Wochenrückblick spezial: Der Verlierer heißt Sebastian Kurz
Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2019/09-wochenrueckblick-spezial-der-verlierer-heisst-sebastian-kurz.
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 24 min Lesezeit
Mit 38,4 Prozent verfehlte Sebastian Kurz glasklar die absolute Mehrheit bei der Nationalratswahl in Österreich. Gut, er schnitt alles in allem besser ab, als es der Fall gewesen wäre, wenn nur deutsche Journalisten und ZDF-Late-Night-Personen hätten wählen dürfen. Die Tatsache, dass die Ostmark dort beginnt, wo die Reichweite der Süddeutschen nachlässt, verzerrt das Wahlergebnis bei unseren Nachbarn erheblich.
Die qualitativ hochstehenden deutschen Medien versuchten am Wahlabend und dem Tag danach, diesen Effekt wieder auszugleichen, so gut es ging.
„Kurz – ein Favorit mit Kratzern. ‘Ich, ich, ich – das ist der Inhalt»’, überschreibt der ARD-Journalist Srdjan Govedarica für Tagesschau.de seinen Text über den gerade noch einmal davongekommenen Austrofeschisten.
Denn: „Bei einer Wahlrunde im Fernsehen gab es Buhrufe aus dem Publikum. Für Kurz ist sowas Neuland. Ebenso ungewohnt für Kurz und sein Team: Unangenehme Enthüllungen von investigativen Journalisten auf den letzten Wahlkampfmetern. Etwa zu den Parteifinanzen der hochverschuldeten ÖVP, die – so der Vorwurf – Großspender und sehr hohe Wahlkampfkosten verschleiere und sich nicht immer an die Regeln halte.“
Um auch in die Tiefe zu gehen – man will sich schließlich keine Kurz’sche Inhaltslosigkeit vorwerfen lassen – sprach Govedarica außerdem mit der in Österreich weltbekannten Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl, die laut Tagesschau “regelmäßig auf Twitter Sprach- und Strategiemuster von Politikern analysiert“. Wobei die Formulierung offen lässt, ob sie Tweets analysiert oder ihre Analyse auf Twitter vornimmt, was möglicherweise aber auch einen geringfügigen Unterschied macht. Auf Tagesschau.de fasst der ARD-Mann Strobls twittergestütze Analyse des Beinaheverlierers Kurz so zusammen:
„Sie sagt, dass Kurz berechtigte und unberechtigte Kritik an seiner Politik bewusst vermenge und sich so gegen jede Art von Kritik immunisiere. […] Und indem er diese sehr gefährliche Strategie fährt, sagt er uns, dass er sich eben keiner Kritik stellt, dass jede Kritik an ihm unzulässig ist.
Zudem sei der Wahlkampf der konservativen ÖVP komplett darauf zugeschnitten, dass Kurz wieder Kanzler werden muss. ‘Ich, ich, ich ist eigentlich der Inhalt des Wahlkampfes von Sebastian Kurz’, sagt die Wissenschaftlerin. Und in Strategiepapieren der ÖVP würden seine Anhänger sogar als ‘Jünger’ bezeichnet. ‘Da sieht man auch diesen religiösen Charakter, diesen sektenartigen Charakter in Wahrheit.'»
(Wer nähere Informationen zu der Wissenschaftlerin Natascha Strobl wünscht – auf Twitter schreibt sie über sich: „Ich schreib viel zu Rechtsextremismus, Faschismus und sowas.“)
(Alle weiteren Analysen finden sich mehr oder weniger auf ihrem Profil.)
Eine Kampagne und überhaupt die Politik ganz auf sich zuschneiden: in Merkelland wäre das undenkbar. Der sektenartige Charakter einer Partei ebenfalls. Und Jünger beziehungsweise Jüngerinnen existieren diesseits der Alpen nur im strikt außerpolitischen Bereich, beispielsweise bei den Fridays-for-Future-Demonstrationen.
Im Tagesspiegel seziert Gerd Appenzeller den Alpentrump so:
„Jetzt hatte der Klimawandel in der Liste der Top-Wahlkampfthemen die Migrationsfrage abgelöst. Auch da schaffte es Kurz, die Debattenhoheit zu behalten. Das gelang ihm vor allem, weil er es versteht, komplexe Zusammenhänge in unterkomplexer Sprache vereinfacht darzustellen.
