– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

Sie lernen es nicht

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Nach den Wahlen in Sachsen und Brandenburg erreicht die Verachtung des tonangebenden Milieus für den hässlichen Ossi neue Höchststände. Diese Verachtung sagt allerdings mehr über die besserfühlenden Kreise aus als über Ostdeutschland. Was bilden sich die Gutmeiner eigentlich ein?

Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 68 min Lesezeit

Auf die französischen Bourbonen und grundsätzlich auf alle, die immer in der gleichen Spur bleiben, obwohl sie im eigenen Interesse gute Gründe hätten, sie zu wechseln, münzte Charles Maurice de Talleyrand 1814 den Satz: „Sie haben nichts gelernt und nichts vergessen“. Ils n’ont rien appris, ni rien oublié. Für die meisten Großkommentatoren der Wahlen in Sachsen und Brandenburg reicht schon die erste Satzhälfte.

Das allermeiste von dem, was Meinungsschaffende über die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg meinten, hatten sie und ihre nächsten Kollegen so ähnlich schon zu den Bundestagswahlen 2017, den Europawahlen oder zu anderen Gelegenheiten geschrieben. In ihrem Tonfall mischen sich zwei Affekte. Zum einen Verachtung, zum anderen der Anspruch, die Aufsicht über ein lästiges Milieu trotz dessen fortgesetzter Renitenz nicht aufzugeben.

Das Hauptproblem der Kommentatoren besteht darin, sich im Vergleich zu ihren früheren Ausführungen noch zu steigern. „Höre, ich solle Ostdeutsche ‚ernst nehmen’“, twitterte Spiegel-Autor Hasnain Kazim im Bundestags-Wahljahr 2017: „Ihr kamt 1990 mit nem Trabbi angeknattert und wählt heute AfD – wie soll ich euch ernst nehmen?“
Der damalige Medien- und Kommunikationschef des Erzbistums Köln Ansgar Mayer machte nach der Bundestagswahl 2017 folgenden Tauschvorschlag auf Twitter:
„Tschechien, wie wär’s: Wir nehmen euren Atommüll, Ihr nehmt Sachsen?“

Dies ist übrigens, um das Missverständnis zu vermeiden, kein Text der umgekehrten Kollektivvorwürfe gegen Westdeutschland. Er beschäftigt sich nur mit einem kleinen, aber definitionsmächtigen Teil des Westens: mit Dünkeldeutschland.

Da der Osten auch im September 2019 immer noch zur Bundesrepublik Deutschland gehört, und ihr Verstoß gegen die politischen Erwartungen des gutmeinenden Milieus besonders impertinent ausfiel, meldeten sich dieses Mal auch Kommentatoren, denen ein Tweet nicht genügt. Länger fallen die Grundsatztexte vor allem deshalb aus, weil eine große Dosis Paternalismus untergebracht werden muss. Bloße Verachtung braucht in aller Regel nur ein paar Zeilen, so wie bei dem frommen Mayer aus dem Bistum.

Nikolaus Hermann Blome, geboren 1963 in Bonn, stellvertretender Chefredakteur der BILD, ist nach eigenem Bekunden sauer über die Ossis, und zwar ganz grundsätzlich:

„Ja, liebe „Ossis“, da darf man sauer sein. Dankbarkeit gibt es nicht in der Politik, heißt es immer. Aber warum eigentlich nicht? Die Wiedervereinigung hat Freiheit, Rechtsstaat, D-Mark und Umweltschutz in die kaputte DDR gebracht, finanziert haben das ganz überwiegend die im Westen. Billionen, über 30 Jahre hinweg. Im Ruhrgebiet mussten sich selbst Pleite-Kommunen verschulden, um jedes Jahr ihre Abgabe für den Aufbau Ost zu zahlen. Gerade erst wurden an die neun Milliarden Euro für den Ausstieg aus der Braunkohle beschlossen. Natürlich gibt es im Osten ‚abgehängte Gebiete’, fast leere Landstriche, und wer dort lebt, muss auf vieles verzichten, was in einem guten Staat selbstverständlich sein sollte: Handynetz, regelmäßiger Busverkehr, Polizeidienststelle oder Bäckerei. Allerdings gibt es solche Gebiete in Westdeutschland auch – sie wählen nur bei weitem nicht so stark und flächendeckend AfD.“

Aus den fast leeren Landstrichen in Sachsen und Brandenburg kamen also am 1. September 842 959 Menschen, denen es an Dankbarkeit fehlt. Denn so viele wählten in beiden Ländern zusammen mit ihrer Zweitstimme AfD. Entweder können die Landstriche doch nicht so leer sein, wie Blome meint, oder die Leere von Landstrichen spielten keine oder eine nur sehr nachrangige Rolle für die Wahlentscheidung. Aber Logik ist die Sache des BILD-Vize generell nicht. Abgesehen von der dämlichen Annahme, eine Region schulde in Deutschland einer anderen ein bestimmtes politisches Verhalten: Wieso sollten die Ostdeutschen dem Westen für die Freiheit dankbar sein? Demonstrations- , Rede- und Bewegungsfreiheit besaßen die Ostdeutschen schon vor der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Sie bekamen sie nicht geschenkt wie die Westdeutschen 1945. Die Demonstranten im Herbst 1989 eroberten sie sich selbst. Es erschließt sich auch nicht recht, warum sich Ostdeutsche im Jahr 2019 für die 2002 verschwundene D-Mark mit ihrem Abstimmungsverhalten bedanken sollten. Und vor allem: bei wem?
Wer sich die Finanzhistorie von Ruhrgebietsstädten näher anschaut, der sieht übrigens ziemlich schnell, dass die Verschuldung dort ziemlich wenig mit den Transfers in den Osten zu tun hat.

Da Blome ein miserables oder völlig fehlendes Mobilfunknetz offenbar für eine natürliche Gegebenheit ländlicher Gebiete hält, sollte er seine nächsten Recherchereisen am besten nach Spanien und Portugal unternehmen, wo selbst in abgelegenen Gegenden noch vergleichsweise exzellenter Empfang herrscht. Oder gleich nach Albanien. Im europäischen Ranking der Mobilfunkabdeckung rangiert Deutschland nämlich hinter diesem Balkanland. Niemand im Osten und übrigens auch im Westen muss dem Milieu von Nikolaus Blome für seine Freiheit dankbar sein, genau so wenig, wie er eine miserable Infrastruktur hinnehmen muss, wenn er nicht in einer Metropole wohnt. Und warum sich ausgerechnet in den zur Abwrackung freigegebenen Kohlerevieren der brandenburgischen und sächsischen Lausitz jemand in der Wahlkabine dankbar für die Beseitigung von etwa 20 000 Jobs zeigen sollte, das bleibt Blomes tiefes Geheimnis.

„Kann es sein, dass zwar die DDR untergegangen ist, nicht aber die Staatsgläubigkeit und Vollkasko-Anspruchshaltung, zu der sie Generationen erzogen hat?“, will Blome wissen: „Kann es sein, dass bestimmte Gruppen im Osten sich eingerichtet haben in der Rolle als Opfer der Wende – und irgendwie all derer ‚da oben’? Weil das genau nämlich die Fragen nach eigenen Schwächen oder Fehlern überflüssig macht.“

Über eigene Schwächen und Fehler nachzudenken schadet natürlich nie. Selbstverständlich gibt es in Ostdeutschland Ressentiments. Die Frage ist nur, ob selbst das schlichteste und finsterste Gemüt in Sachsen in der Beschränktheit seiner Ressentiments mit dem Abscheu westdeutscher Meinungseliten gegen die da unten ernsthaft konkurrieren kann. Wahrscheinlich nicht. Eine derart offen herausgekrähte Verachtung wie bei Hasnain Kazim und Ansgar Mayer findet sich möglicherweise bei bestimmten Leuten und gegen andere Kollektive auch in Ostdeutschland. Nur findet sie sich dort eben nicht bei Redakteuren großer Medien und bei Kommunikationsdirektoren.

Aber zurück zu Blome, der denen da unten seine Meinung im Jammerton der enttäuschten Gouvernante geigt. Gründe, AfD zu wählen, gibt es aus Sicht von AfD-Wählern mehrere, auch im Westen des Landes. Könnten in West- und eben in Ostdeutschland auch so genannte strukturelle Gründe darunter sein? Über welche eigene und auch irgendwie kollektive Schwäche sollte ein demnächst Arbeitsloser beziehungsweise zum Abwandern gezwungener Braunkohlearbeiter in der Lausitz nach Blomes Ansicht eigentlich nachsinnen? Und könnte ganz generell die kulturelle Verachtung, die aus den Texten Blomes und anderer tropft, auch ein Grund sein, gegen genau dieses Meinungsmilieu zu wählen? Kazim, Mayer und Blome bilden nämlich noch nicht einmal die publizistische Speerspitze gegen den ostdeutschen Pöbel, der übrigens immer – grundsätzlich – als Kollektiv angesprochen wird. Es lässt sich, siehe oben, alles noch ein bisschen steigern.

„Was bilden sich die Ossis eigentlich ein?“, will der Holtzbrinck-Journalist Werner Kolhoff in seinem Kommentar über den Osten eigentlich nicht ernsthaft wissen.

Kolhoff, ehemaliger Juso-Aktivist Mitarbeiter des Bundespresseamtes, war übrigens der Journalist, der 2018 über die Ermordung der 16-jährigen Susanna F. in Wiesbaden durch einen irakischen Asylbewerber schrieb: „Ein pubertierendes Mädchen treibt sich im Umfeld von Heimen mit Jungs herum – so etwas geht nicht immer gut.“

Ähnlich intelligent und sympathisch nähert er sich nun den Ostdeutschen beziehungsweise den AfD-Wählern dort in toto:
„Ihr glorifiziert euer untergegangenes Land. Mauer, Stacheldraht, Stasi, alles schon vergessen?“
Dass nun ausgerechnet AfD-Wähler die DDR glorifizieren, ist nur eine von mehreren Erkenntnissen, die Kolhoff exklusiv hat.
Um dann gleich zu fragen:
„Glaubtet ihr wirklich, dass das Manna vom Himmel fallen würde? Wolltet ihr eigentlich nur einen Sozialismus mit Westmark? Was habt ihr damals geraucht?“

Sozialismus mit Westgeld – heute natürlich Euro – das dürfte eher das Projekt des jetzigen Juso-Anführers Kevin Kühnert sein. Kolhoff weiter:
„Habt ihr nicht gewusst, dass die Bundesrepublik, mit der ihr wiedervereinigt werden wolltet, ein westliches, offenes und liberales Land ist? Eine Demokratie, die vom Mitmachen ihrer Bürger und von Toleranz lebt? […] Was habt ihr gegen Ausländer? Und gegen Flüchtlinge? Kennt ihr überhaupt welche? Empathie ist die Fähigkeit, nachzufühlen, was andere empfinden. […] Und wenn ihr schon keine Empathie habt, wo ist dann wenigstens euer Geschichtsbewusstsein? Wisst ihr nicht, dass das Herumhacken auf Fremden, Minderheiten und Andersgläubigen ungefähr das Dümmste ist, was die Menschheit je hervorgebracht hat? Und das Zweitdümmste, solche Leute zu wählen, die das tun. Hattet ihr das nicht in der Schule? Ihr solltet dringend etwas mehr nachdenken.“

Tatsächlich, die Bundesrepublik ist ein tolerantes liberales Land, das selbst Gestalten wie Ansgar Mayer verdaut und Empathiebolzen wie Werner Kolhoff, der einem Mädchen postum die Schuld an ihrer Vergewaltigung und Ermordung zuschiebt und herrenmenschelndes Herumhacken auf kulturell Fremden und Andersmeinenden für die erste Journalistenpflicht hält, sofern es sich um Ossis handelt.

