Die große Hitler-Stalin-Greta-Medienkernschmelze
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Eine Zeitung verbreitet Fake News über Dieter Nuhr – und dutzende andere plappern nach. Der Fall zeigt: Das deutsche Pressesystem steckt in einer tiefen selbstverschuldeten Krise
Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 38 min Lesezeit
Geht ein Redakteur der Kieler Nachrichten ins Kabarett, versteht den Mann auf der Bühne nicht so richtig, und schreibt trotzdem einen Artikel. So beginnt kein Witz. Sondern eine Dramödie über den Zustand der Presse in Deutschland. Sie beginnt damit, dass ein Mitarbeiter der Kieler Nachrichten am vergangenen Samstag Nuhrs Auftritt in der Kieler Sparkassenarena besuchte und anschließend eine Rezension für die Online-Ausgabe der Zeitung verfasste.
Darin beschreibt er, wie Nuhr ausführt, er glaube, dass die Forderung von Greta Thunberg und ihren Anhängern, wenn sie tatsächlich so verwirklicht würden, Menschenleben kosten könnten. Um dann Nuhr zu zitieren: „Aber was sind schon Menschenleben, wenn es um die große Sache geht?“ Indirekt, meint der Rezensent, habe der Comedian damit Greta Thunberg mit Hitler und Stalin verglichen. Ohne allerdings einen entsprechenden Satz Nuhrs als Beleg zu zitieren. Denn diesen Satz gibt es nicht. Der Thunberg-Hitler-Stalin-Vergleich fand nur im Kopf des Journalisten der Kieler Nachrichten statt.
Dessen Artikel, eher ein unbeholfen formulierter politischer Kommentar mit viel Haltung als eine Rezension, platzierte die Zeitung in ihre Online-Ausgabe, und dort hinter die Bezahlschranke. Ein Mitarbeiter des Redaktions-Netzwerks Deutschland (RND) verwertete den Text weiter, ohne dass sich dort jemand gefragt hätte, warum die Kieler Nachrichten für den spektakulären Vorwurf gegen Nuhr kein einziges entsprechendes Zitat geliefert hatten. Für einen journalistischen Ohrenzeugen des Auftritts wäre das ja ein Leichtes gewesen, vorausgesetzt, Nuhr hätte den Vergleich tatsächlich gezogen.
Beim RND handelt es sich um einen Lieferanten konfektionierter Medieninhalte. Es gehört zu Madsack, einem Unternehmen, dessen Mehrheitsgesellschafter wiederum die DDVG ist, die Medienholding der SPD, der auch die Kieler Nachrichten gehört. Das Redaktionsnetzwerk liefert nach eigenen Angaben redaktionelle Inhalte an mehr als 50 Tageszeitungen. Dafür, dass derart viele Zeitungen, die sich eigentlich voneinander unterscheiden wollen, vorgefertigte Texte von ein und demselben Anbieter beziehen, gibt es einen simplen Grund: Die heruntergesparten Redaktionen vieler Blätter können sich keine eigene Recherche leisten. Auch keine Nachrecherche. Was einmal bei RND steht, rutscht also mehr oder weniger automatisch in zig andere Zeitungsausgaben und Online-Artikel. Bei RND heißt es am 24. November:
„Comedian Dieter Nuhr vergleicht Greta Thunberg mit Hitler und Stalin“
Das Netzwerk teasert den Scoop mit drei Bullet-Points an:
• „Die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg scheint das Lieblingsopfer von Dieter Nuhr zu sein.
• Nun hat der Comedian mit einer heftigen Analogie nachgelegt.
• Er verglich die Schwedin auf gewisse Weise mit den Diktatoren Stalin und Hitler.“
Nun ja: auf gewisse Weise. Auf gewisse und sogar auf jede Weise ist das Bullshit. Und der liest sich dann so:
„Bei einem Auftritt in Kiel hat Nuhr nun noch mal nachgelegt, wie die „Kieler Nachrichten“ berichten. Dabei soll er Greta sogar indirekt mit den Diktatoren Hitler und Stalin verglichen haben.
So sagte Nuhr, bevor er loslegte, dass er nicht den Menschen Greta angreife, sondern die Institution und die Hysterie ihrer Anhänger. Gretas Fundamentalismus würde mehr Not und Elend verursachen als der Kampf gegen den Klimawandel durch Forschung und Innovationen, zitieren die ‚KN# Nuhr. Offenbar meinte Nuhr damit, dass Gretas Forderungen das Zeug hätten, die wirtschaftlichen Grundlagen der Menschheit zu zerstören: Der globale Warenverkehr und damit der Wohlstand sei einer der Hauptverantwortlichen für hohe CO₂-Emissionen. Falle der weg, stelle sich die Frage, wie viele Menschen man regional ernähren könne.
Weiter soll der Comedian gesagt haben: ‚Aber was sind schon Menschenleben, wenn es um die große Sache geht?’ In der Konsequenz würde man da sogar an Hitler oder Stalin denken können.“
Offenbar soll er indirekt.
Für eine Reihe von Medien, die sich aus dem Konjunktivschaum bedienen, reicht das nicht. Das Ganze muss noch mit einer Kommentierung angereichert werden. Also schreibt die Berliner Morgenpost in ihrer Headline:
„Dieter Nuhr: Gretas Methoden erinnern an Hitlers Prinzip“.
Und weiter:
«Ist Gretas System zur Vermeidung der Klimakrise mit Meinungs-Fundamentalismus von Hitler vergleichbar? Dieter Nuhr glaubt das offenbar.»
„Hitlers Prinzip“ war also im Wesentlichen „Meinungsfundamentalismus“. Ein Glück eigentlich und überhaupt, dass nicht auch noch die Forschung zum Nationalsozialismus in den Händen von Qualitätsjournalisten liegt, die schon an der Wiedergabe einer Bühnenveranstaltung in Kiel hoffnungslos scheitern. Und: was sind eigentlich „Gretas Methoden“?
