Tod eines seitlich Umgeknickten
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Der Pianist und Musikerklärer Stefan Mickisch geriet durch die Corona-Restriktionen in eine tiefe Verzweiflung, äußerte sich angreifbar – und wurde von den Guten und Gerechten des Kulturbetriebs zur Unperson erklärt. Am 17. Februar starb der Künstler mit 58 Jahren
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 44 min Lesezeit
Wer Stefan Mickisch gehört und gesehen hat, vergisst ihn nicht. Mit seiner nachdrücklichen dialektgefärbten Stimme konnte er schöner und unterhaltsamer über Wagner, Beethoven, Liszt, Korngold sprechen als fast jeder andere in Deutschland. Und zwar ausdrücklich nicht nur für Fachleute, sondern auf eine Weise, dass auch Dilettanten ein Licht aufging.
Mehr als 60 CDs spielte Mickisch ein, es gibt auch einige DVDs von ihm. Aber er war eben nicht nur Pianist, sondern vor allem ein Erklärer, dem sein Publikum Satz für Satz folgte, ein Musikerzähler. Zu den Bayreuther Festspielen hielt er Einführungsvorträge, die ein Format für sich bildeten, ein Duett aus Klavier- und Sprachvortrag. Bei Youtube finden sich viele Beispiele für seine Kunst. Um zwei kurze herauszugreifen: In einem Film unterhält er sich mit dem britischen Schauspieler und Autor Stephen Fry am Klavier in Bayreuth über den Tristan-Akkord. In einem anderen schönen Stück erklärt er am Beispiel von Erich Wolfgang Korngold und anderen Komponisten den Zusammenhang zwischen B-Dur und Hoffnung.
Am 17. Februar 2021 starb Mickisch in seinem Heimatort Schwandorf mit 58 Jahren unter bisher ungeklärten Umständen.
Sein Name erschien in den Tagen danach nur selten in den Medien. Dafür umso häufiger im Dezember 2020. Als Erklärer und Vermittler brauchte er Publikum. Die Corona-Restriktionen erlebte er als tiefe Isolierung, die ihn offenbar mit zunehmender Dauer zermürbte. Damals, im Dezember 2020 postete er auf Facebook ein Zitat von Hans Scholl, das er gleich darunter wiederholte, um seinen eigenen Namen darunterzusetzen. In das Kostüm eines Mitglieds der Weißen Rose zu schlüpfen, das 1943 hingerichtet wurde – diese Wendung war sicherlich nicht klug, sie passte auch nicht zu der üblichen Eloquenz von Mickisch.
Allerdings äußern sich Menschen in einer psychischen Notlage nicht immer hochdifferenziert. Auch nicht reflektierte und hochgebildete. Diese Facebook-Veröffentlichung änderte das Leben des Stefan Mickisch grundlegend. Mehrere Journalisten und Kulturbetriebsfunktionäre machten aus der kurzen Szene ein Tribunal.
„Missbrauch von Zitat aus NS-Zeit: Pianist Mickisch in der Kritik“ titelte der Bayerische Rundfunk auf seiner Internetseite, um für sein Publikum herauszuarbeiten, was Mickisch gar nicht wortwörtlich getan hatte:
„Nun sorgte der Pianist für Aufsehen, weil er die Corona-Politik indirekt mit dem Terrorregime der Nazis gleichsetzt.“
In einem zweiten Beitrag meldete der Sender:
„Nach Jana aus Kassel jetzt Stefan aus Bayreuth: Der bekannte Pianist und Wagner-Experte Stefan Mickisch wettert auf seinem Facebook-Kanal schon seit Monaten gegen die Corona-Politik von Bund und Ländern. Zuletzt verglich er sich in einem Post mit dem Nazi-Widerstandskämpfer Hans Scholl. Auf dem Grünen Hügel hat man nun reagiert und den Pianisten zur unerwünschten Person erklärt: Für Mickisch ist die Villa Wahnfried in Zukunft tabu.“
Tabu nämlich, weil der Direktor des Museums Villa Wahnfried Sven Friedrich in Bayreuth umgehend reagierte und ein Verurteilungsschreiben an den Pianisten und Musikerklärer richtete, mit dem er nach eigenen Angaben befreundet war:
„Mein Zweifel wuchs indessen in dem Maße, in dem Sie sich zunehmend obskurantistischer Esoterik zuzuwenden begannen, der Sie umgebende Kreis zunehmend sektiererischen Charakter annahm“, so Friedrich, „und Sie sich schließlich dann auch im Zusammenhang mit Wagners Antisemitismus auch öffentlich zu höchst fragwürdigen, ja grenzwertigen politischen Äußerungen hinreißen ließen, die bereits geeignet waren, an Ihrem Geisteszustand zu zweifeln.
Eigentlich hatten Sie da schon den Rubikon überschritten.
Der unten zitierte Vergleich ist nun nicht einmal mehr geschmacklos, sondern widerwärtig! Indem Sie die Worte Hans Scholls im gegenwärtigen Zusammenhang der Corona-Pandemie zu Ihren eigenen machen, schänden Sie nicht nur das Andenken eines der wenigen Zeitgenossen im 20. Jahrhundert, auf die wir stolz sein können, sondern missbrauchen ihn auch noch als vermeintlichen Zeugen für den geistigen Abschaum der Gegenwart, mit dem Sie sich so gemein machen und in eine Reihe stellen. Und Sie stellen damit unsere Regierung auf eine Stufe mit dem NS-Regime […]
In einer Mischung aus Traurigkeit und Zorn entziehe ich Ihnen hiermit […] das vertrauliche ‚Du’ und erkläre Sie zur persona non grata im Haus Wahnfried!“
Die Zuordnung des angeblichen Freundes zum „geistigen Abschaum“ – da spürt man gleich den Demokraten und Nationalsozialismusbekämpfer par excellence. Kündigung der Freundschaft und Hausverbot teilte Sven Friedrich nicht etwa privat mit, sondern zum allgemeinen Mitlesen ebenfalls auf Facebook. Er bekräftigte seine Distanzierung noch einmal gegenüber dem Nordbayerischen Kurier mit der Feststellung, er, Friedrich, müsse dem „organisierten Wahnsinn“ entgegentreten – so, hätte es sich bei Stefan Mickisch nicht um einen isolierten, psychisch angeschlagenen und vereinsamten Menschen gehandelt, sondern um den Kopf einer mächtigen Organisation.
Auch der Kulturredakteur des Nordbayerischen Kuriers verurteilte die angebliche Gleichsetzung der Bundesrepublik mit dem NS-Regime, die Mickisch gar nicht vorgenommen hatte, wobei der Journalist einen bemerkenswerten Begriff benutzte: „Eine solche Gleichschaltung sei unzulässig und in Friedrichs Augen auch strafbar.“
Der Bayerische Rundfunk regte in einem Beitrag einen weitergehenden Ausschluss des Pianisten an:
„Nach den erneuten Wortmeldungen des selbsterklärten ‘Widerstandskämpfers’ Stefan Mickisch ist auch unklar, wie die Bayreuther Festspiele darauf reagieren.“
Auch Peter Theiler, der Intendant der Dresdner Staatsoper, die mit Mickisch vor Jahren einmal zusammengearbeitet hatte, trug seine Verdammungserklärung bei:
„Die Semperoper distanziert sich ausdrücklich massiv von jeglicher Art solcher Äußerungen und der damit implizierten Haltung.“ Mit Haltung kennt Theiler sich aus.
