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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Die Judenreste-Rampe

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Das „Zentrum für Politische Schönheit“ verkauft Auschwitz-Erdpröbchen im „kleinen Weihnachtspaket“. So etwas kommt gut an – bei deutschen Moralschwergewichtlern in Medien und Politik

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 35 min Lesezeit

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Wer am Montag die Aufstellung einer 2,50 Meter hohen und vier Tonnen schweren Säule auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude beobachtete und nicht zu den Eingeweihten gehörte, der brauchte wahrscheinlich einige Zeit, um zu verstehen, dass es sich um eine Zurschaustellung angeblicher Überreste von Holocaust-Opfern handelte, inszeniert von dem Verein „Zentrum für Politische Schönheit“ (ZPS), das von Philipp Ruch geleitet wird, den etliche Medien als „Aktionskünstler“ bezeichnen.

Nach Angaben des „Zentrums für Politische Schönheit“ enthält der Kern der Säule „Asche und Knochenkohle“ von ermordeten Juden, die die Aktivisten an 23 Orten aufgesammelt haben wollen, darunter in der Umgebung von Auschwitz. Vor die Säule platzierten die Mitglieder des Zentrums eine Tafel mit Namen aller Abgeordneten der Unionsfraktion. Sie sollen – so fordern die Mitarbeiter des Zentrums – vor der Säule antreten und den Schwur leisten, niemals mit der AfD zu kooperieren. Zu diesem Zweck verschickte das ZPS eine gefälschte Hausmitteilung mit der nachgemachten Unterschrift von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, in der es heißt, er, Schäuble, habe für die Parlamentarier schon einen verbindlichen Termin für den Besuch an der Säule vereinbart. Eine Sprecherin des ZPS erklärte, die Säule solle an den Standort der Kroll-Oper erinnern, wo eine Reichstagsmehrheit 1933 das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten auch mit den Stimmen der Deutschnationalen Volkspartei, der Zentrumspartei und der Deutschen Staatspartei verabschiedet hatte.

In verrutschter Rhetorik sagte die ZPS-Sprecherin, das Ermächtigungsgesetz sei von den „Konservativen“ beschlossen worden, „und Hitler sozusagen deren Steigbügelhalter waren“. Die Installation sei eine „Widerstandssäule“ gegen die AfD und Unionspolitiker, die angeblich eine Zusammenarbeit mit der Partei vorbereiten würden.

Auf seiner Webseite bietet das ZPS eine Auswahl an Merchandising-Produkten zu seiner Aktion an: Wer will, kann dort einen „Schwurwürfel“ kaufen – eine angebliche „Bodenprobe“ aus der Umgebung von Auschwitz oder anderen vorgeblichen Suchorten, eingegossen in Plexiglas. Zusammen mit einem Poster, einem Buch und einer Postkarte kostet das Gebinde 50 Euro. Ein „kleines Weihnachtpaket“ (Würfel mit Erde, drei Poster, darunter ein „Überraschungsmotiv“, Buch und Postkarte) gibt es für 75 Euro.


Wem das noch nicht reicht, der kann über die ZPS-Seite für 500 Euro vier Säcke Zement bezahlen, mit denen am kommenden Samstag ein Fundament für die Judenreste-Säule gegossen werden soll. Die Einbetonierung der Stele soll laut ZPS am 7. Dezember um 15 Uhr vor dem Reichstag mit einem „zivilgesellschaftlichen Zapfenstreich“ und mutmaßlich reger Medienbeteiligung stattfinden.


„Sei dabei, wenn sich am Samstag um 15 Uhr ganz Deutschland zum zivilgesellschaftlichen Zapfenstreich am Mahnmal versammelt“, heißt es in einem Aufruf des ZPS: „Gemeinsam leisten wir im Angesicht der Toten einen ewigen Schwur des Widerstandes gegen jede Machtoption des AfD-Faschistenpacks. Wir werden die Demokratie bis aufs Messer verteidigen […] Im Anschluss werden Facharbeiter unserem Mahnmal ein anständiges Betonfundament gießen.“

Die Betonierung der Säule auf der Reichstagswiese wäre rechtswidrig. Eine Genehmigung besitzt der Verein nur zur temporären Aufstellung bis zum 7. Dezember.

„Wir hoffen, dass die Angehörigen wertschätzen können das wir die Opfer des Holocaust der Lieblosigkeit entrissen haben“, twitterte eine Vertreterin des ZPS (Rechtschreibung wie im Original).

Allerdings erhielten die ZPS-Aktivisten die erwartete Wertschätzung für ihre Mischung aus Politkitsch und Judenresteversilberung – Überraschung – von jüdischer Seite gerade nicht.
„Auschwitz-Überlebende sind bestürzt darüber, dass mit diesem Mahnmal ihre Empfindungen und die ewige Totenruhe ihrer ermordeten Angehörigen verletzt werden“, kommentierte Christoph Heubner, der Vizepräsident des internationalen Auschwitz-Komitees.

