Publico Unterhaltung
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Der große Privilegiencheck
Von Alexander Wendt / / spreu-weizen / 9 min Lesezeit
Der Deutschlandfunk veröffentlichte vor kurzem eine Checkliste für Privilegierte. Danach ist der Prozentsatz von Privilegieninhabern in diesem Land sehr hoch, so dass sich die Frage stellt, ob etwas ein Privileg sein kann, was sehr viele teilen.
Publico hat die Liste deshalb zielgruppenspezifisch ein wenig überarbeitet.
17 Kommentare
Original: Publico Unterhaltung
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
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Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
oldman
13. Juli, 2020Die überarbeitete Liste kommt der Realität wesentlich näher. Wer auf der ursprünglichen Liste praktisch alles ankreuzen kann, zählt mit Sicherheit nicht zu den Privilegierten, sondern zu den Buhmännern der Privilegierten.
Sam
13. Juli, 2020Volltreffer.
Gerhard Lenz
15. Juli, 2020Sehe ich genauso.
Gerhard Lenz
15. Juli, 2020Auch aus meiner Sicht. Vielen Dank an Alexander Wendt.
Albert Schultheis
14. Juli, 2020Das ist die neue Form des linksgrünversifften Racial Profiling. Was bei der Polizei Nazi ist, ist bei den Bolschewiken und ihrer Quai-Stasi, der AntiFa, positive Volkshygiene und rassische Auslese. Nur so kann das «Deutschland verrecke, du mieses Stück Scheiße» effektiv erkannt, zweifelsfrei ins Visier genommen und liquidiert werden. Wer hätte gedacht, dass der nationalsozialistische Schmodder noch mal eine solch strahlende internationalsozialistische Karriere machen würde? So macht man sich ein einstmals prosperierendes demokratisches Gemeinwesen zur Beute – siehe die ehemaligen Republiken der Sowjetunion.
B. Rilling
14. Juli, 2020Mit der Außnahme, dass ich eine Frau bin, trifft die erste Liste auf mich zu. Doch würde ich das nicht als Privileg ansehen, sondern einfach als eine Tatsache. Und ich finde, dass ich mich dafür nirgends und niemals entschuldigen muss. Ich kann nichts für meine Abstammung und ich finde, dass jeder unter unserer lieben Sonne gleich ist. Darum empfinde ich es als ärgerlich, dass hier unter dem Banner der Gleichmacherei bestimmte Gruppen bevorzugt werden sollen. Denn das bedeutet, dass andere Gruppen schlechter gestellt werden und das ist immer unfair.
Andreas Rochow
14. Juli, 2020Diese Privilegierten dürfen es aber nicht übertreiben! Wie alle Parasiten müssen sie das Wohl ihres Wirtes (= des Volkes) im Auge behalten, denn macht der nicht mehr mit, ist Schluss mit den Privilegien.
Franzl
15. Juli, 2020Was auch immer, Taeniae oder Echinokoken, die Mehrzahl der ausgesaugten Wirte reagiert erst, wenn sie, anaemisch geworden, halbtod umfallen. Da hilft dann auch kein Quietschiemea. Es gibt ja auch Hinweise, dass taenia saginata eine Immunreaktion bewirken kann, die sich positiv auf Durchfall auswirken soll, hilft aber leider nachweislich nicht gegen geistigen Durchfall der Parasiten.
Starhemberg
14. Juli, 2020Made my day! Danke.
Leni
14. Juli, 2020Danke, Herr Wendt!
Als Rundfunk»beitrags»-Verweigerin begrüße ich natürlich Ihre APL (Alternative Privilegien-Liste).
Aber kennen Sie auch schon die Übersetzung der «offiziellen» Privilegien-Kurzversion?
m/w/d – Mann/weiß/deutsch
😉
Hans Krüger
14. Juli, 2020Ich muss zugeben ich war mal ein treuer Hörer des Deutschlandfunks. Die Abneigung gegen die GEZ-finanzierten Medien und die Selbstherrlichkeit ihrer Galionsfiguren wird täglich mehr. Wer in dem GEZ-System Funk etabliert ist gibt wahrlich seine Privilegien nicht auf.
Abraxas
16. Juli, 2020Hallo,
wir haben die gleiche Entwicklung genommen.
By the way, priveligiert sind im besten Deutschland ever die Mitläufer und Ignoranten,
die Kant für einen Rechtschreibfehler (Kante) halten.
Beste Grüße
Max Mertens
14. Juli, 2020GrandiÖs, wenn ich so sagen darf!
Ich habe das in Frage stehende ‘schland verlassen und schaue von außen zu.
Sowohl die originale wie die Wendt’sche Variante der Liste wird in vielen Jahren hervorragendes Anschauungsmaterial für die dann hoffentlich nachgewachsene Generation ‘kritischer Historiker’ sein, welche allerdings mutmaßlich nicht innerhalb der entgrenzten Grenzen geboren wurden…
Helene
14. Juli, 2020Da ist schon was dran. Aber es empfiehlt sich bestimmt nicht, als Mitarbeiter der regierungsfinanzierten „Propagandaanstalt“ Kritik an der Regierung zu äußern. Dann ist man die Stelle auch los. Und bei der „Presse“ hat man in Erwartung der Staatsgelder auch schon Leute mit eigener Meinung „freigestellt“.
Man ist aber als Mitarbeiter der Propagandaanstalt frei, an Abtreibungsgegnern, Katholiken, Sachsen, überhaupt „Ossis“, Amerikanern, Ungarn, Weißen, historischen Gestalten von Wilhelm von Humboldt über Bismarck und Friedrich Ebert bis Helmut Schmidt, nichtfeministischen Frauen, der Bundeswehr, der Polizei, den Deutschen überhaupt, den Österreichern und x anderen verdächtigen Gestalten nicht nur Kritik, sondern beißende, ätzende und bösartige zu äußern, welch letztere aber als Satire zu gelten hat.
Wenn man aber die im ersten Absatz genannten Punkte beherzigt, lebt man tatsächlich privilegiert.
Norbert Meyer-Ramien
14. Juli, 2020SUPER !!!
Beste Grüße aus Hamburg-Neuengamme von einem Unterprivilegierten, der es wagt sowohl gegen den CO-2 Klima-Aberglauben als auch gegen das Kapitalverbrechen der Energiewende Stellung zu beziehen und deshalb in die rechte Ecke ausgegrenzt wird.
Monika Stiller
16. Juli, 2020Vielen Dank Herr Wendt, diese Checkliste hab’ ich archiviert. Über viele Jahre höre ich «Deutschlandradio Kultur», freute mich über wirklich gute Beiträge. Inzwischen schalte ich immer öfter ab, weil ich die auffallend tendenziöse Hofberichterstattung und die in der Checkliste aufgeführten «wichtigen» Themen, die jeden Tag aufs Neue präsentiert werden, nicht mehr ertragen kann.
Jochen Schmidt
1. August, 2020Sehr treffende Überarbeitung der originalen Privilegien-Liste!
Den vierten Punkt von unten würde ich noch erweitern:
Wenn ich meine Meinung sage, muss ich nicht befürchten, dass …
… ich als Nazi oder als rechtsextrem verunglimpft werde.