2020 – die Bertelsmann-Zukunft ist da
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Vor 13 Jahren machte die Bertelsmann-Stiftung, die einflussreichste Denkfabrik in Deutschland, eine Reise in die Zukunft – in einer Zeitmaschine mit Unwahrscheinlichkeitsantrieb:„Es fühlt sich entspannt an, im Jahr 2020 EU-Bürger zu sein.“ Ein Blick in eine heute leider vergriffene Broschüre
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 20 min Lesezeit
Von Daniel Silbermann Vor mir liegen 16 bedruckte Seiten, DIN A3, mit dem Datum D_ezember 2006 _und dem Titel „Zwanzig Zwanzig“. Ein vierzehn Jahre alter Entwurf des europäischen Lebens im Jahr 2020.
Utopien sind immer interessant, vor allem, wenn sie sich irgendwann überprüfen lassen. Angela Merkel regiert 2006 schon. Deutschland richtete die Fußball-WM aus. Eine neue Leichtigkeit schwebt über dem Land. Eine gute Zeit also, um noch unmaterialisierte Erscheinungen zu sehen, so genannte Visionen.
In diesem Fall: die Visionen eines entgrenzten und gesamtverschmolzenen Europa. Die Grundlage dafür bildeten Analysen und Projektionen, die diverse Stiftungsabteilungen nach wissenschaftlichen Verfahren angefertigt hatten. Sind Sie bereit für viele gute Nachrichten, die Flaschenpost von 2006 für uns im Jahr 2020? Dann folgen Sie mir bitte in die Welt von morgen, in der wir heute leben.
Auf dem Titelbild wässert eine junge Frau mit der Gießkanne einen symbolischen Euro- Baum, dessen grüne Blätter im Osten die Umrisse der Türkei, Weißrusslands und der Ukraine bilden. Das Traumbild eines Wirtschaftsraums. Im Westen floriert selbstverständlich das EU-Mitglied Großbritannien, fest mit dem Kontinent verbunden durch ein Ästchen des Euro-Baums.
„Trends, die schon heute erkennbar sind“
Die EU besteht in dieser Welt nicht aus 27 (ohne das ausgetretene Vereinte Königreich), sondern aus 35 Staaten. Der gesamte Balkan-Flickenteppich wurde eingemeindet und, wie bei einem komplettierten Panini-Album, in einem Rutsch auch Norwegen. Außerdem, wenn auch nicht im Bild, Island. Auf die Annexion des Oblast Kaliningrad, der russischen Exklave zwischen Polen und Litauen, verzichtete die EU von 2020 offenbar. Stattdessen ist Kaliningrad zwischen all den grünen Blättern des Europabäumchens einfach nicht vorhanden, sondern durch Ostsee ersetzt. Merkwürdigerweise leuchtet aber die Schweiz wie alle anderen kräftig grün, obwohl die Eidgenossen dieser Zukunftsidee gerade erst wieder per Volksabstimmung die Gefolgschaft verweigerten.
Aber in der Zeitung von „2020“ wird der Wild- beziehungsweise Zusammenwuchs nicht naiv glorifiziert. Es kommen auch nachdenkliche Töne vor. Gleich zu Anfang klingt ganz kurz ein Horrorszenario für die Entwicklung Europas in der langen Zeit bis 2020 an: Könnte es bis dahin womöglich „zu einem von Handlungsunfähigkeit gelähmten Mammut ohne positives Selbstbild“ werden? Nein, natürlich nicht. Nicht, wenn es sich „ganz neu erfindet“. So wie in dieser Publikation, in der die Bertelsmann-Stiftung „Trends, die heute schon erkennbar sind“ verarbeitet und „verdichtet“ hat.
Eine der fiktiven Heldinnen in der Zukunftszeitung, die vom europäischen Leben normaler und weniger normaler Menschen handelt, heißt Fiona Groenewold. Part Irish, part Kraut. Und zwar ist Fiona die große Schwester von Till Groenewold, dem bekannten Stürmer von Werder Bremen, der gerade im Endspiel der 2017/18 gegründeten European Football League mit seinem Traumtor den FC Chelsea versenkte.
