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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Corona: was wir von der Spanischen Grippe lernen können

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Die Pandemie von 1918 zeigt: einschneidende Maßnahmen halfen – aber nur dann, wenn sie schnell kamen. Deutschland hat viel Zeit verloren. Noch längeres Warten wird viele Leben kosten

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 23 min Lesezeit

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Im Oktober 1918 entschied der Gesundheitsbeauftragte von St. Louis Max Starkloff, sich bei den Bürgern seiner Stadt gründlich unbeliebt zu machen. Seit September beobachtete der Beamte, wie sich die Spanische Grippe in den Vereinigten Staaten westwärts verbreitete. Schon im September ließ er sich alle Infektionsfälle der Stadt melden und untersagte größere Veranstaltungen.

Am 8. Oktober 1918 setzte er die Schließung aller Theater, Kinos, Schwimmbäder und Bars in der Stadt durch, später dehnte er die Maßnahmen auch auf Kirchen und nicht lebensnotwendige Geschäfte aus. Das gesellschaftliche Leben von St. Louis stand still, gegen den Willen vieler Geschäftsbetreiber, die Starkloffs Entscheidung für viel zu rigide hielten. Als die Spanische Grippe endlich nach einer zweiten Welle abebbte, zählte Starkloff zu den bekanntesten Gesundheitsexperten des Landes. Dadurch, dass er St. Louis vorübergehend zur Geisterstadt machte und die sozialen Kontakte auf ein Minimum beschränkte, hielt er dort die Todeszahlen niedriger als in den meisten anderen großen Städten.

Starkloffs Kollege in Philadelphia, Wilmer Krusen, schlug den entgegengesetzten Weg ein. Trotz der Spanischen Grippe erlaubte er am 28. September 1918 die „Liberty Loan Parade“ mit mehr als 200 000 Menschen. Sie ließ die Fallzahlen explodieren. Allein in den 72 Stunden nach der Parade starben 2600 Menschen. Am Ende der Epidemie lag die Todesrate von Philadelphia doppelt so hoch wie die von St. Louis.

Die Spanische Grippe tötete in den USA etwa 675 000 Menschen, weltweit nach Schätzungen 30 bis 50 Millionen. Verglichen mit Corona verlief die Spanische Grippe ungleich tödlicher. Beide Massenerkrankungen ähneln einander allerdings in ihrer Ansteckungsgeschwindigkeit. Starkloffs Methode des stomp out – der Methode, die Epidemie wie ein aufflackerndes Feuer frühzeitig radikal auszutreten, und dafür eine radikale Einschränkung von Wirtschaft und Sozialleben in Kauf zu nehmen – gilt bis heute als effizientester Weg, um eine Explosion der Fälle zu verhindern.

Die erste Gelegenheit zum Austreten des Coronafeuers verpassten die deutschen Behörden Ende Februar. Vom 27. Januar bis zum 29. Februar 2020 verlief die Infektionskurve in Deutschland sehr flach: in dieser Zeit hatten sich nur 106 Menschen angesteckt. Am Beginn der Kette stand ein 33jähriger bayerischer Mitarbeiter des Automobil-Zulieferers Webasto. Erst ab dem 29. Februar bewegte sich die Kurve extrem steil nach oben – durch die Karnevalsfeiern in Nordrhein-Westfalen.

Für Corona in Deutschland wirkten die Massenveranstaltungen im Rheinland als großer Brandbeschleuniger – ganz ähnlich wie die Parade im September 1918 in Philadelphia für die Spanische Grippe in der Stadt. Am 10. März lag die Zahl der Infizierten deutschlandweit schon bei 1457. Eine Absage des Karnevals in NRW hätte die Ausbreitung von Covid-19 zumindest stark gebremst.

Aber auch danach, als die pandemische Kurve sich schon aufbaute, passierte in Deutschland eineinhalb Wochen lang praktisch wenig bis nichts. Die Schweiz untersagte schon ab 28. Februar Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen, viele Kantone nahmen schon für Veranstaltungen ab 150 Teilnehmern Risikoeinschätzungen vor, ließen sie also nur bedingt zu. Wenige Tage später, am 3. März, bezeichnete Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Absage von Großveranstaltungen ausdrücklich als unverhältnismäßig.