Die Wiener Zeitung begrüßte die Aburteilung des Pianisten durch die Kulturfunktionäre, forderte aber weitere Distanzierungen im Bekanntenkreis:
„Die schnelle Reaktion von Sven Friedrichs ist begrüßenswert. Befremdlich mutet indessen das brüllende Schweigen ausgerechnet der Facebook-Künstlerfreunde Mickischs an, die sonst eilig mahnende Worten gegen politisches Abdriften spenden.“
Wie in solchen Fällen üblich, veröffentlichten mehrere Medien das Punktekonto Mickischs. Wurde er schon früher, wie es der Bayerische Rundfunk nannte, „auffällig“? Ja, wurde er, wie der BR mitteilte:
„Schon 2014 allerdings wurde Mickisch mit einem kruden Text auf Facebook auffällig. Sein Ziel damals: Richard Wagner vom Vorwurf des Antisemitismus reinzuwaschen. Unter anderem die Verharmlosung des Holocaust wurde dem Pianisten in der Folge vorgeworfen.“
Als Wagner-Spezialist hatte sich Stefan Mickisch auch intensiv mit den Schriften des Komponisten auseinandergesetzt. Er vertrat die Ansicht, dass in Wagners Aufsätzen sehr wohl Antisemitismus eine Rolle spiele, der aber nicht rassistisch, sondern kulturell grundiert gewesen sei, in Wagners Musik dagegen kein Antisemitismus vorkomme, und dass überhaupt Person und Werk zu trennen seien. Dem kulturellen Antisemitismus Wagners würde er, Mickisch, widersprechen.
Seine differenzierte Ansicht lässt sich in dieser Aufzeichnung aus dem Archiv noch einmal nachhören – in einer BR-Sendung übrigens. Natürlich kann jemand den Wagnerschen Antisemitismus auch anders deuten, als Mickisch es tat. Nur traten diejenigen, die im Dezember und dann noch einmal in den Artikeln nach seinem Tod Mickischs Sündenregister damit anreichern, ihm nicht mit Argumenten entgegen. Auch nicht mit dem Hinweis, wer ihm eigentlich vorgeworfen hatte, den Holocaust zu „verharmlosen“ – und vor allem, mit welcher Begründung.
„Verharmlosung des Holocaust“ zählt zu den schwersten öffentlichen Anklagen überhaupt, die wie jede schwere Anklage eigentlich nur mit einer detaillierten Begründung vorgetragen werden dürfte oder gar nicht, auf keinen Fall aber als raunendes Gerücht.
Nach der medialen Anklage und der Abstempelung zur Unperson im Kulturbetrieb musste Mickisch klar gewesen sein, dass er auch nach Corona kaum in sein altes Leben mit und vor Publikum zurückfinden würde.
Am 17. Januar 2021 veröffentlichte er seinen letzten Text auf Facebook:
„Liebe Freunde und Fans,
vielen Dank für Ihre / eure Unterstützung während des schwierigen vergangenen Jahres !
Für das „Wahre, Gute und Schöne“ (Bayerische Verfassung Artikel 131/2 ) konnte ich auch 2020 sehr viel (be)wirken, auf Bühnen vor Hunderten von Zuhörern, in Wien, bei den „Festspielen Gmunden“, in Linz, Dresden, Schwandorf, und natürlich auch über das Internet.
Trotz oder gerade wegen der bekannten Restriktionen seit dem 12. März war es mir möglich, 6 neue Doppel- CDs herauszubringen, im Dreieck Wien – Bayreuth – Schwandorf (www.mickisch.de). Es sind live-Aufnahmen mit Publikum, die Beethoven und Richard Strauss behandeln, und jetzt, aus meiner Sicht, neben den bereits bekannten Wagner- und Korngold – Integralen, diese beiden Komponisten meinerseits nahezu abdecken.
Seit 1991 bis heute konnte ich im Eigenverlag „fafnerphon“ (ununterstützt, aber frei) 140 einzelne DVD- und CD- Scheiben veröffentlichen, die erfreulicherweise mittlerweile auf allen Kontinenten und in etwa 40 Ländern der Welt verbreitet sind.
Während der monatelangen Trennung von meiner Frau, die in Mexiko festsaß, hielt ich mich durch diese Arbeit aufrecht, und fand auch Zeit, endlich Schopenhauers ‚Die Welt als Wille und Vorstellung’ genauestens zu studieren. Mit kleinen Einwendungen bzw. Fragen auf den letzten 35 Seiten kann ich diesem Ausnahmephilosophen voll zustimmen…. Die Floskel ‚Allen kann man es nicht recht machen’ darf ich auch für mich, und meine mehr als 40-jährige Arbeit im Musik- und auf dem Kultursektor in Anspruch nehmen, inklusive des gesprochenen Wortes.
Für Künstler ist es besonders wichtig, Individualismus, Nonkonformität, Unangepasstheit, Ehrlichkeit und Authentizität in einer meiner Ansicht nach viel zu angepassten Welt zu erhalten.
Deswegen sind für mich Aufweichungen der deutschen Grundgesetz-Artikel 1/1, 2/2, 5/1, 5/2, 5/3, 8/1, 11/1, 13/1, 19/2, 33/3, und 104/1 weder sinnvoll noch berechtigt. Von daher kam im letzten Jahr meine auch veröffentlichte Besorgtheit, die wohl den ‚üblichen Rahmen’ sprengte…
Hoffentlich erlauben die Umstände die jeweiligen 1 zu 1 – Darbietungen, denn ohne aktives Publikum – wie derzeit nötig – zu agieren ist fraglos unbefriedigend.
Als besonders erfreulich und ehrenvoll empfinde ich die im Dezember erfolgte Einladung der „Sibelius Akademie Helsinki“, an dieser traditionsreichen Universität (1600 Musikstudenten), in Verbindung mit der Finnischen Nationaloper, Wagner in seiner Gesamtheit, musikalisch, textlich, und philosophisch aufzubauen. Man sucht dort nach einem umfassenden Wagnerexperten. Matti Salminen, Olli Mustonen und Esa-Pekka Salonen sind die hoch geschätzten Kollegen vor Ort, und meine Arbeit soll schon Ende April beginnen.
Somit darf ich Ihnen und euch Allen ein von Hoffnung geprägtes, Angst – freies, und nach wie vor kulturelles Erbe hoch haltendes Jahr wünschen !
Und verbleibe mit den allerbesten Wünschen
Ihr / Euer
Stefan Mickisch“
Nach seinem plötzlichen Tod erschienen nur wenige Nachrufe. Der Text auf der Internetseite des BR besteht aus einigen dürren biografischen Zeilen, und zu fast der Hälfte noch einmal aus dem Sündenregister. Auch die durch kein Argument begründete „Verharmlosung des Holocaust“ ruft ihm der Sender noch einmal ins Grab nach.