Die Hamburger Morgenpost veröffentlicht einen längeren Kommentar, eine Art Generalabrechnung mit dem Gretahasser Nuhr mit Material aus zweiter Hand:
„Schon mehrfach riss Dieter Nuhr (58) Witze über Umweltaktivistin Greta Thunberg (16). Doch jetzt hat der Comedian bei einem Auftritt in Kiel den Bogen überspannt. Vor Live-Publikum verglich Nuhr die Radikalität der 16-Jährigen mit den Folgen der Ideologien von Stalin und Hitler.
Nach Informationen der ‚Kieler Nachrichten’ sagte Dieter Nuhr bei seinem Auftritt in der Sparkassen-Arena in Kiel, dass Gretas Fundamentalismus mehr Not und Elend verursachen würde, als der Kampf gegen den Klimawandel durch die Forschung. ‚Aber was sind schon Menschenleben, wenn es um die große Sache geht?’, wird der Komiker zitiert.
Nach seinem Hitler-Vergleich ruderte Nuhr dann offenbar doch nochmal zurück. Er sei auch für eine saubere Umwelt, nur solle man nicht immer alles verbieten, sondern die Entwicklung fördern. Aber war dafür wirklich ein Vergleich einer 16-Jährigen mit zwei grausamen Diktatoren nötig? Wie die Zuschauer auf den ‚Scherz’ reagiert haben, ist nicht überliefert.“
Nicht nur das ist nicht überliefert, mit der Überlieferung steht es generell schlecht.
Als sich am Dienstag Nuhr auf Facebook meldet und darauf hinweist, er habe Thunberg weder direkt noch indirekt noch Andeutungseise mit Hitler/Stalin verglichen („Ich habe Greta nicht mit der Ideologie Hitlers oder Stalins in Verbindung gebracht. Dies wäre völlig irrsinnig. Andere Zeitungen schreiben die gezielten Falschinformationen der Kieler Nachrichten, die erkennbar dem Ziel größtmöglicher Aufmerksamkeit und damit erhöhter Klickzahlen dienen, kritiklos ab“), als sich nun offenbar etwas Zweifel bei manchen Medien breit macht, kommen Redakteure auf eine Idee: Die Behauptung lässt sich doch problemlos weiterverbreiten beziehungsweise, wie es im Branchenjargon heißt, „weiterdrehen“, wenn man einfach ein Fragezeichen hinter den nie belegte Vorwurf pappt. Also textet Focus Online: „Klimaaktivistin mit Hitler verglichen? Gingen Greta-Witze zu weit? Nun wehrt sich Dieter Nuhr: ‚Völlig irrsinnig’.“
Tja, völlig irrsinnig. Das muss der „Journalismus der Verlage“ sein, von der Burda-Vorstand Philipp Welte spricht: „Eine stabile Gesellschaft funktioniert auf * verlässlichem Wissen. Und dieses verlässliche Wissen kommt aus den Redaktionen der Verlage.“
Auch der Merkur erkennt in seinem Artikel am 26. November die salvierende Macht des Fragezeichens:
„Greta Thunberg wie Hitler? Nuhr wehrt sich gegen schwere Anschuldigung – ARD reagiert.“
Aus einer freidrehenden Erfindung wird schnell eine „schwere Anschuldigung“. Und eine Fake News kann, sobald das krumme Satzschlusszeichen dahinter steht, noch ein paar Bahnen ziehen.
Warum reagiert eigentlich die ARD? Und vor allem: worauf? Die Saga „Nuhr vergleicht Thunberg mit Hitler/Stalin“ hat mittlerweile auch die Twittersphäre erreicht.
Bekanntlich gilt es medial als Relevanznachweis, wenn jemand bei Twitter (irgendjemand, notfalls der stellvertretende Schwippcousin des Redakteurs) irgendetwas auf dem Kurznachrichtendienst meint. Ein gewisser Andreas Stein jedenfalls twittert:
„Wenn diese Hitler- und Stalinaussagen stimmen, kann man Dieter #Nuhr nur als Arschloch bezeichnen. Es wäre wohl der Höhepunkt seines verachtenden Geschwafels.
@dasErste:
Wann schmeißt ihr diesen unglaublich dümmlichen Kasper endlich aus dem Programm?“
Da! Das Netz fordert den TV-Rausschmiss von Nuhr! Das nimmt die Erregungsabgreif-Plattform watson zum Anlass, beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) nachzufragen, ob er nicht die Sendung „Nuhr im Ersten“ absetzen will. Will er nicht. Aber auch das erzeugt wieder eine relevante Meldung: ARD hält an Nuhr fest! Trotz Kritik!
So einfach lassen die Medien die Geschichte nicht aus den Zähnen, ungefähr so, wie sie seinerzeit auch die Sache mit der Hetzjagd in Chemnitz (beziehungsweise: „Hetzjagden“ – A. Merkel) nicht fahren ließen, eine Darstellung, die sich seinerzeit auf ein aus dem Netz gefischtes 19-Sekunden-Video stützte, das keine Hetzjagd zeigte.
Auch bei Nuhr/Thunberg/Hitlerstalin stimmt halt nur das Faktische nicht – aber sonst eben alles. Vor allem die Konstellation: alter weißer reaktionärer Mann (mal 58, mal 59) gegen junge weise Frau (16). Skandal, Erregung, Hüttler mittemang, außerdem sind auch noch mehrere andere Prominente verwickelt. Die Geschichte trendet, wie es unter Fachleuten heißt.