Da gerade das Stichwort Offenheit und Empathie fiel: Auch Kolhoffs Suada lässt sich noch ein bisschen steigern. In seiner ZDF-Sendung meinte der Fernsehmitarbeiter Jan Böhmermann zur Landtagswahl in Sachsen:

„Das einzige, was dieses Bundesland noch retten kann, ist eine Koalition aus Roter Armee und Royal Air Force.“
Eine Steigerung kommt noch, wirklich die letzte, jedenfalls nach aktuellem Stand: In der Sendung „Nightwash“ des WDR empfahl eine Frau namens Maria Clara Groppler, nach Selbsteinschätzung Comedyschaffende, die braunen Chemnitzer mit Napalm auf den richtigen Weg zu bringen.

Um es zu wiederholen: Die Bombardierungs- und Verbrennungswünsche stammen nicht aus Privatecken des Internet, sondern aus gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Sendern. Im Staatsvertrag des WDR heißt es übrigens:

„Das Programm soll das friedliche und gleichberechtigte Miteinander der Menschen unterschiedlicher Kulturen und Sprachen im Land fördern und diese Vielfalt in konstruktiver Form abbilden.“

Diese Verachtung allein wäre schon ein hinreichender Grund, per Wahlzettel zurückzuverachten. Es nehmen auch deutlich mehr Menschen im Osten wie im Westen diese Verachtung als zentrales gesellschaftliches Übel wahr als noch vor zwei, drei Jahren. Ihnen fällt darüberhinaus auf, dass es bisher weder von dem sehr besorgten Bundespräsidenten noch von Merkel ein Wort dagegen gibt. Die Chronologie der Verachtung reicht mittlerweile weit zurück, von Napalm und Atommüll bis ins Jahr 2000 zur Sebnitz-Geschichte von BILD, deren stellvertretender Chef den Ostdeutschen so dringend anempfiehlt, über eigene Fehler nachzudenken.

Diese Verachtung ist nur ein Teil des Bildes. Die tiefe Spaltung zwischen Progressisten und Bewahrern zieht sich durch ganz Europa, zwischen gut verdienenden Urbanen und sich für weltoffen haltenden Anywheres, die überall leben können, und den Somewheres, denen die Mittel dafür fehlen, und die sich auch oft – so irre das auf Medienschaffende in Berlin Mitte wirken mag – an ihre Kleinstadt oder ihr Dorf gebunden fühlen. Die Somewheres in Ost- wie in Westdeutschland sehen ihren Lebensstil durch die No-Border-No-Nation-Ideologie und die Drift zum EU-Einheitsstaat massiv angegriffen. Aber alles, was Menschen im Westen aufbringt, bringt das gleiche Milieu im Osten noch viel stärker auf. Und zwar aus objektivierbaren Gründen. Immer wieder halten die Gutmeinenden den Ostdeutschen vor, in ihrem Gebiet würden doch überhaupt keine Migranten leben. „Kennt ihr überhaupt welche?“, fragt beziehungsweise belehrt Kolhoff.

Es ist richtig, dass der Ausländeranteil in Sachsen insgesamt nur fünf Prozent beträgt. In den Justizvollzugsanstalten des Landes allerdings fast 30 Prozent. Das beschreibt schon einen wesentlichen Teil des Problems. In vielen Gebieten Ostdeutschlands stellten vor 2015 Vietnamesen beziehungsweise Deutsch-Vietnamesen die relativ größte Gruppe mit ausländischen Wurzeln, eine perfekt integrierte Gruppe, geschäftlich erfolgreich und ohne jedes aggressive Revierverhalten. Die allermeisten Ostdeutschen waren in der Tat mental schlechter darauf vorbereitet als Westdeutsche, dass es auf einmal in ihren Städten Messerstechereien gab und Plätze, die man abends besser zu meiden hatte. Als in Cottbus 2018 ein jugendlicher Migrant vor einem Einkaufszentrum ein Messer zückte, um von einem einheimischen Ehepaar „Respekt“ zu erzwingen – es ging um den Vortritt – , kam es in der Stadt zu Demonstrationen.

In Chemnitz bekanntlich genauso im August 2018, als ein abgelehnter irakischer Asylbewerber mit langer krimineller Karriere einen 35-jährigen Einheimischen erstach.
„Man erging sich in Wortklaubereien über die Frage, ob es in Chemnitz nun ‚Hetzjagden’ gegeben habe“, schrieb Jens Schneider im August 2019 in der Süddeutschen, „als ob nicht die Feststellung eindeutig reichte, dass Menschen vermeintlich fremder Herkunft angegriffen wurden, sich nicht mehr sicher fühlten.“

Dass sich schon vor dem Messermord viele Chemnitzer nicht mehr sicher fühlten und wegen etlicher Überfälle und Übergriffe abends dem Stadtzentrum fernblieben, ist der Süddeutschen überhaupt keine Erörterung wert. In Cottbus wie Chemnitz bestand die Antwort des staatlich-halbstaatlich-rechtschaffenen Milieus darin, großstädtische Progressisten mit Bussen an den jeweiligen Übelort zu karren, und mit größtem propagandistischen Aufwand den angeblichen Rassismus symbolisch niederzuringen.

Zur missratenen Migrationspolitik kommt die Weigerung der tonangebenden Klasse, über die Folgen auch nur zu diskutieren. Die Wahlergebnisse in Ostdeutschland sind ein Gesamtkunstwerk der Blomes und Kolhoffs, der Böhmermanns, der ARD-Kommentatoren und der grünen Aktivisten. Deren soziale Blindheit beschränkt sich nicht auf die Migrationspolitik.

Wie oben schon gesagt: Das ist kein Text, der eine Gegnerschaft zwischen Ost und West behauptet oder gar beschwört. Die Somewheres, die Leute, die die Bedingungen des Zusammenlebens nicht täglich neu aushandeln wollen, gibt es auch reichlich westlich der Elbe. Der Punkt liegt eher darin, dass die Blomes, Kolhoffs, Böhmermanns und Neubauers ausschließlich im Westen vorkommen und reüssieren. Es ist ein Milieu, so anmaßend, so durchdrungen von seiner eigenen Bedeutung, so lernunfähig, so wahrnehmungsgestört für die von ihnen geförderten sozialen Verhältnisse, so unfähig, von sich selbst zu abstrahieren, wie es die Adligen des Ancien Régime in Frankreich waren.

Im Westen Deutschlands verdienen 13,5 Prozent der Arbeitnehmer bei Vollzeit weniger als 2000 Euro brutto. In Ostdeutschland liegt der Anteil doppelt so hoch, nämlich bei 27,5 Prozent. In fünf Brandenburger Landkreisen verdient mehr als jeder dritte Beschäftigte weniger als 2000 brutto in Vollzeit. In diesen Gebieten wirkt es also noch ganz anders, wenn ein bestens versorgter WDR-Redakteur in den Tagesthemen den Staat anfleht, er möge doch bitte Fleisch und Flugreisen so richtig teuer machen. In diesen Gebieten, in denen viele stundenlang zur Arbeit pendeln, wirkt es noch ganz anders, wenn etwa die ZEIT dazu aufruft, „das deutsche Automobil zu überwinden“. Auf Leute, die signifikant wenig Vermögen besitzen, wirkt die Nullzinspolitik der EZB, die auch noch das kleine Sparguthaben auffrisst, noch ganz anders als auf die besser Situierten.

Die aus wohlhabenden Verhältnissen stammende deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer geht auch vielen Westdeutschen auf die Nerven. Aber es wirkt noch einmal ganz anders, wenn ein bereits durch die ganze Welt gejettetes Rich Kid die Kohlearbeiter in der Lausitz darüber belehrt, dass ihre Arbeitsplätze so schnell wie möglich beseitigt werden müssen.

Diesen Leuten an der politischen und sozialen Peripherie macht das Milieu der Guten in Medien und Politik ein Angebot. Es bietet Hohn an und Spott, dazu Verachtung und Ekel, Auslöschungsfantasien bis zur Napalmbombardierung. Und es stellt gleichzeitig besorgte Fragen. Warum freuen sich so viel Brandenburger und Sachsen nicht über Armutsmigration aus arabischen und afrikanischen Ländern? Warum fahren die Leute in der Uckermark nicht einfach die 50 Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit und wieder zurück? Warum essen sie nicht mehr Bio? Warum verzichten sie nicht mal auf einen Seychellen-Tauchurlaub? Warum können sie nicht so wie wir sein?

Immer wieder erhebt sich die Frage, warum die Deutschen auf den Riss der Gesellschaft so viel anders, nämlich stiller regieren als die Franzosen. Das Bild ist nicht ganz vollständig. Linksrheinisch antworteten sehr viele genau dieser Pendler und 2000-Euro-Verdiener auf die Verachtung durch die linksgrünen Großstädter mit heftigen Demonstrationen. Die entglitten dann rasch in Gewalt, was es für die Regierung leichter machte, sie zu denunzieren. Trotzdem zwang das „France périphérique“ (Christophe Guilluy ) die tonangebende Klasse, ihm zuzuhören. Es trotzte ein paar Kompromisse ab. Östlich der Elbe ziehen genau diese an die soziale und in die politische Peripherie Gedrängten keine gelben Warnwesten an. Sie artikulieren sich in der Wahlkabine.

Warum führt die Verachtung der Guten und Offenen für die Ostdeutschen eigentlich nicht zu deren völliger Ignoranz? Warum kreisen sie in ihren Kommentaren eigentlich derart obsessiv um ihren Gegenstand? Die Ostdeutschen sind ihnen in Wirklichkeit wichtig: als negatives Identifikationsangebot. „Ihr wollt doch nicht so sein wie die, oder?“ – so ungefähr lautet ihre Botschaft an alle Westdeutschen, die ebenfalls keinen Sinn in der Migrationspolitik erkennen können, in der Klimahysterie, die sich von den linksurbanen Kreisen genauso verachtet fühlen. Deshalb – damit das negative Identifikationsangebot funktioniert – ist es ja auch so wichtig, sich in Reportagen, in Fernsehsendungen und auf Partys im Prenzlauer Berg über den Dialekt der Sachsen lustig zu machen, die spießigen Frisuren der Provinzler zu beschreiben, die unbeholfenen Exemplare vor die Kamera zu bekommen, um das Ergebnis dann in der heute-show abzuspielen. Deshalb muss sie ein Hasnain Kazim noch einmal an ihr komisches Auto erinnern, mit dem sie 1989 in seine Welt geknattert kamen.