Die Geringschätzung demokratischer Institutionen wird nicht nur bei der FPÖ, sondern auch bei Sebastian Kurz selbst deutlich. Dass er im Parlament durch eine Mehrheit von SPÖ und FPÖ gestürzt wurde, interpretierte er als Missachtung des Volkswillens. Sein Wahlergebnis vom Sonntag wird er als Bestätigung empfinden.“
Österreich, das vielen deutschen Journalisten sonst immer nur als Landstreifen galt, der uns den Zugang zum Mittelmeer erschwert, genießt jetzt, jedenfalls beim Tagesspiegel, zusätzlich den sympathischen Status eines Kleintiers:
„Österreich ist zu klein, um die tradierten Werte der Europäischen Union zu zerstören. Aber es ist groß genug, um an den Fundamenten zu nagen.“
„A rat, a rat!“ (Hamlet).
Zeit-Korrespondent Joachim Riedl wiederum weiß, dass die Nationalratswahl am Sonntag den Untergang des wie gesagt in den Redaktionen schon Abgewählten nur noch ein bisschen hinauszögert:
„Sebastian Kurz weiß, dass er keine dritte Chance mehr bekommen wird. Scheitert auch seine zweite Regierungskoalition, geht seine politische Karriere dem Ende zu.“
Diese Worte haben Gewicht, denn wenn jemand weiß, was Scheitern bedeutet, dann die wohlmeinenden deutschen „Preßbengel“ (Karl Kraus) m/w/d.
Wie es journalistisch auch geht, zeigt neon.de, das Stern-Supplement für die Generation Thunberg. Dort erreicht die Wahl in Österreich nicht ganz die relevante Ebene. Wichtige Themen sind: „So kam es zu dem Foto von Jan Böhmermann und Barack Obama“ (vermutlich, ja tatsächlich: dadurch, dass sie in München bei „Bits & Prezels“ nebeneinanderstanden, und jemand eine Kamera dabei hatte),/ „Helfe ich dem Klima, wenn ich einmal pro Woche auf Fleisch verzichte?“/ „Mehrheit der Amerikaner befürwortet Amtsenthebungsvorstoß gegen Donald Trump“.) Kurz, angezählt und demnächst sowieso weg, kommt bei Avantgardisten von neon.de folgerichtig schon nicht mehr vor. Es gibt nur einen Beitrag weit unten am Rand: „Österreichs Grüne feiern sensationelles Comeback“.
Für alle Medien gilt es jetzt, langsam die ersten Artikel über ein Impeachment von Sebastian Kurz anzuschieben.
Scheitert er doch nicht, dann haben sich die Österreicher wenigstens den Kanzler eingehandelt, den sie auch verdienen.
28 Kommentare
Original: Wochenrückblick spezial: Der Verlierer heißt Sebastian Kurz
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto
(Achtung, neue Bankverbindung!)
A. Wendt/Publico
DE88 7004 0045 0890 5366 00,
BIC: COBADEFFXXX
Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
besserfriese
30. September, 2019Da schafft es Herr Wendt wieder einmal mich an einem verf….ten Montag zum Lachen zu bringen. Brillant, einfach brillant..
Redaktionsnetzwerk Buntes Deutschland
30. September, 2019Als die einzig wahren Demokraten geben wir zu Protokoll: Im Ausland wurde wieder falsch gewählt. Dabei gilt schon seit Kaisers Zeiten, dass nur am deutschen Wesen die Welt genesen kann. Wir sind ob der Hartleibigkeit der Ösis schon ein bißchen enttäuscht. Aber nun gerade und trotz alledem: Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen!
Stephan Landgrebe
30. September, 2019Ja, Sie haben doch so recht: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen! Nur dass wir auf diesem Weg so furchtbar allein sind! Umdenken Fehlanzeige!
asisi1
4. Oktober, 2019Deutschland ist das einzige Land, das durch Erfahrungen dümmer wird!
Bitterling
30. September, 2019Ich meine, in Erinnerung zu haben, daß Karl Kraus diese Art von journalistischen Bordsteinschwalben nicht als «Preßbengel», sondern sogar als «Preßköter» bezeichnet hat.