In der DDR gab es so genannte Sekundärrohstofferfassungsstellen, abgekürzt Sero. Dorthin brachten Jungpioniere leere Flaschen und alte Zeitungen zur Wiederverwertung, eine an sich vorbildlich nachhaltige Praxis. Die Rolle der Sekundärrohstoffsammelstellen im reifen Spätmerkelismus haben heute die Qualitätsmedien inne. Zu einem vorgefertigten und an personell ausgedünnte Zeitungen weitergepumpten Stück, das wiederum ausschließlich auf einem ausgeschlachteten Provinzzeitungstext beruht, kommen noch ein paar zusammengekehrte Tweets, also durchweg Sekundär- beziehungsweise Tertiärmaterial, das noch einmal aufgearbeitet, in Form gepresst und als fast neu in den Erregungskreislauf geschickt wird.
Im Lauf des Dienstag dringt dann in mehreren Redaktionen die Erkenntnis durch, dass der Beleg für den großen Greta-Hitler-Vergleich (Uncle Joe war bei den meisten schon hinten runtergefallen, der Begriff „Stalin-Vergleich“ hat sich nie recht durchsetzen können), dass die Greta-Hüttler-Sache jedenfalls doch nicht so ganz wasserhosenfest war. Und als nun die Zeit gekommen war, den Quatsch der Woche abzumoderieren, ein jeder in seiner Stadt, begab sich auch ein Redakteur der stern.de-Redaktion an die Tastatur:
„Doch vielleicht gehen all die Empörten dem Comedian auf den Leim und verhalten sich genau so, wie der es wünscht. Denn seit der 59-Jährige gemerkt hat, dass er mit kalkulierten Provokationen gegen die junge Schwedin Aufmerksamkeit erzeugt, spielt er diese Karte immer wieder. Mehrfach in seiner Sendung ‚Nuhr im Ersten’, nun auch auf seinen Liveauftritten.
Vielleicht ist das Reiten auf der Greta-Welle einfach ein Zeichen dafür, dass Nuhr derzeit wenig anderes einfällt. Oder kennt irgendjemand andere Themen, über die der Comedian in letzter Zeit gesprochen hat?
Es ist ganz einfach: Je mehr Leute über seine Sprüche öffentlich ereifern, desto länger wird er diese Masche durchziehen und seine Ideenlosigkeit kaschieren. Die einzig angemessene Reaktion darauf wäre aber, ihn zu ignorieren. Dann sucht er sich ganz schnell neue Themen.“
Wenn eine ganze Reihe von Medien eine haltungsstramme Fake News über Dieter Nuhr verbreiten, gehen sie also „dem Comedian auf den Leim“.
Die Aufforderung, Nuhr künftig angemessen zu ignorieren, wenn er Qualitätsjournalisten immer so auf den Leim führt, steht nun prominent auf stern.de, SEO-mäßig verschlagwortet, die Sache ist fast durchgestanden.
Fast. Der Filmemacher, auch für das ZDF, Mario Sixtus, der Wilhelm Mohnke unter den Nuhr-Kommentatoren, erreicht auf Twitter erst jetzt die letzte Megametaebene:
Fast zeitgleich am Dienstagabend setzte dann der Chefredakteur der Kieler Nachrichten Christian Longardt den vorläufigen Schlusspunkt, indem er die „missverständlichen Formulierungen“ bedauert: „Wir bedauern dies sehr und entschuldigen uns an dieser Stelle bei Dieter Nuhr“, sagt Chefredakteur Christian Longardt.
Die Chefredaktion habe daher entschieden, die Rezension auf KN-online zu löschen. Aber die Welle ist ja sowieso durch.
Für den „Journalismus der Redaktionen“, gerichtet gegen die lügnerische Sphäre des Netzes mit seiner sozialen Spaltung überweisen die Steuerbürger demnächst einen Unterstützungsbeitrag, der fürs Erste ausgleicht, was an freiwilligen Zahlungen – aus ganz unverständlichen Gründen – ausbleibt.
Es gibt übrigens einen nicht unwichtigen Unterschied zu dem Sero-System der DDR: Dort bekam der Bürger resp. der Pionier Bares für das Altpapier raus. Er musste nicht noch Geld mitbringen.
In diesem einen Punkt gilt: Es war eben nicht alles schlecht.
*Originalschreibweise
37 Kommentare
Original: Die große Hitler-Stalin-Greta-Medienkernschmelze
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Fugg Censors
27. November, 2019Erstmal Dank für die Recherche!
Es hat schon einen guten Grund warum immer mehr Leute auf die zeitgeistige Medien-Einfalt verzichten und nur noch Blog-Kommentare lesen. Eine Einheitsmeinung ist doch das erklärte Ziel der Sozialisten, nicht die Qualität der Wahrheit. Der Begriff Medien-Hure trifft es nicht genau, es muß noch Denunziation, Boshaftigkeit und eine ideologische Richtung dazukommen. Es wird Zeit einen Relotius-Preis zu vergeben, leider nicht jedes Jahr, mehr so jeden Tag.
fröhlicher Landmann
27. November, 2019Ein Paradebeispiel, herrlich. Wunderbar zusammengestellt von unserem Herrn Wendt wie diese Sau durchs Dorf getrieben wurde. Noch ein, zwei solcher Säue und die ARD wird sich wohl vom Nuhr trennen. Hauptsache Haltung!
oldman
27. November, 2019Der eingangs gezeigte Buchtitel – Die Verschwörung der Idioten – passt haargenau als Beschreibung der derzeitigen bundesrepublikanischen Verhältnisse, speziell bei Betrachtung der sogenannten Informationsmedien. Desinformation und Propaganda soweit das Auge reicht. Sankt Relotius und seine Mitstreiter.
«Deliver us from evil.» Diese Vaterunser-Bitte ist hochaktuell.
