • Frank R.
    14. Februar, 2021

    Der Spiegel hat einen Artikel veröffentlicht «Dystopie für Deutschland. Was wäre, wenn die AfD regierte ?».
    Glücklicherweise hinter der Bezahlschranke und da bleibt er für mich auch . Allerdings sind die Kommentare frei zugänglich und bezeichnend. Daran erkennt man, daß Frau Merkel im Grunde Narrenfreiheit genießt. Der linke Teil unserer Gesellschaft, also alle links von der AfD, haben weitaus fundamentalere Probleme, als sich mit realen Verhältnissen und aktueller Regierungspolitik zu beschäftigen. Wichtiger ist offenbar, auf der «richtigen» Seite zu sein.

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  • Nikedew
    14. Februar, 2021

    Auch ich sehe in Merkel eine der Hauptverantwortlichen dafür, dass dieses Land seine Identität, seine Kraft und seinen Zusammenhalt verloren hat. Aber ich sehe sie nicht hinsichtlich Corona in dieser Rolle. Auch wenn einiges hätte anders und eventuell besser gemacht werden können, sind diese Fehler nicht einer ideologischen Voreingenommenheit wie bei den anderen erwähnten Fehlern geschuldet, sondern dem weltweit verbreiteten Unvermögen die komplexe Lage richtig einzuschätzen.
    Im Übrigen: Scherze wie der mit den Fingernägeln sollten eigentlich unter Ihrem Niveau sein, Herr Wendt.

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    • ToNo
      14. Februar, 2021

      Ich glaube, dass Merkel nie in einer ideologischen Voreingenommenheit gefangen war. Sie ist Technokratin und Machtgierige – die perfekte Besetzung bspw. für das Umweltamt einer bundesdeutschen Großstadt. Aber fatal für ein Land mit ehemals bedeutender Kultur, schwieriger Geschichte, hochkomplexer entwickelter Wirtschaft, prekärer geografischer Lage und einer neurotischen Ureinwohnerschaft. Hier herrscht sie schon immer auf Sicht, nach dem stetig schwankenden Stand der Umfragen und ihrem unschlagbar guten Gefühl für Freund und Feind, aber ganz bestimmt ohne eine Vision oder gar Ideologie. Ihr ist dieses Land schlicht egal. Das Volk darin erst recht. Welche Zukunft sollte sie auch irgendwie interessieren, wenn nicht nur ihre eigene der kommenden höchstens 20 Jahre? Und ihre katastrophalen Entscheidungen waren allesamt dem Unvermögen geschuldet, die komplexe Lage rein technisch richtig einzuschätzen. Das ist ja gar nicht das Problem, weil das niemand wirklich vermag. Auch nicht bei weit gestreuter Beratung. Das Problem ist nach meiner Meinung, dass ihr ein innerer Kompass und ein Gespür dafür fehlen, was eine freie, wohlständige Gesellschaft zusammen, wohlständig und frei hält. Sie kann sich in die Gefühlswelt anderer Menschen, zumal der einfacheren Menschen nicht hineinversetzen. Sie sind ihr fremd.

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      • Werner Bläser
        18. Februar, 2021

        Ich glaube schon, dass sie politische Präferenzen hat. Sonst hätte sie nicht so sehr auf grossenteils sehr unbeliebten Politiken bestanden, etwa den Griechenlandhilfen während der Finanzkrise oder ihrer Migrantenpolitik. Sie hat die CDU nach links geführt, während die Partei gleichzeitig von rund 40% auf etwas über 30% absank. Man könnte argumentieren, das sei der Versuch der asymmetrischen Demobilisierung gg. SPD und Grünen. Aber als sich rechts ein «Loch» auftat und die AfD hineinstiess, machte sie nach rechts nicht dasselbe. Im Zweifel ist diese Frau eher linksgrün.

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  • D. Preuß
    14. Februar, 2021

    Es ginge aber auch noch schlimmer. Ende 2021 steht die Wahl eines neuen UN-Generalsekretärs*in_x an. Da könnte die Kanzlerin sogar zur Weltmahnerin expandieren.