Die jüdische Schriftstellerin und Journalistin Ramona Ambs schrieb auf Facebook über den Satz von Salmen Gradowski, der als einer der Anführer des Aufstands in Auschwitz-Birkenau am 7. Oktober 1944 starb, und den das ZPS als Legitimation für seine Aktion benutzt („Suchet in der Asche. Die haben wir verstreut, damit die Welt sachliche Beweisstücke von Millionen von Menschen finden kann“).

Ambs kommentiert: „Er wollte, dass die Welt erfährt, was passiert ist. Er wollte, dass man weiß, wer verloren ging […] Er hat nicht gesagt: ‘Nehmt unsere Toten, grabt sie aus, stopft sie in eine Säule und beleuchtet sie, damit die Nachfahren der Täter mal wieder moralische Selbstbesoffenheit feiern können.’ Und wie Ihr an den jüdischen Reaktionen bisher darauf sehen könnt, finden die Angehörigen das überhaupt nicht lustig, was Ihr da mit unseren Omas und Opas treibt. Wenn Ihr Euch nur ein wenig mit jüdischer Ethik befasst hättet, könntet Ihr wissen, dass das, was Ihr da macht, NULL mit Judentum zusammen geht. Aber wozu sich mit Juden auseinander setzen, wenn man die Opfer doch prima zweitverwerten kann, um eine politische message zu verbreiten und sich gleichzeitig noch als Retter der toten Juden fühlen?“

Elio Adler, Vorsitzender der Werteinitiative jüdisch-deutsche Positionen, nannte die Säulenaufstellung in einer Pressemitteilung eine „pietätlose Inszenierung“, und forderte das ZPS auf, „ihre Aktion sofort zu beenden“.

Der Herausgeber der Jüdischen Rundschau Rafael Korenzecher sagte auf Anfrage von TE und Publico: „Es geht nicht obszöner, geschmack- und pietätloser. Auch wenn ich kein Rabbiner bin, sehe ich darin eine obszöne und judenverächtliche Störung der jüdischen Totenruhe. Für mich persönlich ist dieser rücksichtslose Versuch, um jeden Preis medien-auffällig zu werden, in jedem Falle widerwärtig und inakzeptabel.“
Nach seiner Meinung zu der Aktion befragt, nannte der Berliner Autor Henryk Broder die ZPS-Truppe am Dienstag „nekrophile Antisemiten“.

Ziemliche Begeisterung herrscht dagegen im nichtjüdischen Politik- und Medienbetrieb. Der Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement Sawsan Chebli twitterte die Meldung des ZPS weiter.


Auch die ehemalige NDR-Journalistin Edith Rohs, die sich irgendwann in Lea Rosh umbenannte und lange mit einer tatsächlich nicht vorhandenen jüdischen Identität kokettierte, lobte die Säulenaufstellung überschwänglich auf Spiegel Online: Die ZPS-Aktion gehe «tiefer, als unser Holocaustmahnmal es ist». Sie sei „bewegt und angefasst“ von der Idee und ihrer Ausführung: _«Es ist unglaublich.»
_

Möglicherweise fühlt sich Rosh an eine eigene Aktion erinnert: sie berichtete einmal stolz, sie habe in der Gedenkstätte des früheren Vernichtungslagers Belzec den Backenzahn eines Toten gefunden – oder ausgegraben – und ihn nach Berlin überführt, um ihn in eine Stele des Holocaustdenkmals einbetonieren zu lassen. Im Gedenkkitsch gilt nämlich ein ähnliches Motto wie im Manufactum-Katalog: es gibt sie noch, die echten Dinge.

Unglaublich gut findet auch Spiegel-Online-Autor Arno Frank die Widerstandssäule: „Mit dieser Aktion kehrt die Gruppe erneut zum Holocaust zurück, den sie als ‚moralischen Glutkern’ dieser Republik» bezeichnet“. Wahrscheinlich meinte er „kehrt erneut zum Holocaust zurück“ nicht wirklich so, sondern hatte nur Pech beim Formulieren.

Sollte die Einbetonierung der Säule tatsächlich stattfinden, wäre das – siehe oben – rechtswidrig. Allerdings gehörten Gesetzesverstöße auch schon früher zum Markenkern des „Zentrum für Politische Schönheit“. Im Jahr 2014 stahlen Ruch und seine Mitstreiter 14 Kreuze für Mauertote an der Gedenkstelle vor dem Reichstag und widmete sie unter dem Motto der Aktion „Erster Europäischer Mauerfall“ in Kreuze für Migranten um, die beim Versuch, Europa zu erreichen, ums Leben kamen.

Unter der Bezeichnung „Soko Chemnitz“ rief das ZPS 2018 dazu auf, die Namen derjenigen, die an der Demonstration in Chemnitz nach der Tötung von Daniel Hillig durch Asylbewerber teilgenommen hatten, auf einer eigens eingerichteten Internetplattform zu melden, und auch die Arbeitgeber der Demonstrationsteilnehmer zu informieren. Für die Denunziation lobte das ZPS Geldprämien aus. Damals sorgte die Polizei für die Schließung eines Büros, von der Ruch und seine Leute offenbar die Fahndung nach den Chemnitz-Demonstranten steuern wollten.