Ulrich Schellbach
27. November, 2019Sehr geehrter Herr Wendt, verwundert Sie der Vorfall wirklich noch? Glaubt denn irgendjemand noch an Zufall oder Irrtum? Das ist typische Zersetzungsarbeit, die klassische Vorgehensweise nach Vorbild und Erkenntnissen des DDR-Staatssicherheitsdienstes. Bis vor kurzem tastete man sich bei der Diskreditierung missliebiger Personen vorsichtig noch mit dem Wort «umstritten» vor und bemerkte regelmäßig, dass nicht viel zur Verteidigung des Delinquenten unternommen wird. Also wird das ganze lästige Vorspiel gleich eingespart und die Niedertracht ohne Umschweife und volles Rohr raus gelassen. Die Haltungs-Meute gibt ihr bestes.
rororo
7. Januar, 2020Gelernt ist gelernt
oder
14 Jahre Merkel tragen Früchte
Jürgen
27. November, 2019Wen verwundert es? Täglich kann man in der Presse (und in den ÖR ebenfalls) feststellen, dass es mit unseren Journalisten «den Bach runtergeht»: Objektive und sachliche Berichtserstattung wird durch «Haltung» ersetzt, und so sieht es dann in der Presse auch aus. Hinzu kommt, dass offensichtlich das Handwerkszeug des ordentlichen Journalisten, nämlich das Schreiben immer mehr verfällt. Ständig stößt man auf fehlerhaftes Deutsch (welcher Journalist kann noch «das gleiche…» von «das selbe…» untersheiden, auch beim Komparativ wackelt es teilweise bedenklich. Und: Die historischen Kenntnisse der meisten Journalisten tendieren gegen Null, was sich auch teilweise erschreckend in der Berichterstattung niederschlägt. Deswegen kann man nur immer wieder empfehlen: Boykottiert diese Art der Presse, dies ist immer noch der wirksamste Protest gegen das, was wir täglich dort vorgesetzt bekommen.
Peter
3. Dezember, 2019Richtig. Boykott ist das Einzige, was der Kunde kann. Diese Schmierblätter kann man nur ignorieren und abbestellen. Aber trotzdem ist Wachsamkeit erforderlich, denn durch ständige Verdummung wird die Masse denkunfähig gemacht. Ich verstehe nur nicht, wieso doch eigentlich intelligent sein sollende Journalisten nicht bis zum Ende denken können. Oder dürfen. Es sind ganz primitive Hofschranzen.
Am Schluss haben wir dann Faschismus wie unter Hitler und keiner will es gewesen sein. Diese dumme Hetzjournaille ist einer Demokratie nicht würdig, da sie nicht dazu beiträgt, die Bürger so zu informieren, dass diese richtig entscheiden können, sondern das genaue Gegenteil erreichen. Oder Wollen.
Ferenz Wiesener
27. November, 2019Danke zum wiederholten Male fürs genaue Dokumentieren. Das ist schon viel, aber es ist bezeichnend für den Zustand der regierungsaffinen deutschen Medien, dass allein das Dokumentieren ausreicht, um den hinterfotzigen Irrsinn dieses noch immer einflussreichen und nun auch noch offiziell mit Steuergeldern am Leben gehaltenen Hetz- und Lügenapparates von Merkels Gnaden zu zeigen.
Dass der Stalin-Vergleich nicht zündete, ist übrigens auch kein Zufall: Zum einen kann die Hälfte der halbgebildeten «Schurrnalisten» in der Merkelschen Propagandamaschine mit «Stalin» nichts anfangen. Die andere Hälfte hat von Stalin mal was gehört, tickt aber auch linksaußen und findet das Abmeiern des Hitler-Zerschmetterers deshalb untunlich. Hitler und Stalin haben nichts gemein! Hier hat der KN-Rezensent einfach mal daneben gegriffen.
Andreas Dumm
27. November, 2019Manno-manno-mann … Ich wußte nicht (und kann noch immer nicht recht glauben), daß das Vakuum unter der Hirnschale einiger Redakteure soviele Umdrehungen zuläßt! Die deutschen Qualitätsmedien, verantwortlich für die Betreuung des (sonst unweigerlich nach rechts abkippenden) Denkens, befinden sich ganz offensichtlich in einem sorgenerregenden Zustand, der es fraglich erscheinen läßt, daß sie ihrer Betreuungsaufgabe vollumfänglich gerecht werden. Wie wäre es mit der Einrichtung einer Betreuungskasse (auf Umlagebasis, natürlich)?
Albert Schultheis
27. November, 2019Warum ist eigentlich unser Land, warum sind die Menschen dort, mit denen wir aufgewachsen, zur Schule, zur Uni gegangen sind, mit denen wir Fußball gespielt haben, so erz-dumm, so erz-gemein, so erz-boshaft? Wir haben das alles doch schon mehrfach erlebt, diese kaustisch vergiftete Atmosphäre unter Adolf, von der uns unsere Eltern erzählten, das was die Ossis Drüben erlebt haben. Wir sollten doch einen besonderen Sensus haben dafür, wenn die Dinge so aus dem Ruder laufen, so dumm verdreht werden und die Menschen so gemein und bösartig werden. Wir müssten uns doch eigentlich aufbäumen gegen diese ganze abgrundtiefe klaffende Spaltung, die da einige wie mit einer Axt in unser Volk – ja, ich benutze das V-Wort bewusst – geschlagen haben. Aber nein, mit jedem Tag werden uns neue tiefergehende, spaltende Schläge versetzt – als gäbe es keine Morgen mehr. Und immer mehr wird deutlich: Nein, es wird für uns als Volk, als Gemeinschaft kein Morgen mehr geben. Das ist wohl die einzigartige Singularität, die das deutsche Volk in der Lage gewesen sein wird, zustande zu bringen.
Agrio
27. November, 2019Hoch verehrtes Gretalein,
deine Jünger wachen,
falls andere dich verlachen,
du bist nicht allein.