Italien drosselte in diesen knapp zwei Wochen praktisch das gesamte öffentliche Leben erst in Nord- und dann in ganz Italien. Österreich wiederum sperrte seine Grenze für Reisende aus Italien – ausgenommen diejenigen, die ein Attest vorzeigen können. Am 11. März verkündete Bundeskanzler Sebastian Kurz zusammen mit seinem Gesundheitsminister ein Verbot für Veranstaltungen von mehr als 100 Personen in geschlossenen Räumen und mehr als 500 unter freiem Himmel, außerdem eine Schließung der Schulen und Hochschulen. Tschechien schloss seine Grenzen für Reisende aus 15 Risikoländern, darunter Deutschland. Belgiens Behörden verfügten die Schließung aller Cafés und Restaurants. Ähnliche Einschränkungen verfügten die Regierungen von Polen und Dänemark.

In Deutschland meldete sich nach langem Schweigen am 11. März Kanzlerin Angela Merkel zusammen mit dem schon vorher aktiven Gesundheitsminister Jens Spahn zu Wort. Allerdings legten sie im Gegensatz zu ihren Kollegen in den anderen Ländern keinen konkreten Maßnahmenkatalog vor. Spahn gab lediglich die Empfehlung, auf Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern zu verzichten. Das Robert-Koch-Institut riet auf seiner Website zunächst nur für den „Einzelfall“, Massenveranstaltungen abzusagen:
„Massenveranstaltungen können dazu beitragen, das Virus schneller zu verbreiten. Daher kann je nach Einzelfall das Absagen, Verschieben oder die Umorganisation von Massenveranstaltungen gerechtfertigt sein.“

Bis Donnerstagabend blieben in Deutschland trotz der stark ansteigenden Fallzahlen Schulen, Kinos, Einkaufszentren und die Grenzen geöffnet. Am Freitag Morgen entschied zumindest Bayern, Schulen und Kindertagesstätten zu schließen, und ein Besuchsverbot für Altenheime zu verhängen. Gegen Einreisesperren für Personen aus stark betroffenen Ländern wehrt sich Merkel bis heute.

Fachleute wie Alexander Kekule, die wissen, dass eine Dynamik nur im Anfangsstadium noch gekappt werden kann, halten das lange Zuwarten der Bundes- und Landesregierungen für unbegreiflich. Warten worauf? Deutschland liegt im globalen Infektionsranking mittlerweile auf Platz sechs, die Zahl der Infizierten wird schon in wenigen Tagen 10 000 erreichen und übersteigen.

In ihrer Pressekonferenz nach der Beratung mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag sagte Angela Merkel den eigenartigen Satz: „Wir hatten in Deutschland Gelegenheit, in einer frühen Phase die Dynamik zu beobachten“. Und: „Sukzessive müssen wir sehen, dass die Entwicklung vor keiner Region halt macht.“

Sie scheint auf ihre alten Methoden zu setzen, abzuwarten, zu beobachten, die Stimmung zu testen und Maßnahmen nur häppchenweise in Gang zu setzen.
Das historische Beispiel von St. Louis zeigt allerdings, dass es gerade der falsche Weg ist, die Entwicklung nur zu beobachten und erst dann von Region zu Region einzugreifen, wenn die Fallzahlen noch weiter nach oben gehen, sondern, dass es nur frühzeitig nützt, die Sozialkontakte auf ein Minimum zu reduzieren, besser heute als morgen, gerade dann, wenn es noch wenige Fälle gibt. Dass es sich bei der Covid-19-Pandemie um eine „unbekannte Herausforderung für uns“ handelt, wie Merkel meint, stimmt für etliche offene Fragen: Wann kommt ein Impfstoff, wird das Virus mutieren, kommen mehrere Wellen? Aber es stimmt nicht für die Ausbreitungsdynamik. Dafür bietet die Pandemie der Spanischen Grippe genügend Anschauung.