Trotz seiner Methoden genießt das ZPS einen großen politischen und medialen Rückhalt. Die mit staatlichen Geldern geförderte Amadeu-Antonio-Stiftung verlieh dem ZPS im Jahr 2015 den Amadeu-Antonio-Preis.

In der Begründung hieß es: _„Der Zusammenschluss von ca. 70 Künstlern versteht es, den Kampf für Menschenrechte öffentlichkeitswirksam mit Aktionskunst zu verbinden.“
_
Die Demontage und Umwidmung der Mauerkreuze durch das ZPS fand eingebettet in ein Festival des Berliner Maxim-Gorki-Theaters statt, das mit 100 000 Euro aus dem „Hauptstadtkulturfonds“ der Bundesregierung gefördert wurde. Auf Anfrage der AfD erklärte die Bundesregierung 2018, sie habe von der mittelbaren Mitfinanzierung der ZPS-Aktion vorher nichts gewusst – das habe nicht im Förderantrag gestanden. Trotzdem werde sie nicht anteilig Geld zurückfordern. Die Entwendung der Gedenkkreuze falle aus ihrer Sicht unter Kunstfreiheit.

Finanzielle Unterstützung bekamen Ruch und seine Leute auch von Linkspartei-Politikern. Die Linken-Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko und Inge Höger spendeten 800 Euro an das Zentrum. Bei Höger handelt es sich um eine der Linkspartei-Politikerinnen, die aus ihrer Gegnerschaft gegen Israel keinen Hehl macht; 2014 schaffte sie es sogar auf die Simon-Wiesenthal-Liste der engagiertesten Antisemiten.
Beim ZPS war ihre Zuwendung willkommen.

Nach eigenen Angaben finanziert sich das ZPS größtenteils über Spenden, die dank der zuerkannten Gemeinnützigkeit steuerlich absetzbar sind. „Sie erhalten bis zu 50% des Betrags, den Sie in uns investieren, vom Finanzamt zurück. Aufruhr und Dissens mit staatlichem Hebel? Das gibts nur bei uns. Sie überweisen – wir übertreiben“, wirbt die Organisation auf ihrer Webseite.
Die Erlöse für Bodenproben aus Auschwitz und anderen Holocaust-Orten aus dem ZPS-Shop ergänzen das Budget des Zentrums.

In vielen Medien gilt der „aggressive Humanismus“ (Ruch) als etwas ganz besonderes – politisch wertvoll, dazu noch verwegen und künstlerisch veredelt. Im Berliner Tagesspiegel konnte Ruch im Juni 2019 als Gastautor seine Vorstellungen skizzieren. „Wenn wir überhaupt demonstrieren“, schrieb Ruch, „dann sollten wir das Innenministerium besetzen, bis der Verfassungsschutz aufgelöst ist.“
Den Verfassungsschutz-Etat, so Ruch im Tagesspiegel, könnte der Staat dann an Journalisten und «Recherchekollektive» weiterleiten. Den Denunziationsaufruf des ZPS gegen die Demonstranten von Chemnitz lobte das ARD-Magazin „Titel, Thesen. Temperamente“ wiederum als „Clou“ und „Verwirrspiel mit doppeltem Boden“.

Die Wertschätzung des politisch wohlmeinenden Milieus ist Ruchs Zentrum sicher, ziemlich unabhängig davon, was es als nächstes tut, solange es Aufmerksamkeitsökonomie mit dem Kampf gegen Rechts kombiniert.
In einem Interview mit der Welt sagte Ruch einen Satz, der sein Selbstverständnis womöglich besser umreißt, als es ihm selbst klar ist: „Politische Schönheit ist moralische Schönheit, aber im Quadrat.“

36 Kommentare
  • Bettina.Reese
    4. Dezember, 2019

    Ich schäme mich für diese Leute, wie tief kann man sinken, ich bin sprachlos.

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    • Falk
      4. Dezember, 2019

      Lieber Alexander Wendt, deutlicher kann man es nicht sagen und darauf hinweisen, was dieses ZPS für ein armseliger Verein ist. Schlimmer aber noch finde ich, dass soviele diese Truppe auch noch hofieren.
      Gut, vom linksradikalen Kampfblatt «Spiegel» habe ich auch nichts anderes erwartet.
      Allerdings muss man auch anmerken, dass es dort einen Beitrag von Veronique Brüggemann gibt, der sich explizit gegen diese Aktion ausspricht.
      Wenn ich dann jedoch die Forumsbeiträge lese, weiß ich, ich bin immer noch beim Spiegel.
      Wenn es gegen die Nazis von der AfD geht ist schließlich alles erlaubt.

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    • N.N.
      4. Dezember, 2019

      Wenn Deutsche so weit sinken, fängt es an nach Linksfaschismus zu stinken!

      Was sich alles das e.V. und Steuervorteile ergaunern kann/darf, ist schon dreist!! Man kann nicht so viel fressen, wie man z.Z. in diesem Merkel-Kriecher-Staat ko…en könnte.