caruso
30. September, 2019So was von unmöglich die deutschen Medien – wie immer: Ehre der Ausnahmen, die es ja auch gibt – … ich weiß nicht, wo, in welchem Land es das noch gibt. Dieser Grad von Besserwisserei, Größenwahn, Nicht-Akzeptieren, wenn etwas nicht nach ihren Vorstellungen geht — einmalig, eine große Leistung. Sie können wahrlich stolz darauf sein.
lg
caruso
Amadeus
30. September, 2019Sehr gut beobachtet, Herr Wendt; und dabei haben Sie noch nicht einmal das Nachwahlinterview im ZDF berücksichtigt. Das ist es, was die Österreicher am «Piefke» (auch wenn er zufällig Kleber heißt) so schätzen: die arrogante Besserwisserei, den belehrenden Ton. Klasse, wie der junge Altkanzler mit dem Florett parierte; fast könnte man denken, die altösterreichische Diplomatenschule sei in den Genen.
Uwe Staeding
30. September, 2019Auch der klebrige Claus Kleber musste unbedingt seine Sicht der Dinge Sebastian Kurz unter die Nase reiben. Der hat allerdings wie erwartet souverän und staatsmännisch reagiert. Zu finden auf YouTube.
Onkel Doc
1. Oktober, 2019Lustig, die Reaktionen der teutonischen „Haltungsjournalisten“. Ich kriege das gar nicht mehr so mit, habe mir die Wahl bei ServusTV angeschaut und alle Zeitungsabos in Deutschland schon vor Jahren gecancelt. Stelle nur fest: Viel „Haltung“ (Ideologie) und wenig Wissen. Und: Die sind ja noch dümmer als vor 5 Jahren. Da hatte ich die FAS abbestellt. Und dann wirft ein Journalist des „Tagesspiegel“ Kurz auch noch „unterkomplexe Sprache“ vor😅😅😅😅. Ein Journalist mit dem Sprachschatz eines Ralle Stegner oder Kevin Kühnert wirft dem erfolgreichen österreichischen Bald-wieder-Kanzler Unterbelichtung vor. Ausgerechnet.
Pauline G
30. September, 2019Die deutschen Piefkes waren/ sind mal wieder am Werk! Intellektuell großartig! Das «Volk der Dichter und Denker» – wie lebt es auf bei diesen neidischen, alles ins Schlechte ziehenden Schwätzern! Ich denke noch an das Interview bei Maischberger (als Sebastian Kurz eben frisch gewählt war)- sie hielt ihm u.a. sein nicht abgeschlossenes Jurastudium vor – sie selbst eine Studienabbrecherin! Würde sie das auch Claudia Roth vorhalten oder KGE, einer abgebrochenen Theologiestudentin mit hervorragend bezahltem Job? Die deutschen Besserwisser, typisch u. unangenehm! Kein Wunder, dass die Deutschen in Europa zwar beneidet (und gefürchtet) sind – aber NICHT beliebt!
Libkon
30. September, 2019Ohne eine gehörige Portion Sarkasmus kann man der gesteuerten und verwahrlosten deutschen „Journaille“, nicht zu verwechseln mit einer Kanaille, nicht mehr beikommen.
Alle meine Abos für Spiegel, Zeit und FAZ habe ich vor geraumer Zeit bereits gekündigt als die Hetzjagd auf Sarrazin eröffnet wurde, der im Wesentlichen Statistiken zitierte, in Ungnade bei Madame Majestix, Frau M., fiel.
.
Wer steuert sowas bloß? Das kann doch unmöglich so ganz von alleine kommen. Das muss einer viele Milliarden haben, denn die Presse geht ja fast am „Bettelstab“.
.
Hier scheint die Angst umzugehen, dass neben UK auch noch Austria der teuren ( in jedwedem Sinne) EU abtrünnig werden könnte. „How dare you!“, wie eine Schwedin kürzlich sagte.
asisi1
4. Oktober, 201975% der Presse ist in SPD Hand! Noch Fragen?
Klempererer
30. September, 2019Dankeschön, lieber Herr Wendt, wie immer ein Brilliant!
Schon oben dieser Govedarica-Clown, ich hab mich so weggeschmissen, durch die Vermengung diverser Sorten von Kritik macht er sich also immun gegen Kritik. Und weiter ‘…sieht man auch diesen religiösen Charakter, diesen sektenartigen Charakter in Wahrheit.’ – die haben den Parteiauftrag, genau das, was der bräsigen Merkel &friends anzulasten wäre, irgendwie ‘umzuquasen’. Die sind ja so lächerlich!