Du kämpfst ohne Lohn
und Gier nach Geld
für eine saubere Welt
und erntest dafür Hohn.
Kritik an dir muß weg.
Kritiker sind zu verhauen,
damit sie sich nicht mehr trauen,
über dir zu leeren ihren Dreck.
Du bist ein heilig’s Wesen,
dein Trachten ist so rein.
du wirst unsere Rettung sein,
die Welt wird an dir genesen.
Die Welt wird frei von CO2.
Langsam verlöschen alle Pflanzen,
auch Mensch und Tier im Ganzen,
und der Qualitätsjournalist legt nie mehr ein Ei.
Die Welt ist gerettet. Danke Greta.
Peter
3. Dezember, 2019A M E N,
Immo Sennewald
27. November, 2019Jedes Hüpfkollektiv bringt unweigerlich Gernegroße hervor, die höher, schneller, weiter hüpfen wollen als alle anderen. Bisweilen fallen sie nur eher, schmerzhafter und lächerlicher auf die Schnauze als die ganz normalen Mithüpfer. Danke, dass sie passende Momentaufnahmen davon festgehalten haben.
Plutonia
27. November, 2019Wie idiotisch erscheint doch die ganze Nuhr-Greta-Story, wenn zugleich- durch das obige Bild – an den (aus meiner Sicht) wunderbarsten Roman erinnert wird! Wie ich diesen grandiosen Roman liebe, seit ich ihn vor genau 3 Jahrzehnten im englischen Original gelesen habe und danach – auch in deutscher Übersetzung -, wieder und immer wieder! Wer ihn, den Romanhelden Ignaz Reilly, noch nicht kennengelernt hat, sollte das unbedingt nachholen. Danke für diese Erinnerung, Herr Wendt. Es ist wirklich mal wieder an der Zeit, zu weinen… vor Lachen!
Cornelius Angermann
27. November, 2019Nun wenn dieser Vertreter der Journaille die Taten Hitlers und Stalins als «große Sache» begreift, dann sagt das wohl einiges über ihn aus, oder?
In meinem Wertekompass darf man jedenfalls Massenmord nicht als «große Sache» verniedlichen!
wolfgang fubel
29. November, 2019Cornelius
Wenn Sie das Gelesene völlig falch interpretieren, so zeigt das doch
nur, dass Sie nicht verstanden haben, was NUHR wirklich gesagt hat!
Der hat nicht Hitler und Stalins Vorgehen als Große Sache beschrieben,
sondern das im Zusammenhang mit Thunfisch Gretel gemeint!
Denn dieses unwissende Kind betrachtet Ihre Sache als groß!
Genau das, was Hitler und Stalin, von Ihrer «Sache» auch meinten.
Mit dieser falschen Mitteilung, tragen Sie, genau wie unsere
«Qualitätsmedien» zur Desinformation bei!!
Dr. Wolfgang Hintze
28. November, 2019Es ist unfassbar, und es wird immer schlimmer in dieser Landschaft, die einmal unser Land war.
Wer eine kleine Ablenkung vom alltäglichen Irrsinn nicht verschmäht, dem seien ein paar schöne Momente mit dem großartigen jungen Countertenor Jakub Józef Orliński, wärmstens empfohlen.
https://www.youtube.com/watch?v=JfhK0JHjzHg
Irgendwie hat der Künstler hier eine ziemlich passende Kantate von Bach ausgewählt.
J S Bach (1685 – 1750)
No. 4 & 5, Recitative: Wer sollte sich demnach wohl hier zu leben wünschen,
Aria: Mir ekelt mehr zu leben
BWV 170
Recitative:
Wer sollte sich demnach
Wohl hier zu leben wünschen,
Wenn man nur Haß und Ungemach
Vor seine Liebe sieht?
Martin Kaminski
28. November, 2019Ich kann da weder weinen noch lachen. Ich finde, solche Leute müssen juristisch gestoppt werden.
§ 187 Verleumdung: Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
wolfgang fubel
29. November, 2019Martin
Was würden Sie wohl davon halten, wenn man Sie Juristisch belangen würde,
nur weil Sie etwas gesagt haben, was Anderen nicht passt?
Sie sind auf den Besten Wege eine Diktatur Gut zu heissen!
In einer Demokratie, setzt man sich auseinander.
In einer Diktatur verbietet man gerne.
Peter
3. Dezember, 2019Es sollten sich doch wirklich interessierte, fähige Anwaltskanzleien finden lassen, welche nicht linkslastig sein und noch die Wahrheit verteidigen wollen. Und die über den heutigen Tag hinaussehen können, um Unheil in der Zukunft zu verhindern.
Dreggsagg
28. November, 2019Dem Dieter Nuhr konnte nichts Besseres geschehen, als durch die Mainstreammedien gezogen zu werden!
So, wie die Merkel-Blockpartei nicht dahinterkommt, daß aller Geifer gegen die AfD, die ihr Dasein übrigens Frau Merkels Politik verdankt, der AfD nur mehr Wähler zuschanzt, ebensowenig merken die Medienherolde Merkels, daß sie für die so Beschimpften beste Werbung machen!
Man könnte Lachanfälle bekommen bei soviel Dämlichkeit.
Dr. Wolf Manuel Schröter
28. November, 2019Wieder ein Beispiel dafür, dass Information gegen Sensation getauscht wird! Und dabei zwei Fliegen mit einer Klatsche gelatzt (Begriff übernommen aus «linkem» Twitter-Äußerungsgut) werden: Man kann den Umsatz / die Klickanzahl ein wenig puschen (neu-deutsch) und liegt voll in der Kurve der ideologischen Anforderungen des Zeitgeistes, sprich der «political correctness» (auch neu-deutsch). Wobei der «Zeitgeist» (IMHO der Ungeist des gegenwärtig wie ein giftiger Nebel über der Gesellschaft liegenden Deutungsanspruches der schon zu lange hier die diesbezügliche Macht Ausübenden und der von ihnen anerkannten «Helferlein») eine Pflanze ist, die auch und gerade in der tiefsten Provinz die stinkendsten Blüten austreibt. Da sammeln sich die Insekten.