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    • berger
      5. Dezember, 2019

      So was perfides habe ich noch nirgend wo gehört Es grenzt an ein Schmierentheater der perversen Art.

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    • Jürgen Wanninger
      6. Dezember, 2019

      Bei diesem skandalösen Verein ist der Tatbestand der Volksverhetzung voll und ganz erfüllt. Warum hier kein Staatsanwalt tätig wird, zeigt, wie tief diese nur noch scheinbar demokratische Republik unter Rot-Grün und Rot-Schwarz gesunken ist. Denunziation wie in besten Zeiten der Nationalsozialisten. Und sie sind ihnen so ähnlich, diese Anti-Nationalsozialisten. Einfach eine andere Form von Faschismus.

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    • Thomas Jacobs
      6. Dezember, 2019

      Sich dafür zu schämen ist aussichtslos und sinnlos. Es würde ja bedeuten, dass Sie sich in irgendeiner Form mit den Anliegen dieser Leuten identifizierten oder ihnen nahe stünden, denn nur dann schämt man sich für das Verhalten eines anderen, geht einem sein Fehl-Verhalten in Form von Scham nahe! Sollten Sie sich als Deutsche auf dem Hintergrund unserer Geschichte für diese Leute schämen, wäre auch dies sinnlos. Denn Patriotismus, Vaterlandsidentifikation o. ä. passt ebenfalls nicht in das Weltbild des ZPS, da letzteres extrem links ist. Dort gibt es bestenfalls politischen Internationalismus mit dem Wunsch nach Auflösung der Nationalstaatlichkeit! Dann macht ein Schuld- oder Schambekenntnis als Deutsche aber keinen Sinn mehr bzw. trifft im besagten Fall nicht mehr! Sie sehen, Frau Reese, ihre Scham ist überflüssig in Bezug auf die Handlungen des ZPS. Zorn und Aufbegehren gegen faschistoide Hypermoralisten und ihre medialen Unterstützer, die die Welt aufgrund primitiver Gesinnungsethik in Gut und Böse einteilen, wären sinnvoller. Ich hoffe, ich trete Ihnen nicht mit meinen Worten zu nahe., Frau Reese! Dann bitte ich Sie hiermit um Entschuldigung!

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  • Dreggsagg
    4. Dezember, 2019

    Mit «moralische Selbstbesoffenheit» ist diese widerliche Aktion zutreffend bezeichnet.
    Den Linksaußen und ihren Claqueuren ist nichts zu schäbig und nichtswürdig, wenn es nur der Aufmerksamkeit dient.
    Dieser windige Linksverein des Herrn Ruch(los) steht natürlich im Wohlwollen der Etablierten, ebenso wie die Terrorbande «Antifa».
    Henryk M. hat es mal wieder auf den Punkt gebracht, nekrophile Antisemiten!

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    • Albert Schultheis
      4. Dezember, 2019

      Jeden Tag ein neuer Schlag mit der Axt an die Wurzeln unseres Gemeinwesen, diesmal durch diese «Künstler» der AntiFa. Seit Jahren habe ich mir in Deutschland angewöhnt, zwischen Kunst und «Knust» zu unterscheiden – nach einiger Übung erkennt man Letzteren und seine Erzeuger, die Knüstler, auf den ersten Blick. Längst ist eine dritte Kategorie dazugekommen: der «Stunk» sowie dessen Erzeuger, die Stünker! Nach der political correctness nun also die Politische Schönheit der Stünker. Die Bigotterie kennt keine Grenzen mehr. Wann sperren wir endlich diesem völlig durchgeknallten Berlin die finanziellen Transferleistungen?

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      • N.N.
        5. Dezember, 2019

        Sehr geehrter Herr Schultheis,

        zwischen Kunst – ich sage einfach deutscher Kunst – und diesem «geistigen Dünnpfiff», einer auch noch von der Merkelnomenklatura finanzierten gesichts- und geschichtslosen «Dämlichkeitsgeneration», besteht ein himmelweiter Unterschied.
        Seit die Alt-68 bei der Verblödung (sprich: Umerziehung zum selbsthassenden «Kriecherdeutschen»), mit kommunistischen Einschlag in Kindergärten, Schulen und Hochschulen tätig wurden, ging es mit Bildung, Eigenständigkeit im Denken und kritischer Selbstreflexion immer mehr bergab.
        Was habe ich diese Mao-Bibel schwingenden und Ho-Ho-Ho-Tschi Minh-Brüllenden auf dem Ku-Damm damals verabscheut.

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  • Gotlandfahrer
    4. Dezember, 2019

    Bislang hielt ich das ZPS für ein Haufen durchgeknallter Linker. Jetzt bin ich mir da nicht mehr sicher, denn dieser «doppelte Boden» ist einer, der eigentlich die linken deutschen Lügenkonstrukte freilegt, indem sie ins Groteske übertrieben werden und trotzdem von der inzwischen an Dummheit und Trägheit durchdrungenen «Linken» gefeiert werden. Das ZBS spielt bewusst mit der kaum zu überbietenden Pietätlosigkeit gegenüber jüdischen Mitmenschen womöglich um zu zeigen, dass man das eben heute als Linker – mit Beifall von Menschen wie einer Chebli – tun kann.

