Der „antirassistische Protest“ und sein antisemitischer Flügel
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In der Black-Lives-Matter-Bewegung wächst der Einfluss radikaler Judenfeinde. In den meisten deutschen Medien kommt das Thema nicht vor
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 21 min Lesezeit
Als am Samstag dem 4. Juli – dem amerikanischen Unabhängigkeitstag – etwa 1000 Angehörige einer bewaffneten schwarzen Miliz namens N.F.C.A. („Not Fucking Around Coalition) durch den Georgia Stone Mountain Park marschierte, machte auch ein Tweet des N.F.C.A.-„Großmeister Jay“ die Runde.
Der Anführer der Miliz, die sich als eine Art Ku Klux Klan von Schwarzen versteht, schrieb darin, Hitler sei „missverstanden“ worden; sein eigentliches Ziel sei es gewesen, die Welt von Juden und Freimaurern zu reinigen – und (weiße) Juden hätten auch die Bevölkerung in den USA versklavt.
Der Miliz-Anführer ist längst nicht der einzige Afroamerikaner, der sich in dem angeblichen Antirassismus-Kampf dezidiert antisemitisch äußert. Der schwarze Rapper Ice Cube, ein Musiker mit großer Anhängerschaft, postete nach dem Tod von Floyd die Karikatur jüdischer Figur mit der Unterschrift: „Alles, was wir tun müssen, ist (gegen sie) aufzustehen, und ihr kleines Spiel ist vorbei“ (“All we have to do is stand up [against them] and their little game is over.”)
Was sich so bizarr anhört, bildet mittlerweile eine breite Strömung innerhalb des radikalen und gewalttätigen Teils der Black-Lives-Matter-Bewegung: eine Mischung aus wilden Verschwörungstheorien und gewalttätigem Antisemitismus. In den Berichten der meisten deutschen Medien, die Black Lives Matter romantisch verklären, kommt dieser Aspekt entweder gar nicht vor – oder höchstens als Fußnote. Zu den wenigen Ausnahmen zählen die Texte des Bloggers Don Alphonso in der WELT.
Dabei existiert der radikale schwarze Antisemitismus schon länger. Am 10. Dezember 2019 erschossen zwei Täter aus der Black-Hebrew-Bewegung drei Menschen vor einem koscheren Supermarkt in Jersey City, New Jersey, töteten in einem Schusswechsel zwei weitere Opfer und wurden schließlich von der Polizei erschossen. Die Black-Hebrew-Bewegung , mit der auch der oben zitierte „Großmeister“ der N.F.C.A. sympathisiert, sieht die schwarze (und hispanische) Bevölkerung als „erwähltes Volk“ an und behauptet, Schwarze seien die eigentlichen „Hebräer“ und Ureinwohner des heutigen Israel gewesen.
Ihre militante Agitation richtete sich vor allem gegen Juden weltweit, auch in den USA.
Deutsche Medien berichteten zwar über das Attentat in New Jersey, verzichteten aber meist – etwa die Süddeutsche – auf jegliche Informationen zu den beiden Tätern David. N. Anderson und Francine Graham und die Black-Hebrew-Bewegung, obwohl deren Identität und Hintergründe schnell feststanden.
Die allermeisten Medien in Deutschland (und auch etliche in den USA) veröffentlichten auch keine Fotos des Attentäter-Paars:
Durch die Demonstrationen nach dem Tod von George Floyd im Mai 2020 erhielt die antisemitische schwarze Bewegung neue Nahrung: Aktivisten verbreiteten das (falsche) Gerücht, bei der Gewaltanwendung des Polizisten Derek Chauvin, durch die Floyd mutmaßlich zu Tode kam – das Knien auf dem Nacken beziehungsweise Hals – handele es sich um eine vom israelischen Militär entwickelte Methode.
„Black Lives Matter ist ein Katalysator für Antisemitismus“, titelte der britische Telegraph kürzlich. Der BLM-Antisemitismus richtet sich vor allem gegen Israel – aber auch generell gegen Juden in westlichen Ländern.