Immerhin gibt es Kollegen aus dem Kulturbetrieb, die diesen Umgang mit einem Künstler kommentierten:
Übrigens gibt es durchaus Fälle, in denen sich jemand öffentlich mit der Weißen Rose identifiziert, den Holocaust banalisiert, aber längst nicht auch nur entfernt ähnliche Reaktionen damit hervorruft wie Stefan Mickisch. Roger Hallam etwa, Gründer der Klimasekte „Extinction Rebellion“. Seine gefühlte Ähnlichkeit mit der Weißen Rose und den Vergleich des Klimawandels mit dem Holocaust verkündete er auch nicht einem eher kleinen Publikum auf Facebook, sondern einem eher großen im Spiegel:
Das schadete ihm und seinen Bewunderern in Deutschland ein wenig, aber nicht sehr. Eine Anhängerin von Extinction Rebellion, die Multiaktivistin Cornelia Rackete, nahm vor wenigen Tagen Sophie Scholl für die Antifa und damit indirekt für sich in Anspruch.
Abschaum-Kommentare, Hausverbote und Verurteilungserklärungen blieben bisher aus. Auch Heiko Maas, der sich bei einem ähnlichen, allerdings sehr unprominenten Fall in eine seiner intellektuellen Statur angemessene Bresche warf, verzichtete bei Rackete auf einen Kommentar. Kehren wir noch einmal zu Stefan Mickisch zurück. Vor langer Zeit sang der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch:
„Ich sing für die Verrückten, die seitlich Umgeknickten
Die eines Tags nach vorne fallen und unbemerkt von allen
An ihrem Tisch in Küchen sitzen und keiner Weltanschauung nützen
Die tagelang durch Städte streifen und die Geschichte nicht begreifen.“
Lange gab es überall im Kulturbetrieb, grade auf dessen groß bemessenen linken Seite, hier und da so etwas wie eine Grundsolidarität mit seitlich Umgeknickten. Sie existiert nicht mehr. Auch Figuren wie Hüsch gehören inzwischen einem vergangenen Zeitalter an.
Stefan Mickisch war ein Künstler, den Corona seitlich umknickte. Darauf folgte eine Verurteilung durch die Guten und Gerechten, die für ihn den sozialen Tod bedeutete.
Korngold hätte eine Oper aus diesem Stoff schreiben können.
Für die Kulturfunktionäre, die ihm das Urteil verkündeten, gilt der letzte Halbsatz in Franz Kafkas „Prozess“.
Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie unbedingt die Telefonseelsorge. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 bekommen Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Hilfe bei den nächsten Schritten anbieten können. Hilfsangebote gibt es außerdem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Im Netz gibt es – beispielsweise bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe – auch ein Forum, in dem sich Betroffene austauschen können.
Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.
40 Kommentare
Original: Tod eines seitlich Umgeknickten
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Paul Siemons
23. Februar, 2021Wenn man Mickisch etwas vorhalten konnte/könnte, dann, dass ihm nicht klar war, was auf ihn zukommt. Bezug auf die Hitlerzeit dürfen nämlich nur die ungestraft nehmen, die JEDEN, der heute unbequem ist – sei es in Sachen Migration, sei es in Sachen Corona, sei es auf Merkels Wirken ganz generell bezogen – wie selbstverständlich und ungestraft «Nazi» nennen. Eine primitivere Verharmlosung des Nationalsozialismus und damit des Holocaust kann es nicht geben. Aber da es von oben gedeckt wird, ist das Nazi-Nennen völlig gefahrlos und gewollt.
pantau
23. Februar, 2021Bravo! Souverän und aufs Wesentliche gebracht.
Jörg Karkosch
24. Februar, 2021ja, so ist das leider. Die geistige, moralische … usw. Auto-Erhabenheit heutigen Schranzentums ist filmreif.
caruso
23. Februar, 2021Weiß man in D überhaupt, was Freundschaft ist? Was Menschlichkeit ist? Was Menschsein überhaupt bedeuten sollte? Ich glaube es nicht. Denn wenn ein Mensch in einer Ausnahmesituation etwas vermeintlich oder tatsächlich Unrichtiges sagt, dann fallen alle über ihn her wie Hyänen und zerfleischen ihn. Ich kenne etliche hoch anständige Deutsche, die nicht so sind. Aber es scheint mir, daß der weit überwiegende Teil der Deutschen sozusagen «Massenware» ist, ohne eigene Gedanken, ohne eigene Gefühle. Gott bewahre einen davor, ein Individuum zu sein, das wäre viel zu gefährlich, sicherer ist in der Masse. Dort sieht mich keiner. (Und deswegen habe ich keine Verantwortung). Ich muß sagen, obwohl ich viel lieber was anderes sagen würde, daß mir die Deutschen, die große Masse, immer unsympathischer werden. Und bin immer froher, weil ich nicht dort leben muß. Ich würde es nicht aushalten. Schade, sehr schade, wenn ich an die nicht wenigen großen Deutsche denke.
lg
caruso
Exilant
23. Februar, 2021Ich stimme dem voll zu und lebe schon seit Jahren nicht mehr in D, sondern am anderen Ende der Welt in sicherer Distanz.
Ueberheblichkeit und Selbstgerechtigkeit ad nauseam sind die Markenzeichen dieses Landes geworden.
Stefan Mikisch hatte sich unbequem geaeussert, das musste geahndet werden, der BR mit seiner widerlichen Berichterstattung ganz vorne mit dabei.
Es wurde wie immer korrekt verfahren, nichwa?
Albert Schultheis
23. Februar, 2021Lieber Caruso,
seit geraumer Zeit fühle ich mich gleichermaßen unter Deutschen nicht mehr wohl. Es war im Jahr 2015, als ich Tag für Tag die Bilder sah der jungen Männer, die zu Hundertausenden in unser Land strömten – ohne jede Kontrolle, ohne dass auch nur ein Bürger gefragt wurde, ob er damit einverstanden wäre. Mir war von Anfang an klar, wir schaffen das nicht, das ist nicht zu schaffen und wir Deutschen sind die allerletzten, die das überhaupt schaffen könnten. Denn ich kenne die Mentalität der Linken und Grünen, meine früheren Kommilitonen der 70er Jahre, diese heimtückischen, hämischen Kommunisten, Stalinisten, Maoisten, diese feigen, sadistischen Opportunisten, die längst den Marsch durch die Institutionen erfolgreich abgeschlossen und heute das Sagen haben. In deren Hände will man nicht fallen. Als ich damals vor langjährigen Freunden mir erlaubte, Kritik an der Alleinherrschaft Merkels zu üben, wurde ich abgemahnt, ich könnte mich der Nazi-Mentalität gefährlich annähern! Man hielt mir vor, auch ich hätte die Völker Afrikas mit ausgebeutet und ähnlichen Schwachsinn! Ähnliches bekam ich aus meiner Familie zu hören. Meine Kinder, die ich bewusst auf Gesamtschulen geschickt hatte, baten mich um Zurückhaltung, weil sie befürchteten, ihre Freunde könnten blöd reagieren und sie in Sippenverdacht nehmen wegen ihres «rechten» Vaters. Damals entschlossen sich meine Frau und ich, dass wir Deutschland verlassen. Wir wollten in diesem Klima der Denunziation und der Diffamierung, des buckelnden Untertanengeistes nicht mehr leben – nicht trotz unserer Kinder und Enkel, sondern gerade wegen ihnen! Wir hängen unendlich an unserer Heimat, es schmerzt uns zutiefst, heute von Kindern und Enkel entfernt zu sein, zumal während Corona. Aber seit vier Jahren überschlagen sich die Dinge, unsere schlimmsten Befürchtungen sind längst eingetreten, aber eben nur noch absurder, noch drastischer und viel schneller. Daher haben wir unseren Schritt ins «Exil» nie bereut. Wir wollen unseren Kindern vorleben, dass man auch im Alter noch die noch so tief verhakten Anker lichten kann, um sich freizuschwimmen aus einer engen Welt, die sich zunehmend wirr, düster, dystopischer und beängstigender gebärdet. Möge ein gütiger Gott Deutschland vor den Deutschen erretten!