    Um nicht missverstanden zu werden: Ich finde diese Aktion zum Kotzen. Aber vielleicht muss Manches mal endlich raus.

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  • Simon
    4. Dezember, 2019

    Das ZPS ist ein «Eulenspiegel». Und zwar hält es der Gesellschaft den Spielgel vor, ohne dass sie es merkt (und wahrscheinlich merkt es die ZPS selber nicht?!). Denn: wie kann man die Totenruhe von Juden stören und behaupten, damit ein gutes Werk für Juden zu tun? Die Einzigen, die das gut zu finden scheinen, sind keine Juden.

    Absurd – und zwar im Quadrat.

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  • oldman
    4. Dezember, 2019

    Politisch korrekter Irrsinn in D, speziell Berlin. Ruch-los. Eine bodenlose Frechheit den Opfern und deren Nachkommen sowie Angehörigen gegenüber. Von Antisemiten gefördert und als gemeinnützig eingestuft ? Noch ein neues Geschäftsmodell ?

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  • Bruno Koslovski
    4. Dezember, 2019

    Widerliche Subjekte, mehr muß man dazu nicht sagen. Besonders die ekelhafte Aktion mit den entwendeten Gedenkkreuzen der Mauertoten hat mich als gelernten DDR-Bürger schwer getroffen.
    Aber das war wahrscheinlich auch die Absicht.

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  • B. Rilling
    4. Dezember, 2019

    Ich schäme mich so maßlos und bin entsetzt, ob dieser geschmacklosen Aktion. Laut rufe ich hinaus: «Dies geschieht nicht in meinem Namen!»

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  • P. Munk
    4. Dezember, 2019

    Diese Typen, die behaupten, den Faschismus zu bekämpfen, pflegen sicherlich alle selbstgefällige «Israelkritik» und einen verdeckten Antisemitismus. Und die linksgrünen Medien und Gutmenschen feiern das. Es ist irre. In solchen Momenten würde ich gern meine deutsche Staatsbürgerschaft ablegen.

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  • Jens Richter
    4. Dezember, 2019

    «Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen.» (Goethe) Wenn Narzissmus sich mit Größenwahn paart, ist jeder Diskurs vergeblich. Menschen, die so etwas tun, sind empathielos, sind unmenschlich. Dem Gesunden bleibt nur das Kopfschütteln. Der angeekelte Gesichtsausdruck stellt sich von selbst ein.

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  • Andreas Dumm
    4. Dezember, 2019

    Hier kann man studieren, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil jenes Geldes, welches für den «Kampf gegen rechts» unter den Gesinnungsgenossen verteilt wird, im Grunde der offenen Psychiatrie «zugute» kommt.

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  • Zorn
    4. Dezember, 2019

    Mir bleibt die Spucke weg. Es geht bei den Linken immer noch eine Stufe tiefer. Man glaubt immer, jetzt sei das Ende der Fahnenstange erreicht. Aber nein, man kann sich noch mehr bloßstellen. Nur merken es die Betroffenen leider nicht und unsere staatshörigen Medien huldigen diesen Wirrköpfen noch. Unser Staat, der solche Typen auch noch hofiert und finanziert über dunkle Kanäle, empfindet dafür keine Scham.
    Deutschland ist ein kaputtes Land ohne Kompass.

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  • Manfred Löffert
    4. Dezember, 2019

    Und in der Frankfurter Rundschau von heute dazu -wer hätte das gedacht- ein Verständnis-und Jubelbeitrag über diese bescheuerte Aktion. Die FR hatte ich jahrzehntelang abonniert und heute eher wieder mal zufällgi gelesen (Hinweis auf die Aktion auf deren Titelseite ). Mann , oh Mann, ich las das Blatt schon, als Karl-Hermann-Flach (FDP) da noch Chef und die Zeitung wirklich links-liberal war. Inzwischen nur noch «links-grün-versifft» , journalistisch abgeflacht (!) und wirklich nicht mehr lesenswert.

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  • Fugg Censors
    4. Dezember, 2019

    Ich möchte allen jüdischen Mitbürgen versichern, dass so eine Ungeheuerlichkeit in unseren bürgerlichen Kreisen nur Scham und Entsetzen ausgelöst hat.

    Die Vereinigung der arbeitsscheuen Steuergeld-Schmarotzer (wie ihr Vorbild Marx) hat jetzt einen kapitalistischen «Start up» online Versand. Doppelmoral der Kommunisten, Salto rückwärts wenns Kohle bringt.
    Was mich wirklich ärgert ist, dass Steuergeld des arbeitenden Bürgers für Agitation ausgegeben wird. Wenn nicht der eierlose Abgeordnete die Regel wäre, würden Zahlungen sofort eingestellt und die Gemeinnützigkeit aberkannt. Leider wird es mehr als genug andere schmarotzende Schleimer geben, die im Namen der Kunst jedwede Idiotie und sei sie noch so geschmacklos, als «großartig» feiern werden. Grabschändung ist eben Kunst für die «Hurtz-Hurtz» Experten.