A pig, a pig!
Joseph
30. September, 2019Es beruhigt mich als Ossi sehr, dass Europa von (West) Deutschen Journalisten genauso arrogant behandelt wird, wie die Neuen Bundesländer.
Von jedem Europäer (ausnahmslos) mit dem ich spreche… Engländer, Niederländer, Belgier, Franzosen, Polen bekomme ich die gleiche oder ähnliche Antwort: die EU erstickt uns. Und es gibt eine Klientel von Zuwanderern die Probleme bereitet.
Albert Schultheis
1. Oktober, 2019Wenn man im Ausland lebt, wird man immer wieder gefragt, was da eigentlich los ist in Deutschland. Die Menschen verstehen uns Deutsche nicht mehr, sie halten uns für komplett irre. Dabei kriegen sie noch nicht einmal die Absurditäten in den deutschen Medien, oder die respektlosen, demokratiefeindlichen Zumutungen in den Aussagen deutscher Politiker mit. Aber eigentlich schätzen sie unsere Kultur, unsere Musik, unsere Produkte. Das passt für sie alles nicht mehr zusammen.
Ich kann dann nur meinen Gastgebern sagen, dass ich das genau so sehe wie sie und dass ich froh bin, unter vernünftigen Menschen zu leben, die respektvoll miteinander umgehen.
Wolf Larsen
1. Oktober, 2019Fur alle, die dem Herrn Kurz gar so zujubeln, hier eine Aufklärung:
Kurz hat 2017 nichts anderes getan als mit dem Programm der rechten FPO seinen Wahlkampf zu führen, um dann eine Mitte -Rechts Koalition anzuführen, welche im Wesentlichen den FPO Vorgaben folgte.
Und genau dafür liess sich der «Wunderkanzler» im In-und Ausland feiern.
Die sogenannte «Drecksarbeit» dieser Regierung liess er ohnehin Leuten wie dem beliebten FPO Innenminister Kickl machen.
Als die FPO dann mit dem sogenannten «Ibiza-Video» in Bedrängnis geriet, nutzte er die Gunst der Stunde, stiess den Koalitionspartner vor den Kopf in dem er das Innenministerium forderte und als dieser ablehnte, liess er die Regierung ohne wirkliche Not platzen.
Wieder platzen, weil er schon 2016 die damalige SPO-OVP Regierung in die Luft jagte.
Nun steht der «Superkanzler’ trotz seines Wahlerfolgs ohne Partner da.
Und es sieht ganz danach aus, als ob er auch keinen mehr finden wird.
Denn mit den Sozen will er nicht, die FPO will nicht mehr mit ihm und die Gruenen können nicht.
Sowas nennt man Pyrrhussieg, wenn ich mich nicht irre.
So, was hat den Sebastian Kurz nun erreicht?
Richtig, genau gar nichts!!
Onkel Doc
4. Oktober, 2019Ihr Kommentar strotzt von Meinung und läßt Wissen vermissen. Beispiele: „ …um dann eine Koalition anzuführen, welche im wesentlichen den FPÖ-Vorgaben folgte.“ Nein: Sichere Grenzen, steuerliche Entlastung der Menschen, eine Außenpolitik, welche nicht dem Diktat der deutschen Kanzlerin folgte: Alles klassisch bürgerliche Inhalte der ÖVP, bevor diese sich dem grünen Zeitgeist beugte. Kurz ließ (angeblich) „die Koalition ohne wirkliche Not platzen“. Ja, was sollte er sonst machen, der gute Sebastian? Weiter den obersten Verantwortungsträger in einem unberechenbaren Intrigantenstadel mimen? Und zu Ihrer Frage, was Kurz denn nun erreicht habe: Ganz Europa gezeigt, daß man noch Volkspartei sein kann g e g e n die von allen guten Geistern verlassene linke Journalistenmeute und g e g e n die linksgewendete Bruderschaft der ehemals konservativen Europäischen Volkspartei. Wer so klar in seinem Kurs und noch dazu so clever ist, wird es auch packen, eine weitere vernünftige Regierung hinzubekommen.
Mitleser
5. Oktober, 2019Was wenn seine Regierung von den Stimmen der linken Grünen abhägt?
Wie «vernünftig» wird seine Regierung dann noch sein?