Albert Schultheis
26. Februar, 2021Die Deutschen nennen ihr Land großspurig, das der Dichter und Denker. Aber waren es nicht immer diese, im Nachhinein so genannten «Dichter und Denker», die im Augenblick des Dichterns, Denkens und natürlich des Komponierens in aller Regel alleine waren, zurückgezogen, ja sogar der Welt (beinahe) abhanden gekommen? Es waren immer einsame Wanderer, die sich weit, sehr weit und oft zu weit nach draußen gewagt hatten, um dort Dinge zu finden, die sie bannten, noch nie vorher gesehene Dinge, gedachte Gedanken, gehörte Stimmen und Klänge. Und wenn sie es vermochten, aus dieser einsamen Wanderung jemals zurückzukehren, brachten sie ihre Schätze mit, damit die anderen sie betrachten mögen. Und häufig waren die dann zunächst erschrocken, ja, entsetzt über die Findlinge, als wären es Fischfossilien aus den höchsten Erhebungen der Alpen. Aber mit der Zeit änderte sich bei manchen Rezipienten die Wahrnehmung und sie erkannten das Einzigartige, das Unerhörte der bizarren Mitbringsel. Diese Wanderer sind seltsame Vögel, sie sind es gewohnt sich auch zu verlaufen und trotzdem ihren Weg wieder zu finden. Wie arm wären wir Sesselpupser, wenn wir sie nicht hätten, die schrägen Wandervögel – samt ihrer merkwürdigen Funde, Mitbrinsel an Gedanken, Stimmen und Tönen! Deutschland war immer schon eigentlich das Land der Sesselpupser – das Land als das der Dichter und Denker immer bloß Desiderat!
Andreas Hofer
23. Februar, 2021Salut Caruso!
Tja, ich/wir müssen hier aushalten. Einer muss ja den Job machen, Deutscher zu sein.
Aber ganz ehrlich: So “deutsch”, wie dieses neue Deutschland ist, also so deutsch kannte ich es bisher nur aus Geschichtsbüchern – und vom Zuschauen der DDR.
Hier ist etwas aufgeweckt worden, was mich verzweifeln läßt. Und das ist bei aller Beteuerung von Humanität usw. NICHT links. Man kann ein Land bzw. die Steuerzahler und Rentner nicht komplett ausplündern für den Rest der Welt. Und der Versuch die Nation Deutschland zu überwinden: Was ist denn das anderes als der erneute deutsche Sonderweg? Schon wieder die verspätete Nation?
Die Rohheit, mit der Herr Mickisch abgefertigt worden ist: Beamtenbrutalismus.
Zum ersten Mal in meinem Leben freue ich mich, wenn die “Mannschaft” beim Fußball verliert.
Das mag lächerlich sein. Aber mich erfüllt dieses Deutschland zunehmend mit Ekel.
Was aber das Schlimmste dabei ist: Bei vielen meiner Landleute musste man nicht tief bohren. Sie musste man nicht umerziehen. “Es” war schon da!
Ede Wolf
24. Februar, 2021Wie kann es NICHT «links» sein, wenn die Protagonisten von sich selbst behaupten, genau diese Position zu haben?
Ist das schon wieder nicht der «echte» Sozialismus? Links ist nicht, was Linke tun, sondern immer nur das nächste kommende Himmelreich? Wenn nur Lenin davon wüsste?
Ich frage bloß
25. Februar, 2021@Ede Wolf: Sehr gute Frage! Ich meine, sich «Links» nennen oder dünken heisst noch lange nicht, tatsächlich links zu sein. So wie heute auch in anderen Themen («Gender», «Flüchtlinge», «Antisemitismus»..) erfolgt eine Umdeutung der ursprünglichen Inhalte von Begriffen, bis aus politischem Interesse heraus das Gegenteil der früheren bekannten Ziele erreichbar scheint. Beispiel: Kann jemand «Links» sein, den es in der Corona-Zeit keinen Deut schert, ob bis dahin in der Schule mit einem warmen Mittagessen versorgte Kinder dieses seit der «Schulsperre» nicht mehr erhalten? Dem es statt desssen viel wichtiger ist, Fragende zu oder Kritiker von Corona-Maßnahmen unterschiedslos und pauschal zu beschimpfen und als «Nazi» einzuordnen und jede sachliche Diskussion über wirklich gesellschaftlich wichtige Themen radikal zu unterbinden?
ToNo
23. Februar, 2021Wie abscheulich solche opportunistischen Charaktere wie Friedrich auch auf der zwischenmenschlichen Ebene agieren und nicht einmal mehr bei Freundschaften zwischen Privatheit und Öffentlichkeit unterscheiden. Traurig, erschreckend, frustrierend, empörend! Unser System bringt aber eben genau diesen Typus in herausgehobenen Positionen hervor. Aktuelles Beispiel: ex-Bundestagsabgeordneter Harbarth, der Präsident des Bundesverfassungsgerichts (wenn das nur mal in Polen oder Ungarn vorkäme….), und sein Vorwurf, dass die Benutzung des Begriffs der Corona-Diktatur den Nationalsozialismus relativieren würde. Was für eine bodenlose Frechheit und Dummheit! Als ob es Diktaturen nur als Extrem gäbe und vor allem nur die derzeit Herrschenden darüber entscheiden dürften, was als Diktatur zu gelten hat. Unsere Herrschaftsclique würde dann außerdem ständig den Nationalsozialismus relativieren, weil sie immer wieder auch politisch ehrenhafte Alternativen als Diktaturen brandmarken.
Ich fürchte, dass keiner derjenigen, die auf Mickisch eingestochen haben, jetzt irgendeine Reue spürt oder nachdenklich geworden ist….
Fasolt
23. Februar, 2021Ich bin erschüttert und traurig. Ein feiner Mensch wurde in den Tod gehetzt. Wieder einmal schäme ich mich, Deutscher zu sein.