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  • Dr. Wolfgang Hintze
    4. Dezember, 2019

    Lieber Herr Wendt, vielen Dank für den sehr guten Artikel über eine weitere ungeheure Geschmacklosigkeit des ZPS, von Vera Lengsfeld gerade zutreffend «Zentrum für politische SCHANDTATEN» genannt. Vor zwei Jahren schrieb die taz «Das Niveau, auf dem das Zentrum agiert, beschreibt ZPS-Aktivist Morius Enden gegenüber dem Spiegel so: „Gegen Nazis wenden wir Nazimethoden an.“» Ich denke, wer Nazi-Methoden anwendet, der IST ein Nazi, denn es ist doch letztlich die Tat, die entscheidet, wer oder was jemand ist.

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  • pantau
    5. Dezember, 2019

    Der eigentliche Skandal sind nicht diese selbstwahrnehmungsbefreiten Hanseln, sondern die etablierte Presse, die diesen pietätlosen Dreck feiert. Was diese Gestalten einfach nicht checken: auch die Nationalsozialisten und die Kommunisten incl. Stalin hielten sich selber für edle Idealisten. Es ist dieselbe Soße, die sich jetzt antifaschistisch gibt.

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  • Dietmar Gaedicke
    5. Dezember, 2019

    Quasi als Zuckerguss auf die Ausstellung bietet sich etwas Asche von den Millionen Opfern des Stalinismus an. Wenn schon, denn schon!

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  • Hans Krüger
    5. Dezember, 2019

    Ich bin sprachlos und schockiert über soviel Pietätlosigkeit. Dieser Zeitgeist, was nicht linksgrün ist gleich in die braune Ecke zu stellen und niederzubrüllen ist mehr als bedenklich.
    Die Demokratie schafft sich ab zu Gunsten solcher Gesinnungsterroristen.

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  • Stefan Reiter
    5. Dezember, 2019

    Vollidiotenolympiade Deutschland…Das ZPS hat nach wie vor Chancen auf Gold…Lesen Sie: Normen Finkelstein…”Die Holocaustindustrie”! Selbsternannte Holocaustopfer-Aktivisten à la ZPS machen politisch Kasse… In einem Land, in dem «Nicht-Täter» als «Täter» bezeichnet werden und sich «Nicht-Opfer» als «Opfer» verstehen, ist mittlerweile alles möglich geworden… auch der Völkermord!
    Wer finanziert den Club unserer selbstgerechten Dichter und Denker eigentlich? Gehören sie etwa zum NGO-Netzwerk der Philantropenattrappe George Soros’, der zartesten Versuchung seit der Erfindung der Hedgefondmilliardäre im mutmaßlichen Auftrag der CIA mit der mutmaßlichen Lizenz zum Töten? Hony soit qui mal y pense…
    Die vom ZPS vorgeschlagene Schwuridee ist natürlich nichts anderes als die Neuauflage des Führereids im Dienste neoliberaler Eliten… und mit dem Profi-Feigenblatt des Opfers… Die wahren Opfer würden sich vermutlich im Grabe herumdrehen und die Verlogenheit in unserem Lande könnte damit neue Rekorde brechen…
    ZPS: Zentrum für politischen Stuhlgang?

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    • Martin S.
      5. Dezember, 2019

      Alle Kommentare die ich hier bis jetzt gelesen habe sind treffend – Ihrem, Herr Reiter, stimme ich besonders zu. Das Beste: ZPS – Zentrum f. politischen Stuhlgang – wie wahr, wie wahr….

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  • Andreas Rochow
    5. Dezember, 2019

    Wird der heutige Linksfaschismus in Merkel-D jetzt offiziell «Zivilgesellschaft» genannt? Der Schweizer Philipp Ruch hat in seiner Heimat weniger Erfolg mit seinem widerwärtigen Kampf gegen Anstand und Demokratie gehabt. Als Wirtschaftsmigrant nimmt er hemmungslos den deutschen Steuerzahler aus, während er den verrottenden deutschen Rechtsstaat vorführt.

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  • Atair
    5. Dezember, 2019

    Was kommt als nächstes? Pogrom als «Kunstaktion»? Sozialismus mal wieder außer Rand und Band. Ruch ist ein Werkzeug des dummlinken Abwehrkampfes gegen die Realitäten. Es werden noch weitere auftauchen. Natürlich immer schön mit Steuergeld finanziert.