Fiona selbst war auch nicht müßig. Sie stieg trotz ihrer jungen Jahre zur Unterabteilungsleiterin im Europäischen Außenministerium in Brüssel auf. In „Zwanzig Zwanzig“ bedauert sie, dass die EU zwar eine geschlossene politische Sturmreihe, aber immer noch keine „Nationalmannschaft“ der Euro-Fußballer hat. Nationalmannschaft! Wo es doch Die Mannschaft heißen muss, respektive „das EUFB-Team“.
Das politisch „Rechte“ spielt in der Zukunft von gestern praktisch keine Rolle, denn das liebste Feindbild der Vorgestrigen existiert nicht mehr: Der Islam ist 2020 komplett domestiziert, nachdem er „allmählich eine mit dem Westen kompatible Ausprägung entwickelt hat, den Euro-Islam“.
Denn die vierte und fünfte Generation der „ehemaligen Einwanderer“ präsentiert sich heute höher gebildet, weniger kinderreich, „eher aufgeschlossen für die Ideale demokratischer Gesellschaften“. Die friedliche Koexistenz der „fast 20 Prozent Muslime in der EU“ mit den Ungläubigen ist also sichergestellt, „der letzte islamistisch motivierte Terroranschlag ist fast zehn Jahre her“. Und der Berliner Breitscheidplatz zu Weihnachtszeiten ein pollerloser Platze wie andere auch.
Aufnahmekandidaten: Israel, Libanon und Marokko
Sozial, aber auch ökonomisch läuft im Bertelsmann-2020 alles bestens. Denn wir haben jetzt „in Deutschland, Italien oder Ungarn im Grundsatz dieselbe Wirtschaftspolitik“. Und ein weises Institut sorgt dafür, dass die „Integrationskraft“ der laufend erweiterten EU nie überdehnt wird: das „Center for the Optimization of Relations in Europe (CORE)“ – merkwürdigerweise in US-amerikanischer statt britischer Schreibweise.
Beim CORE werkeln Zahlen- und Statistik-Experten – ähnlich wie bei der Bertelsmann-Stiftung – , die aus den entferntesten Winkeln des Imperiums unablässig Datenströme erhalten und daraus klar ablesen können, wann sich die EU wieder erweitern kann. Jetzt heißen die Kandidaten Israel, Libanon und Marokko . Deren inzwischen eingetroffene Gesuche „werden heute EU-weit eher gelassen registriert: Die Völker Europas wissen einfach besser Bescheid über die Belastbarkeit ihres Verbundes“.
Verständlich, dass „Populisten“ auf dem Superkontinent ohne Chance bleiben. Unter anderem, weil etwa die Stadt Duisburg schon seit 2010 von einer wiedergewählten türkischstämmigen Oberbürgermeisterin regiert wird. Aber auch deswegen nicht, weil es – obwohl das Supereuropa friedlich prosperiert – von einer Masseneinwanderung aus Arabien und Afrikanern verschont bleibt.
Globale Stadt mit deutschen Untertiteln
Bei der Stiftung existierten schon damals, 2006, Abteilungen mit hervorragenden Experten des Landes für Außen-, Migrations- und andere Politikanalysen. Und die sehen auch außerhalb des Heimatkontinents als andere: Im Jahr 2020 ist Palästina ein souveräner Staat. Die USA unternehmen keine Alleingänge mehr, 2012 zogen sie sich völlig aus dem Irak zurück. Die „regionale Atommacht Iran“ agiert moderat, friedlich mit dem europäischen Wirtschaftsraum „assoziiert“. Der Nahe Osten: 2020 „etwas zur Ruhe“ gekommen. Die EU konnte „allmählich die Migrationsfrage in geregelte Kanäle lenken – und profitiert von einem überschaubaren Zustrom junger Arbeitskräfte“. Indien ist dabei, China als Weltmacht zu überholen. Die „künstlich herbeigeführte“ Energiekrise von 2016 wurde hierzulande durch „Energiesparen und alternative Energietechnologien“ überwunden!
Das ostwestfälische Orakel
Wer vermeldet 2020 diese erfreulichen Fakten täglich auf bundesdeutschen Fernsehschirmen? Kein anderer als Ulrich Rickwert, der populäre und weltgewandte Moderator des Nachrichtensenders „EU-TV“, der eigens für die Zukunftszeitung „Zwanzig Zwanzig“ erfunden und interviewt wurde. (Wobei übrigens das Stichwort Klima im Interview ebenso wie in der gesamten Zeitung keine Rolle spielt.)