Libkon
23. Februar, 2021Ich habe in über 70 Jahren immer das Gefühl gehabt, dass ich die deutsche Mentalität nicht verstehe, obwohl ich hier geboren bin und hier lebe. Aber das Alter – und auch dieser todtraurige Bericht hat mir (längst) die Antwort gegeben. Bei (allzu) vielen Landsleuten musste ich bemerken/spüren, dass sie einen Mangel an Sympathie UND Empathie haben, wenn es um (echte/tiefe) Gefühle geht. Nur so läßt sich für mich erklären, wie man jemanden wie Herrn Mickisch einfach so die Freundschaft (das DU) öffentlich kündigt, ohne sich die Reaktion des Betroffenen (auch nur ansatzweise?) vorzustellen. Ein Land voller verletzender UND verletzter, trauriger Menschen. Helfen kann man nur im Einzelfall. Der 1. und 2. Weltkrieg war bitter, nun kommt auf Dauer Corona (als Vorwand für Schlimmeres?). Das bricht so manch Sensiblen das seelisch so wichtige Rückgrat. Verlust von Kontakten und die so wichtigen, aber fehlenden liebevollen Worte UND Taten tun ein Übriges. Wen kümmerts…?
Albert Dambeck
23. Februar, 2021Feiner, subtiler Text. Dankesehr. Ich werde mich mit Stefan Mickisch beschäftigen, Sie sehen also, dass so ein Artikel etwas bewirken kann. Evtl. viel mehr, als marktschreierisches, selbstgerechtes Getue, was sowieso an mir vorbeigeht. Die Reaktionen im BR und diejenige von Sven Friedrich habe ich nicht mitbekommen.
Gero Micheler
23. Februar, 2021Jemanden für vogelfrei zu erklären, wegen des vielleicht unglücklich bemühten Zitates «Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique regieren zu lassen», das fasst für mich in seiner traurigen, existenzvernichtenden Grausamkeit geradezu perfekt den hässlichen, kleinbürgerlichen, feigen und opportunistischen Deutschen zusammen, den ich dieser Tage immer mehr aus seinen warmen Löchern hervorkriechen sehe.
Als ein Westdeutscher war für mich das Diffamierende lange ein Ding der Vergangenheit, oder eines der DDR. Und als nur halber Deutscher war mir mein, und doch nicht mein, Volk leider schon immer suspekt. Zu Recht, wie ich seit mindestens fünf Jahren fast täglich denke. Mir graut davor, denn die Zukunft zeichnet sich so kalt und klar ab wie seit langem nicht. Und nein, ich übertreibe, glaube ich, nicht.
Dr. Gottfried Köppl
23. Februar, 2021Danke, dass Sie sich an die Seite der Leisen, der Sensiblen, der manchmal Ungeschickten und Linkischen stellen, auf die sich die Bluthunde stürzen, weil sie den Duft geistiger Unabhängigkeit, der von ihnen ausgeht, nicht ertragen. Der Spalt ist zwischen diesen, den wahren Künstlern, und den Wir-sind-mehr-Lautsprechern, den mit Verdienstkreuzen Behängten, weil sie immer auf der richtigen Seite stehen, den Kulturfunktiomären und Möchtegernkünstlern.
SJ
24. Februar, 2021Da laut BR offenbar eine kundige, kulturell einordnende Beschäftigung mit Richard Wagners Antisemitismus bereits in den Bereich der Holocaust-Leugnung fällt, frage ich mich unwillkürlich, ob der BR nicht durch Ausstrahlung von Wagners Musik oder auch nur – kontaktschuldig – durch Ausstrahlung von Musik unter Mitwirkung von Musikern, die zuvor auch Wagner spielten, in den Kreis der Holocaut-Leugner eingetreten ist. In diesem Falle wäre meiner Meinung nach eine sofortige Aussetzung aller Rundfunkbeiträge unvermeidlich.
Der Fall des Museumsdirektörleins wiederum ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie einer, der glaubt, jemanden zur unerwünschten Person erklären zu können, sich selbst lebenslang aus dem Kreis aller Denkenden und Fühlenden ausstößt.
Was für eine widerwärtige Bagage.
Johanna
24. Februar, 2021Stefan Mickisch hat in einer Lebenskrise einen Fehler gemacht. Und dafür gibt es kein Verständnis, keine Vergebung? Sondern den mittelalterlichen Pranger und die Vernichtung der Existenz? Schande über die, die daran mitgewirkt haben.
Andreas Rochow
24. Februar, 2021Man darf bezweifeln, dass Stefan Mickisch einen «Fehler» gemacht hat. Dass er das Hochrisiko eingegangen ist, in einem linksverhetzten Gesinnungsklima deutlich zu bekunden, dass er auf den karrierefördernden Opportunismus und auf Speichelleckerei verzichtet, ergibt sich logisch aus seiner Haltung zu den Idealen einer Künstlerpersönlichkeit. Mickisch war immer an der Pflege des kulturellen Gedächtnisses und des offenen, auch kontroversen, Diskurses gelegen. In die Rolle des stummen oder jubel-konformistischen Hofkünstlers konnte und wollte er nicht schlüpfen. Linke Propagandaaktivisten, die ihm zuletzt mit ihrer Hetze zugesetzt und ihn nachhaltig beschädigt haben, werden keine Ruhe geben, ehe im kulturellen und historischen Gedächtnis nur noch Leichenberge verbleiben. – Ruhe in Frieden.
Jochen Thurm
24. Februar, 2021@Johanna,
ich sehe da keinen Fehler der Vergebung fordert. Ich sehe nur die Naivität eines im Wortsinn guten Menschen, dem offenbar nicht klar war, dass man mit den Wölfen heulen muss, wenn man im Deutschland von 2020 psychisch und wirtschaftlich überleben will. Erst recht in der auf dumm-links gedrehten Kulturindustrie.
Das Hans Scholl Zitat finde ich total passend auf unsere politische Situation. Wir sind auf dem Weg zum neuen, Großkonzern gestützten International Sozialismus, Arm in Arm mit den chinesischen National Sozialisten, deren Modellgesellschaft auch bei uns immer mehr Anhänger findet, bis in die CSU hinein.
Ich bin mir sicher, Hans Scholls Abneigung und Warnung galt jeder Art von Diktatur, nicht nur der zeitgenössischen national sozialistischen in der er leben musste.
Dann darf wohl jetzt niemand mehr «unpassende» Zitate von Sokrates, Diogenes bis Voltaire und Diderot usw. außerhalb ihrer Zeitgenossenschaft in Anspruch nehmen.
Johanna
25. Februar, 2021Sehr geehrter Herr Thurm, sehr geehrter Herr Rochow,
ich stimme Ihnen zu. Als «Fehler» muss man Mickischs Äußerung nicht ansehen. Ich hatte diese Perspektive gewählt, weil dadurch deutlich wird oder werden könnte, was für ein Wahnsinn hier geschieht. Wegen einer umstrittenen Äußerung, einer persönlichen Meinung, nicht einer Tat – Mickisch hat niemandem geschadet, niemanden verletzt -, wird ein Mensch vernichtet.
Rainer Moeller
24. Februar, 2021Jetzt muss ich allerdings mal fragen: Hat der Direktor des Museums Haus Wahnfried ein Hausrecht in dem Sinn, dass er auch mitbestimmt, wer z.B. an den Festspielen mitwirken/teilnehmen darf? Oder an anderen Versanstaltungen in den Räumlichkeiten?
Der Druck der CSU-Regierung als Geldgeber ist sicherlich sehr groß, gerade jetzt in der Söder-Ära. Vielleicht finden sich auch mal Kulturfunktionäre, die offen über diesen Druck reden möchten?