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  • Martin S.
    5. Dezember, 2019

    Ich denke die jüdischen Mitmenschen in Deutschland (eigentlich in ganz Westeuropa) sollten die Koffer (gepackt) bereithalten für eine Ausreise nach Israel, solange dies noch möglich ist. Die Anzeichen für eine Wiederholung der Geschichte verdichten sich. Typen wie dieser Ruch (meiner Meinung nach der gleiche Typus wie ein Böhmermann, Heufer-Umlauf oder wie sie alle heißen, von den Politdarstellern will ich erst gar nicht reden) sind brandgefährlich, sie geben vor für das Gute zu stehen, gegen Hass und Rassismus, gegen Antisemitismus – aber sie wollen meiner Meinung nach genau das Gegenteil – diese Typen erfreuen sich daran wenn Juden hier wieder Gewalt erfahren – diese Gewalt schieben sie dann noch sog. «Rechten» (sprich einer Oppositionspartei) in die Schuhe – perfider geht´s kaum. Kurz gesagt – es ist der gleiche perfide Menschenschlag wie die echten Nazis im Dritten Reich, welche für den Holocaust verantwortlich waren.

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  • AlexAnder
    5. Dezember, 2019

    Die Namensgebung «Zentrum für Politische Schönheit» fällt unter die Gepflogenheiten des Virtue Signalling; Tugendbezeigungen und zwar der heuchlerischsten Art. Vorwiegend beliebt bei Fanatikern und Sektierern, die sich in der bereits genannten moralischen Selbstbesoffenheit unantastbar wähnen.
    Schriftsteller Franz Werfel hat diesem Phänomen einen Sinnspruch gewidmet: «Neben dem Geschlechtstrieb bestimmt kein Bedürfnis das Handeln des Menschen so sehr wie die Sehnsucht nach moralischer Überlegenheit.»

    Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und aus meiner Sicht ist dem ZPS mit seinen Aktionen politisch so schön und moralisch so Ruch-bar wie ein Hundehaufen im Hochsommer. Im Übrigen hätte es mich ausnahmsweise interessiert, was Edith Rohs alias gewinscht-ze-sein Lea Rosh wohl bekundet hätte, hätte nicht das ZPS, sondern eine rechte «Künstler»-Gruppe diese in Wirklichkeit bizarre Entwürdigung von NS-Opfern inszeniert. Und zwar gleichsam als politische Instrumentalisierung gegen eine andere, im Bundestag vertretene Partei – nun Säule stellt auf und Empörungssturm brich los!
    Der aber weht nur als laues Lüftchen durch die Konsensrepublik und auch die Staatsanwaltschaft hat (noch) nicht spontan und entschlossen reagiert, wie man es in solchen Fällen doch eigentlich erwarten dürfte.

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  • Jörg Karkosch
    6. Dezember, 2019

    Diese Nummer ist selbst für Linke unterirdisch.
    Aber sie zeigt auf, was diesen Leuten derzeit im Kopf herumgeht.
    Es ist die nackte Panik vor einer Art «Machtergreifung des Bürgerlichen», dem Auskehren des Alt-68- und roten Gesinnungsmülls.
    Deshalb soll die CDU auf keinen Fall eine Koalition mit der AfD eingehen. Tatsächlich wäre das nur ein Re-Integrieren von politischen Marktsegmenten, die die CDU vor 2, 3 Jahrzehnten sämtlich noch selbst besetzt hielt.

    All das spielt kaum noch eine Rolle. Diese «Auskehrwelle» wird weit nach konservativ ausschwingen und selbst für die Gesellschaft unverzichtbare Positionen im sozialen Bereich lange unterdrücken.
    Insgesamt versöhnt mich die Panik der Linken ein wenig mit dem Ärger, den mir dieser grobe, widerliche Unfug bereitet hat.

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  • Dr. W. Manuel Schröter
    6. Dezember, 2019

    Diese Angelegenheit hat weder mit Kunst noch Politik zu tun: Es ist das Letzte, ein Auswurf einer psychisch kranken Phantasie. Es muss sofort beseitigt werden.
    Wer immer dies als Kunst oder, noch schlimmer, als politische Sache anerkennen will, outet sich als ebenso krank.

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  • Gerhard Sauer
    6. Dezember, 2019

    Und es gibt sie doch, die Seelenwanderung. Jahrelang war die Seele verzweifelt in der Schwefelatmosphäre der Hölle umeinander geschwirrt auf der Suche nach einem Wirtskörper. Tausende von Kreißsälen hatte sie besucht, aber nie ein geeignetes, würdiges Neugeborenes entdeckt, dem sie sich hätte einpflanzen können. Doch endlich traf sie auf den kleinen Philipp Ruch. Rosig lag er in einem Bettchen und schaute verschlagen in die Welt. Von ihm war einiges zu erwarten, das sah die Seele mit einem Blick. Er hatte die richtigen Charakteranlagen, die nur ein bißchen ausgebaut werden mußten, um aus ihm ein Mensch reiner Rasse zu machen. Er war ein Arier von Geburt an, wie jeder mit den Geheimnissen des Ariertums Vertrauter gleich erkannte.