Dass sehr viele AfD wählen, ist für Leute wie ihn ein längst einkalkulierter Kollateralschaden. Es geht dem tonangebenden Milieu darum, wenigstens im Westen des Landes noch die Definitionshoheit aufrechtzuerhalten.
Deshalb das negative Identifikationsangebot des hässlichen Ossis.
Ein positives Identifikationsangebot für ihren Gesellschaftsentwurf fällt ihnen schon seit geraumer Zeit nicht mehr ein.

68 Kommentare
  • Libkon
    11. September, 2019

    Herr Wendt, das habe ich nur selten jemandem geschrieben: Von Ihnen kann man viel lernen. Sie schreiben u.a., „Dass sich schon vor dem Messermord viele Chemnitzer nicht mehr sicher fühlten und wegen etlicher Überfälle und Übergriffe abends dem Stadtzentrum fernblieben, ist der Süddeutschen überhaupt keine Erörterung wert“.
    .
    Ich vermute neben den von Ihnen angeführten Gründen, dass die Presse/TV gar nicht mehr berichten, wie ein echter Journalist, z.B. wie Sie. Vielmehr haben diese Leute den Auftrag, die RICHTIGE, also die Linke Meinung zu vermitteln und damit Einfluss auf Wähler, Politik und Wirtschaft zu nehmen. Sie sind mit einem Wort: Total parteiisch und nicht mehr an Fakten interessiert.
    .
    Ganz so, wie es die von Ihnen aufgeführten Blätter und die ehemals seriöse Tagesschau und ebensolches heute Journal täglich den Leuten einzuhämmern versuchen. Die Wahlergebnisse geben den „Aktivisten“: wie sie wohl besser heißen, recht. Die Ergebnisse sind trotz AfD wie gewünscht. Mehr als 50 % der Wähler wollen den Sozialismus, einschl. Links – CDU. Ob die wirklich wissen (wollen), was das tatsächlich bedeutet?

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  • Martin
    11. September, 2019

    Werner Kolhoff ist ein linker Kotzbrocken, dem unsere Ludwigsburger Kreiszeitung unverständlicherweise eine regelmäßige Kolumne gewährt.

    Was Dankbarkeit angeht, so frage ich mich, wo die denn in den linken Hochburgen Berlin und Bremen gegenüber den südlichen Zahlern des Finanzausgleichs zu finden ist? Es freut mich wenigstens, wie uns im Süden die Wähler im Osten mit ihren Stimmen unterstützen, unsere eigenen Kälber wählen doch noch allzu häufig den Metzger.

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  • Wanninger
    11. September, 2019

    Wenn Sie so austeilen, Herr Wendt, sind sie mir am liebsten. Die Zitate sprechen für sich. Danke dafür, dass Sie die alle noch einmal so übersichtlich zusammengestellt haben.

    Wie besoffen sie doch sind von ihrer eingebildeten moralischen Überlegenheit, zu der wie selbstverständlich freche Lügen bzw. das Verschweigen und Verdrehen von Tatsachen gehören, was ja auf das gleiche hinausläuft. Am schlimmsten ist jedoch der herablassende Tonfall, aus dem oft eine Kolonialherrenmentalität herauszuhören ist. Als Replik reicht da in den meisten Fällen der hochgehaltene Mittelfinger.

    Dass der «Ossi» ein «negatives Identifikationsangebot» an die Westdeutschen darstelle, mag sein. Die Wirkung beschränkt sich, meine ich, aber im wesentlichen auf jene linksurbanen Kreise, von denen die Rede ist. Die anderen schweigen. Die obsessive Dämonisierung der AfD (unzweifelhaft teilweise von Rechtsextremen unterwandert) erfüllt die gleiche Funktion. Der Westdeutsche fürchtet sich davor, als «Rechter» abgestempelt zu werden, der «Ossi» dagegen weniger, und das ist gut.

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    • Leni
      12. September, 2019

      «Die Zitate … Danke dafür, dass Sie die alle noch einmal so übersichtlich zusammengestellt haben.»
      Dem schließe ich mich gerne an. Drei Extra-Herzen für diese Fleißarbeit, Herr Wendt!

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  • Erhard Möller
    11. September, 2019

    Als Wessi, der seit 1991 im Osten lebt, stimme ich Ihnen aus vollem Herzen zu. Es erstaunt mich eher, wie relativ gelassen die Leute hier mit der westdeutschen Hetze durch die Medien umgehen. Kann auch daran liegen, dass hier keiner Sueddeutsche, Zeit, Spiegel oder FAZ liest und beim TV gucken die Öffentlich-Rechtlichen und die Nachrichten wegzappt. Viele, die hier AfD gewählt haben, mögen die Nazinahen in der AfD auch nicht, aber noch viel weniger mögen Sie Westdeutsche, die sich als Besserwessis mit Kolonialherrengehabe aufspielen.

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  • The Angry Ossel
    11. September, 2019

    “Dünkeldeutschland”. Hahaha. Perfekt auf den Punkt gebracht.

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  • bollo
    12. September, 2019

    Sehr geehrter Herr Wendt,

    Sie bringen es einfach immer auf den Punkt! Und Sie regen meine Fantasie an, ein paar Schritte vor und zurück zu denken.

    EIGENTLICH oder WIRKLICH ist es eine Ungerechtigkeit, wenn innerhalb Deutschlands mit anderen Maßstäben gemessen wird, als auf globaler Ebene, wo für die Ärmeren alle Augen zugedrückt werden trotz gleicher Technologie-Ebene. Warum wird eine CO2-Steuer und all das Drumherum an Reglementierung nicht einfach NUR dort eingeführt, wo die vergleichsweise Reichen in Deutschland leben. Und ja: Dort dann kollektiv für alle, mitgehangen und mitgefangen, mitgewählt und mitgezahlt. In den Großstädten und in vielen Regionen des Westens, da wo die Grünen- und CDU-Wähler sitzen, die all das Befürworten. Als Maßstab gilt dann das bundesweite Ziel an Einsparungen, nur eben auf die reicheren Regionen und Städte begrenzt und dort umso teurer. Beispielsweise eine Stadt wie Stuttgart und ihr Speckgürtel. Sollen die Leute doch 150 oder 250 Prozent Steuer und Auflagen bekommen und andere Regionen eben 0 Prozent. Die können es sich leisten, denn die haben das gewählt. Wieso sollten alle in Deutschland trotz so unterschiedlicher Lohnniveaus und Perspektiven das selbe zahlen müssen? Das geschieht global ja auch nicht. Weder in Europa wird das den Nachbarn abverlangt, trotz vergleichbarer Lebensstandards, noch weltweit. Machen wir doch aus München, Hamburg, Stuttgart, Köln – Berlin schon aus Prinzip durch Landesregierung und Bundesregierung – genau das, was die Leute von dort in Medien und überall so laut fordern. Ein scheiße teures Leben. Schweizer Preisniveaus und Verhältnisse sind noch gar nichts. Die wollen noch mehr zahlen. Das sollen Sie auch gerne tun. Machen wir Ihnen das Leben so teuer, dass sie sich endlich wieder gut fühlen und in den Spiegel schauen können. Der Maßstab sind die Leute, die es sich nicht leisten können. Erst wenn die Anywheres aus manchen Regionen Somewhere zu Hause sind, die Somewheres dort so richtig die Schnauze voll haben, ist Augenhöhe auf Oberkante Unterlippe hergestellt

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  • PUHBNGER
    12. September, 2019

    Ich schätze Sie wirklich sehr, lieber Wendt, und dieser Blog zählt zu meinen Favoriten (nebenher zu den besten, die ich im politischen Diskurs kenne). Meist stimme ich Ihnen zu, oft mit doppelter Unterstreichung.
    Nun, ich bin «Wessi»; sogar als Bonner «in der Wolle gefärbt», wie man so sagt hier im Rheinland. Die Wiedervereinigung hat mich damals umgehauen. Positiv. Für mich erfüllte sich die deutsche Nachkriegsgeschichte zum Schönsten, ganz und vollkommen ohne Ressentiments. Obgleich ich zuvor viele Jahre als Referent mit umfassender Sach- und Faktenkenntnis zu Themen der deutsch-deutschen Beziehungen gearbeitet habe. Obgleich ich sehr wohl wusste, dass im Osten massive anti-West-Grundhaltung herrschte als Ergebnis 40-jähriger stringenter Doktrin -die nicht «nur» staatlich betrieben, sondern ebenso von großen Teilen der Menschen aus Überzeugung mitgetragen wurde. So what – dass «zusammen kommt was zusammen gehört» war für mich eine prallvolle Wundertüte. Ich habe mich gefreut wie Bolle.
    Anfang der 90’er war ich geschäftlich viel in den neuen Ländern unterwegs. Die Zustände haben mich mehr als einmal schockiert. Nicht nur die kaputten Habitate, der Schmutz allenthalben, der Gestank ganzer Landstriche um Buna und Leuna (anderswo sicher nicht weniger), das Phlegma vieler Menschen, mit denen ich sprach, die Lebensplanung und Anspruchshaltung der «Werktätigen» insgesamt – mir wurde rasch klar, welch riesige Aufgabe da bevorstand. Und mir war klar, dass sie vordringlich und hauptsächlich nicht aus eigener (Ost)Kraft zu leisten war. Aber ich war guter Dinge.
    2010 machte ich einen kleinen beruflichen Ausflug in die Gastronomie. In meiner Hometown Bonn führte ich einige Monate ein Restaurant. Einer der Köche war kurz zuvor aus Halle «zugereist», mit Frau und zwei Kindern. Einen Feierabend habe ich mich lange bei einer Flasche Wein privat mit ihm unterhalten, wir mochten uns irgendwie. Seine Familiengeschichte war ein echter Hades. In seiner eigenen näheren Familie war er der einzige mit Job. In der seiner Frau gab es zwei in Brot und Arbeit. Wir haben die Gesamtzahl der Beschäftigten in beiden Familien mit Strichliste ermittelt: es waren 6 (sechs) von fast 50 (ohne die Kinder). Geschwister, Eltern, Großeltern, Onkeln und Tanten, Nichten und Neffen, Cousins und Cousinen. Ein kompletter «Stütze-Clan», das Gros seit 1990. Meine Frage, ob er dies nicht falsch fände, zumindest seltsam, ging ihm nicht ein. «Warum sollten sie? Wenn sie arbeiten, kriegen sie auch nicht mehr. Und mit «nebenher» dazu stehen sie sich doch viel besser.» Von 13 Monaten, die ich dabei war, war er etwa vier Monate krank, einmal weil er sich «den Fuß verstaucht» hatte – aus der Küche humpelte er, um draußen zur Bahnhaltestelle zu sprinten …
    Einzelfall? Ich weiß es nicht. Die Erfahrungen, die Bekannte mit Ost-Werktätigen gemacht haben, sind durchwachsen und reichen bis heute von «hör mir auf damit» bis «tadellos». In dem Betrieb, in dem ich heute arbeite, ist eine Kollegin aus Brandenburg die absolut unerreichte Spitzenreiterin bei den Fehltagen (bei den Kollegen eine «Fachkraft» aus Eritrea). Business as usual wohl …

    Ich bin nach wie vor überzeugt, dass 1989 ein Glücksjahr für Deutschland war, und zwar, trotz aller Wehwehchen, für das gesamte Land. Schade und (Sie sind ein hochintelligenter Mensch) schlimm, dass Sie mit diesem Beitrag hier so (in meinen Augen) nur sehr einseitig reflektiert die Ossi-Wessi-Sau über die Latifundien treiben. Es ist nicht alles schlecht und böse, was aus dem Westen kam und kommt; ebenso ist nicht alles gut und edel, was im Osten geschieht. Schreihälse, Vollhonks und Prädikatsarschlöcher finden wir in jedem Winkel der Republik. Vor drei Jahren fand ich meinen BMW am Leipziger HBF mit einem die komplette Fahrerseite zierenden großen «DRECKSWESSI». Schön tief mit einem Nagel o.ä. in die Karosse geritzt. Das war nicht «Dunkeldeutschland», das war ein Idiotenasi. Auch die gibt es allenthalben und zuhauf.