An Ulrich Rickwert mit seinen seriös vorgetragenen, präventiven Optimierungen der Weltgeschichte zeigt sich heute die ganze prognostische Potenz der Bertelsmann-Stiftung: Zwar stellten sich die meisten Weissagungen des ostwestfälischen Orakels – in der Zukunftszeitung wie auch sonst – als utopistischer Schaum heraus. Die Autoren vor 14 Jahren fragen sich offenkundig noch nicht einmal pro forma, ob es in ihrem Zukunftsblick blinde Flecken geben könnte.
Aber die Glaubwürdigkeit des deutschsprachigen Qualitätsjournalismus zu Beginn der Zwanzigerjahre – die immerhin sah man in Gütersloh 2006 exakt voraus.
Ob es irgendwann eine neue Zeitung „Zwanzig Vierzig“ gibt? Schwer zu sagen. Denn der Befund des CDU-Politikers Peter Altmaier zur Gegenwart – „das beste Deutschland (und Europa), das wir je hatten“ – entspricht ja, trotz aller wenig erfreulichen Fakten, exakt der Bertelsmann-Weltbeschreibung in „Zwanzig Zwanzig“.
Was soll sich an einem Idealzustand also noch verbessern?
25 Kommentare
Original: 2020 – die Bertelsmann-Zukunft ist da
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Bernd Zeller
18. Februar, 2020Auffällig: An diesem Europa-Bäumchen wächst die ganze Türkei, aber nicht Russland.
Albert Schultheis
19. Februar, 2020Ich stelle fest, dass sich diverse, hauptsächlich linksgetriebene NGOs zunehmen die eigentlich demokratischen Prozesse in unserem Land überwuchern und systematisch verdrängen. An die Stelle des Souveräns, des mündigen Bürgers und Wählers, treten aggressive, interessen- und agendagetriebene Pressure Groups, wie invasorische Xenophyten in Fauna und Flora – und die herrschenden Parteien hofieren und alimentieren sie, weil sie deren Ziele wie Dealer ihre Drogen unters entmündigte Volk verticken. Früher haben wir einige dieser NGOs finanziell unterstützt, als sie noch ihre ursprünglichen Ziele (ärztliche Entwicklungshilfe, Umwelt- und Naturschutz, etc.) verfolgten.
Aber seitdem erkennbar wurde, dass sie sich mehr und mehr politisierten und ideologisierten bzw. sich als politische U-Boote gerierten, haben wir sämtliche Zuwendungen konsequent gestoppt. Es ist höchste Zeit, dass wir die noch bestehende Restdemokratie gegen diese sich ausbreitende Seuche der Unterwanderung und Aushöhlung durch Parteien und NGOs verteidigen. Das gleiche gilt für die anti-demokratische Überwucherung durch übergreifende Prozesse und Vorgaben der EU, deren demokratische Legitimation genau von diesen Pressure Groups behauptet wird, aber jeglicher Realität Hohn spricht. Noch ist es nicht zu spät, wie der Brexit der Briten beweist. Die Frage ist aber, ob wir dazu bereit sind, die Entschlusskraft und den unbedingten Willen zur Freiheit und Unabhängigkeit der Briten aufzubringen und durchzufechten.
Da sehe ich im Lande der Dietrich Heßlinge bzw.. in unsere Zeit übersetzt, der Peter Altmaier eher schwarz.
Materonow
18. Februar, 2020Schön zu sehen,
wie orakelnde «Denkfabriken» in die Irre gehen können bei ihrem Orakeln.
Fast nichts, was damals vorausorakelt worden ist, ist eingetreten!
Und das ist auch gut so!
Berger
18. Februar, 2020Materonow, Entschuldigung, aber der Zweck solcher Studien ist es doch nicht, die Zukunft vorherzusagen. Mit Hilfe solcher Frames soll(t)en die Deutschen positiv auf eine immer grössere und immer mächtigere EU eingestimmt werden.
Und Herr Wendt, danke für diesen informativen Artikel, aber die Bertelsmann-Stiftung als Denkfabrik zu beschreiben wäre nun nicht nötig gewesen.