Ihnen gebührt wieder einmal das Verdienst, Herr Wendt, eine solche nachgerade unmögliche bzw. nur hierzulande mögliche Blüte an der Wurzel gepackt zu haben…
rororo
7. Januar, 2020Den Kern getroffen !
Gero Micheler
28. November, 2019Auf Seiten des linken Journalistemmillieus wird zweifellos an der Absetzung des in Ungande gefallenen Dieter Nuhrs gearbeitet. Systemkonformität war immer der Preis des Erfolgs. Und der Weg zur Meinungsfreiheit nach DDR-Manier ist nur ein kurzer, ebenso wie jener vom Antifaschismus zum Faschismus.
Was mir aber ein wenig bitter an diesem Beitrag und vielen ähnlichen Artikeln aufstößt, ist die implizite Relativierung, das anerzogene Vorsichtige, die Abgrenzung.
Es stellt sich meiner Meinung nach nämlich noch einmal ganz anders dar: Es ist vollkommen in Ordnung, totalitäres Denken und Abzeptanz von Opfern im Dienste der ‘Großen Sache’ ganz allgemein in Frage zu stellen.
Genau dies hat Dieter Nuhr auch getan. Er kritisiert totalitäres Denken. Und das gab’ es eben auch bei Hitler und Stalin. Und im Kreise von Greta und Klimaaktivisten durchaus auch.
Da muss man überhaupt nicht relativeren. Leider hat es letztlich dann auch Nuhr selbst getan. Für mich alles relative Feiglinge, absolut gesprochen.
Markus Schmitz
29. November, 2019Und wenn er Sie mit Hitler verglichen hätte? Wenn man das Foto mit Gretas hasserfülltem Gesicht, das nach dem Auftritt bei der UN-Klimakonferent durch die Presse ging, sieht, bleibt doch gar kein anderer Vergleich.
Außerdem: Laut unserer großen Vorsitzenden bedeutet Meinungsfreiheit nicht Widerspruchsfreiheit. Und Gretas Hysterie ist nicht mehr oder weniger als Meinung und hat somit Widerspruch zu ertragen. Dass Satiere, Comedy, oder Kaberett den Widerspruch auch mal etwas deftiger formuliert ist normal, und auch von der heiligen Greta gefälligst zu ertragen. Man stelle sich vor Herr Böhmermann hätte Greta als legitimes Ziel im Visier. Die hüpfende Klimagemeinde teilt auch nicht zimperlich aus wenn es gegen die pösen pösen Räächten geht. Ich würde mir mehr Leute mit dem Mut von Dieter Nuhr im Fernsehen wünschen. Wäre vielleicht mal ein Grund wieder einzuschalten.
Peter
3. Dezember, 2019Auf den Punkt gebracht. Mir geht die hässliche Fratze auch nach. Wieso hier die Allgemeinheit, um nicht zu sagen: das Volk auf die Barrikaden geht, verstehe ich nicht. Denn letzendlich werden doch wir von diesen dummen Aussenseitern angegriffen und mit ihren saudummen Vorstellungen abgezockt. Und sollen uns nicht wehren dürfen? Das ist doch Diktatur, Gesinnungsdiktatur. Hatten wir doch schon zweimal, von den NationalSOZIALISTEN (Bitte genau lesen, die Definition von NAZI) und von den Sozialisten der SED, Sozialistische Einheitspartei. Ein Abklatsch der SPD.
wolfgang fubel
29. November, 2019Die Hofnarren der Heutigen Zeit, müssen NUHR aufpassen,
medial nicht anderen Leuten auf die Füße zu treten!
Was die Meisten als Ihr Gewissen betrachten, erweist sich
bei näherer Betrachtung nur als Scheinheilige Erklährung
eines Geschehens, das Sie nicht begreifen! Sie sind damit von
einer Moralischen Bewertung soweit entfernt, wie der Habicht
vom Mond!
Dr Gabberedisd
29. November, 2019Die Masche erinnert sehr an das NDR Magazin «Zapp» am 26. Juni 2019 und dem nachfolgenden deutschen Presseaufschrei und als Übung zum Nachhaken an einen Artikel im «Der Spiegel» im Oktober 2019, als der Kabarettist Uwe Steimle zum Rechtsradikalen gestempelt wurde, weil er sich das Recht herausnahm ein T-Shirt mit der Aufschrift: «Kraft durch Freunde» zutragen. Diese «Losung» war ausreichend um Steimle, der definitiv links pazifistisch einzuordnen ist, als rechtsradikal zu verorten und mit der Verherrlichung des KdF im 3. Reich in Verbindung zu bringen.
Leider war den Redakteuren von «Zapp» entgangen, dass diese Aufschrift eine bissige Satire des bekannten deutschen politischen Kabarettisten Werner Finck auf die KdF Bewegung war. Finck erklärte dazu öffentlich:
» Meine Parole heißt: Kraft durch Freunde», und stellte sich damit außerhalb der Volksgemeinschaft.
Fink avancierte mit seinem Kabarett «Katakombe» zum wohl bekanntesten politischen Kabarettisten im 3. Reich, was natürlich für ihn und seine Mitstreiter nachteilige Folgen hatte.
Solch ein geballtes kabarettistische Fachwissen war den Redakteuren aber zu aufwändig zu recherchieren, dabei hätte es mühelos im Internet recherchiert werden können.
Es ging sogar soweit, dass NDR und Spiegel den MDR regelrecht dazu animieren wollten Steimle aus dem Programm zu kegeln und ihm den Laufpass zu geben. Erschreckende Parallelen zu Dieter Nuhr.
