Wochenrückblick: Schlecht sichtbar, aber gar nicht mal so selten – die schwarzen Medienlöcher
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Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 25 min Lesezeit
Was lesen wir selten bis nie? Die vergangene Woche eignet sich bestens als Studie des Fehlenden. Was fehlt, strukturiert die Medien trotzdem, ungefähr so wie die Löcher den Käse und die nur schwer fotografierbaren schwarzen Löcher das Weltall.
Es gibt etwas, das in der Qualitätspresse noch seltener vorkommt als ein sichtbares Schwarzes Loch oder nachgewiesene Antimaterie im All. Nämlich ein irgendwie vorsichtig positives Wort über den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu.
Netanjahu besiegelte in der vergangenen Woche seinen Untergang (Zeit Online: „Mit Benjamin Netanjahu in den Abgrund“), beziehungsweise, er rettete sich ein allerletztes Mal.
Rein faktisch gewann er bei der Wahl eine fünfte Amtszeit, was in Ländern mit parlamentarischer Demokratie selten vorkommt. Die Nahostreferenten deutscher Qualitätsmedien vermag er damit nicht zu täuschen. Neben Donald Trump und Viktor Orbán gehört Benjamin Netanjahu, siehe oben, zu den Figuren, über die 90 Prozent der deutschen Presseorgane – mit Ausnahme von Welt und BILD – noch nicht einmal der Form halber einen milden oder auch nur neutralen Halbsatz verlieren. Davon würden sie auch nicht abweichen, wenn Angela Merkel dem Israeli zum Wahlsieg gratuliert hätte – was sie, keine Bange, im Gegensatz zu Donald Trump und Sebastian Kurz unterließ.
Eine kleine Presseschau: „Der ewige Netanjahu“ titelte die „Frankfurter Rundschau“. Um später die Überschrift zu ändern und folgende zerknirschte Erklärung abzugeben:
„Wir wollten auf die Dauer der Amtszeit des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hinweisen – und haben dabei nicht bedacht, dass die Nationalsozialisten 1940 mit dem antisemitischen Propaganda-Film ‚Der ewige Jude’ gegen Juden gehetzt haben. Diese Geschichtsvergessenheit bitten wir zu entschuldigen.
Wir ringen täglich um die richtige Wortwahl, nicht nur bei Schlagzeilen und Überschriften. Das gelingt uns oft, aber leider nicht immer. Wenn uns dann trotz aller Vorsätze und Kontrollen mal doch etwas Derartiges durchrutscht, bedauert das niemand so sehr wie wir selbst.
Die Chefredaktion“
Das Durch- beziehungsweise Herausrutschen beschrieb schon Sigmund Freud mit seinem Konzept des Wiederholungszwangs. Natürlich fällt einer Zeitungsredaktion diese Überschrift im Leben nicht ein, weil es 1940 den Film „Der ewige Jude“ von Fritz Hippler gab. So, wie Jakob Augstein seinerzeit auf Spiegel Online nicht ernsthaft Schuldabwehr betreiben wollte, als er den Gaza-Streifen ein „Lager“ nannte („Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen. Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager.“)
Freud hin, Freud her, die FR-Überschrift hätte wirklich nicht sein müssen; der Hauptvorwurf gegen Netanjahu lautet nämlich gar nicht, dass er Jude, sondern, dass er rechts und nationalkonservativ ist, wie die „Frankfurter Rundschau“ ausführt:
_„Für Israels Demokratie lässt das nichts Gutes erwarten. Rechtsnational war schon die noch amtierende Regierung. […] Israel ist auf einen gefährlich abschüssigen Weg geraten.“
_
Netanjahu ist nicht nur rechts, sondern mehr noch, ein Populist, wie die „Süddeutsche“ die Wahl in Israel kommentiert:
_„Als Populist, als Hardliner, als Medienprofi, der immer gewusst hat, den Diskurs in Gesellschaft und Politik zu steuern und zu dominieren. Der mit seiner Angstrhetorik dazu beigetragen hat, dass Israels Wähler sich immer wieder vom Thema Sicherheit haben einfangen lassen.“
_Die innenpolitische Debatte in Israel wird nämlich gar nicht durch den Raketenbeschuss durch die Hamas bestimmt. Sondern durch die Angstrhetorik Netanjahus, der populistisch auf die Unversehrtheitswünsche der Israelis reagiert, statt sich von der taz-Nahostbeauftragten Susanne Knaul sagen zu lassen, wie es besser ginge:
_„Mit den Raketen auf die grenznahen israelischen Ortschaften kann man sich arrangieren. Öffentliche Gebäude sind sicher konstruiert, die Bevölkerung ist geschützt, erhält Steuervergünstigungen und ist die seit Jahren regelmäßig aufheulenden Sirenen gewohnt.“
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Am besten arrangiert man sich mit Hamas-Raketen auf Israel in der taz-Redaktion von Berlin-Kreuzberg, wo die Journalistinnen und Journalisten andererseits von „Angriff“ sprechen, wenn ein halbes Dutzend Identitäre vor dem Gebäude Flugblätter verteilen, und über eine Redakteurin melden, sie sei „am Oberkörper getroffen worden“. Was allerdings auf einem Video der Langemarck-Szene nicht ganz so deutlich zu sehen war.