Georg Reuter
18. Februar, 2020„Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu erfinden.“
(Zitat Bertelsmann Stiftung, siehe meinen Kommentar)
Andreas Hofer
18. Februar, 2020Also: Es ist ja eine Utopie. Gut so, oder? Wie ein ZDF Vorabendprogramm und bei diesen Sendungen scheint immer die Sonne!
Ich würde diese 16 Seiten gerne im Original lesen.
Immo Sennewald
18. Februar, 2020Wenn Politbürokraten träumen…
Dann kommt genau der Kitsch heraus, mit dem die UdSSR, Maos China und die Propagandisten der SED das glückliche Leben im Sozialismus verhießen.
«Merksch’ was?» sagt der Badener, und weiß wieder, was er der Bertelsmann-Stiftung jederzeit zutrauen darf. Danke, dass Sie ihn erinnern.
J.Gerke
18. Februar, 2020An solchen «Visionen» zeigt sich die ganze Kompetenz der Bertelsmann-Stiftung. Das ist nichts anderes als bornierte Ideologie und Inkompetenz in wenigen Seiten dokumentiert.
Pauline G
24. Februar, 2020Ja, interessant. Was sie HEUTE dazu sagen??? Was ist übrigens aus dem von Bertelsmann und der Arbeitsagentur entwickelten Test/Programm: «Das Unsichtbare sichtbar machen» geworden?? Es sollte dazu dienen, Migranten aus Asien/Afrika trotz fehlender Qualifikationen/Ausbildung zeigen zu lassen, dass sie trotzdem für «Facharbeiterjobs» geeignet seien, – denn «sie hätten ja auch in ihren Herkunftsländern gearbeitet». Der Test sollte ihre «Skills» zeigen. Man hört gar nichts mehr davon!
Lichtenberg
18. Februar, 2020Die utopistische Ortlosigkeit ähnelt einem schlüpfrigen Aal; man kriegt das ständig wechselnde Ziel einfach nicht zu fassen. Aber es ist gut, es schreibend wieder einmal beinahe geschnappt zu haben. Die Bertelsmänner meinen es eben gut.
«(…) Die Utopie gelingt nur im Kampf, denn nur der erkämpfte Fortschritt bedeutet Freiheit. Der Optimist kämpft für etwas – und sein Motiv ist nicht der Nutz, sondern das Unrecht. Deshalb spricht Ernst Bloch vom „Unrecht des Pessimismus“ und der Pflicht, „scharf besorgt zu sein“. Der europaweit aufkeimende Rechtsruck kommt aus dem Hinterhalt der diffusen Ängste und der Bequemlichkeit der Menschen. (…)»
Quelle: https://www.philosophie.ch/philosophie/highlights/zukunft/die-erschoepfte-freiheit
Habe die drei Bände von Blochs „Das Prinzip Hoffnung“ vor dreißig Jahren einem Antiquariat überlassen, um Platz zu gewinnen. Die Broschüre 2020 wäre der ideale Ersatz gewesen.
Sigrid Ebert
19. Februar, 2020Ich habe den Artikel, den Sie verlinkten, mit steigendem Wutpegel gelesen. Unfassbares Gefasel! Ob der Autor auch heute in 2020 das noch so vertreten würde? Ich fürchte beinahe ja. Es lebt sich eben so bequem in einem philosophischen Wolkenkuckucksheim. Beinahe wäre ich geneigt, einer Bücherverbrennung zuzustimmen.
Lichtenberg
22. Februar, 2020Ihre Empörung verstehe ich; allerdings betrachte ich pseudophilosophische Ergüsse wie den oben verlinkten – aber auch diese von Herrn Wendt aus scheinbarer Vergessenheit gerettete Zukunftsvision der Bertelsmänner – als wertvolle Zeitzeugnisse, die nicht einfach in eine «gnädige» Vergessenheit geraten dürfen. Das alles muß dokumentiert, gespeichert, archiviert und später einmal kritisch aufgearbeitet werden! Diese Zeit wird kommen.
Georg Reuter
18. Februar, 2020Immerhin gibt es noch den Podcast dazu auf Youtube. «In vielen Schulen ist das Magazin schon gerne gelesene Lektüre».
https://www.youtube.com/watch?v=9ttVtWUx9L4
RMPetersen
18. Februar, 2020In Wissenschaftlichen Instituten macht man Szenarien, aber bitte nie, NIE NIE behauptet man, es werde sicher so kommen. Mich würde interessieren, wie vorsichtig oder unvorsichtig die Macher von 20-20 ihr Zukunftsbild bewerten.