Am Donnerstag sagte der Virologe Christian Drosten, einer der führenden Fachleute auf seinem Gebiet, im Podcast des NDR, er sei bis vor kurzem skeptisch gewesen, was Schulschließungen angehe. Ihn hätten aber Studien und Statistiken über die Ausbreitung der Spanischen Grippe in den USA umgestimmt, die ihm eine amerikanische Kollegin geschickt habe. Danach hatte in den amerikanischen Städten die Pandemie einen deutlich weniger schlimmen Verlauf genommen, in denen frühzeitig öffentliche Veranstaltungen abgesagt und Schulen geschlossen wurden, am besten gleichzeitig. Jetzt, so Drosten, befürwortet er die Schließung von Schulen zumindest für ältere Jahrgänge, also für Schüler, zu deren Betreuung nicht unbedingt ein Elternteil zuhause bleiben muss. Für ihn sei nur wichtig, dass für Beschäftigte im Gesundheitswesen mit kleinen Kindern – Ärztinnen, Krankenschwestern – eine Alternative geschaffen wird. „Diese Maßnahmen“, meint Drosten, „haben nur Sinn, wenn sie jetzt schnell kommen.“ Da in Deutschland schon viel Zeit verstrichen ist, hieße das: praktisch sofort.

Wie stark die Zahl der Erkrankten und der Todesopfer von frühzeitigen Maßnahmen abhängen, zeigt das Beispiel Italien, wo die Schließungen und Abriegelungen rigoros kamen, aber sehr spät. Mittlerweile entfallen mehr als 20 Prozent der weltweiten Corona-Todesopfer auf das relativ kleine Land, verglichen mit dem Bevölkerungsriesen wie China und Ländern wie Südkorea und Taiwan.

Wahrscheinlich hatte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz diese Entwicklung im Blick, als er am Donnerstag meinte: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass Europa hart getroffen wird, dass Europa sogar härter getroffen wird als China.“
In der öffentlichen Diskussion verweisen etliche darauf – etwa der Unterhaltungskünstler Richard David Precht – dass die Mortalität der Corona-Infektionen gering sei, andere betonen, ernsthafte Erkrankungen und Todesfälle beträfen doch ganz überwiegend die Jahrgänge ab 65. Bei den meisten Infizierten verlaufe die Erkrankung wie eine gewöhnliche Grippe.

Wer so argumentiert, macht einen Denkfehler. Auch wenn nur ein Teil der Infizierten überhaupt Symptome entwickelt, wenn von den Behandlungsbedürftigen nur wieder ein Teil schwer erkrankt und von denen wiederum vor allem Ältere und Geschwächte sterben – es ist die reine Zahl, die das Gesundheitssystem schnell zum Kollaps bringen kann.

In der Lombardei etwa war schnell jedes Intensivbett belegt. Ärzte mussten entscheiden, wer weiter beatmet werden sollte, und wer nicht. Auch in Wuhan raste die Zahl der Toten vor allem deshalb in die Höhe, weil Ende 2019 so viele Einwohner so schnell erkrankten, dass es für viele schlicht keine Krankenhausbetten gab. Werden die Ressourcen der Notfallmedizin knapp, dann trifft das nicht nur Covid-19-Patienten, sondern alle, die intensivmedizinische Hilfe brauchen.

Deshalb kommt es so sehr darauf an, die Infektionskurve nicht nur abzuflachen, sondern auch zeitlich zu strecken: je mehr Patienten gleichzeitig Hilfe brauchen, desto wahrscheinlicher eine Systemüberlastung.

Wie schnell sich das Virus in Großstädten bei unverändertem Sozialleben ausbreitet, zeigt das Beispiel von zwei Clubs in Berlin. In der Bar „The Reed“ steckten sich, wahrscheinlich an einem einzigen Abend Ende Februar, neun Personen an, in dem Club „Trompete“ 17. Da bis zu den ersten Symptomen 14 Tage vergehen können, blieb jedem Infizierten wiederum reichlich Zeit, um andere zu infizieren.

In China genießt der Epidemologe Zhong Nanshan, 83, großes Ansehen, zum einen wegen seiner Erfahrungen bei der Sars-Bekämpfung, aber auch, weil er sich sehr offen äußert, nicht immer zum Gefallen der Regierung. Wegen der Corona-Krise kehrte er aus dem Ruhestand zurück. In China, so seine Prognose, könnte im April das Schlimmste vorbei sein, in anderen Ländern im Juni.