Für Interessierte verweise ich fern auf einen Link, der sich mit der Kampagne gegen Uwe Steimle auseinandersetzt:
https://www.linkedin.com/pulse/kabarettist-uwe-steimle-und-das-ndr-magazin-zapp-eine-sch%C3%BCtze/?lipi=urn%3Ali%3Apage%3Ad_flagship3_profile_view_base_post_details%3BYoDQXBxoTvSsG0NMDmhzvg%3D%3D
Peter Wichmann
29. November, 2019Sehr geehrter Herr Wendt, wir sind, meine ich, an einem Punkt angekommen, wo die täglich neuesten, letztlich immer gleichen Geschichten aus der Welt der lügenden, framenden, nudgenden und in überhaupt jeder denkbaren Weise die Fakten verbiegenden und manipulierenden Mainstream-Medien den politisch interessierten Leser nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Dennoch ist es wahrscheinlich notwendig und verdienstvoll, daß Sie (und einige andere Hartgesottene) sich überwinden, Mal um Mal in das von als „Journalisten“ getarnten Fäkalienbrüdern kultivierte Großjauchebecken abzutauchen, um … nun ja, Sie verzeihen die derbe, hier aber gebotene Ausdrucksweise: um also die ganze Scheiße bis hin zu den letzten schmierigen Details ans Licht zu holen. Soll hinterher keiner sagen, er hätte es nicht gewußt.
Trotz derartiger Einsichten fällt es mir schwer, dem folgenden Satz in der Überschrift Ihres Artikels einen Sinn abzugewinnen: „Das deutsche Pressesystem steckt in einer tiefen selbstverschuldeten Krise.“ Der Gebrauch des Wortes „Krise“, auch wenn diese „tief“ und „selbstverschuldet“ ist, impliziert, daß es vielleicht eine Chance auf Umkehr und einen Weg heraus aus der Krise, hin zum Besseren geben könnte. Wollen Sie das mit Blick auf die bedrückende Entwicklung Ihrer Zunft tatsächlich noch immer glauben?
Auch bei Autoren von ACHGUT oder TE klingt Enttäuschung an und Wehmut über den Niedergang ihrer Profession. Sie alle scheinen nicht begreifen zu wollen oder zu können, dass nicht mehr Männer und Frauen vom Schlage des Säulenheiligen H-J Friedrichs die heutigen Redaktionsstuben besetzt haben, sondern fanatische Missionare und Ideologen, nützliche Idioten, Hochstapler, Trittbrettfahrer, vollkommen gewissen- und standpunktlose Karrieristen und dergleichen Charaktere mehr.
Lieber Herr Wendt, liebe liberal/konservative Altjournalisten, der Augiasstall, in dem sich heutzutage größtenteils Gestalten bewegen, von denen Sie irrigerweise noch immer glauben, es handele sich um Kollegen, ist nicht mehr auszumisten. Da sind auch die eindringlichsten Weckrufe vergebens: „Wo aber politische oder persönliche Ressentiments, die Abneigung und der Hass ins Spiel kommen, ist es um die Glaubwürdigkeit des Journalismus schnell geschehen.“ Thomas Rietzschel auf Achgut am 4.12.2018 – als wäre der Glaubwürdigkeitsverlust nicht längst der Fall. Kaum ein Wendt-, Klonovsky-, Danisch-, Tichy- oder Achgutleser und auch sonst kein intelligenter Zeitgenosse wird mit dem „deutschen Pressesystem“ noch „Glaubwürdigkeit“ verbinden (das wäre ja geradezu komisch) oder sonst irgend etwas Positives. Und die Masse der die MSM konsumierenden Gläubigen erreichen Sie sowieso nicht. „Das deutsche Pressesystem“ – wie wir es in der alten BRD kannten – steckt, entgegen Ihrer Auffassung, nicht in einer „tiefen selbstverschuldeten Krise“. Den Horizont nicht zu sehen ist oft das Problem derer, die mittendrin sind statt bloß dabei. Das faktisch gleichgeschaltete „deutsche Pressesystem“ hat vielmehr die Metamorphose zur Propagandaabteilung und Heiligen Inquisition der nun einzig seligmachenden ökosozialistischen Einheitskirche vollzogen.
rororo
7. Januar, 2020Danke Herr Wichmann, das tut meiner Seele gut.
Ich bin also doch nicht verrückt geworden.
Frank Bodenstedt
30. November, 2019«Das Netzwerk teasert den Scoop mit drei Bullet-Points an:
• „Die junge Klimaaktivistin Greta T…………………………..
Mensch, Herr Wendt, haben Sie das nötig – diese Vergewaltigung des Lesers Ihrer inhaltlich niveauvollen Beiträge mit der (nach meinem Eindruck zunehmenden) Flutung mit Anglizismen, für die es sicherlich treffende Worte in unserer Muttersprache gibt? Mir vergällt das jedenfalls das Lesen selbiger, so auch des vorstehenden interessanten Beitrages. Verdammt schade, für mich.
Frank R.
30. November, 2019Ich darf auf einen Artikel der Kollegen von der «Jungen Freiheit» verweisen. Zitat:
«Auch Jakob Blasel, ein führender Kopf der FFF-Bewegung, erhält familiär-medialen Flankenschutz. „Supported by Daddy“, spötteln hinter vorgehaltener Hand einige seiner Kritiker unter Studenten an der Kieler Universität. Nicht ganz ohne Grund. Vater Kristian Blasel ist der Lokalchef bei den Kieler Nachrichten. In einem Kommentar der Zeitung verurteilt er die bösen Reedereien und ihr diabolisches Kreuzfahrtgeschäft und lobt die Hafenblockade jener guten Klimademonstranten, die sein Sohn maßgeblich organisiert.»