„Es geht weiter“, heißt es in dem Telegraph-Bericht: „In der letzten Woche auf einer antirassistischen Kundgebung in Paris, inspiriert von Black Lives Matter, standen auf Plakaten und Stickern solche sprachlichen Juwelen wie ’Israel, Labor der Polizeigewalt’, ’Wer ist der Terrorist?’, ’Palästina den Palästinensern!’, ’Boykottiert Israel’.“
(„It goes on. Last week, at an anti-racism rally in Paris inspired by Black Lives Matter, placards and stickers read such jewels as ‚Israel, laboratory of police violence’, ‚Who is the terrorist?’, ‚Palestine to the Palestinians! Boycott Israel!’’, and ‚Stop collaboration with Israeli State terrorism.’“)
Bei einer Kundgebung in Paris, so der Telegraph, sei auch „schmutzige Juden“ skandiert worden.
Der Antisemitismus beschränkt sich nicht auf militante Gruppen, er reicht weit in die schwarze Community hinein. Die gefeierte Schriftstellerin Alice Walker, Autorin des millionenfach verkauften Romans „Die Farbe Lila“, bekannte sich kürzlich in einem Interview mit der New York Times dazu, Anhänger des britischen Verschwörungstheoretikers David Icke zu sein. Bei Icke, einem früheren Fußballspieler und späterem Politiker der britischen Grünen, handelt es sich um einen besonderen Fall:
Nach seiner Deutung herrschen reptiloide Wesen außerirdischer Herkunft über die Welt, viele davon seien Juden. Bei dem Holocaust, so Icke, handele es sich höchstwahrscheinlich um eine Erfindung. Icke brachte kürzlich auch Juden mit der Ausbreitung von Covid-19 in Verbindung.
„In Ickes Buch findet sich das Ganze der Existenz, auf diesem Planeten und zahlreichen anderen, über das nachzudenken ist“, meinte Walker in dem Interview. (“In Icke’s books there is the whole of existence, on this planet and several others, to think about“).
Bei Ickes Buch, das sie erwähnte, handelt es sich um sein Pamphlet „Und die Wahrheit wird dich frei machen“ («And the Truth Shall Set You Free“).
Walkers Neigung zu antisemitischen Welterklärungstheorien besteht schon seit einigen Jahren. Sie veröffentlichte 2017 das Prosagedicht „Es ist unsere schreckliche Pflicht, den Talmud zu studieren“, in dem sie über ihre Erkenntnisse berichtet, das Buch sei eine Art Programm für Krieg und Gewalt nicht nur im Nahen Osten, sondern weltweit.
„For the study of Israel, of Gaza, of Palestine,
Of the bombed out cities of the Middle East,
Of the creeping Palestination
Of our police, streets, and prisons
In America,
Of war in general,
It is our duty, I believe, to study The Talmud“,
heißt es dort.
„Für eine tiefergehende Studie“, schreibt Walker „empfehle ich, mit Youtube zu beginnen. Verfolge einfach auf dem Pfad ’Der Talmud’, wie sein Gift sich zeitverzögert in unser kollektives Bewusstsein schlängelt.“
(„For a more in depth study
I recommend starting with YouTube. Simply follow the trail of “The
Talmud” as its poison belatedly winds its way
Into our collective consciousness“)
Ihre Verehrung für Icke konnte Walker in dem Interview mit der New York Times problemlos und ohne größere kritische Nachfragen äußern. Das ist erwähnenswert, da im Juni der Chef des Meinungsressorts der Zeitung auf Druck der Redaktion gehen musste, weil er einen Gastbeitrag des Republikanischen Politikers Tom Cotton abgedruckt hatte – der sich für den Einsatz des Militärs gegen gewalttätige Ausschreitungen in amerikanischen Städten nach dem Tod Floyds ausgesprochen hatte. Nach Ansicht der Redaktionsmehrheit sei das Blatt nicht dazu da, jede Meinung widerzuspiegeln.
Walkers Ansichten gehören offenbar zu denen, die keinen Protest unter den NYT-Mitarbeiter auslösten.
Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.