Schon jetzt liegt die Zahl der wieder Genesenen in der am stärksten betroffenen Provinz Hubei nach den Zahlen des Johns Hopkins Coronavirus Ressource Center bei über 50 000. In China insgesamt konnten über 60 000 Patienten inzwischen wieder aus den Krankenhäusern entlassen werden. Auch in Taiwan und Südkorea flachen sich die Infektionskurven durch die Quarantänemaßnahmen bereits deutlich ab.
Zhong Nanshan empfiehlt deshalb den Ländern außerhalb Chinas alle Maßnahmen, die Sozialkontakte drastisch zu reduzieren.

Es ist die gleiche Lehre wie die der Spanischen Grippe von 1918.

Dieser Text erscheint auch bei Tichys Einblick.

16 Kommentare
  • Triksi
    13. März, 2020

    Das, was wir jetzt erleben, kommt genauso überraschend, wie Weihnachten. Aber warum sollte diese Regierung «schnell» und «sinnvoll» reagieren oder womöglich aus vergangenen Pandemien lernen? Die Mortalität bei den über 65 Jährigen ist besonders hoch, also das spart doch Renten. Das Robert Koch Institut schließt mittlerweile eine Situation, in der Triage praktiziert werden muss, so wie offenbar derzeit in Italien, auch für Deutschland nicht mehr aus. Das löst das Problem der «alten weißen Männer und Frauen» doch von allein. Von diesen «Politikern» erwarte ich als über 65 Jährige nichts mehr, weder logische Entscheidungen noch ein sinnvolles Vorgehen zum Schutz der einheimischen Bevölkerung. Man kann mit diesem Totalausfall von «Entscheidungsträgern» nur versuchen selber klar zu kommen.

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    • Helma Braun
      14. März, 2020

      Das hab‘ ich auch angenommen, daß hier die kostenintensive ältere Bevölkerung dezimiert werden soll. Außerdem hat man einen augenscheinlichen Grund für eine Weltwirtschaftskrise, bei dem man sein Gesicht nicht verliert – in China. Und wer den Politikern noch eine Handlungsvollmacht unterstellt, der glaubt wahrscheinlich auch noch an die Tagesschau.

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    • Leonore
      14. März, 2020

      Meinen Sie, es sei ein «Totalausfall» `- ?

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    • Kath
      17. März, 2020

      Liebe Triksi und alle anderen!

      Einen interessanten Leserbrief finden Sie heute auch auf dem Blog von Michael Klonovsky. Ich weiß nicht, ob ich den hier verlinken darf, aber seine Seite lässt sich im Internet ja leicht finden.
      Er hat einen Leserbrief veröffentlicht, in dem es um die Tatsache geht, daß bei einer «virus durchseuchten» Bevölkerung ab ca. 70% die Herdenimmunität einsetzt. Ich habe jetzt viel auch auf wissenschaftlichen englischsprachigen Seiten zu diesem Thema gelesen und es scheint zu stimmen. Der Engländer Patrick Vallance, Arzt und Virologe, der momentan auch die britische Regierung berät, meint es wäre sinnvoll, die gesamte Bevölkerung einmal «durchseuchen» zu lassen, damit diese Herdenimmunität sich überhaupt entwickeln kann. Ältere bzw. kranke Menschen (z.B. Krebspatienten) sollten dazu isoliert werden, der Rest der Bevölkerung sollte sich infizieren lassen. So, wie es jetzt weltweit gehandhabt wird, wird die Zahl der Infizierten wohl in einem Monat stark reduziert werden, aber das Virus wird, in ein paar Monaten immer wieder «aufflammen». Ich weiß, daß das technisch nicht machbar ist, aber der Ansatz ist doch durchaus logisch und überdenkenswert.
      L.G. Kath

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  • Grand Nix
    13. März, 2020

    Die Pandemie rollt, rollt über Deutschland.

    Das ist «unverzeihlich», «diese Seuche muss unverzüglich «rückgängig gemacht» werden.

    Oh, Verzeihung, dass waren die falschen Textbausteine.

    «Wir schaffen das.» «Nun is se halt mal da.» Wir alle sollten unserer staatsbürgerlichen Pflicht nachkommen und ein «freundliches Gesicht» machen. Es handelt sich schließlich nur um einen «Einzelfall».

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  • Gerhard
    13. März, 2020

    Frau Merkel ist und bleibt eine Versagerin. Sie ist absolut unfähig! Jedes Bundesland macht was es will, obwohl aufgrund des Bundesseuchenschutzgesetzes eine bundesweite Regelung möglich wäre.