Hans Krüger
24. Februar, 2021Und wieder ist einer zermalmt worden von den Öffentlich-Rechtlichen und den Handlangern in den Mainstream Medien, den Gutmenschen im Kulturbetrieb.
Es stimmt mich unendlich traurig wenn Menschen derart fertig gemacht werden in den sozialen Medien für ihre Kommentare und Hilferufe.
Jörg Karkosch
24. Februar, 2021sehr armselige Schranzen / Wanzen stürzen sich wie Aas-Geier auf die Reste eines überragenden Lebens – wie von der Sonnen-Despotöse / Gefolgschaft befohlen.
Thomas
24. Februar, 2021Da gehören immer zwei dazu.
(Stefan Mikisch, zu Gast im Alpha-Forum, 24. Juni 2013)
https://www.youtube.com/watch?v=1h3h_Co9cJ8
Mikisch hielt nichts von einer Diskussion, die von Unwissenheit getragen wird (ab 13:40);
er sah sich als Wissenschaftler und trat dafür ein, alle Argumente zu bedenken und alle Fragen zu beantworten – und zwar objektiv und emotionsfrei; daß er der Auffassung war, dass im Werk Richard Wagners kein Antisemitismus ist, konnte er nüchtern und logisch begründen – und daß nach seiner Auffassung jene Leute, die das behaupten, „ziemlich doof“ sind, ebenfalls (ab 14:50).
Für den selbstgerechten, in seinem geistig inzestösem Irrsinn bigotten Kulturbetrieb waren die Grundsätze eines Stefan Mikisch ein Affront:
„Wenn ich Wagner nícht mag, sollte ich ihn nicht inszenieren“ (ab 33.20).
Sein Gesellschaftsmodell bestand aus dem Schönen (der Kunst), dem Wahren (der Wissenschaft) und dem Guten (der Ethik). Das wäre das Dreieck gewesen, in dem er sich gerne bewegt (ab 25:00).
Nun ist er gestorben. Seine „Götterdämmerung 1:1 auf dem Klavier“ wird er nun nicht geben. Ein weiterer Verfechter des freien Wortes in Deutschland ist nun nicht mehr da. Das ist unendlich traurig.
Seit die Ergebnisse der Wissenschaft ddr-demokratisch beschlossen (und verteidigt) werden, ist es mit dem „Wahren“ bis auf weiteres vorbei. Im Dezember 2020 wurde Mikisch wegen „Verbreitung von Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie“ vom Haus Wahnfried in Bayreuth zur unerwünschten Person erklärt und erhielt Hausverbot.
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/stefan-mickisch-corona-bayreuth-hausverbot-100.html
Für einen Wagnerfreund ist das ein Todesurteil. Mikisch starb an gebrochenem Herzen. Hätten gewisse Leute eines, dann hätten sie ihn auf dem Gewissen.
Stefan Mikisch war ein guter Mann.
Peter Thomas
24. Februar, 2021…»sondern missbrauchen ihn auch noch als vermeintlichen Zeugen für den geistigen Abschaum der Gegenwart, mit dem Sie sich so gemein machen und in eine Reihe stellen», beschied der Direktor den vormaligen «Freund». Der ist jetzt tot. Bei der Hatz gestorben. Muß man mit rechnen, wenn man das Grundrecht auf Meinungsfreiheit glaubt in Anspruch nehmen zu dürfen. Rolf Peter Sieferle ist vorausgegangen, andere werden folgen. Grundrechte habens in sich. Wer die DDR verlassen wollte, wurde von hinten erschossen. Die SED ist heute wieder an der Macht, nennt sich aber CDUsw. Die Diktatur ist fast fertig, und wer dagegen ist, muß die Folgen tragen. Wer Andersdenkende als «geistigen Abschaum» betrachtet, hat das Urteil über sich schon gesprochen.
Ein Wort aber noch an Caruso und Exilant: Ihre Worte machen mich zornig und bitter. Verfallen Sie nicht selbst ins Sprechmuster der Unmenschen: «Der Deutsche sei so und so, aber im Zweifel ganz furchtbar…» Und wie ist der Chinese? Der Koreaner? Speziell der Nordkoreaner? «Der Deutsche ist…» bedeutet immer Propaganda: LTI. (Lassen Sie doch probehalber den Satz beginnen mit «der Jude ist…» ) Selbstverneinung ist ein furchtbares Gift. Die Induktion von Selbstverneinung bei anderen ist ein Verbrechen.
paul brandt
25. Februar, 2021Caruso und Exilant faellen kein Urteil ueber » Den Deutschen «, sie sagen nur, ueber
Deutschland breite sich wieder einmal ein totalitaerer Geist aus, von Buetteln und
Blockwarten vollzogen. Caruso und Exilant verteidigen Stefan, den Deutschen , der
antrat,das Schoene,Wahre und Gute zu bewahren.
Jahzehnte habe in anderen Laendern Spache,Literatur und Philosophie der Deutschen
gelehrt. Heute sage ich: wer nach Deutschland geht und nicht als Nazi beschimpft wird,
ist ein Lump. Bitter liegt mirs auf der Zunge.
Albert Schultheis
1. März, 2021Lieber Herr Thomas,
“Der Deutsche sei so und so, aber im Zweifel ganz furchtbar…” – Ja, schon furchtbar! Aber nicht nur er! Wir hatten nicht umsonst den ersten Weltkrieg, mit dem Rest Europas gegen uns, die zum großen Teil diesen Krieg so wollten, wie er geschah, dann den furchtbaren nationalen Sozialismus als Reaktion darauf und mit ihm den zweiten Weltkrieg, mit dem Rest der Welt gegen uns – der doch nur die logische Fortsetzung des ersten war, nicht umsonst die furchtbare DDR mit ihrem falschen internationalen Sozialismus, die zugegeben auch von Siegern aufgezwungen war, und heute nicht umsonst die 2. Auflage der DDR! Und was ist die derzeitige EU anderes als eine Fortschreibung des Versailler Vertrages auf der Basis einer Sieger-Geschichtsschreibung über Schuld und Sühne? Auf diesem langen Weg habe ich mehrere Familienmitglieder verloren, gefallen oder vermisst, hingerichtet, mehrfach verwundet und immer wieder zurück an die russische Front, geschändet und vertrieben, … Es ist genug der deutschen Scheiße! Genug der europäischen Scheiße gegen die Deutschen! Die nächste ist bereits in Vorbereitung. Nein es sind nicht nur die Deutschen, die so sind. Es sind auch unsere ziemlich besten Nachbarn, die unser Volk in der verfluchten Mitte immer versucht haben zu fleddern und zu plündern wie Geier das Aas! So sehr ich meine Heimat liebe, ihre liebreizende Kultur, ihre harte Kunst und klare Sprache, so sehr will ich meine Kinder und Enkel zu Anywheres machen, damit sie dem Fluch der Deutschen entkommen. Es ist genug gestorben, gehungert und gelitten!
Thomas Martin
25. Februar, 2021Stefan Mickisch war ein besonderer Mensch und Charakter, ein feiner Geist mit gutem Gespür für die Bedrohung unserer Gesellschaft durch politischen Totalitarismus, der auch vielen anderen Sensiblen und Achtsamen die Luft zum Atmen und den Boden unter den Füßen raubt.