14 Kommentare
Original: Der „antirassistische Protest“ und sein antisemitischer Flügel
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caruso
6. Juli, 2020Ich habe es so gehört, nur Weiße können Rassisten sein, Farbige nie. Was für ein Blödsinn das ist, kann man im obigen Artikel nachlesen. Wobei Antisemitismus viel mehr ist als Rassismus, auch wenn Rassismus ein Teil davon ist. Antisemitismus ist eine Welterklärung – an allen Übeln der Welt ist der Jud’ schuld – was Rassismus nie war und auch heute nicht ist. A. entstand zwar nicht mit dem Christentum, doch waren die christlichen Kirchen die hauptsächlichen Verbreiter. Sie haben jahrhundertelang eine systematische Seelenvergiftung betrieben. Ohne diese wäre die Shoah nicht möglich gewesen. Und dieses Gift wirkt auch heute noch, wie man in obigem Artikel sehen kann. Wahrlich eine großartige Leistung! – Die muslimische Judenfeindlichkeit hatte einen ganz anderen Charakter, erst als die Nazis – mit Hilfe des Großmufti von Jerusalem – sich hineinmischten, hat sich das geändert. Wobei die Nazis auch Christen waren. Sogar Hitler, der bis zu seinem Tod den Kirchensteuer bezahlt hat.
lg
caruso
Albert Schultheis
7. Juli, 2020Lieber Caruso,
ich befürchte sie begeben sich da auf sehr schwankenden historischen Boden mit ihrer Behauptung «Die muslimische Judenfeindlichkeit hatte einen ganz anderen Charakter, erst als die Nazis – mit Hilfe des Großmufti von Jerusalem – sich hineinmischten, hat sich das geändert.» Ich glaube sie überstrapazieren da die Nazi-Ingeniosität etwas zu Ungunsten der eigenen Interessenlage der Palästinenser. Deren Väter und Großväter hatten tatsächlich einmal Land besessen drüben in Israel, jenseits der Mauer und des Stacheldrahts, das heute von Israelis bebaut bzw landwirtschaftlich genutzt wird. Lassen Sie uns auch hier im Forum bei der historischen Wahrheit bleiben.
Joseph
6. Juli, 2020Was genau ist am Bild von Ice Cube antisemitisch?
Ich sehe darauf alte, weiße Männer, die auf dem Rücken von Schwarzen Geschäfte machen. Das wäre dann das gängige Klischee der BLM Bewegung, gepostet von einem armen, unterdrückten Schwarzen dessen Vermögen auf 160 Mio Dollar geschätzt wird.
Chris Groll
8. Juli, 2020Antisemitisch an diesem Bild ist, dass die alten weißen Männer in dieser Karikatur den antisemitischen Bildern im «Stürmer» (nationalsozialistisches Hetzblatt) gleichen. So, und noch krasser wurden dort die Juden abgebildet, um sie zu entmenschlichen.
Joseph
9. Juli, 2020Es erinnert Sie an den Stürmer, mich nicht (möglicherweise aus Unwissenheit).
Wie kann aber eine Karikatur die keinen Bezug zu Juden und Israel hat, und auch im BLM-Kontext mit beidem nichts zu tun hat, antisemitisch sein? Doch nur weil Sie es subjektiv so bewerten.
Rote Autos kommen nicht unbedingt von Ferrari. Cheeseburger kann ich nicht nur bei McDonalds kaufen.
Die Nase kann ich mir auch mit Kleenex putzen.
Ich will sagen, dass das was Sie und auch Herr Wendt für offensichtlich erachten, nicht unbedingt von allen Anderen geteilt wird. Und deshalb erachte ich es als nicht gerechtfertigt, diese Karikatur als antisemitisch zu bezeichnen.
Libkon
6. Juli, 2020Zitat:“ Walkers Ansichten gehören offenbar zu denen, die keinen Protest unter den NYT-Mitarbeiter auslösten.“ Zitatende. Die New York Times war einmal eine ehrwürdige, liberale und geachtete Zeitung. Nun ist sie zum Sprachrohr der Globalisten/Sozialisten verkommen. Lesen kann man sie nur noch, wenn man Linksfanatiker ist.
Ich schließe mich der Überzeugung von Hadmut Danisch, der gerade ob seiner offenen und ehrlichen Berichte unter starkem „Beschuss“ von Links steht, an, der vermutet, dass all die Personen, die solche linken und andere abwegige politische Ideologien vertreten, einer psychischen Störung unterliegen, unter der sie selbst nicht leiden, dafür aber alle Andersdenkenden. So ist eine politische Diskussion mit ihnen nicht möglich, da man sofort in irgendeiner Weise ad hominem beleidigt wird, um zum Schweigen gebracht zu werden.