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  • caruso
    13. März, 2020

    Danke für diesen aufklärenden Bericht, vielen Dank! Ist es doch sehr wichtig! Abgesehen von der Gesundheit kann man an dieser Geschichte sehen, wie wenig bis nichts mensch (homo sapiens sapiens) aus der Geschichte lernt.
    Mit welchem Recht nennt sich eigentlich mensch sapiens? Noch dazu doppelt? Nicht einmal die zuständigen Ärzte haben laut geschrieen, so laut wie menschenmöglich, damit man sie nicht überhören kann. Wozu sind sie denn Ärzte?
    Diese Art des Denkens lernte ich von meinem leider schon verstorbenen Arzt-Bruder, der ein Mensch von breitem Horizont war und der sich überall in ärztliche Dinge eingemischt hat, wo er dies für notwendig fand. Bei seinem Begräbnis sagte ein Kollege von ihm: «Er war eine Nervensäge, aber diese Nervensäge werden wir sehr vermissen.» Ob man’s glaubt oder nicht, er war ein sehr beliebter Kollege. Allerdings nicht in D, sondern in Schweden.
    lg
    caruso

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  • Albert Schultheis
    13. März, 2020

    Jetzt dämmert es hoffentlich langsam auch dem dümmsten, dem buckligsten deutschen Untertan, dass die All-Kanzlerin Merkel nackt und hässlich vor uns steht, dass die Volksparteien CDU/CSU sowie die SPD ihre Klientel und Wähler über all die Jahre hinweg systematisch betrogen haben, dass Merkel die besten Köpfe um sich herum weggebissen oder ihnen mit dem wohlfeilen Nazi-Verdikt das Maul verboten hat. Jetzt sitzen wir tief in der Sch*** – und das nicht nur was die Corona-Pandemie anbetrifft. Wo bleiben jetzt die Moral-Faschisten? Wo bleiben Robert und Annalena, wo die Claudia und die Katrin? Wo bleibt Greta am Freitag dem 13.? Kommt doch bitte aus euren Löchern, in die ihr euch verkrochen habt, und rettet uns von allen Übeln! Amen.

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  • Bernhard Kaiser
    14. März, 2020

    Merkel und Consorten werden die Grenzen nicht schließen (genausowenig wie nach 2015), da ja noch die ganzen «Flüchtlinge» aus Griechenland und der Türkei aufgenommen werden müssen! Und ein weiteres Problem ist, dass erst jetzt allmählich (zumindest in Baden Württemberg) alle Zuwanderer, von denen bekanntermaßen ein hoher Anteil über Italien bei uns einwandert, in den Erstaufnahmeeinrichtungen getestet werden sollen! Was dabei herauskommt, möchte ich gar nicht erst wissen und gelangt wahrscheinlich sowieso nicht an die Öffentlichkeit!

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    • Leonore
      14. März, 2020

      Wer an Husten und Fieber leidet und sich testen lassen möchte (z.B. um zu wissen, ob er den Kontakt zu Mitmenschen vorerst weitestgehend abbrechen sollte), dem wird mitgeteilt, daß die Test-Kits knapp sind und nur bei Kranken, die in Krisengebieten waren und/oder Kontakt zu Corona-Kranken hatten, gemacht werden.

      Da man sich ja an jemandem, der symptomlos krank und ansteckend war/ist, angesteckt haben könnte, ist das eine unangenehme Sache, vor allem wenn man besonders Gefährdete in Familie oder Freundeskreis hat…

      Wie gut, daß diese Knappheit der Tests offenbar bei der Anwendung an Migranten zu existieren aufhört!

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  • Dr. Franz Xaver Ost
    14. März, 2020

    Ein wunderbar sachlicher und vor allen Dingen sinnhafter Artikel. Danke für Ruhe und Besonnenheit Herr Wendt. Die Coronakrise wird einmal mehr das Versagen der Regierung Merkel demonstrieren. Die Linksgrünen Postkommunisten, zu denen ja nach dem Sündenfall zu Erfurt alle Altparteien nachweislich gehören, freuen sich über das Sterben des alten weißen Mannes – Menschenverachtung in Reinkultur, einfach nur ekelhaft. Die «globale» Wirtschaft wird die Regierenden und Vasallen in Deutschland lehren, dass man dummes Geschwätz und bildungsfernes Handeln nicht essen kann. Was wäre, wenn der Coronavirus mutiert, oder die Menschen sich ständig erneut infizieren, da der Erreger resistent ist? Sollte das zu denken geben, ich glaube in Deutschland nicht. Wir haben Platz für alles und jeden ….