In meinem Arbeitsumfeld war es üblich, Zukunfts-Szenarien mit mehreren Varianten zu versehen, da es um Umwelt-, Energie- oder Verkehrsszenarien ging. Kern war ein BAU- (Business As Usual) oder Trend-Szenario, dazu gab es ein optimistisches Wunsch-Szenario, in dem alle ökologischen und sozialen Gesellschaftsverbesserungen als politisch umgesetzt eingebaut wurden. Aber auch diese müssen natürlich einen Realitätsbezug haben. (IPCC-bietet vergleichbar auch verschiedene Klima-Szenarien an, und auch diese haben Unsicherheitsmargen. In die Presse werden meist die schlimmsten lanciert.)
Bertelmanns 20-20 ist ersichtlich ein Wunsch-Szenario, und das sagt sehr viel über die politische Verortung der Macher und auch über deren mangelnde Erdung aus. «Völlig losgelöst …» könnte man das Werk auch überschreiben.
Andreas Dumm
18. Februar, 2020Sehr geehrter Herr Wendt, Sie fragen: «Was soll sich an einem Idealzustand also noch verbessern?» Goethe wußte die Antwort, sie lautet: «Wenn wir zum Guten (= Idealzustand) dieser Welt gelangen, / Dann heißt das Bessre Trug und Wahn.» Behaupte einer, der (große) alte weiße Dichter habe nicht über genaue Beobachtungsgabe, Scharfsinn und Phantasie verfügt! Deshalb wohl muß das Stück, aus dem dieses Zitat stammt, aus dem Leseplan der nordrheinwestfälischen Gymnasien entfernt werden.
Gero Micheler
18. Februar, 2020Ich habe erst herzlich gelacht, dann ging das Lachen in einen seltsamen Husten und schließlich in ein unstillbares Schluchzen über.
2006 hätte wohl noch keiner gedacht, in was für eine Sch**** sich die unbelehrbar dummen Deutschen von einer ehemaligen FDJ-Sekretärin unumkehrbar reiten lassen.
Verschuldung durch Bankenrettung, konzeptloser Ausstieg aus der Kernenergie, Abermillionen Migranten und deren Großfamilien, Kriminalität, Meinungskontrolle…
Gerald Gründler
18. Februar, 2020Ja, auch und besonders beim Blick zurück: Die Bertelsmann-Stiftung liefert junk science in unablässiger Folge, Ideologie, die sich als Wissenschaft labelt. Strichjungen und Huren aus dem akademischen Prekariat, als Hundertschaft gekauft von der Regierung, die ihre linke Agenda hier mit Gefälligkeitsforschung unterfüttert. Widerwärtig. In Anlehnung an Herrn Lagerfeld folgt daraus: Wer sich von der Bertelsmann-Stiftung die Welt erklären lässt, hat sein Leben nicht im Griff. Einzige Verwendung: Rundablage, thermische Verwertung.
alacran
18. Februar, 2020Die Bertelsmann Experten lassen aus ihrem Thinktank ständig irgendetwas heraus sickern.
Nach ein paar Jahren bestätigt sich oft der Verdacht, dass es Müllentsorgung war.
pantau
18. Februar, 2020Helmut Schmidts «Politiker mit Visionen sollten zum Arzt gehen», sollte man mal endlich beherzigen. Oder auch den Satz von Adorno, Politik sei, das Schlimmste zu verhindern. Also: Am meisten hassen die Fortschrittler, Gesellschaftsträumer, Utopisten und Idealisten (Hitler war auch so einer) den Gedanken, daß es Optima geben könnte, also Zustände, ab denen jede weitere Veränderung Rückschritt ist. Dem hat sich die Begriffsschöpfung vom «Wandel» angenommen. Sie besagt: Fortschritt, Rückschritt, alles relativ, alles subjektiv: Veränderung als Selbstzweck.