    Seien Sie etwas gnädiger mit uns hier drüben. Die meisten hier sind ziemlich erträglich und finden dieses gegenseitige Behämen eher zum kotzen. Wenn’s von «drüben» kommt, ja gut, etwas mehr. Hier hat sich die Ansicht verfestigt, dass die Billionen, die seither von West nach Ost geflossen sind, wenigstens nicht mit Ignoranz und Spott bedacht werden sollten. Und das ganz unpolitisch. Der Erfolg der AfD wird im Westen von sehr, sehr vielen Wählern mit aufmerksamer Genugtuung bedacht; steht zu hoffen, dass er sich bei den nächsten Wahlen in Thüringen und 2020 in Bayern, Hamburg und NRW fortsetzt.

    «Dunkeldeutschland» reicht, fürchte ich, in nicht mehr allzu ferner Zukunft von Husum bis Konstanz und von Aachen bis Görlitz. Auf dieser Titanic sind wir schlicht alle gemeinsam. Sollten aus Sachsen irgendwann die ersten Montagsdemos z.B. mit «wir wollen ein Volk bleiben» gemeldet werden, werde ich von Herzen dabei sein. Und sehr, sehr viele hier im Westen ebenfalls.

    Nichts für ungut. Sie sind und bleiben mir Wert.

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    • Schilling
      12. September, 2019

      Es wäre schön, wenn der Kommentator selbst einmal zu diesem Zeitpunkt in Mitteldeutschland gewesen wäre. Ja es stimmt, die Mehrheit der Menschen hat aufgrund der Liquidierung der Industrie im Ganzen nach Arbeit suchen müssen. Massenhaft sind die Menschen in den Westen gegangen, um zu überleben, selbst zum jetzigem Zeitpunkt gehen die nicht gebundenen, vor allem junge Leute auf Arbeitssuche nach Westen.
      Nach 30 Jahren hätte man annehmen können, dass andere Verhältnisse bestehen.
      «Doofe arbeitsscheue Ossis» haben es halt nicht anders verdient, erlauben sich «undankbar» zu sein, Haben halt längere Arbeitszeiten bei weniger Geld damit für die westdeutschen Verdiener etwas mehr übrig bleibt.

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      • willi.saar
        13. September, 2019

        Die Dankbarkeit der Ostdeutschen hält sich in Grenzen… kann ich verstehen, wenn man bedenkt, dass :
        – der größte Teil der Aufbaugelder an westliche Firmen geflossen sind, zum Abriss fast aller Betriebe und Schaffung blühender Landschaften (Unkrautbrachen)
        – durch die Lüge der «russischen Bedingung zur Beibehaltung der Bodenreform» ein riesiger Teil des Landes an den Staat fiel, um meistbietend verschachert zu werden
        – die Schuldenübernahme der westlichen Staatsschulden pro Kopf ohne Gegenleistung geschah (nebenbei war die DDR im Gegensatz zur BRD meines Wissens international schuldenfrei)
        Es gibt noch viele weitere Beispiele …

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        • Onkel Doc
          16. September, 2019

          @Willi: Die DDR hinterließ bei ihrem Zusammenbruch einen Schrotthaufen. Und stand finanziell kurz vor dem Kollaps.

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          • Schneider
            17. September, 2019

            @Onkel Doch
            Ich möchte nicht allzu scharf auf Ihren äußerst arroganten Einwurf reagieren. Lieber lasse ich Zahlen sprechen. Es ist zweifellos richtig, dass die wirtschaftliche Situation der DDR vor allem in den letzten Jahren nicht rosig war. Dennoch gebietet es der Respekt und der Sachverstand, anhand von nachprüfbaren Zahlen zu bewerten, was war. Hier gebe ich Ihnen die Möglichkeit dazu:
            http://www.memo.uni-bremen.de/docs/m2706b.pdf
            Es ist eine «Weststudie», also völlig unbeeinflusst von etwaigen Ostbiographien und daraus möglicherweise entspringenden Sentimentalitäten.
            Es gibt auch eine Studie der Deutschen Bank, ich glaube aus dem Jahre 1996, die sich mit der Analyse der finanziellen Situation der DDR befasst. Auch die Deutsche Bank kam unzweifelhaft zu dem Schluss: Schwierige Situation ja, aber keinesfalls existenzbedrohend.

            Ich halte es für wichtig, die derzeitige Situation in Brandenburg, Sachsen oder anderswo im Osten Deutschlands vor diesem historischen ökonomischen – und somit sozialen – Hintergrund zu betrachten.
            Nach 1990 haben innerhalb kürzester Zeit fast 90% aller Beschäftigen in der DDR ihre Arbeit verloren und mussten sich komplett neu orientieren. Die Ursachen waren vielfältig. Ja, es gab Firmen, die hatten einfach keine Überlebenschance. Das haben die Menschen im Osten auch verstanden. Aber es gab auch sehr viele Firmen, die mittels Treuhand und Co in ihre Bestandteile zerlegt wurden, und das aus Gründen der «Feldberäumung», also um sich möglicher Konkurrenz zu entledigen.

            Seither – seit der Deindustrialisierung der DDR – ist (makro-)ökonomisch nicht viel passiert im Osten. DAS treibt die Menschen um, diese sich daraus ergebende Perspektivlosigkeit. Nimmt man dazu noch die gezielte, systematische Aushöhlung des Sozialsystems durch die sogenannten Volksparteien, dann muss man sich nicht wundern, DASS die Leute im Osten langsam den Kanal voll haben, sondern dass es so lange gedauert hat.
            Wir leben ökonomisch und politisch in D auf einem Pulverfass. Niemand weiß, wann die ganzen €-Verbindlichkeiten Deutschlands (Target und anderes) fällig werden, aber DASS es so kommen kann, wird auf Grund der herrschenden Politik eher wahrscheinlicher als eben nicht. Der Anteil der Arbeitnehmer am Wachstum des Effizienzsteigerung der Wirtschaft – kurz Steigerung des Realeinkommens – ist seit Anfang 2000 ein Witz. Allein gegenüber Norwegen und der Schweiz hat Deutschland dabei ca. 20-25% verloren (im Schnitt). Und damit verlieren die Menschen direkt ihre Zukunft, ihr Einkommen.

            Vor diesem Hintergrund muss man die Erfolge der AfD und vor allem den Absturz der anderen Parteien betrachten. Und dabei habe ich mich nur auf objektive Fakten bezogen. Wenn man dann noch die «weichen» Politikfaktoren hinzu nimmt, wird das Bild noch klarer: Wer will sich schon dauerhaft als «Pack» bezeichnen lassen? Wie kommt es, dass Politikgrößen (in diesem Falle Gabriel) erst nach dem Ausscheiden aus der aktiven Politik (besser gesagt: nach dem fehlenden persönlichen Zugriff auf die finanziellen Fleischtöpfe, die damit im Zusammenhang stehen) ansatzweise Klartext sprechen und z.B. die Entscheidung von Merkel aus dem 09-2015 GANZ VORSICHTIG zu kritisieren wagen?
            Von dem um sich greifenden von jeglicher Vernunft völlig ungetrübten Genderismus, von dem irrigen Kohle- und Atomausstieg (woher soll die Grundlast danach kommen?? Oder will man das Land nun komplett deindustrialisieren?) will ich mal erst gar nicht anfangen. ..

            Diese Gesamtgemengelage halte ich persönlich für hochgefährlich. Und die haben AUSSCHLIESSLICH die sogenannten Alt-Parteien zu verantworten!

            Schönen Abend.

    • aner
      13. September, 2019

      @PUHBGNER Sie haben vollkommen Recht, das sehe ich auch so.

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    • Dr. S.
      14. September, 2019

      «Es ist nicht alles schlecht und böse, was aus dem Westen kam und kommt»
      Stimmt. Nicht alles, nur fast.

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    • Bruno Koslovski
      24. September, 2019

      Stimme Ihnen in großen Teilen zu , aber das mit den Billionen die gen Osten geflossen sein sollen kann irgendwie nicht ganz stimmen , bei der Bevölkerung ist davon nicht viel angekommen.
      In Wirklichkeit war die Wiedervereinigung nicht mehr als ein riesiges Konjunkturprogramm West.
      Die Wende hat Kohl grade nochmal das Amt gerettet. Beim Durchschnittsossi ist davon nicht viel angekommen.
      Der große Bauboom war gegen 2000 vorbei. Und die letzten Jahre ging´s im Osten wieder bergab.
      Ansonsten haben sie natürlich Recht und es ist immer wichtig sich in eine andere Mentalität auch mal reindenken zu können.

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  • Pauline G
    12. September, 2019

    Guter Artikel. Beschreibt die Arroganz und DUMMHEIT dieses links-grünen, offensichtlich «politisch-korrekten» Meinungspöbels! Wenn man sie allerdings fragen würde, wie sie sich z.B. an dem von der Bundesregierung und EKD initiierten Projekt NesT persönlich beteiligen, würde die Antwort eher mau ausfallen. Sie würden sofort abtauchen und Ausreden erfinden.

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  • Andreas Rochow
    12. September, 2019

    Die Herrschaften der Meinungsblätter kommen mit keinem Gedanken darauf, dass ihr Agieren die Menschen aus dem östlichen Beitrittsgebiet an die DDR-Presse erinnert. Deren Gleichschritt mit Honeckers Politbüro war systematisch und machte allen täglich klar, dass man in einer Diktatur gefangen war. Dass heute die Kampagnen gegen Kritiker aus dem Osten mit dem Input des ersten Mannes im Staat – dem Bundespräsidenten Joachim Gauck: «Dunkeldeutschland» oder Frank-Walter Steinmeier: Chemnitzer Jubelparty «Wir sind mehr» nach einem Messermord! – Menschen im Osten mehr aufbringen als im Westen, hat eine einfache Erklärung. Der Helldeutsche hat sich an seine Entmündigung durch öffentlich-rechtlichen Politboulevard gewöhnt. Der Ossi will das nicht! So mancher Propagandaaktivist scheint daran zu verzweifeln; ihm fällt nichts Dümmeres ein, als Öl in das Feuer zu gießen, über das sie mit irren Schuldzuweisungen klagen! An Merkels epochalem Zerstörungswerk haben dieselben Aktivisten nichts auszusetzen. Sie gehören gefühlt zu ihrem Hofstaat und glauben, dass ihr Gebell «gut ankommt». Mit dem AfD-Wähler haben sie nicht gerechnet!