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  • Peter Geisinger
    14. März, 2020

    Hier der Link zum absurden Artikel des Kognitionspsychologen Christian Stöcker aus „der Spiegel“:
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/coronavirus-vs-klimakrise-zweierlei-mass-aber-warum-a-b22c0a9a-5f58-4a9d-894e-7b1fcb34d9cb

    Hier sieht man sehr schön, dass es bestimmte Kreise nicht aushalten, wenn sich der Focus der öffentlichen Aufmerksamkeit von der (behaupteten) Klimakrise weg ein wenig zu anderen Themen hin verschiebt. Da muss sofort gegengesteuert werden, das darf nicht sein! Die absurdeste Arumentation in seinem Artikel: „In Großbritannien hat jedes fünfte Kind Klimakrisen-Albträume.“ Warum wohl?

    Kein Wunder, wenn diese Massenpsychose politisch gefördert wird: Ausrufung des Klimanotstandes durch das EU-Parlament! Hier wird die Panikmache als Ursache für die Erzeugung von Albträumen schlicht ausgeblendet. Der Artikel, den der Autor als Beweis für seine These anführt, stellt den Sachverhalt sogar richtig dar. Vermutlich geht der „Kognitionspsychologe“ davon aus, dass den niemand liest…
    https://www.independent.co.uk/life-style/children-climate-change-sleep-nightmares-eco-anxiety-greta-thunberg-a9371191.html

    Peter Geisinger

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    • Albert Schultheis
      15. März, 2020

      Lieber Herr Griesinger,
      ich bin überzeugt, die Nachtmare ziehen auch nicht an deutschen Kindern, Eltern und insbesondere Frauen vorüber, ohne ihnen anhaltende Psychosen zu bereiten, den Kindern, weil wir alten «weisen» Männer (und Frauen) ihnen den Planeten versaut haben, den Eltern, weil sie zunehmend nicht mehr wissen, wohin sie ihre Kinder in Kindergärten oder Grundschulen schicken sollen, den Mädchen und Frauen, weil sie sich ohne Kopftuch oder Burka des Abends nicht mehr alleine auf die Straße trauen. Das Schlimme, weil Verschlimmernde, in Deutschland ist nur, dass sich die Heimgesuchten nicht einmal über ihre Albdrücke selbst mit Vertrauten äußern dürfen, weil sie sich kaum bei Psychologen Rat holen können, denn diese würden ihnen zu ihren Albdrücken auch noch die Schuldkomplexe wegen ihrer bürgerlichen Berührungsängste mit allem Fremden einreden. Ich vermute, das heimliche und verheimlichte Leiden der Deutschen wird tiefe Wunden in die kollektiven und individuellen Psychen ritzen, von denen wir uns in hundert Jahren nicht erholt haben werden, zumal die Wunden der letzten 100 Jahre noch längst nicht verheilt sind – im Gegenteil, weil diese gerade wieder eitrig aufbrechen.

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  • Gerhard Sauer
    15. März, 2020

    Wundert es eigentlich niemanden, daß die hochgelobte traditionelle chinesische Medizin die Ausbreitung des Corona-Virus nicht verhindert hat. Ist sie in China in Vergessenheit geraten, obwohl sie doch gerade im Westen und besonders in Deutschlang allerorten bejubelt wird? Ich will hier nur auf eine Methode hinweisen: die Akupunktur. Müßte es einem geschickten, erfahrenen Akupunkteur nicht ein leichtes sein, den Virus anzupicken und durch einen Stich zu paralysieren? Ich hoffe, daß wenigstens in Deutschland, wo die Methoden der chinesischen Medizin erfolgreich angewandt werden, dem Virus schnell der Garaus gemacht wird. Wir brauchen keine abgestandene Schulmedizin, sondern fortschrittliches Denken und Handeln.