Andreas Rochow
18. Februar, 2020Die Bertelsmänner und die Amadeu-Antonio-Stiftung, die Stiftung Mercator, das PIK, die Agora Energiewende, das Institut für Migration und Integration und wie sie alle heißen, tun etwas, wofür sie vom Souverän gar keinen Auftrag haben. Lustig, dass Abhören, Anzeigen, Sperren im Netz, also wichtige antidemokratische Projekte, an denen die Bertelsmann-Stiftung gemeinsam mit der Amadeu-Antonio-Stiftung direkt beteiligt ist, in der Gütersloher Vision ausgeblendet werden. Auch der Exodus der Wissenschaftler und die Entindustrialisierung hätten die teuren Dienstleister «sehen» müssen, hätten sie das nur gewollt! Das Missverständnis kann also aufgeklärt werden: Es handelt sich um ein gigantisches Propagandanetzwerk, das unter UN-Merkel so richtig in Fahrt gekommen ist. Die Herkulesaufgabe ist es, die Realitäten auszublenden, die der «Großen Transformation» im Wege stehen.
B. Rilling
19. Februar, 2020Ach, das ist eine Studie?! ich hätte eher angenommen, es ist ein Scincefictionroman. Auch wenn man heute natürlich viel sagen kann, aber niemand kann mir sagen, dass 2006 nix aber auch gar nix der heute eingetretenen Realitäten für «Wissenschaftler» nicht schon am Horizont zu erahnen gewesen waren. Und die Entwicklung im nahen Osten und Iran/Irak muss man mit Erfahrungswerten der letzten Jahrzehnte und etwas Wahrscheinlichkeitsberechnung vorsichtiger bewerten. Mir kommt es so vor, als hätten hundert Kindergartenkinder ihren Traum von einem schönen Europa der Zukunft geträumt und das wurde in einer Broschüre festgehalten. Sie haben nur noch vergessen zu erwähnen, dass der Euro natürlich den Dollar schon langst als Welthandelswährung abgelöst hat und Frau Clinton überlegt, ob die USA nicht auch der EU beitreten könnte.
Peter Wichmann
19. Februar, 2020Mußte es ein so ausführlicher Artikel sein? Ganz nett so, aber hätte eine beiläufige Bemerkung nicht gereicht? Ich sehe zwar einen gewissen Häme- aber keinen Erkenntnisgewinn, den das Sezieren längst verödeter Metastasenverästelungen eines gesellschaftlichen Krebsgeschwürs namens Bertelsmann-Stiftung mit sich bringt. Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen? Das ist mittlerweile bekannt. Auch unterscheidet sich Bertelsmann mit in die Hose gegangenen Prognosen prinzipiell nicht von seriöseren Prognostikern – soweit Seriosität auf diesem Gebiet überhaupt eine passende Kategorie ist. Von größerem Interesse wäre es nach meiner Auffassung, über die aktuellen Projekte der Stiftung auf dem Laufenden gehalten zu werden und beispielsweise etwas darüber zu erfahren, ob und wenn ja welche Verbindungen zwischen den Umtrieben der Bertelsmann- und der Soroskrake bestehen.
Thorn
19. Februar, 2020Nur damit ich das richtig verstehe, diese Leute schreiben für sich und die ihren also ein Märchen und glauben dann daran. Ich schätze mal, die Diskrepanz zwischen dieser Utopie und den anzutreffenden Zuständen kann nur von extremistischen rechtsradikalen Faschistenbuhmännern verursacht worden sein.
Ohm Zweizahn
19. Februar, 2020Der Befund des CDU-Politikers Peter Altmeier: «Das beste Deutschland (und Europa), das wir je hatten» besagt nicht, dass Deutschland (und Europa) nicht weiter zu verbessern wären. Gerade Peter Altmeier arbeitet in Talkshows (hart) daran. Auch der grandioseste Stabhochsprungrekord kann verbessert werden, und sei es durch einen noch besseren Stab.
Aber zugegeben, das Bild vom Stabhochsprung in Verbindung mit Peter Altmeier kann zu Irritationen führen. Bernd Zeller, bitte nicht übernehmen…
Hajo Blaschke
19. Februar, 2020Zur Jugendweihe in der DDR bekam jeder das Buch «Weltall, Erde, Mensch», das verbildlichen sollte, wie wunderschön und kommunistisch die Welt in zwanzig-dreißig Jahren aussehen wird.
Genau solche Luftblasen erfindet die Bertelsmann-Stiftung.