Genauso wie Merkel ist Kurz problematisch für seine Koalitionspartner und da er wie Merkel Koalitionspartner braucht ist das auch für ihn ein Problem.
PUBNGER
1. Oktober, 2019Es gibt, und da bin ich ziemlich sicher, sehr, sehr viele Deutsche, die einem Zusammenschluss Deutschlands mit Österreich ihre Stimme gäben – wenn denn der Kanzler Sebastian Kurz hieße und Wien Hauptstadt würde. Und weil die Pressbengels das auch wissen, schieben sie diesen bösen Frust. Klebers «Interview» war eine Unverschämtheit. Die souveräne Gelassenheit, mit der Kurz die Angänge parierte … Respekt!
Kobler von Schmitz
1. Oktober, 2019Claus Kleber würde wunderbar einen Offizier der deutschen Wehrmacht in vollem Ornat mit gewichsten Stiefeln in einem Hollywood-Film abgeben – leider ist der «Tschörmän Näsi» derzeit dort nicht gefragt.
Hier ja schon, ob als Pappkamerad oder in natura mit Ganzkörpertatoo – der «Kampf gegen Rechts» ernährt eine ganze Reihe mediokrer Figuren.
Marietta Slomka wäre hingegen wunderbar, ganz ohne Präjudiz, versteht sich, für ein Remake der Rolle der Rosa Klebb geeignet.
Tja, zumindest in den führenden Medien sind wir wieder einmal wer: stets auf Linie, moralisch ganz vorn (militärisch dagegegen, wenns ernst wird, eher unter ferner liefen) und intellektuell stets auf den Flügeln des Zeitgeistes (oder waren es die «Flügel der Verblödung», die, wie bei Horvaths «Ewigem Spießer» für den Luftzug sorgen?).
So oder so, wer hoch auf dem Ross sitzt, kann tief fallen.
Jo
11. Oktober, 2019Sorry, aber es wäre eine Beleidigung für jeden Wehrmachts-Offizier, was Sie hier schreiben. Lesen Sie mal was über diese Zeit und machen sich dann mal ein Bild vom durchschnittlichen Wehrmachtsoffizier.
Viele von denen haben die dt. BW mitaufgebaut. Die Wehrmacht ist zu unterscheiden von der wahnsinnigen Ideologie der NSDAP und seiner Führer.
BTW: Helmut Schmidt war Oberleutnant der Wehrmacht.
Roland Lissowski
1. Oktober, 2019(Wer nähere Informationen zu der Wissenschaftlerin Natascha Strobl wünscht – auf Twitter schreibt sie über sich: „Ich schreib viel zu Rechtsextremismus, Faschismus und sowas.“)
Dazu Karlheinz Weißmann in der Wochenzeitung «Junge Freiheit»: «Wenn es von der Intelligenz her zu sonst nichts reicht, kann man immer noch Rechtsextremismusexperte werden.» Richtig, Herr Weißmann! «Rechtsextremismusexperte» kann also jeder. Nur die «Haltung» muss stimmen!
Onkel Doc
1. Oktober, 2019Lustig, die Reaktionen der teutonischen „Haltungsjournalisten“. Ich kriege das gar nicht mehr so mit, habe mir die Eshl bei ServusTV angeschaut und alle Zeitungsabos in Deutschland schon vor Jahren gecancelt. Stelle nur fest: Viel „Haltung“ (Ideologie) und wenig Wissen. Und: Die sind ja noch halbgebildeter und dümmer als vor 5 Jahren. Da hatte ich die FAS abbestellt. Und dann wirft ein Journalist des „Tagesspiegel“ Kurz auch noch „unterkomplexe Sprache“ vor😅😅😅😅
Karin Gosing
1. Oktober, 2019Besonders witzig ist, dass die WELT gerade einen Artikel veröffentlicht hat mit dem Titel: «In ihrem Kurz-Jubel übersieht die CDU ein wichtiges Detail». Darin wird beschrieben, dass diverse CDU-Größen plötzlich die ÖVP als eine ‘Schwesterpartei’ der CDU betrachten, den Erfolg von Kurz bejubeln und nun darüber nachdenken, wie man diesen kopieren kann. – Und damit wird’s langsam unübersichtlich, gerade auch für Mainstream-Journalisten: Soll man Kurz nun als Populisten o.ä. verteufeln, oder soll man ihn als Inspiration für die (pseudo-)konservative Politik der CDU würdigen? – Es ist manchmal echt schwierig, wenn die verschiedenen Frames aneinanderprallen…
Max Mertens
1. Oktober, 2019Möge der Satz trotz ‘Unwissenschaftlichkeit’ dennoch Spuren von Wahrheit enthalten:
«Es ist der Geist, der sich den Körper baut!» (Schiller angesichts von Kurz und Kleber)
Armin V.