    Eichmanns Seele grinste, das lange Warten auf die Wiedergeburt in einem begabten Wesen hatte sich gelohnt, sie hatte ihre Fähigkeiten durch Einnistung in einem trübseligen Körper nicht verschleudert. Sie spreizte ihre Flügel und flog mit ein paar kräftigen Schlägen direkt in den kleinen Philipp. Mit den Jahren wuchs der kleine Philipp heran und wurde ein richtiger Ruch. Es kam die Zeit, in der die Seele tätig werden konnte. Zunächst versuchte sie sich an kleinen Aktionen, die zwar den Zorn manches Spießbürgers erregten, aber letztlich doch nicht der große Erfolg waren, trotz des Applaus aus progressiven Kreisen. Sie mußte endlich ihr ganzes Können entfalten, so wie sie es in Eichmann getan hatte. Damals hatte sich Eichmann unter ihrer Lenkung einen unsterblichen Namen gemacht mit der Organisation der Deportation der europäischen Juden nach Ausschwitz. Damit war sie berühmt geworden und das Lob ihrer arisch-sozialistischen Freunde erworben. Deportationen zu organisieren, das war ihre Kompetenz. Die mußte sie wiederbeleben. Nur wie? Die Gebiete, aus denen Eichmann Juden deportiert hatte, stehen unter fremder Kontrolle und Ausschwitz ist geschlossen. Sie mußte sich etwas Neues ausdenken.

    Sie grübelte angestrengt mehrere Tage, es mußte doch etwas geben, mit dem man den Juden noch einmal richtig an den Karren fahren könnte. Die deportierten Juden waren tot, daran gab es keinen Zweifel. Konnte man etwas mit den toten arrangieren? Was, wenn man den Juden demonstrierte, daß man sie auch heute noch deportieren kann? Und wenn man schon lebende Juden nicht verschicken kann, dann man sie doch demütigen, indem man ihre Toten nach Belieben verfrachtet und somit beweist, daß man die Juden weiterhin im Griff hat. Sie müssen sich gefallen lassen, was die Arier über sie verfügen. Ja, hier konnte sie ansetzen.

    Sofort veranlaßte sie Philipp, ein paar Plastiktüten zusammenzuraffen und nach Ausschwitz zu fahren. Dort angekommen wartete er bis es dunkel war, dann schlich er um das KZ herum und füllte eifrig die Tüten mit Asche vergaster und verbrannter Juden. Mit prallen Tüten kehrte er nach Berlin zurück, wo er eine Urne aus Plexiglas bauen ließ, die er auf einem freien Platz vor dem Reichstag aufstellte. Die Genehmigung hatte er schnell erhalten, es schien ihm, als hätten die Behörden nur auf den Antrag zur Aufstellung gewartet. In die Urne füllte er die mitgebrachte Asche. Höhnisch rieb er sich die Hände, was würde jetzt geschehen? Himmler hatte Eichmann einst für seine Effektivität gelobt. Würde man ihn auch loben?

    Die Lobeshymnen wurden schneller als erwartet angestimmt. Als erste jauchzte die Ehrenjüdin Lea Rosh auf: Die Urne übertreffe sogar ihr Holocaust-Mahnmal, jubelte sie. Was für ein Geniestreich von Philipp! Das Lob aus abertausend Mündern erscholl immer lauter, endlich hatten die Arier wieder etwas, an dem sie sich aufrichten konnten. Da wollte auch der Süddeutsche Beobachter nicht zurückstehen. Gerade waren die Ergebnisse des jüngsten PISA-Tests bekannt geworden. Die deutschen Schüler hatten erneut miserabel abgeschnitten. Die Irrelevanz dieses Tests konnte umgehend an der Tat von Philipp gespiegelt werden. Der Beobachter schrieb: „PISA braucht niemand, besonders die deutschen Schüler brauchen es nicht. In ihnen schlummern ganz andere Talente, die von dem Test nicht erfaßt werden. Was sind schon Mathematik und Lesen gegen deportative Fähigkeiten! Die aus diesen Fähigkeiten resultierenden Taten macht uns so leicht keiner nach. Unsere Ehre heißt Philipp Ruch!“

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  • wolfgang fubel
    6. Dezember, 2019

    Ich lebe in einen Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten!
    In einer schon fast unheilbar kranken Gesellschaft voller Idioten,
    wo jede noch so abartige Ausgeburt der Phantasie Wirklichkeit
    werden kann. Beklatscht von Opportunisten der übelsten Art
    und zum größten Teil geduldet von einer Masse gleichgültiger
    Ignoranten!

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  • Gastino
    6. Dezember, 2019

    Diese Aktion bestätigt mich in meiner Auffassung, dass der Antisemitismus heutzutage vor allem im linken Lager daheim ist. Henryk Broder hat dazu die passende Formulierung geliefert.
    Wie man auf derartig abstoßende Weise Opfer von Verfolgung missbrauchen kann und damit noch gefeiert wird, ist drei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR wieder ein absoluter Tiefpunkt.

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  • sw
    12. Dezember, 2019

    dazu ist auch folgendes lesenswert
    https://www.danisch.de/blog/2019/11/23/agent-orange-oder-nazis-schlachten/
    https://www.danisch.de/blog/2019/12/09/ueber-erblasten-und-dachschaeden/

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Original: Die Judenreste-Rampe

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