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  • pantau
    15. Februar, 2021

    Ohne funktionierenden Rechtsstaat und Presse kommt halt sowas raus wie Merkel. Der eine Teil der Deutschen glaubt, daß unsere Zivilisation ein fest verbriefter Automatismus ist, wo man einfach nur noch tun muss, was einem gesagt wird, der andere Teil will tatsächlich etwas beitragen….leider aber die Abschaffung der Zivilisation zugunsten eines sozialistischen Wolkenkuckucksheims. Das führt im besten Fall zu einer leicht abwärts führenden Zufallsdrift mit einreißender Korruption und im schlimmsten Fall zu einem weiteren, diesmal linken Faschismus.

    Oder kürzer: wir haben genau Merkel verdient, sie ist bloßes Symptom.

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  • alacran
    15. Februar, 2021

    Es kann also keiner behaupten, Frau Merkel habe uns nicht rechtzeitig vor dem gewarnt, was mit ihr auf uns zukam!
    Der Gipfel ist jetzt ihr (?) 35 er Inzidenzwert. Entweder will sie uns bewusst täuschen, oder sie kann nicht rechnen. Wie ein einfaches Rechenbeispiel auf AchGut beweist, führt eine (gering geschätzte) Fehlerquote des PCR-Tests von 1,25% , bei 1,6 Mio Tests schon zu einem Inzidenzwert von 25/100k aus falsch positiven Testkandidaten .

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    • Leonore
      17. Februar, 2021

      In der Tat hat sogar Gesundheitsminister Spahn (auch ein großer Warner und Mahner vor dem Herrn) bereits im Spätsommer davor gewarnt, bei geringen Inzidenzzahlen zuviel zu testen, weil man dann wegen der kleinen, aber vorhandenen Fehlerquote des PCR-Tests (die liegt bei 1 – 2%) «mehr falsch Positive als richtige bekomme».

      Daß er wenige Wochen später trotzdem die Testungen auf anderthalb Millionen pro Woche ausweitete, führte selbstverständlich genau zu diesen «befürchteten» hohen Zahlen, die vermutlich aus genau diesen «befürchteten» falsch Positiven resultieren.

      Diese schon «vorerinnert» falschen, nichtsdestoweniger gnadenlos produzierten Zahlen müssen aber dennoch dafür herhalten, die Wirtschaft in den Ruin, zig Millionen Arme zusätzlich (!) weltweit in den Hungertod, 40% mehr Menschen in Deutschland zum Psychotherapeuten zu treiben. (Letzteres ist bekanntgeworden durch die entsprechend höhere Anzahl an Anträgen zur Kostenübernahme bei den Krankenkassen.)

      Irgendwie scheinen Merkel und Spahn uns nicht leiden zu können…

      Was ja «voll okay» ist – aber was sie doch, solange sie im Amt sind, nicht einfach hemmungslos ausleben dürfen! Das widerspricht doch sonst dem, was sie bei ihrem Amtseid geschworen haben! Und wir bezahlen sie doch schließlich fürstlich – und zwar nicht nur in ihrer Amtszeit, sondern lebenslang mit fetten Pensionen! – dafür, daß sie Schaden von uns abwenden!

      Hm… sollten wir etwa überboten worden sein?!

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  • Starhemberg
    16. Februar, 2021

    Schade ist nur, dass diese Person niemals vor sich selbst warnte. Vielleicht hätten die augenscheinlich dementen Wähleri*n_nen sich dann anders entschieden. Danke, geschätzter Herr Wendt, für Ihre helle Fackel der Wahrhaftigkeit im Dunkel der Idiotie.

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  • Werner Bläser
    16. Februar, 2021

    Herrlicher Text! Vielleicht kann man Typen wie Merkel und den Figuren, die sie oben halten, wirklich nur noch mit Satire und Glosse beikommen. Denn wenn man diese Mischpoke ernsthaft kritisiert, tut man ihr eigentlich eine Ehre an, die sie nicht verdient. Wenigstens ist die Lage nicht alternativlos: Immerhin können wir uns entscheiden zwischen Galgenhumor und auswandern.

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  • Thomas
    17. Februar, 2021

    Die Alternativlosigkeit gibt es nicht!

    Aber lautete Merkels Prinzip nicht auch, aus Illegalität Legalität beziehungsweise das Unpassende passend zu machen?