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  • Plebs
    12. September, 2019

    Sind Gutbürger etwas zum Essen? Nein, sie sind etwas zum KOTZEN!!!!!

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  • Rudi Ratlos
    12. September, 2019

    «Sie lernen es nicht» – warum sollen sie auch?
    Sehr wertvoller Beitrag, die wichtigen Dinge auf den Punkt gebracht!
    Danke, Herr Wendt

    PS: Ein Mensch wird in die Hölle befohlen. Er öffnet die Tür zur vermeintlichen Hölle und sieht darinnen bedröppelt aussehende Typen, die bis zum Hals in der Sch… stehen.
    Neugierig fragt er: Ist das hier die Hölle?
    Die Antwort kommt prompt: Ja komm rein, aber mach keine Wellen!

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  • Susanne Petermann
    12. September, 2019

    Großartig! Danke. Mit Abstand das beste, was ich zum Thema abgehängter Osten gelesen habe.

    Ich bin zwar Wessi, habe aber nach der Wende schnell für eine Ost TVZeitschrift gearbeitet und war drei Jahre lang ausschließlich im Osten unterwegs. Im Unterschied zu vielen meiner Kollegen.

    Ich habe nach dem „Fidschi-Klatschen“ in Rostock mit Glatzen (wie man „Nazis“ damals noch nannte) am Lagerfeuer gesessen und erlebt, wie die Polizei bei einer Streifenfahrt sofort wieder umkehrte als sie sah, wer dort saß. Ich habe mit den Jungs gesprochen, sie gefragt was ihre Ziele und Pläne sind. Sie waren damals recht bitter, weil sie davon ausgingen, dass ihnen niemand helfen würde. Ihr Frust war nicht unberechtigt. Im Umfeld gab es kein einziges Jugendzentrum mehr. Alles dicht gemacht. Lehrstellen-Fehlanzeige.

    Im Umkehrschluss warfen Sie mir vor, als Wessi hätte ich ja viel bessere Startmöglichkeiten gehabt. Hatte ich nicht. Ich habe mir alles selbst erkämpft und finanziert. Ich hätte aber immerhin stets Zuversicht und ich hatte nie das Gefühl zweite Klasse zu sein. Das hatten damals dort alle. Und zwar nicht zu unrecht. Sie waren ein neuer Absatzmarkt, mit ihnen wurde zunächst hervorragende Umsatz gemacht, ihre Firmen und Ländereien wurden verteilt, und dann verlor man das Interesse. Dann sollten Sie nur noch funktionieren.

    Ich habe mit dem kleinen Muck und Chris Doerk, Frank Schöbel u.a. Interviews geführt. Im Osten waren sie Stars, im Westen hatte niemand Interesse sie anzuhören. Es hat den Westen einfach nicht interessiert, was im Osten los war. Und ich glaube, das war für viele eine ganz bittere Erkenntnis. Denn umgekehrt, hat den Osten immer wahnsinnig interessiert, was im Westen los war.

    Ich habe in diesen drei Jahren den Osten, zu dem ich vorher keinerlei Bezug hatte, in mein Herz geschlossen. Mitsamt der Menschen. Und mich schaudert immer wieder zu hören oder zu lesen, was diesen Menschen heute vorgeworfen wird .

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    • Horst Scharn
      13. September, 2019

      Ja, ich kann als «Ossi» das Gefühl teilweise teilen, das sie über diesen Menschenschlag berichten. Allerdings waren für uns diese «Fidschi-Klatscher» auch Abschaum, das waren Assis, die immer schon Ärger machten. Ich sehe das Dilemma so: der Westen (!) hat «seine» CDU verloren, Schritt für Schritt. Das haben sie der SPD zusammen mit den Medien zu verdanken. Die haben heftig gekämpft, Kohl und die Union zu demontieren. Nachdem dann die Union fast am Boden lag, hat Merkel die CDU nach links geführt. Mir kam es so vor, als ob sie damit die Union retten wollte. Vielleicht war das auch das Kalkül der alten Unions-Granden des Westens, denn ich war erstaunt, dass die so jemanden uncharismatisches wie Merkel als Parteivorsitzende installierten. Das konnte nur ein Trick sein. Aber da haben sie sich vertan, jetzt ging es richtig schief mit der Union und mit deren Wählern. Ich denke, Deutschland ist endgültig verloren. Die Einen abgehoben-pseudoreligiös, die Anderen massiv verbittert. Ich hasse den Westen nicht, ich meide bloß jede Beziehung zu ihm. Ich möchte einfach nichts zu tun haben mit denen. Und die mit Sicherheit nichts mit mir. Gewisse Bundesländer sollten, unter Wahrung des GG, sich als autonome Ost-Regionen zusammenschließen; mit dem Westen wirtschaftliche Kooperation, aber weitgehende politische Selbständigkeit. Dann können die über uns wie über ein Ausland berichten und brauchen sich nicht mehr unserer zu schämen. Und sie könnten uns mal, ganz gehörig, in Ruhe lassen. Gerne würden wir dafür wieder mit dem Russen zusammenarbeiten: lieber mit den Russen als mit Wessis.

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  • Joseph
    12. September, 2019

    Hervorragend zusammengefasst und analysiert.

    BTW: Bei der Bundestagswahl 2017 haben fast dreimal soviele Westdeutsche „rechts“ gewählt wie Ostdeutsche.

    Dass allein diese einfach nachzurechnende Tatsache nirgends Erwähnung findet, zeigt meines Erachtens die klare Absicht der Medienschaffenden, den Ossi als Schmuddelkind vorzuführen.

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  • Interessierter Leser
    12. September, 2019

    Wie immer ein sehr guter objektiver und differenzierter Artikel. Ich habe mich gefreut, daß Sie auch eine Lanze für die abgehängten Somewheres im Westen brechen, die eher resignieren als aufzubegehren wie die Bevölkerung im Osten. Und Sie haben völlig recht: die Hetze der Systemmedien gegen die AfD und den Osten dient dazu, die Bevölkerung im Westen davon abzuhalten, «so zu werden wie die» und womöglich AfD zu wählen. Im Westen bisher leider mit Erfolg.

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  • MobyDick50
    12. September, 2019

    Eine großartige, mit kalter Leidenschaft geschriebene Analyse! Die Frage bleibt, warum sich die „Allemands périphériques“ im Westen so einhegen lassen von der tonangebenden Klasse. Warum sie weiter so wählen wie bisher, obwohl ihnen doch immer mehr genommen wird. Wie läßt sich erklären, daß Merkel hier im Westen noch immer die beliebteste Politikerin ist? Warum wollen so viele, die nicht einverstanden sind mit der unkontrollierten Zuwanderung, der Klimahysterie, der Nullzinspolitik, der Islamanbiederung usf., weiterhin so verzweifelt zu den „Guten“ gehören, die sich doch immer mehr als bigott, anmaßend und wahrnehmungsgestört erweisen? Die Erforschung der Psyche der Westdeutschen tut Not – und ist so gesehen spannender als die im Osten…

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    • Dr. S.
      14. September, 2019

      «Wie läßt sich erklären, daß Merkel hier im Westen noch immer die beliebteste Politikerin ist?»
      Ganz einfach: Es geht der Masse der Leute im Westen einfach zu gut. Allein der Crash ist die Lösung. Nichts anderes. Einsicht? Vernunft? Niemals.
      Meine schlesische Oma pflegt immer zu sagen: » Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis tanzen.» Nun, die Ostdeutschen sehen diesem Tanz vom Ufer aus zu. Er wird für den Esel auf dem Eis mit Hinstürzen, Knochen brechen und Ertrinken enden.

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  • Karl-Josef Kallen
    12. September, 2019

    Sehr geehrter Herr Wendt, erneut ein ausgezeichneter Artikel aus Ihrer Feder. Ich stamme aus einer jahrhundertealten rheinischen Familie. Die also nach Kanzlerin Merkel schon länger hier wohnt. Aus meiner Sicht und der eines befreundeten amerikanischen Historikers haben die Deutschen in den ‘neuen’ Bundesländern (es widerstrebt mir, das ehemalige Mitteldeutschland als Osten zu bezeichnen) die Erfahrungen der Diktatur gemacht, die sie feinsinniger für Anmaßungen des Staates und ihm höriger Medien macht. Zusätzlich wurden sie nicht einer Reeducation wie im Westen unterworfen, deren Ziel es war, die Verbindung der Deutschen mit ihrer über tausend Jahre alten Geschichte zu zerstören. Was gleichsam subkutan, also kaum merklich passierte, da der westliche Hegemon freundlicher als der östliche auftrat.
    Es ist gut, daß Sie in Ihrer nüchternen Weise immer wieder auf Anmaßungen aus Dünkeldeutschland hinweisen. Die hier im Westen mittlerweile viele ebenfalls als unerträglich empfinden. Dabei viel Erfolg

    Beste Grüße

    Kajo Kallen

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    • Horst Scharn
      13. September, 2019

      Hallo Kajo Kallen, kann es denn sein, dass sie euch damals genauso wie uns zur Wende korrumpiert haben? Ihr vom Wirtschaftswunder, auch dank der Alliierten, wir von euren Bananen und Gebraucht-Kraftfahrzeugen? Der gleiche Mechanismus: erstmal ruhigstellen durch Erfüllung von lange entbehrten Konsumwünschen, dann bzw. währenddem auf leisen Sohlen umerziehen. Wenn`s nicht klappt wird Undankbarkeit vorgeworfen. Ist doch menschlich-logisch, für Ost wie für West. Und während sich der Hungrige nach der hingeworfenen Banane bückt, wird er von hinten penetriert.

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  • Gerald Gründler
    12. September, 2019

    Danke, Herr Wendt, dem ist momentan einfach nichts hinzuzufügen.

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  • Chris Groll
    12. September, 2019

    SUPER Artikel Herr Wendt, dem ist gar nichts hinzuzfügen.
    Nur noch eines: „Ihr wollt doch nicht so sein wie die, oder?»
    Doch, ich bin so und fühle mich dem gesamten Osten und vor allen Dingen den Sachsen und Brandenburgern verbundener als vielen meiner Mitbürger hier im Homeland NRW, die nichts erkennen wollen und immer meinen «uns geht es doch allen soooo gut». Und die, die es erkennen, möchten aber nichts ändern, sei es aus Feigheit oder Bequemlichkeit. Wie es hier in den Städten (mittlerweile sogar Kleinstädten) aussieht, kann jeden nur abschrecken. Dass der Osten es so nicht haben will, dafür habe ich vollstes Verständnis.