Statt die Schwarzen der BLM mit der von ihnen geforderten Aufmerksamkeit, die sie (durch einen Polizisten, der einen schwarzen Menschen vermutlich mutwillig tötete) erhalten, zufrieden wären, kommen sie nun auf die Idee, dass Juden die „wahren Feinde“ seien. Solch eine Verhaltensweise kann ich nur als psychisch gestört bezeichnen.
Warum nun ausgerechnet die Juden? Ich vermute, dass Personen, die im Leben nicht sehr erfolgreich waren, Minderwertigkeitskomplexe entwickeln können und dann im Rahmen der Missgunst und des Neides bestimmten Personengruppen deren Erfolg unter allen Umständen missgönnen, den sie selber gerne gehabt hätten.
Jens Richter
6. Juli, 2020Wenn der Herr Großmeister und seine Jünger die ersten Nobelpreise für Physik eingesammelt, ein paar gute Betriebssysteme, Smartphones u.a. entwickelt haben, können wir über das Erwähltsein nochmal reden. Aber solange die nichts, aber auch gar nichts selbst zustande kriegen, nicht einmal die Waffen, die sie überall abfeuern, sieht’s für mich nach einem Minderwertigkeitskomlex aus, der sich heute allerdings auszahlt. Dem Herrn Jesus hat man die Seligsprechung der Dämlichen in den Mund gelegt. Die kommen jetzt so richtig auf ihre Kosten. Nur ist das «Selig sind die Armen im Geiste» jüdischen Ursprungs und bedeutet etwas ganz anderes. Geistig beeinträchtige jüdische Jungen sind von der Pflicht befreit, die Thora zu studieren. Sie sind per se selig. Na ja, immerhin lassen es sich die Weißen wohl gerne gefallen, ihr mea culpa, denn natürlich hätten sie den Verstand und die technischen Mittel, «dieses kleine Spiel» sofort zu beenden. Auf Knopfdruck.
Johannes Fritz
7. Juli, 2020Dass BLM gerne mit diversen Judenhassern gemeinsame Sache macht, konnte man bereits unter Obama sehen und bei dieser Gelegenheit wurde ich auch zuerst stutzig, was diese Gruppe angeht. Bekanntlich hört bei den Juden nicht auf, was bei ihnen anfängt und siehe da: Die wollen nicht weniger als ihre roten Brüder im Geiste vor 100 Jahren auch. Eine Anmerkung noch: Die alles andere als homogene Bewegung wäre mir bisher immer als Black Hebrew Israelites bekannt gewesen, das letzte Wort fehlt immer im Text. Vor allem durch eigenwillige und schräge Auslegungen der Bibel und stark sektenhafte und rassistische Züge wurden sie auffällig.
Fugg Censors
7. Juli, 2020Die kommunistische Krake findet und organisiert nützliche Idioten um freiheitliche Demokratien zu zerstören. In den USA sind es die «under achiever» egal welcher Farbe. Die gelangweilte, reiche weise «Jung Elite» organisiert einen angeblich intelektuellen Überbau. Eine höhere Moral und angebliche Gerechtigkeit bietet jedem Versager und Schmarotzer ein «Feindbild», dass die Schuld am eigenen Scheitern übernehmen muss. Es stimmt einen immer nachdenklich, dass immer nur die Humanoiden aus Afrika, einer bestimmten Religion des nahen Ostens und Kommunisten eine demokratische Wirtschaft ablehnen.
Alexander Peter
7. Juli, 2020Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.
Wer permanent von «Rasse» redet, könnte u.U. selbst eine gewisse Affinität zu rassistischem Denken haben.
Ob Black Panther oder BLM (auch der britische Zweig lt. «Spectator») und auch die «Neuen deutschen Medienmacher» nebst Konsorten: eine trübe Melange, die sich zwar gerne materiell pampern zu lassen scheint (vor allem hierzulande), aber unverhohlen Abneigung gegen die Mehrheit absondert.
Nur das antisemitische Element gibt’s hierzulande aus dieser Ecke nicht offen.