2. Oktober, 2019Sebastian Kurz ist Mitglied im European Council on Foreign Relations (ECFR). Es Handelt sich dabei um eine Organisation, die vom Milliardär George Soros im Jahr 2007 gegründet wurde. Über die Politik, die Soros von europäischen Politikern fordert, sollte jeder informierte Bürger mittlerweile halbwegs aufgeklärt sein, auch wenn Mainstream-Journalisten nicht darüber berichten wollen. Mit seiner Mitgliedschaft im ECFR verfolgt Kurz gewiss nicht die Absicht, die Agenden dieser Organisation von innen heraus in Frage zu stellen, denn um einen Debattierclub dürfte es sich hier weniger handeln. Er gab bei einem offiziellen Treffen mit Soros im November 2018 in Wien grünes Licht für einen Umzug der von Soros finanzierten Central European University (CEU) aus Budapest nach Wien. In Sachen Klima- und Migrationspolitik können wir als aufmerksame Bürger gebannt beobachten, wie ausgezeichnet die Ausübung von antidemokratischer Macht allein über gekaufte Wissenschaftler funktioniert. Es stellt sich die Frage, warum Soros dieses Geld nicht in Bildungsinitiativen vor Ort in z.B. Afrika investiert, sondern in elitäre Kaderschmieden, die niemand braucht, abgesehen von internationalistischen Netzwerken.
Ein Gruß aus Österreich!
Ein Halleluja aus Lourdes, wo Wunderheilungen noch vergöttert werden. Dank dem Studienabbrecher dürfen wir innerhalb zweier Jahre zum zweiten Mal wählen. Und Kurz, der die Rot-Schwarze Koalition mit der Begründung, er wolle eine bürgerlich konservative Richtung einschlagen, gesprengt hat, scharwenzelt nun auch für eine links-grüne Regierungsbeteiligung herum.
Und ja, es ist Kurz gelungen, die ÖVP, pardon, die Türkisen, aus dem Jammertal herauszubringen, weil viele Österreicher sein Doppelspiel, bis jetzt, nicht durchschaut haben und er seine Rolle als Blender perfekt spielt. Sein Ansinnen, die Identitären, denen trotz mehrmaliger Hausdurchsuchungen nichts Strafrechtliches oder Demokratiegefährdendes nachzuweisen war, verbieten zu lassen, zeugt von seiner Skrupellosigkeit für billiges politisches Kleingeld genüber dem Rechtsstaat. Und so ein Macher ist er auch nicht, immerhin haben ihn die schwarzen Landeshäuptlinge samt der niederöstereichischen Squaw Mickl-Leitner gezwungen, das Innenministerium wieder von der FPÖ zurückzufordern, obwohl Kickl, ungeachtet der Diffamierung seitens des Systems, in der gemeinen Bevölkerung einen hohen Stellenwert besaß. Bester Herr Wendt! Bevor auch Sie noch Seligsprechungen vornehmen, sollten Sie sich mit bestimmten Fakten vertraut machen!
Was macht Sebastian Kurz im ECFR von George Soros?
Wofür steht also Sebastian Kurz?
Antwort könnte eine Mitgliedschaft geben. Sag mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist. Kurz ist Mitglied des 2007 gegründeten European Council on Foreign Relations (ECFR) von George Soros!
Zu den Gründungsmitgliedern des ECFR zählen ehemalige Premierminister, Parlamentarier und Intellektuelle, die laut Eigendarstellung „Europas Rolle in der Weltpolitik stärken wollen“. Er besitzt Büros in sieben europäischen Großstädten: Berlin, London, Madrid, Paris, Rom, Sofia und Warschau, und verfügt über einen hauptamtlichen Angestelltenapparat, dessen Unterhalt Millionen kostet.