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  • Albert Schultheis
    12. September, 2019

    Meine lieben Brüder und Schwestern in Ossiland,
    ich bin ein Ur-Wessi. Geboren in einem super sympathischen, rheinhessischen Bauernkaff, meine Eltern Bauern mit dem Herzen auf dem rechten Fleck, ich selber studiert und alles andere als «abgehängt», polyglott und welterfahren – aber tief verwurzelt mit meiner bäuerlichen Heimat, dennoch heute im spanischen Exil lebend, weil ich den Niedergang meiner Wessi-Heimat einfach nicht mehr ertragen konnte.
    Liebe Ossis, ich bekenne euch – frei nach J. F. Kennedy: Ik bin ein Ossi! oder Je suis Ossi!
    Ich habe nach der Wende euer wunderschönes Land besucht, die Stätten der deutschen Kultur und Geschichte besucht, und habe euch, liebe Ossis, mit eurer Ossi-Mentalität ins Herz geschlossen. Ihr seid geradeheraus, nicht verdruckst und verklemmt, lebenspraktisch und nicht durch westdeutsche GEW-Pädagogen und endloses Gesamtschul-Blabla weichgespült und ge-brainwashed. Ihr habt auf die harte Art und Weise gelernt zu unterscheiden zwischen dem Was-ist und dem, was euch die staatlich subventionierten und alimentierten Vorbeter einzuträufeln versuchen. Bleibt, wie ihr seid!
    Ik bin ein Ossi!

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  • Dietmar Gaedicke
    12. September, 2019

    Ich danke Alexander Wendt für diese tiefgründige Analyse. Der letzte Absatz hat es vor allem in sich. Die westdeutsche «Elite» kriegt immer mehr das große Fracksausen. Sie hat zunehmend Angst, die Deutungshoheit selbst im Wessi-Reich zu verlieren. Doch dieser Verlust wird kommen. Aber was dann? Wie weit soll dieser schizophrene Spannungsbogen, der sich über ganz Deutschland spannt, noch weiter gespannt werden?!
    Der Zeitpunkt zum Umsteuern ist längst verpasst. Wir halten Kurs auf eine schwere Staatskrise – nicht aus wirtschaftlichen, sondern aus moralischen Gründen!

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  • willi
    12. September, 2019

    Wie immer von Ihnen begeisterungswürdig präzise und umfassend und sachlich analysiert und beschrieben. Sie sind ein Leuchtturm gegen den tiefen staatlich geförderten Dunkeldeutschland-Populismus grünsozialistischer Phrasen- und Floskel Untertanen aus Heil Dir und Seid Bereit für den Kampf gegen Klassengegner Burschen und Mädels. Bringen wir es auf den Punkt – als Lindenberg noch echter Gegner von betreutem Denken war hätte er diesen staatlich gepamperten strammen und steifen deutschen Burschen und Mädels auf fleissiger Lamettajagd die Leviten gelesen oder noch präziser, es ist schon perfide wenn Personen eines Milieus notorischer Huldigung der Mächtigen zur Profitjagd genau die Verhältnisse abbilden, vor denen Menschen 1989 flohen und das sie letztlich wirksam bekämpften und abschafften sich heute als die darstellen, die zu den damaligen Dissidenten und Aktivisten gehörten. Sie Anetta Kahane, die doch ernsthaft in der FZ ernsthaft sagte, «wir» haben 1989 die Freiheit erkämpft…
    Dieser künstlich am EZB Tropf genährte Budenzauber wird entsprechend der großen Thatcher sehr schnell enden, wenn dem Merkelismus und ihren BDM und HJ Jungens und Mädels in irgendwas mit Social Media die Kohle anderer menschen ausgehen wird. Dann werden wir schnell erleben, das westdeutsche Wähler keineswegs klüger oder demokratischer als ostdeutsche sind sondern das die Ursache allen Übels «fakscher» demokratischer Wahlentscheidungen immer noch eine in den Augen eines freien Souveräns falsche Politik gegen das Volk ist. Aber merkt Euch die Namen der eifrigen Untertanen, hinterher waren sie wie Anetta schon immer alle dagegen und geradezu «Aktivisten» für eine Wende und gegen die Mächtigen gewesen!!!

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  • Bernd
    12. September, 2019

    Mittlerweile ist bei mir der Punkt angekommen, wo ich nur noch mit Verachtung über die Wessis reden kann. Was soll das Geplärre über Trabi und das, was wir vor der Wende hatten. Ich hätte es lieber gesehen, wenn darüber gesprochen wird, daß wir die Hauptlast der Reparationen getragen hatten, wodurch der Westen in seinem Aufbau entlastet war. Oder schlimmer, wieviel mehr Millionäre gab es nach der Wende im Osten, als die DDR ausgeplündert war? Vorher Gelaber über Brüder und Schwestern. Nachher nur noch Neid und Missgunst. Wir hatten plötzlich ein Heer von Arbeitslosen. Erst heute wird ganz zaghaft über die Verbrechen der Treuhand berichtet.
    Und nun wollen Wessis in Dresden wieder mit englischen Bomberpiraten Millionen von Toten herbeisehnen, Infrastruktur zerstören und ganz Sachsen mit Napalm belegen.
    Über unsere abgehängten Landsleute in Ostpreußen und Schlesien wird überhaupt nicht mehr gesprochen.
    Nein, ich habe keine Brüder und Schwestern mehr im westlichen Teil von Deutschland.

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    • Reiner Hohn
      20. September, 2019

      Bernd, doch hast du! Bitte nicht ganz so schwarz-weiß denken. Allein ich kenne mindestens hundert Brüder und Schwestern. Ich verstehe Deine Frustration und teile sie auch. Aber bitte nicht auch noch diese Spaltung Ost-West unter gleichgesinnten freiheitlich-liberalen Brüdern und Schwestern.

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  • Dreggsagg
    12. September, 2019

    Leute wie diesen Böhmerkasper sollte man als das nehmen, was sie sind, willige, zwangsgebührenfinanzierte Hofnarren und Pausenclowns des linksgrünen Mainstreams.
    Die verachteten Ossis zahlen es ihren Verächtern in der Wahlkabine heim und das ist es, was die überhaupt nicht hinzunehmen bereit sind. Demokratie ist eine solche nach linksgrünem Verständnis, die die Wahl bestimmter Parteien eben nicht zuläßt. Da aber das die einzige Möglichkeit ist, es den Arroganten im Westen heimzuzahlen, wählen sie eben Igittigitt!

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  • Dr. Wolfgang Hintze
    12. September, 2019

    Danke für diese erschütternde Zusammenstellung von Menschenverachtung durch das «gegenwärtig tonangebende Milieu», dem Sie die überaus treffende Bezeichnung «Dünkeldeutschland» geben.

    Man muss schon ziemlich weit in der Geschichte zurückgehen, um auf eine vergleichbar boshafte Verachtung der Massen zu treffen (ein solcher Vergleich würde sich übrigens lohnen).

    Alexander Gauland hat gestern im Bundestag sehr richtig gesagt: «Wir haben den Riss durch die Gesellschaft nicht erzeugt, wir bilden ihn nur ab.»

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  • Dipl.-Vw. Manfred Schneider
    12. September, 2019

    Chapeau Herr Wendt! Ihr Artikel über die arrogant-elitären Nichtsnutze beschreibt perfekt die Schieflage unserer sogenannten offenen Gesellschaft: Auf der einen Seite eine ihrer aktuellen Bedeutung nach sich hoffnungslos überschätzende Elite der sogenannten (vorzugsweise westlichen) Medienschaffenden, denen die (angeblich dumpfbackigen) grauen Mäuse im Osten, durch die Fährnisse ihrer Lebensläufe gestählt, diesen gleichwohl bescheiden und fest Paroli bieten! Ansonsten bewundere ich unsere Landsleute im Osten insbesondere mit Blick auf deren Resistenz gegenüber der elitären Arroganz dieser intellektuell armseligen Wichtigtuer! Beiträge dieser Art rechtfertigen im Übrigen alleine schon den von mir bisher geleisteten finanziellen Support!

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  • Hannes
    12. September, 2019

    Hervorragend analysiert und geschrieben (wie meistens), danke dafür!

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  • Gregor_H
    12. September, 2019

    Perfekt beschrieben, wie immer!

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  • Plutonia
    12. September, 2019

    Erneut wurde ich darin bestätigt, sowohl die Mainstream-Medien als auch die Sozialen Medien weitestgehend zu meiden, da ich derart erbärmliche Auswürfe in purer Version – also ohne den „puffernden“ Wendtschen Blick – nicht mehr ertragen könnte.
    An dieser Stelle erlaube ich mir darum – ganz eigennützig – an den Spenden-Button zu erinnern, da dieser spezielle Publico-Journalismus keine Selbstverständlichkeit ist, darum honoriert werden muss, wenn er der hirnhaltigen Leserschaft so lange wie möglich erhalten bleiben soll. Eine solche Spende ist viel mehr als eine gebührende Anerkennung, da sie sich zugleich (zumindest in meinem Falle) als eine Art Schmerzensgeld für den stets penibel recherchierenden Autor Alexander Wendt versteht, der sich unablässig für seine sensible und dennoch wissensdurstige Leserschaft mit all diesen Zumutungen auseinandersetzt. Danke!

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  • Leni
    12. September, 2019

    Soso, der Kampf gegen den Klassenfeind heißt nun Kampf gegen den Rassenfeind. Jaja, der böse Ossi. Dem ist eben das „Denken in Zusammenhängen“ (noch) geläufig, was offensichtlich so vielen Wessis fehlt. Ursache => Wirkung – nicht umgekehrt, soll heißen: mehr sogen. Flüchtlinge/Migranten/Ausländer, noch dazu aus einem vollkommen fremden Kulturkreis => mehr Analphabeten/Arbeitslose/Kriminalität. Ein wenig Recherche bei/in den „gebrauchten“ Bundesländern, dann weiß der „undankbare“ Ossi, wie seine Zukunft aussehen wird. Und das wollen viele „Ureinwohner“ in Sachsen* und Brandenburg halt nicht.
    *einer der Gründe, warum dieses Bundesland gern auf die Fachkräfte aus „aller Herren Länder“ verzichtet: „Mit einer Gesamtbewertung von 68 Punkten erreichte Sachsen im Vergleich mit den anderen Bundesländern das beste Ergebnis beim Bildungsmonitor 2019.“
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/201453/umfrage/gesamtbewertung-der-bundeslaender-beim-bildungsmonitor/

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  • Grand Nix
    12. September, 2019

