Publico Unterhaltung
Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2020/06-publico-unterhaltung-3.
Von Redaktion / / spreu-weizen / 4 min Lesezeit
News +++ Horst Seehofer bleibt! ++++
6 Kommentare
Original: Publico Unterhaltung
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto
(Achtung, neue Bankverbindung!)
A. Wendt/Publico
DE88 7004 0045 0890 5366 00,
BIC: COBADEFFXXX
Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
Moshe Bohnenstroh
24. Juni, 2020him!
oldman
25. Juni, 2020FranzJosef rotiert im Grab. Und das nicht zum ersten Mal wegen dieser Jammergestalt.
Lichtenberg
25. Juni, 2020Das dezente, schiefergraue Ambiente ist des Anlassgebenden würdig.
Gerhard Sauer
25. Juni, 2020Horst haut mit der Faust auf den Tisch: „Diese Dame und die taz werde ich anzeigen. Als Dienstherr der Polizei kann ich nicht zulassen, daß sie auf diese abscheuliche Weise verunglimpft wird.“
Ihm gegenüber auf der anderen Seite des Tisches sitzt Merkel und schaut ihn mit zerfurchter Stirn an: „Das kannst du nicht machen, Horst. Der Artikel fällt unter die grundgesetzlich garantierte Meinungs- und Pressefreiheit. Als Bundesregierung dürfen wir nicht den Eindruck erwecken, wir wollten sie beschneiden.“
„Das will ich auch nicht“, sagt Horst. „Ich will nur signalisieren, daß wir uns Beleidigungen nicht gefallen lassen. Wir haben doch durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz gezeigt, daß es Grenzen dieser Freiheit gibt.“
Merkel schüttelt den Kopf: „Da geht es um Äußerungen in den sog. sozialen Medien. Der Artikel erschien jedoch in einer gedruckten Zeitung. Da gilt das Gesetz nicht. Außerdem sind wir auch nicht beleidigt worden. Es ging doch nur um die Polizei und die gehört nicht zu unserer Regierung“, entgegnet Merkel.
„Indirekt betrifft er uns schon. Unter der Hand werden wir aufgefordert, die Polizei auf Müllhalden zu schicken. Das ist doch eine bodenlose Frechheit.“
Merkel verzieht das Gesicht: „Warum machen wir das eigentlich nicht. Unsere Bevölkerung würde es begrüßen, wenn die Polizei aus der Öffentlichkeit verschwände. Die Menschen würden sich freier fühlen.“
Horst ist nicht überzeugt: „Und wie wollen wir dann der Kriminalität zu Leibe rücken? Dann können Verbrecher tun was sie wollen.“ „Ich denke, es gibt kaum noch Verbrechen, wie ich deinen Berichten zur Kriminalität entnehme. Diese Berichte bräuchtest du nicht mehr zu schreiben, wenn die Polizei zum Müllsortieren eingesetzt würde“, Merkel schaut ihn überlegen lächelnd an.
Horst denkt nach. Dann sagt er: „Diese Illusion teile ich nicht. Ich bleibe dabei, ich werde Anzeige wegen Volksverhetzung erstatten“. Das Gesicht von Merkel verhärtet sich: „Seit wann ist die Polizei ein Volk? Denke bitte auch daran, daß die Schreiberin des Artikels einen Migrationshintergrund hat.“
Horst wird stutzig: „Auch Migranten dürfen nicht hetzen, außer vielleicht gegen rechts, dann ist es gerechtfertigt.“ „Genau, jetzt hast du den Punkt getroffen. Die Polizei ist rechtsradikal, wie neulich erst Frau Esken sagte. Aber abgesehen davon, du machst dich des Rassismus verdächtigt, wenn du eine Migrantenstämmige verklagst.“
Horst schaut entschlossen: „Ich bleibe dabei und klage!“ „Das wirst du nicht oder ich unterrichte Söder von deiner Sturheit. Der wird dir den Marsch blasen.“ „Würdest du das tatsächlich tun?“ fragt Host eingeschüchtert. „Darauf kannst du dich verlassen. Ich werde nicht zulassen, daß ein Minister meines Kabinetts unseren Ruf als Antirassisten aufs Spiel setzt. Vergiß die Klage oder du bist bei mir unten durch. Hast du verstanden?“ Merkel blickt ihn eisig an.
Horsts Kopf läuft rot an. Mit zitternder Stimme sagt er: „Ist schon gut, rege dich nicht so auf. Ich verzichte auf eine Anzeige. Wenn ich mir’s recht überlege, dann hat die Dame wahrscheinlich oft Polizeigewalt gegen sich erlebt. Daß sie die Polizei nach diesen schlimmen Erfahrungen auf die Müllkippe wünscht, kann ich gut verstehen.“
Merkel nickt: „Na siehst du, überlege in Zukunft besser, was du sagst, dann muß ich dir nicht immer den rechten Weg weisen.“
Peter Thomas
26. Juni, 2020Als Satire wär das ja ziemlich köstlich, aber als Niederschrift eines Abhör-Bandes ist es leider nur eines: unendlich jämmerlich! Trotzdem schönen Dank…
Berger
28. Juni, 2020Herr Sauer, grossartig, da weiss man nicht, ist es wirklich nur Satire oder könnte es auch Realität sein. Ich erlaube mir, den Text in meine Sammlung aufzunehmen.