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  • Phoenix
    15. März, 2020

    Propagandist Kleber beruhigte uns ja gerade erst in seinem täglichen Journal: Auch wenn etwa 2/3 der Bevölkerung sich infizieren werden, so benötigen doch nur 20 % der Infizierten eine medizinische Versorgung und kaum mehr als 6 % der Infizierten eine intensivmedizinische Betreuung – und das sind ja, so die Suggestion, kaum mehr als 1 Million.

    2/3 von 82,79 Millionen macht nach Adam Riese 55,19 Millionen, davon 20 % 11,04 Millionen und 6 % der Infizierten tatsächlich mehr als 1 Million, um genau zu sein: 3,31 Millionen.

    Es gelte, die Kurve der Ansteckung abzuflachen, über einen längeren Zeitraum zu strecken, so daß, so die nächste Suggestion, jeder, der intensivmedizinischer Hilfe bedürfe, diese auch erhalten kann.

    Die Zahl der in Deutschland zur Verfügung stehenden Intensivstationsbetten unterschlug er uns jedoch:

    Hierzulande soll es 1942 Krankenhäuser geben mit 497.000 Betten für die Allgemein- und Akutversorgung, deren Auslastung beträgt 78 Prozent. 1160 Kliniken (60 Prozent der Gesamtzahl) halten etwa 28.000 Intensivbetten vor, die derzeit zu 79 Prozent belegt sind.

    3,31 Millionen Notfallpatienten, die einer intensivmedizinischen Betreuung über Wochen bedürfen stehen also in etwa 5.900 Intensivbetten zur Verfügung. Was bedeutet, daß wir die Verbreitung des Virus irgendwie so verlangsamt bekommen müssen, daß wir jedes dieser Betten etwa 560 mal belegt bekommen…

    Was für eine Illusion.

    Manche Eltern veranstalten bei Masern Parties. – Und danach ist das Thema, koste es, was es wolle, durch.

    Es braucht nicht viel Phantasie um zu erkennen, daß wir um Millionen Corna-Tote nicht herumkommen werden. – Die Frage ist nur, wie sehr wir zulassen werden, daß uns über diese Krise auch noch das marode Finanzsystem und mit ihm die für den täglichen Bedarf dringend benötigten Versorgungsketten zusammenbrechen.

    Wieso erinnert mich unser ungestümes Vorgehen nun an das der Maoisten gegen die 4 großen Plagen bei der Kulturrevolution…?

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  • Gerhard Sauer
    17. März, 2020

    In diversen Medien wurde die Meldung verbreitet, Trump wolle das deutsche Unternehmen CureVac übernehmen oder Forscher dieses Unternehmens abwerben. Diese Meldungen haben sich als Scheißhausparolen (Fäkalnachrichten=Fake News) entpuppt. CureVac wurde maßgeblich von Dietmar Hopp, einem der Gründer des Software-Konzerns SAP finanziert. Genau dieser Mann wurde und wird von Fußballrüpeln Woche für Woche unflätig verunglimpft. Sie werfen Hopp vor, durch sein Engagement für den Fußballverein Hoffenheim der Kommerzialisierung des Fußballs Vorschub zu leisten. Dieser Vorwurf ist an Absurdität nicht zu übertreffen, geht es doch im Profifußball nur um Geld. Kein ausländischer Spieler würde in einem deutschen Verein spielen, könnte er dort nicht richtig dicke Kohle machen. In Wirklichkeit richten sich die Angriffe gegen einen herausragenden Repräsentanten der von den Stänkern als Kapitalismus wahrgenommenen deutschen Marktwirtschaft. Sie stänkern gegen Hopp aus einer linken Gesinnung heraus, die von tiefsitzendem Neid und eigenen Unterlegenheitsgefühlen, eben dem typischen Verhaltensmuster von sozialistisch-kommunistisch Angehauchten, gespeist wird. Ein erfolgreicher Unternehmer, der Arbeitsplätze für Tausende geschaffen hat und durch seine Investition in eine offensichtlich innovative Firma mit dem Potential, neuartige, revolutionäre Medikamente zum Nutzen der Menschheit zu entwickeln, Weitsicht beweist, zählt nichts in den Augen dieser Krakeeler, die zu blöd sind, selbst gegen den Ball zu treten und abzusahnen. Ein erbärmliches Pack.

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Original: Corona: was wir von der Spanischen Grippe lernen können

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