    Die Verachtung des tonangebenden Milieus beschränkt sich längst nicht mehr und längst nicht nur auf den hässlich hässlichen Ossi, Herr Wendt. Oh, Nein! Alles was heute rechts der neuen Einheitsfront der sogenannten Antifaschisten (nebst deren Anhängern und Unterstützern aus Medien, Politik, Kirche und Gewerkschaften) steht, wird hässlich und Nazi gemacht, ausgegrenzt, verspottet, ignoriert und mit aller Macht totgeschwiegen. Dieser täglich satt aufgetischte Vorgang ist politisch-medial so gewaltig und offensichtlich, so unverfroren und herablassend, so boshaft und hinterhältig, dass einem Hören und Sehen vergeht. Die tonangebenden Milieus behaupten immer und immer wieder, es habe einen Rechtsruck in Deutschland gegeben. Was für eine große Lüge, was für ein offensichtlicher Blödsinn.
    Es gab aus meiner Sicht in Deutschland nur einen gewaltigen, sehr gewaltigen Linksruck. Dieser Linksruck wurde lange vor 2015 durch die linken Medien und die linke Merkel eingeschlagen und propagandistisch als auch politisch reichlich ausgeschlachtet. Dafür gibt es unzählige handfeste Belege nicht nur in der neuen Energiepolitik, der Europapolitik, der Finanzpolitik, der Migrationspolitik, der Innenpolitik und der sogenannten neuen Sicherheitspolitik dieses Landes.
    Die Fäulnis ihrer Widersprüchlichkeiten, sowohl der Medien, wie der Merkel, ist nicht nur ruchbar, sondern auch riechbar, mit jedem Wort, mit jeder Geste, mit jedem Punkt, mit jedem Strich.
    Sie, lieber Herr Wendt, als auch Herr Broder, Frau Lengsfeld, Herr Wegner, Herr Wallasch, Herr Steinhöfel, Herr Knabe und viele andere Mutige kämpfen dagegen Tag für Tag an. Doch sie alle werden totgeschwiegen, kalt gestellt, sind nicht sichtbar, nicht hörbar, nicht erwünscht, auf allen besagten Kanälen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Warum? Genau da liegt der Hund begraben. Und so können, die links-grünen Eiterblasen, die eigentlich in der Opposition hätten austrocknen sollen, an genau jener öffentlich-rechtlichen Stelle ungezügelt gedeihen und wuchern und aufplatzen und ihren giftgrünen linksextremen Eiter – auch mit Hilfe einer Frau Kahane – über dieses einst so schöne Land ergießen.

    “Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden”, sagte Helmut Schmidt in einem Focus-Interview aus dem Jahre 2005. Weiter sagte er “Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem.”

    Was ist seit jener Aussage passiert. Richtig, ein gewaltiger Linksruck hat stattgefunden. Ein Linksruck! Kein Rechtsruck! Da liegt der kleine Unterschied. Da liegt der neue Denkansatz. Da beginnt die Argumentation all jener, die heute noch genau da stehen, wo einst Schmidt und Kohl stand, mitte-rechts.

    Warum? Wieso? Weshalb das alles passierte? Von wem und mit welchem Ziel? Nun, das, lieber Herr Wendt, wäre dann, glaube ich, ihre vornehme Aufgabe, das alles sauber und stichhaltig aufzudröseln, so wie Sie es im Fall Chemnitz, im Fall Sachsen getan haben.

    Doch bis dahin höre ich schon die heute tonangebenden Antifaschisten von rot-rot-grün, wie sie schreien und wie sie geifern und hetzen, gegen Schmidts Aussage, gegen Schmidt als Person, gegen Schmidt als Kanzler der SPD, gegen Schmidt als nüchternen Denker:
    der Rechte, der Rechtspopulist, der Rechtsextremist, der Nazi.

    Wer macht diesem Spuk ein Ende?

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    • Albert Schultheis
      15. September, 2019

      Liebe/r Grand Nix,
      mir gefällt Ihre resolute und uneingeschüchterte Haltung! Sie haben sich Ihre Augen und Ohren offengehalten für das, was bei uns passiert, und sie stellen die folgerichtigen Fragen: «Warum? Wieso? Weshalb das alles passierte? Von wem und mit welchem Ziel?» – Ich bin mir sicher, Sie haben längst Ihre eigene Meinung über die Antworten, die zu geben wären. Mich würde interessieren, was Ihre Antworten dazu wären.

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  • J.Klotzek
    12. September, 2019

    Gut geschrieben, aber es erschließt sich mir trotzdem nicht, warum die Ostdeutschen aus Frust oder oder Protest eine Partei wählen, die von allen Angeboten auf dem politischen Parkett am allerwenigsten FÜR die Wähler im Osten zu tun bereit ist, abgesehen davon, dass sie offen rechtsradikal auftritt. Das ergibt doch alles überhaupt keinen Sinn!

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    • Stefan
      13. September, 2019

      Vermutlich basiert der Großteil auf reiner Protestwahl mangels Verzweiflung und echter Opposition in den sich einigen Reihen der Altparteien. Der größte Frust der Wähler resultiert wahrscheinlich aus dem stumpfen «einfach weiter so wurschteln wie die letzten 30 Jahre» und «was interessiert uns das Geschwätz und Gemecker der lästigen Bevölkerung?!»
      Protestbewegungen, wie z. B. die Friedensbewegung 2014, werden unterwandert, diffamiert, ignoriert, in die Nazischmuddel-Ecke gedrängt, verlacht oder komplett tot geschwiegen und die letzte Möglichkeit der Veränderung sehen diese Menschen im nicht minder großen Übel der AfD.
      Dass die AfD Nato-Kriege und Aufrüstung toll findet und eine reine Interessen-Lobby der Wirtschaft darstellt, wird erstmal billigend in Kauf genommen. Und dass die AfD auf dem Weg zur Macht genau so korrumpiert wird, steht für mich außer Frage.
      Aber derzeit stellt sie leider die einzige Partei dar, die überhaupt eine Veränderung in Aussicht stellt. Dass diese Veränderung zum Übel der Mittel- und Unterschicht ausfallen wird, ist den meisten noch nicht bewusst…leider!

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    • Joseph
      13. September, 2019

      Herr Wendt hat es eigentlich auf den Punkt gebracht:

      „Östlich der Elbe ziehen genau diese an die soziale und in die politische Peripherie Gedrängten keine gelben Warnwesten an. Sie artikulieren sich in der Wahlkabine.“

      Sehen Sie es als den ausgestreckten Mittelfinger vieler Ossis. Was wäre die Alternative um seinem Unmut zur aktuellen politischen Einheitsfront Ausdruck zu verleihen? Nicht wählen?

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    • Tante_Guddi
      15. September, 2019

      Hallo J. Klotzek,
      haben Sie das Programm der AfD schon gelesen? Haben Sie die Landeswahlprogramme der AfD für Sachsen und Brandenburg angeschaut? Dass da so gar nichts für die Wähler dabei war, kann ich nicht bestätigen.
      Und bitte, seien Sie doch mal so nett, Ihre Definition von «offen rechtsradikal» mitzuliefern. Bei der seit Neuestem herrschenden Begriffsumdeutung und -aneignung ist zunehmend unklar, wer was mit welchem Wort/Begriff gemeint hat.
      Für mich sind Aufmärsche in militaristischem Outfit und mit Hiltergrüßen z. B. offen rechtsradikal. Bei derlei habe ich die AfD noch nicht gesehen. Da nach Ihrer Meinung die AfD offen rechtsradikal ist, wüsste ich gerne, welche Bezeichnung Sie dann für die von mir beschriebenen Aufmärsche verwenden würden.

      Dass Ihre Annahmen keinen Sinn ergeben, leuchtet mir allerdings ein. Hmmmmmmm, woran das wohl liegen mag? Ich habs: bestimmt an der AfD. 😉

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  • RMPetersen
    12. September, 2019

    Als indirekt vom Ossi-Bashing Betroffener (- ich Wessi, lange in Westberlin, überwiegend in NRW und kürzlich auch einige Jahre in Thüringen gelebt, verheiratet mit einer unter dem DDR-Regime aufgewachsenen und von ihm drangsalierten Christin) schäme ich mich oft für «meine Wessis». Viele werden auch heute noch ihrem direkt nach der Wende entstandenen Ruf gerecht, arrogant und völlig ahnungslos zu sein. Wie im Westen seit 68 gelehrt wurde, hat man zu allem eine Meinung, aber keine Kenntnisse.

    Da ist der westliche Soziologie-Prof. mit 68er Prägung, der vor 1991 nie im Osten war und doch meint, meiner Frau die Vorzüge der DDR beibringen zu müssen. Da ist der hohe NRW-Beamte, der von der PDS erhofft, dass sie die Erfolge der damals solidarischen Gesellschaft in den Westen bringt.

    Gemeinsam ist «meinen» Wessis, dass sie sich vorwiegend an ARD- und ZDF-Sendungen sowie Spiegel und ZEIT (- man ist gebildet und kulturbeflissen) informieren; deren Aussagen halten sie für wahr und ehrlich – ob es um die Klimakatastrophe oder die das ländliche Ostdeutschland beherrschenden Neonazis geht. Sie haben kein Gefühl für politische Propaganda, merken weder die sprachlichen Manipulationen noch die Informationslücken. Um zu verhindern, dass die AfD 20% oder mehr an stimmen bekommt, verteidigen sie Gewaltaktionen der Antifa (- die das Versammlungsgesetz aushebeln) und finden es notwendig, die Meinungsfreiheit für die Rechten (= allesamt Nazis) einzuschränken.

    Die relativen Wahlerfolge der AfD sind für sie «eine Katastrophe», und die Fäkalsprache des twitternden Politologie-Professors aus Göttingen (- der gleichwohl als neutraler Wissenschaftler vom ZDF interviewt wurde) halten sie für berechtigt: Was die Ossis sich da geleistet haben, rechtfertigt jede Strafe.

    Gleichwohl begeben sie sich auf die Suche nach den Ursachen dieses «Rechts-Rucks», wie auch manche CDU-Politiker sehen sie diese in den «abgehängten» Regionen, in denen ungebildete uninformierte Arbeitslose an den Spätfolgen der DDR-Kinderkrippen leiden.

    Die Themen Zuwanderung von arabisch-afrikanischen Wirtschaftsflüchtlingen in unsere Sozialsysteme, die immensen finanziellen und gesellschaftlichen Belastungen dadurch, auch die Islamisierung sowie die Gewalttaten der «Gäste» sind für meine Wessis kein Thema. Diejenigen, die früher Feministinnen erster Stunde waren und Courage und EMMA bewunderten, schütteln nun über Alice Schwarzers «Rechtsextremismus» und «Rassismus» den Kopf. Mit den Wahlergebnissen für die AfD haben die Scheinasylanten, deren negative Auswirkungen zB auch Schulen und öff. Unsicherheit (Messermorde) nichts zu tun, «denn in den Neuen Ländern gibt es ja kaum Flüchtlinge».

    So sind sie, «meine Wessis», und je höher der akademische Bildungsstand ist, desto dämlicher sind ihre Ansichten.

    Ach ja: Und alle halten sich für Demokraten.

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    • Stefan
      13. September, 2019

      Sehr gut analysiert und ein gutes Beispiel dafür, dass Reisen bildet und den Horizont erweitert, auch wenn es «nur» in den Osten ist…
      Besten Dank für die Zeilen und ein schönes WE!

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  • pantau
    13. September, 2019

    «die besserfühlenden Kreise», «die Meinungsschaffenden»…..Ihre Begriffsbildungen, Herr Wendt, sind wunderbar! Genau an der Sache orientiert u. Polemik nur in Spurenelementen, entfalten sie erst die richtige kritische Wucht.