Quelle: https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2019/wer-steckt-hinter-fridays-for-future/
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch folgendes:
Die SPD hält über die DDVG ein erhebliche Beteiligung an der «Madsack-Gruppe», wozu unter anderen die «Kieler Nachrichten» gehören. Die «Madsack-Gruppe» betreibt zudem das «Redaktionsnetzwerk Deutschland» (RND), dem weitere Beteiligungen der DDVG/SPD angeschlossen sind.
Quelle: https://www.achgut.com/artikel/neues_von_der_medienmacht_der_spd
«Die SPD» hinter dieser Kampagne zu vermuten, wäre natürlich arg konstruiert und wenig belastbar. Aber auffällig ist die ideologische Nähe der sich wechselseitig sekundierenden Medien, was die ganze Angelegenheit nicht nur demokratietheoretisch zu einem interessantes Lehrstück macht.
wolfgang fubel
1. Dezember, 2019Menschen, die anfangen andere aus ihren Lügengespinsten ‘verbal zu befreien’
leben in der Tat gefährlich. Die bequeme Lüge kann es nicht ertragen wenn ihr
die Wahrheit gegenübertritt!
Das hat man ja auch gesehen, als man klammheimlich einige «Hofnarren» aus der
‘Anstalt’ entfernt hat. Diese Sendung gibt es zwar noch, aber in verbal abgespeckter
Version! Fast unbemerkt von den in ihren Sitzen sich räkelnden und
begeistert klatschenden Zuschauern!
Werner Bläser
2. Dezember, 2019Der nach Shakespeare meistzitierte englische Autor ist Samuel Johnson (1709-1784), in der Anglistik meist «Dr. Johnson» genannt. Einer seiner Essays aus der Sammlung «The Idler» befasst sich mit «newswriters». Da schreibt er:
«To write news in its perfection requires such a combination of qualities, that a man completely fitted for the task is not always to be found. In Sir Henry Wotton’s jocular definition, an ambassador is said to be a man of virtue sent abroad to tell lies for the advantage of his country; a newswriter is a man without virtue, who writes lies at home for his own profit. To these compositions is required neither genius nor knowledge, neither industry nor sprightliness, but contempt of shame and indifference to truth are absolutely necessary. He who by a long familiarity with infamy has obtained these qualities, may confidently tell today what he intends to contradict tomorrow; he may affirm fearlessly what he knows he shall be obliged to recant…» –
Es liessen sich zahlreiche ähnliche Einschätzungen des Journalismus finden, von Ambrose Bierce bis Mark Twain und Karl Kraus.
Wir müssen uns vor Augen führen, dass das Prestige des Journalisten lange Zeit nicht sehr weit über dem einer Prostituierten angesiedelt war – dass man solche Schreiber kaufen konnte, war noch normaler als heute. «Qualitätsjournalismus», wie wir ihn kennen (oder sollte ich schreiben: «kannten»?) ist eine relativ neue Erfindung aus dem letzten Jahrhundert. Journalistische Spitzenleistungen wie von Woodward, Bernstein, Seymour Martin Hersh, Raymond Aron, Sebastian Haffner und (früher) vielen anderen haben vergessen lassen, dass dies nicht der Normalfall ist – obwohl unsere schreibenden Faktenverdreher heute gerne so tun.
Man kann ja den Artikeln z.B. von Herrn Wendt ansehen, wie viel Arbeit dahintersteckt. Aber wer lädt sich denn schon gerne Arbeit auf (wenn er überhaupt die geistigen Fähigkeiten dazu hat, sie auszuführen), wenn es doch viel leichter geht: Mit Empörung, Gezeter, Haltung, So-tun-als-ob, und ‘moral posturing’.
Der Mensch geht nun einmal meist den Weg des geringsten Widerstandes – zumal in einer zunehmend verblödeten Nation, die die moralische Pose als Anzeichen wirklichen Ethos missversteht.
Die heutige Medienlandschaft in Deutschland ist geradezu ein paradiesisches Biotop für Schaumschläger, die weder etwas leisten können noch etwas leisten wollen – ausser der Produktion von Lügengeschwätz.
Peter
3. Dezember, 2019Genau so ist es.
Gotlandfahrer
3. Dezember, 2019Der intelligente Herr Nuhr tut mir nicht wirklich dafür leid, dass er von denen, mit denen er sich bislang arrangierte, im Zuge ihrer notwendigen Verschanzung vor die sich enger ziehende Wagenburg geworfen wird. Wer konsequent so tut, als sei in Deutschland die AfD ein Problem und als ginge es im Zuge der kulturellen Auslöschung Europas nicht um Sein oder Nichtsein, der läuft Seit an Seit mit denen, die die Auslöschung im Rausch herbeiführen. Was sollen die Berauschten denn bitte davon halten, wenn auch nur Teile ihres Tuns kritisiert werden? Nuhr muss sich entscheiden: Will er IN der Wagenburg verbleiben, darf er weder die Kulturauslöschung noch die halluzinierten Ersatzprobleme als solche anrühren. Dafür muss er auf Heute Show Niveau sinken. VOR der Wagenburg darf er natürlich sagen, was er will. Dort jedoch weiterhin so zu tun als ob alles nur ein bisschen hysterisch zugeht, wird ihn nicht das Treffen auf die Wirklichkeit hinauszögern helfen.
wolfgang fubel
3. Dezember, 2019Manche Leute nennen diese Art von «Jornalismuß»
Papageienjornalismuß! Weil Sie ohne Überprüfung
der Richtigkeit irgend einer «Nachricht» Diese unters
Volk bringen!
Das Volk, die anderen «Papageien» plappern das nach,
was Ihnen die Papageien Jornallie ins Gehirn prügelt
und meinen dabei noch, Gut informiert zu sein.