Werner Bläser
7. Juli, 2020Das Erstaunliche an diesen von Herrn Wendt aufgeführten Fakten ist nur, dass wir sie erstaunlich finden. Es scheint heute kaum mehr Soziologie zu geben, die diesen Namen verdient, sonst wäre so etwas bekannter. Schauen wir uns doch an, was Gordon Allport schon in seinem Klassiker «The Nature of Prejudice» 1954 herausgefunden hat (die kurze Beschreibung des Buchs und seiner überragenden Bedeutung für die Sozialpsychologie des Vorurteils in der englischsprachigen Wiki ist zu empfehlen):
Allport geht zunächst auf «in-groups» und «out-groups» ein (diese Unterscheidung ist eigentlich soziologisches Kleines Einmaleins, wenn auch heute weitgehend ignoriert). Er beschreibt dann die wechselseitigen (!) Zuordnungen unangenehmer Eigenschaften durch verschiedene Gruppen.
«Throughout history one of the commonest accusations against out-groups is that they are dishonest, tricky, sneaky. The Egyptian moslems so accuse the Christian Copts, the Europeans so accuse the Jews, the Turk points at the Armenian, and the Armenian at the Turk…».
Als EIN psychologisches Verteidigungsmittel unter mehreren gegenüber Vorurteilen beschreibt der Autor dann die Übernahme der Vorurteile durch Mitglieder der Gruppe, die eigentlich unter diesen Vorurteilen zu leiden hat (ein psychologischer Mechanismus, der Ähnlichkeit zum ‘Stockholm-Syndrom’ hat).
«We have applied the term self-hate to one’s sense of shame for possessing the despised qualities of one’s group… When the hatred is clearly limited to OTHER [Hvhbg. von mir] members of one’s group we may expect all manners of intragroup troubles to ensue… Class distinction within groups is often a result of trying to free oneself from responsibility for the handicap which the group as a whole suffers…»
– Hierbei wird man an die deutsche Situation denken müssen: Unsere lautstarke Prediger-Elite exkulpiert sich mit ihren Anklagen gegen ihre «primitiven, rückschrittlichen» Gruppengenossen selbst: der Ankläger steht natürlich dem Angeklagten gegenüber auf einem Podest. –
Allport geht dann in einer besonders erhellenden Passage auf die WECHSELSEITIGEN Vorurteile von Gruppen ein:
«Victims of prejudice may, of course, inflict on others what they themselves receive. Deprived of power and status one craves to feel power and status…
An investigation compared the prejudices of white and negro students in two colleges in the state of Georgia, using the Bogardus Social Distancing Scale with both. Negro students turned out on the average to be less friendly toward ALL the 25 national and ethnic groups listed than were white students… Several additional studies have supported this discovery.»
(Die Zitate stammen von den Seiten 150ff.; die Studie, die Allport zitiert, ist J.Gray/A.Thompson, The ethnic prejudices of white and negro students, in: ‘Journal of Abnormal and Social Psychology’, 1954, 48.)
– Allports Buch beschreibt Vorurteile in einer Fülle von Perspektiven und Aspekten, allerdings in wissenschaftlicher Weise; ein moderner Anhänger der Political Correctness käme aus dem Haarsträuben bei der Lektüre heute nicht mehr heraus.
Festzuhalten – unter vielen anderen Aspekten – sind der psychologische Mechanismus der Selbstbeschuldigung, um sich von Vorurteilen gegenüber der eigenen Gruppe freizusprechen, sowie die Gegenseitigkeit von Vorurteilen zwischen verschiedenen Gruppen. Letztere können traditionell sein und/oder eine Art «psychologische Verteidigungsfunktion» haben.
Auf jeden Fall ist die Lektüre dieses Klassikers ein Muss für jeden, dem die dümmlich-einseitige Selbstanklage des Westens gegen den Strich, oder sagen wir besser, gegen die Hirnwindungen, geht.