Der ECFR hat zwar trotz der Namensähnlichkeit nicht direkt mit dem 1921 in New York gegründeten Council on Foreign Relations (CFR) zu tun, bewegt sich aber auf derselben Ebene. Die Namensähnlichkeit ist kein Zufall. Der Gründer des ECFR ist nämlich Mitglied des CFR und heißt George Soros.
Beide Institutionen nennen sich „Denkfabriken“. Entscheidender ist jedoch ihr Einfluß, denn in Wirklichkeit handelt es um exklusive Clubs, die unter Ausschluß der Öffentlichkeit zur „Meinungsbildung“ unter den Entscheidungsträgern dienen. Diesen Clubs (CFR, Trilateral Commission, Bilderberger) wird eine „herausragende Funktion im Formulierungsprozeß außenpolitischer Strategien“ zugesprochen. Außenpolitik ist aber immer auch Innenpolitik. Der Einfluß dieser Clubs bedeutet ein strukturelles Demokratiedefizit, denn die Geheimhaltung und der „Ausschluß der Öffentlichkeit“ bei der Entscheidungsfindung bedeutet, daß die verfassungsgarantierte Volkssouveränität durch undurchsichtige Hinterzimmerabsprachen ausgehebelt wird. Es besteht der Verdacht, daß nicht die gewählten Politiker im Sinne des Gemeinwohls entscheiden, sondern mehr oder weniger Befehlsempfänger nicht greifbarer Eliten und ihrer Interessen sind. Die „Denkfabriken“ und Clubs dienen als Bindeglied zwischen Auftraggebern und Auftragsempfängern.
Aufschlußreich sind die Gründungsmitglieder des ECFR:
George Soros, Spekulant, „Philantrop“
heute ist auch sein Sohn Alexander Soros Mitglied.
Hannes Androsch (SPÖ), ehemaliger Finanzminister, Unternehmer, Freimaurer.
Joschka Fischer (Grüne), ehemaliger Außenminister, Ex-Präsident des EU-Rates, Lobbyist, Vorstandsmitglied des ECFR.
Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Grünen.
Emma Bonino (Radikale Partei), ehem. italienische Außenministerin, Ex-EU-Kommissarin, radikale Abtreibungs-, Euthanasie-, Gender- und Drogenfreigabe-Ideologin.
Karl Theodor zu Guttenberg (CSU), ehemaliger Verteidigungsminister.
Mabel von Oranien-Nassau, Ehefrau von Prinz Johan Friso, Bruder von König Willem-Alexander der Niederlande (Prinz Bernhard, der Großvater des heutigen Königs, lud 1954 zur ersten Bilderberg-Konferenz ein).
Dominique Strauss-Kahn (PS), ehem. Direktor des Internationalen Währungsfonds.
Die ECFR-Mitgliedschaft von Sebastian Kurz spielte im österreichischen Wahlkampf auffallenderweise keine Rolle.
«Kurz spielt das Klavier des jungen, dynamischen Medienstars wie kein anderer und hat es verstanden, die dringend notwendigen Maßnahmen von Orban und anderen konservativen Staatschefs als eigenen Erfolg zu verkaufen!»
Grand Nix
2. Oktober, 2019Das Wahlverhalten im Alpenländle zeigt den hiesigen Konservativen, wie es über Kurz oder lang in Deutschland laufen kann, laufen wird.
Sich über die ideologischen Worthülsen und den sektenartigen Charakter der deutschen Merkel-Journaille und deren anhängenden Traumtänzern auszulassen, ehrlich, reine Zeitverschwendung.
Warten wir doch mal schmunzelnd ab, welche
bösen´ Überraschungen und
berauschenden´ Kommentare uns die nächste kleine anstehende Wahl bescheren wird (Stichwort: Volkspartei).Mich würde noch interessieren, was dem genialen `Wandzeitungsredakteur´ Bernd Zeller zu diesem Gedöns des deutschen Staatskommentariat so einfällt und entsprechend seinem zackigen Zauberstift dazu entlockt.
Ansonsten, wieder einmal ein dickes Danke an Herrn Wendt. Da ging es mir so wie besserfriese, dem ersten Kommentator.
Franz Joseph
2. Oktober, 2019Geh heerts! Dös is doch a ganz simple G’schichtn. Je mehr dass die Piefkes von der Süddeutschen und anderen piefigen Blättern der Westmark auf den Kurz schimpfen, desto besser muss er wohl sein. Dös hammer uns ‘denkt und deshalb hammer’n g’wählt, den Basti!