Dagegen aufzubegehren, sollte für jeden aufrechten Menschen eine Selbstverständlichkeit sein; Widerstand zu leisten gegen Jene, die versuchen, uns zurück in den Gleichschritt und in die geistige Uniform zu pressen, Widerstand gegen Jene, die nun von uns allen verlangen, auch noch gut sichtbar vor dem Gesslerhut zu salutieren.
Mickisch hat sich für nichts, für absolut gar nichts, zu entschuldigen.
Er stemmte sich intuitiv gegen den totalitär agierenden Mob, der sich gern als „gut“ und „solidarisch“ bezeichnet, vielleicht spürte er, zu welch niederem Handeln „Solidarische“ fähig sein könnten und fühlte in diesem Moment zu recht auch mit Hans Scholl.
Brachiale Aggression und Gewaltbereitschaft durch den Direktor des Museums Villa Wahnfried, Sven Friedrich, sowie den Bayerischen Rundfunk, machten Stefan Mickisch zuletzt zum Ausgestoßenen ohne das Recht auf Gehör seines lauten und verzweifelten Hilferufes.
Aber Friedrich, ein „Freund“, der einen anderen öffentlich hinrichtet, steht nicht für Deutschland; steht nicht für „die Deutschen“. Er steht in seiner ganzen Erbärmlichkeit noch bis zu seinem eigenen Ende einzig und allein für Friedrich.
Auf großen und kleinen Demonstrationen gegen unverhältnismäßige staatliche Coronamaßnahmen und weitere Machtkonzentration traf ich so viele fröhliche, eigenständige, selbstbestimmte, authentische und aufrechte Landsleute, so dass ich keinen Zweifel an Deutschland hege und an seinen Menschen. Auch, wenn es viele gibt, die uns verleumden.
Wir dürfen und wir werden uns weder von machtbesessenen Politikern, noch von skrupellosen Opportunisten unsere Zukunft nehmen lassen.
Stefan Mickisch wird uns dabei stets begleiten.
paul brandt
25. Februar, 2021In seiner Antrittsvorlesung am College der France, jenem Hochsitz franzoesischer
Philosophie, erklaerte Michel Foucault,es gaebe keinen Unterschied zwischen
Vernunft und Wahnsinn. Trotz des Unsinns solcher Rede eroberte Foucault die akademische und politische Welt. Da es Wahrheit nicht, weder das Gute, noch das Schoene gibt, ist alles gleich, weder gut schlecht, wahr nicht noch gut, schoen nimmer. Multikulturalismus, Relatvismus, oder, wie Nietzsche sagte, Nihilsmus herrsche. Der schreitet heuer als TOLERANZ daher, jener Nichtigkeit zwischen Willkuer und Diktatur.
Das Schoene, das Wahre, das Gute,- Stefan, Du hast es gewusst.
Jochen Schmidt
25. Februar, 2021Stefan Mickisch ist somit ein weiteres Opfer der «cancel culture» in Deutschland.
Soweit ich es verstehe, beruht die cancel culture im Kulturbereich, im Journalismus, im akademischen Bereich und in der Politik auf zwei Faktoren:
a) der prekären Situation der meisten dieser Leute,
b) der Mob-Mentalität der meisten dieser Leute.
Zu a) Die meisten dieser Leute bieten Dienstleistungen und Produkte an, die kein Mensch benötigt. Niemand benötigt einen weiteren Kulturschaffenden, niemand benötigt einen weiteren Journalisten, Politiker oder Doktoranden, Habilitanden, Professor, niemand benötigt einen weiteren Presse-Artikel, ein weiteres Kulturprodukt, ein weiteres Forschungsprojekt usw. Diese Leute sind so nutzlos.
Dies schlägt sich in der finanziellen Situation der beteiligten Leute nieder: meist nur befristete Verträge, häufig schlecht bezahlt. Gewiss, Professoren sind Beamte, aber auch die waren vorher jahrelang Doktoranden, Habilitanden, Assistenten, oder Taxifahrer und haben die prekäre Lage verinnerlicht.
Eine prekäre finanzielle Lage macht erfinderisch: Wie könnte man die eigene Situation absichern, wie könnte man eine Verlängerung des Vertrages, vielleicht sogar eine Festanstellung begünstigen und fördern? Z.B. indem man sich als politisch besonders korrekt hervortut. Z.B. indem man sich durch vorauseilenden Gehorsam etwaigen Entscheidungsträgern besonders empfiehlt.
Zu b) Hinzu kommt eine gewisse Mob-Mentalität dieser Leute, die wohl vielen Menschen eigen ist, vielleicht sogar allen. Sobald ein potentielles Opfer aus der Deckung kommt, wird es ausfindig gemacht und die Fährte wird aufgenommen – die Hatz beginnt.
Vielleicht kommt noch ein drittes Motiv hinzu: Selbstschutz. Solange man andere Leute attackiert wegen vermeintlicher politischer Verfehlungen, kann man sich in der Sicherheit wiegen (wähnen?), nicht selbst das Opfer eines solchen Angriffs zu werden. Vielleicht spielt auch ein solches Motiv noch eine Rolle.
Sehr traurig das alles. Wir werden noch viele Stefan Mickischs zu beklagen haben.
SJ
27. Februar, 2021Sie schreiben: «Niemand benötigt einen weiteren Kulturschaffenden, niemand benötigt einen weiteren Journalisten, Politiker oder Doktoranden, Habilitanden, Professor, niemand benötigt einen weiteren Presse-Artikel, ein weiteres Kulturprodukt, ein weiteres Forschungsprojekt usw. Diese Leute sind so nutzlos.»
Gestatten Sie mir, diese Einstellung aus Anlass eines Nachrufs auf einen sensiblen und offenbar hochbegabten Künstler befremdlich zu finden.
Publico
27. Februar, 2021Die Redaktion schließt sich dem an. Die Zuschrift, auf die Bezug genommen wird, wäre besser nicht erschienen.
Albert Schultheis
27. Februar, 2021Langsam, langsam, Publico! Der Herr Schmidt legt da meines Erachtens zu Recht den Finger in eine offene Wunde. Denn was soll ein weiteres Kabarett, das immer nur die betagten Schenkelklopfer der Ewigguten bedient, ein Theater, das die Gesellschaftsveränderung und Entmündigung linker Ideologen betreibt, was ein «Wissenschaftler», der die Daten zum politischen Narrativ liefert, was ein weiterer Heribert Prantl oder Margarete Stokowski? Das ist Umweltverschmutzung der Merkelischen Unart. Es sind doch gerade die Wenigen, die dieser Unart die Stirn bieten, bzw. die noch einen originären, eigenen Standpunkt haben: Sie, Herr Wendt, der Maaßen, der Mickisch, der Tichy, Reitschuster, und die wenigen anderen. Aber sie sind es, auf die alles ankommt! Selbst wenn sie heute die Herrschenden höchstens zu noch perfideren und restriktiveren Maßnahmen anstacheln.
Thomas
27. Februar, 2021Widerspruch
Mit allem Respekt.