Albert Schultheis
7. Juli, 2020Lieber Herr Wendt,
liest man die englischen Texte dieser armen verirrten und sträflich ungebildeten Menschen, so erkennt man meist, wes armen Geistes Kinder sie sind. Muss man das Ernst nehmen? Muss man ihre kruden Phantasien über Israel ernst nehmen? Ich meine, nein, nicht solange sie im fernen Amerika wohnen – die Amis, und nicht nur die Weißen, wissen in der Regel ganz gut damit umzugehen. – Ja, durchaus, wenn man auf die Idee verfällt, solche Typen in größeren Zahlen zu importieren. Oder auch wenn hier durchgeknallte, allseits gesponserte und infantilisierte, narzisstische «AntiFa»-Halbstarke meinen, aber auch jeden Scheiß, der irgendwo passiert, mit dem wir aber auch gar nichts zu tun haben, hier instrumentalisieren und missbrauchen zu dürfen für ihre verquasten Ideen vom «Umsturz der bestehenden Ordnung», von der «großen Transformation des Kapitalismus», der Abschaffung des «strukturellen Rassismus» – was nur verbrämte Labels sind für Zoff, Terror, Zerstörung und Gewalt – und neuerdings für eine untergeschoben Mitverantwortung für die Versklavung von Afroamerikanern in den frühen Vereinigten Staaten. Umso schlimmer, wenn diese Terroristen der «AntiFa» geschützt und gefördert werden von verblödeten Alt-Linken, -Sozzen und -Grünen in der Regierung, im Bundestag, den Parteien und Geheimdiensten. Letztere sind deutsche Meister im Verklären und Stilisieren von gemeinen Verbrechern, Terroristen und Massenmördern zu kleinen, pseudo-moralischen Helden bis hin zu «großen Staatsmännern», a la Lenin, Stalin, Mao, Pol Pot und Maduro. Wir Deutsche sind aufgrund unserer Geschichte am allerwenigsten körperlich, mental und ideologisch gerüstet, mit einer solchen Herausforderung zurechtzukommen, deshalb scheitert Integration in Deutschland regelmäßig.
Ja, es war eine nicht zu rechtfertigende Tötung, was der Polizist dem schwarzen Verbrecher angetan hat. Ob es Mord war, kann ich nicht beurteilen, noch viel weniger, ob es ein Mord aus rassistischen Motiven war. Ich jedenfalls möchte nicht in einer Straße wohnen, die nach einem gewalttätigen amerikanischen Serienstraftäter benannt wird. «Black lives matter» – der Slogan steht nicht ohne Grund im Verdacht, rassistisch zu sein. Dass er es zum Teil ist, beweisen die Anfeindungen und Drohungen gegen jene, die fordern «All lives matter!»
Ede Wolf
8. Juli, 2020Laut Autopsie ist Floyd an Herzversagen gestorben. Dies kann durchaus Folge des Drogencocktails gewesen sein, welchen er zum Zeitpunkt seines Todes in seinem Körper hatte.
Die Zwangsmaßnahmen des Polizisten können als zusätzlicher Stressor zum Tod beigetragen haben, ursächlich müssen sie aber nicht gewesen sein. Dazu muss man bedenken, dass Menschen in einem Drogendelirium schwierig zu kontrollieren sind und zu Gewaltausbrüchen neigen.
Das Ruhigstellen einer sich massiv widersetzenden Person durch das Knien auf dem Hals ist eine zuverlässige Methode, welcher jeder anderen Methode wie etwa Tasern oder Schlagstockeinsatz vorzuziehen ist. Die Außenwirkung ist offensichtlich dramatisch, die Gefährdung der Person aber niedriger, wenn auch nicht null.
Es bleibt zu hoffen, dass der amerikanische Rechtsstaat nicht dem Mob auf der Straße geopfert wird…
Gastino
8. Juli, 2020Der Antisemitismus, der hier deutlich zutage tritt, ist nicht schwarz, sondern marxistisch/sozialistisch/links. Es sind die Linken, die die BLM-Bewegung maßgeblich treiben und die schon immer stark antisemitisch waren. Diese ganze Bewegung erinnert extrem an die Propaganda in der DDR. Fast 1:1 der propagandistische, widerwärtige Kram, der einem dort zu solchen Themen vorgesetzt wurde. Mit fast den gleichen Bildern, Geschichten und auch mit dem nur schlecht versteckten Antisemitismus. In dem sind sich die Sozialisten alle ziemlich gleich.
Um die Schwarzen geht es nur am Rande, die sind eher Mittel zum Zweck. Das zeigt sehr deutlich, wie über die Opfer dieser Unruhen berichtet bzw. nicht berichtet wird. Wie das eiskalte Abknallen von Kindern so gut wie keine Erwähnung in der deutschen Presse findet. Da geht es nicht um Menschen, da geht es nur darum, den Tod eines Menschen für die eigene Propaganda auszuschlachten.