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  • EEausB
    13. September, 2019

    Sehr geehrter Herr Wendt,

    mit der Präzision eines Scharfschützen erlegen Sie das hässliche Haustier der bundesdeutschen Mainstream-Meinungselite: den Dünkeldackel. Sein Fressnapf wird täglich neu mit Vorurteilen befüllt, so dass er gar nicht anders kann als wahllos und unüberlegt zuzubeißen. Er hechelt zugleich der Herrschaft hinterher und hinterfragt sie nicht. So wünscht man sich doch ein linientreues Volk, nicht wahr? Gut, dass Sie einmal die Scheinwerfer auf diese Charakterschwäche gerichtet haben. Vielen Dank!

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  • Rolfo
    13. September, 2019

    Ich finde es interessant, dass es Personen gibt, die öffentlich verlangen die Ossis dafür zu bestrafen, dass sie eine legale, zugelassene Partei demokratisch gewählt haben. Noch aberwitziger ist es, dass verlangt wird alle (!) Ossis dafür zu bestrafen, obwohl nur der geringere Teil die AfD gewählt hat. Noch arroganter, ignoranter und rassistischer kann man es kaum verlangen! Ich glaube also eher, dass die wahren Demokraten im Osten wohnen. Übrigens bin ich gespannt darauf wie die Medien berichten werden, wenn das erste «alte» Bundesland mehr als 15 % AfD-Wähler präsentieren wird. Wollen sie dann auch das West-Bundesland mit Napalm bombardieren oder an andere Länder (im Austausch gegen Atommüll) abgeben?

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    • Onkel Doc
      16. September, 2019

      Wenn die LINKE im Osten keinen Ministerpräsidenten mehr stellt und dort Wahlergebnisse im einstelligen Bereich hat, werde ich mich Ihrer Meinung anschließen, daß dort „die wahren Demokraten“ leben.

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  • Wolfgang Schlichting
    13. September, 2019

    Wir diskutieren über ein EU Syndikat, das seine Zukunft schon lange hinter sich hat. Mit mehr als 10 Billionen expliziten und impliziten Staatsschulden ist Deutschland faktisch pleite und in den anderen EU Staaten sieht es nicht besser aus. Der Klimawahn und die Willkommenskultur sind die «Waffen», mit denen die krankhaft egozentrischen, machtbesessenen und geldgierigen Konkursverschlepper ihre Rückzugsgefechte bestreiten; Deutschland ist längst zu einer islamischen Besatzungszone geworden und wird durch den Massenimport von muslimischen Ausländern und deren Killerkultur getreu dem Motto: «Nach uns die Sintflut» bewusst ins Chaos gestürzt, damit man die verantwortlichen Politiker nicht belangen kann.

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  • Stefan
    13. September, 2019

    Sehr gut recherchiert und auf den Punkt geschrieben Herr Wendt!
    Umfassend betrachtet, objektiv und realitätsnah.
    So wünsche ich mir Journalismus!
    Leider gibt es (noch) viel zu wenige von Ihrem Schlag und die Gutmensch-Schreiberlinge dominieren mit ihrem Hass und ihrer Hetze die deutsche Medienlandschaft (noch).
    An der Spaltung links gegen rechts, oben gegen unten, arm gegen reich, Christen gegen Moslems, jung gegen alt, etc. pp. sind Menschen wie Blome und Kolhoff in großem Maße beteiligt.
    Beste Grüße und weiter so!

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  • Todo
    13. September, 2019

    Es wird sich erst etwas ändern, wenn wir den ÖR-Meinungsmachern die finanzielle Grundlage entziehen und endlich die monatlichen GEZ Zwangsgebühren verweigern. Wann starten wir den GEZ-Streik?

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  • Alfred Vail
    13. September, 2019

    Herr Wendt, Sie glauben garnicht wie gut es mir tut hin und wieder einen Ihrer Artikel zu lesen und zu merken (auch wegen der vielen Kommentare):

    Ich bin doch nicht allein.

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  • Gastino
    13. September, 2019

    Eine wirklich gute Analyse.
    Die Verachtung und die Widerwärtigkeit, mit der gelogen, verfälscht und beleidigt wird, spricht exakt für meine These, dass jede Gesellschaftsform – egal, ob Demokratie oder Diktatur – dieselben Charaktere hat, von denen die viele hier und da auch dieselben Stellen besetzen würden. Es hängt von den Rahmenbedingungen ab, wie toxisch manche Charaktere dann agieren (können).

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  • alacran
    14. September, 2019

    Man sollte dieses Meinungskartell als die «Wohlmeinenden» titulieren.
    Der Romantitel passt zur ihrer «Haltung», von der sie irrtümlich annehmen, sie wäre eine Lehre aus der Geschichte.

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  • Andreas Dumm
    14. September, 2019

    Exzellent, geradezu berauschend! Besonders wichtig erscheint mir die Einsicht, daß «der Ossi» als Negatividentifikationsangebot zunehmend eine tragende Rolle in einem Möchtegernmilieu spielt, welches – von abstrakten Extremen ohne Realitätsbezug einmal abgesehen – sich selbst, seine Eigenart und Ziele nicht positiv zu bestimmen vermag und deshalb irgendwie gestaltlos bleibt. Was wären diese Überflieger, Weltklimaretter und Menschheitsumarmer denn ohne ihren (nach Osten verdrängten) «Schatten» (C. G. Jung)?

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  • alacran
    16. September, 2019

    «Dunkeldeutschland» ist eine freche Verunglimpfung, Dünkeldeutschland wird auch international aufgrund seines irrational hypermoralischen Auftretens so wahrgenommen.
    ….»Die aus wohlhabenden Verhältnissen stammende deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer geht auch vielen Westdeutschen auf die Nerven. Aber es wirkt noch einmal ganz anders, wenn ein bereits durch die ganze Welt gejettetes Rich Kid die Kohlearbeiter in der Lausitz darüber belehrt, dass ihre Arbeitsplätze so schnell wie möglich beseitigt werden müssen.»….
    Der selbsternannten «Klima-Aktivistin» und Schwätzpertin wird nur deshalb so viel Aufmerksamkeit zuteil, weil eine medial mächtige Clique sie hochspielt.
    Ein wirklich kritischer Journalist, der sich in der Materie auskennt, würde sie in Minutenschnelle mit nur drei Fragen als hohl entlarven.

    1. Welchen Einfluss hat CO2-Nullemission Deutschlands auf die globale Durchschnittstemperatur?
    2. Sind die Computermodelle zur Klimaentwicklung Prognosen?
    3. Wo sollen 20 bis 45 Gigawatt Leistung herkommen, wenn Kohle und Atom (dazu noch völlig sinnfrei)
      abgeschaltet werden?
      Zugegeben, die Fragen kann nur ein «Klimaleugner» stellen.

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  • Onkel Doc
    16. September, 2019

    Treffender kann man die linke West-Schickeria nicht beschreiben. Sie ist aufgeblasen, bestenfalls halbgebildet (eigentlich strunzdumm), intolerant, charakterlos und dekadent. Auch ihre Verachtung für den Osten ist dekadent. Allerdings kann ich auch dem sich zunehmend etablierenden Selbstbild des Ostens (ehemaliger DDR-Bürger) nichts abgewinnen: Mutig, weil sie 1989 auf die Straße gingen? Diejenigen, die wirklich demonstrierten (besonders, als es noch gefährlich war) waren mutig. Sehr mutig. Aber es war bei weitem nicht die Mehrheit.
    Klüger, cleverer, weil sie die Propaganda westlicher Medien eher durchschauen als Wessis und weil sie AfD wählen? Viele ja. Aber wir wollen bitte nicht vergessen, daß ein erklecklicher Teil vorher die PDS gewählt hat. Die im Westen keine große Rolle spielt. Und daß in Thüringen zur Zeit eine dunkelrote Regierung am Werk ist. Gewählt nicht vom westlichen Juste Milieu, sondern von dort lebenden ehemaligen DDR-Bürgern.
    Auch die Abneigung vieler ehemaliger DDR-Bürger gegen den „Kapitalismus“ im Allgemeinen und Amerika im Besonderen sowie ihre Nähe zu Putins Rußland sind nicht geeignet, den gemeinen „Ossi“ zum Vorbild für Klugheit und Weitsicht zu verklären. Da stehen manche „Ossis“ der westdeutschen Meinungselite (und einem Kevin Kühnert, wie Wendt richtig erwähnt) näher als sie dies wahrhaben wollen.
    Insofern: 100 %ige Zustimmung zu Alexander Wendts Kritik. Aber daraus – wie manche Kommentatoren – den Umkehrschluß zu ziehen, das Vorbild sei eher der Osten, wäre mehr als gewagt.

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    • Schneider
      17. September, 2019

      «Auch die Abneigung vieler ehemaliger DDR-Bürger gegen den „Kapitalismus“ im Allgemeinen und Amerika im Besonderen sowie ihre Nähe zu Putins Rußland sind nicht geeignet, den gemeinen „Ossi“ zum Vorbild für Klugheit und Weitsicht zu verklären.»

      Ich gehe davon aus, dass Sie Russland nur aus der Perspektive des Medienkonsumenten kennen. Und auch da glaube ich nicht, dass das Spektrum groß ist.
      Ja, Russland hat seine Eigenheiten, ja, es gibt dort «Dinge», die einen gebürtigen Deutschen etwas sprachlos machen. Doch das gibt es genauso in der anderen Richtung, ja, es gibt dort auch Erstaunliches. Doch das ist hier nicht die Frage. Fragen sollten wir uns, warum uns mit aller Macht «eingehämmert» werden soll, dass Russland ausschließlich böse ist.

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      • Onkel Doc
        18. September, 2019

        Medienspektrum: Was Sie alles über mich wissen. Rußland: war mehrfach dort, spreche Russisch und habe russische Freunde. „Daß Rußland ausschließlich böse ist“: Ein Land ist nie böse. Wenn überhaupt, ist das seine Regierung. Und Putins Sprache, seine Denkweise, seine Art, mit politischen Gegnern umzugehen, seine Außenpolitik etc. etc. erinnern mich allzu sehr an seinen früheren Arbeitgeber KGB.

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    • Karl Moritz
      28. September, 2019

      Ja, genau deshalb wähle ich AfD, weil mir das Bessermeinen der Bessermeinenden einfach auf die Ketten geht.
      Weil ich es für Bigotterie halte, wenn Meister Ramelow an der Staatskanzlei vis-à-vis von Frankonia ein Banner mit der Aufschrift «Worte statt Waffen» anbringen lässt aber selbst Schusswaffen besitzt und damit schießen geht.
      Weil ich es für krank halte, Schulbummelanten, die sich durch systematische Demofehlstunden ihrer Bildung zu Gunsten von Einbildungen berauben, Beifall zu spenden.
      Weil ich es für schade halte, dass Zeitungen heute nur noch als Knüllpapier taugen.

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  • Martin
    16. September, 2019

    Dank auch dafür, dass Sie sich immer wieder in die Niederungen der deutschen Mainstreampresse begeben und uns davon berichten. Ein bisschen wie Herakles, der in den Hades steigt und den Zerberus ans Tageslicht zerrt.

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Original: Sie lernen es nicht

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