In der Einleitung des kritisierten Kommentars wird Stefan Mikisch als Opfer der „cancel culture“ verstanden, und das wird begründet. Der Kommentar weist (a) auf die prekäre Situation dieser (!) „cancel culture“-Leute hin und (b) auf die Mob-Mentalität der meisten dieser (!) „cancel culture“-Leute. Im Ton ruhig und sachlich. Gemeint sind damit klar die „cancel-culture“-Leute in Kulturbereich und Politik. Stefan Mikisch kann damit gar nicht gemeint sein. Im Gegenteil!
„Sehr traurig das alles. Wir werden noch viele Stefan Mickischs zu beklagen haben.“
(siehe oben)
Wer den Hinweis darauf kritisiert, daß die meisten „cancel culture“-Leute Dienstleistungen und Produkte anbieten, „die kein Mensch benötigt“, der möge bitte begründen, wieso weitere (!) Kulturschaffende der „cancel culture“ benötigt werden, weitere Journalisten, Politiker oder Doktoranden, Habilitanden, Professoren, die „cancel culture“ betreiben. Wozu weitere Presse-Artikel, Kulturprodukte, Forschungsprojekte (usw.) der „cancel culture“ gut sein sollen. Wo deren Nutzen im Sinne einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung herkommen soll.
Der obige Hinweis auf die finanzielle Situation der beteiligten „cancel culture“-Leute ist berechtigt: „meist nur befristete Verträge, häufig schlecht bezahlt. Gewiss, Professoren sind Beamte, aber auch die waren vorher jahrelang Doktoranden, Habilitanden, Assistenten, oder Taxifahrer und haben die prekäre Lage verinnerlicht. Eine prekäre finanzielle Lage macht erfinderisch: Wie könnte man die eigene Situation absichern, wie könnte man eine Verlängerung des Vertrages, vielleicht sogar eine Festanstellung begünstigen und fördern? Z.B. indem man sich als politisch besonders korrekt hervortut. Z.B. indem man sich durch vorauseilenden Gehorsam etwaigen Entscheidungsträgern besonders empfiehlt“.
Und das war ja nur die Begründung zu Punkt (a).
Also: Nach meinem Dafürhalten ist der Hinweis auf die Umstände, denen jene „cancel culture“-Leute ausgesetzt sind, welche in der Debatte um den Tod von Stefan Mikisch eine gravierende Rolle spielen, durchaus berechtigt. Darüber hinaus betrachte ich diese Sichtweise auch in einer Debatte in der Folge eines Nachrufs auf einen sensiblen und offenbar hochbegabten Künstler nicht etwa „befremdlich“, sondern den Umständen entsprechend angemessen. Ja geradezu fällig! Ton, Art und Weise sprechen dafür.
Natürlich kann man das auch anders sehen, aber die Sehnsucht nach «cancel culture» geht über die Debatte weit hinaus und führt auf eine schiefe Ebene. Wo nicht? Nun, das Erscheinen dieser Zuschrift ehrt Publico ebenso, wie die Kritik an der «Einstellung» dieser Zuschrift – ansonsten wäre publico nämlich nicht publico, sondern etwas anderes.
Nichts für ungut.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas
K.D.
25. Februar, 2021Ausgerechnet den Hüsch als Verteidiger? Musste das sein?
(Schlagt nach bei Henscheid)
Thomas
27. Februar, 2021Hanns Dieter Hüsch, naja.
Aber meinen Sie mit “Henscheid“ etwa Eckhard Henscheid aus Amberg? Also praktisch einen Landsmann Mikischs (Schwandorf)?! Wenn ja, dann ist das ein trefflicher Hinweis!
Bravo!
Natürlich wurde (und wird) auch ein selbsternannter «Linker» wie Henscheid wegen Abweichungen vom „linken Weg ins Grüne“ angefeindet. Vorsichtshalber hat er sich also links verschanzt. Das ist zwar nicht mutig aber praktisch, da die allgegenwärtige Solidarität im Lande bei ihren Fortschritten keine Freundschaft „gegen Rechts“ kennt, sondern nur grimmige Feindschaft. Zu diesem Zweck wurde ja jene Kontaktschuld erfunden, jene „Politische Unreinheit“, die einem Stefan Mikisch nun zum Verhängnis wurde. Die authentischen Worte und Taten der Menschen gehen im Meer gewisser Vorwurfsurteile längst unter.
Als Henscheid 2009 der Jean-Paul-Preis verliehen wurde, da betonte der bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Wolfgang Heubisch, FDP) in seiner Rede, daß Henscheid den Preis nicht etwa für seine „journalistischen Scharmützel“, sondern für sein Lebenswerk verliehen bekommt. Das waren noch Zeiten!
https://web.archive.org/web/20150627084257/http://www.kulturnews.de/knde/news.php?id=00709&title=Preisverleihung+%28fast%29+ohne+Jury
Natürlich wurde auch Wolfgang Heubisch aus den Untiefen einer so genannten „Öffentlichkeit“ heraus gedrängt, sich von Eckhard Henscheid zu distanzieren. Doch im Gegensatz zu bedauernswerten Gestalten in der zeitgenössischen Politik blieb dieser Mann standhaft und souverän, selbst als (bis auf einen standhaften) alle Juroren der Veranstaltung fernblieben.
Das waren noch Zeiten. Da hatten die Politiker noch nicht so viel Angst vor den Mistgabeln des Internets.
Übrigens erzielte Wolfgang Heubisch als Direktkandidat bei der bayerischen Landtagswahl im Oktober 2018 das beste FDP Erststimmenergebnis in ganz Bayern. Und das in München-Schwabing! (sagt Wiki).
Hüsch, naja. Ist ein Mensch verstorben, dann sollte man sich mit Kritik zurückhalten, so lange der Mensch selbst nicht das Thema der Debatte ist. Man sollte es wenigstens versuchen. Aber der Hinweis auf Eckhard Henscheid ist auch in Bezug auf den Tod von Stefan Mikisch ein trefflicher Hinweis!
Bravo!
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas
Gerhard Schmidt
26. Februar, 2021Dem Schönen, Wahren bluten. Machen wenige, er hat´s getan…
Alois Ludwig
26. Februar, 2021Stefan Mickisch hätte bessere Freunde verdient gehabt. Wahrscheinlich hat in den Kreisen wo er unterwegs war, Freundschaft nur eine geringe“Halbwertszeit“ bzw. im Nu kann daraus bittere, infame Feindschaft werden, schließlich fängt ja auch Beides mit „F“ an. Wie meinte Friedrich Schiller in seinem berühmten Gedicht An die Freude: „wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu seyn ………..,“. Diesbezüglich hatte Stefan wohl zu viele falsche Pfeile im Köcher, schade für ihn und schade für die vielen Ahnungslosen, die auch in Zukunft Opfer solcher „Dreckskerle“ werden. In diesem Land wird es langsam mulmig, Zeit zu verschwinden. Rette sich wer kann.
Smirnoff
3. März, 2021Das erste Mal wurde ich auf Stefan Mickisch in diesem Video aufmerksam. Es geht um den berühmten Tristan-Akkord von Richard Wagner. Zwei Männer, Wagner und diese wunderbare, kindliche Begeisterung.. Glücklich sind die, welche so einen Lehrer haben. Was können die naiv Gutmütigen aus dem Fall Mickisch lernen?
«Stephen Fry – Tristan Chord (mit Stefan Mickisch)»
https://youtu.be/dWLp7lBomW8