    Ein weiteres „fortschrittliches“ Prinzip wird in diesem Zusammenhang oft übersehen:
    Aus Legalität Illegalität machen.

    Warum Angela Merkel Bundespräsidentin werden muss
    Eine Warnung, Mahnung und Vorerinnerung aus sehr gegebenem Anlass, damit später keine Klagen kommen

    Keine Chance:

    Selbst wenn ein Bundespräsident Gauck bei einer Gedenkveranstaltung zu den Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen (1992, August) eine Friedenseiche der Rostocker Bürgerschaft pflanzt (2012, August), dann wird diese kurzerhand von „Unbekannten“ abgesägt.
    https://www.rostock-heute.de/friedenseiche-lichtenhagen-abgesaegt/52214
    Eine „AG antifaschistischer Fuchsschwanz“ ging kurzerhand mit dem Fuchsschwanz und nachts um „halb 2, in etwa einem Meter Höhe“ zu Werke. Und zwar wegen „NS-Symbol“: (Abs. III, Buchst. A, Ziff. III des Potsdamer Abkommens, auf das sich auch der Zwei-plus-vier-Vertrag von 1990 bezieht.“)
    https://taz.de/Friedenseiche-in-Lichtenhagen-abgesaegt/!5085336/
    Keine Chance also.

    – „‚So stark wie eine Eiche soll die Demokratie sein‘, das waren die Worte, mit denen Claus Kleber noch am Sonntag im ZDF-„heute journal“ die Pflanzung der Eiche kommentierte.
    – Senatorin Dr. Liane Melzer unterstreicht: „Die Hansestadt Rostock wird einen neuen Baum pflanzen. Wir werden weiter an Lichtenhagen 1992 erinnern und auch in Zukunft damit leben müssen, dass Lichtenhagen auch als Plattform für Diskussionen um Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Asylpolitik dient. Das Absägen der Eiche ist ein Zeichen, dass der Aufarbeitungsprozess noch längst nicht beendet ist.“

    Überhaupt keine Chance.
    Köhler nicht, Wulff nicht, Gauck nicht, Steinmeier nicht.
    Und Merkel schon gar nicht. Das wäre viel zu tief gezielt.

    Wer könnte also bei Chancenlosigkeit einspringen, um die Lage in Deutschland entsprechend zu illustrieren, damit später keine Klagen kommen. Hm. Schwierig.
    Ah! Ich hab`s! Ich meine, es gibt da nur eine Möglichkeit, nämlich:
    Frau Beate Klarsfeld.

    Warum? Nun, erstens war sie bei der Wahl zum Bundespräsidenten schon mal Kandidat der umbenannten SED, könnte sich also auf eine wohlwollende „Pressevielfalt“ stützen. Zweitens wäre sie kein alter weißer Mann. Und drittens könnte sie dann als Staatsoberhaupt (also als die erste „weibliche Person“ in diesem Amt in Deutschland) und als Zeichen des guten Willens aus der Bürgerschaft

    So eine Gedenkeiche bei einem Festakt zuerst symbolisch pflanzen, dieser dann eine symbolische Backpfeife verabreichen und dann symbolisch zum Fuchsschwanz greifen. In etwa ein Meter Höhe. Das Ganze sollte dann auf allen Kanälen im Buntfernsehen laufen, im Wechsel kommentiert von Anja Reschke, Bettina Schausten, Klaus Kleber oder Otto Waalkes. Bitte mit Nahaufnahme betretener oder verstörter Gesichter von Be(i)wohern. Am besten jede Woche am Samstagabend. Quasi als neues „Wort zum Sonntag“ in einfacher Sprache.
    Hach!

    Bei all den Mundschützern und unter gestrenger Kontakt-Beobachtung könnten die Tage irgendwann mal wirklich trist werden, für die „Bewohner“ (früher mal Bürger). Aber wenn das im Fernsehen liefe, dann würde ich auch mal wieder ARD oder ZDF gucken. Und das am besten gleichzeitig. Ich würde dazu dann sogar noch das Radio anschalten.

    «Der Rest ist Schreiben»
    Francois Bondy

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Original: Warum Angela Merkel Bundespräsidentin werden muss

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