Aber egal: die Juden, die sicher und mit Steuervergünstigungen im Luftschutzbunker von Sderot hocken, sollten ruhig ein Mindestmaß Empathie mit dem Volloberkörpertreffer einer Tageszeitungs-Redakteurin aus der Rudi-Dutschke-Straße zeigen.
Die schon erwähnte „Zeit Online“ schrieb kurz vor der Israel-Wahl:
_„Netanjahu hat etwas von einem waidwunden Tier, das in die Ecke gedrängt wurde. Er wird mit aller Brutalität, Skrupellosigkeit und Aggression zurückzuschlagen versuchen. […] Aus Angst, nach dem 9. April nicht genügend Koalitionspartner zu haben, da viele rechte Parteien in den Umfragen unter der 3,25-Prozent-Hürde bleiben, überredete er die schwächelnde Siedlerpartei HaBait HaJehudi («Das jüdische Haus») mit der ultrafaschistischen Partei Otzma Yehudit («Jüdische Kraft») ein Bündnis zu schließen. Letztere ist die Nachfolgepartei der in Israel verbotenen Kach-Partei des Rabbis Meir Kahane […] Die Kahanisten damals und heute sind Faschisten, sie sind Rassisten, Sexisten, wollen alle Palästinenser, eben auch jene 1,8 Millionen Menschen, die israelische Staatsbürger Israels sind, aus dem Land vertreiben.“
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Ein waidwundes Tier mit aller Brutalität und Skrupellosigkeit, ein ewiger Rechter, ein Populist, ein Faschistenalliierter, ein Unglück für Israel und den ganzen friedliebenden Nahen Osten: Sich in Sachen Netanjahu nicht mit unnötigen Zwischentönen aufgehalten zu haben und trotzdem bis auf unvermeidliche Schwächen wie bei der „Frankfurter Rundschau“ anständig geblieben zu sein ist ein zwar schon mehrmals geschriebenes, aber immer wieder neu zu schreibendes Ruhmesblatt der bundesdeutschen Israelberichterstattung.
Differenzierung muss natürlich sein, wenn es um den Nahen Osten geht. Beispielsweise, wenn von den Gegenspielern des Quasifaschisten von Jerusalem die Rede ist („palästinensischen Kräfte“), mit denen ein anderer israelischer Premier unter Aufsicht der deutschen Schriftleitung schon längst dauerhaften Frieden geschlossen hätte:
Weshalb die unvorteilhaften Fotos praktisch nie in den Blättern erscheinen, die das Genre „Israelkritik“ pflegen.
In der Israel-Wahlberichterstattung kam übrigens auch kaum vor – aber dahinter steckt vermutlich noch nicht einmal Absicht – dass die Arbeiterpartei, gewissermaßen die SPD Israels und früher häufig Regierungspartei nur noch mit sechs Parlamentariern in die 120 Abgeordnete zählenden Knesset einzieht. Ob die Sozialdemokraten in Tschechien oder die Sozialisten in Frankreich: Der Bereich zwischen fünf und sieben Prozent scheint für viele der ehemaligen Traditionsparteien so etwas wie eine Endstufe darzustellen.
Aber zurück zu den schwarzen Löchern: Was kam noch selten vor? So, wie ein inneres Gesetz will, dass in 90 Prozent der Presseorgane nie, niemals ein nichtabfälliger oder wenigstens neutraler Satz über Benjamin Netanjahu erscheint, gibt es in den gleichen Medien umgekehrt kein Porträt eines Grünen-Politikers, das nicht von der Fülle des Wohlklangs getragen würde. Eher steigt Greta Thunberg in der neuen Woche zur Co-Päpstin auf, als dass ein Haltungsredakteur davon auch nur zeigefingerbreit abweicht.
Bei der ZEIT mögen sich die Redakteure in der vergangenen Woche gedacht haben, dass es in den letzten Monaten möglicherweise einen Overkill an Robert-Habeck-Porträts in der Medienöffentlichkeit gegeben hat. Wie gegensteuern? Nun, sagte man sich: mit einem Anton-Hofreiter-Porträt. Dafür räumte das Blatt das ehrwürdige Dossier frei, drei lange Seiten, unter der Überschrift „Der Renntiger“. Renntiger, so erfahren wir, hieß die Ski-Marke, mit der der junge Anton – nein, nicht wie Netanjahu in den Abgrund, sondern einfach nur talwärts fuhr.
Nicht, dass es ein Problem wäre, nach all den Habeck-Stücken jetzt auch ein Hofreiter-Porträt zu schreiben. Der Punkt ist: Es klingt so wie die Netanjahu-Porträts in Zeit Online und anderswo, nur eben mit exakt entgegengesetztem Vorzeichen:
„Hofreiter ist zur Stelle, wenn er gebraucht wird, spielt sich aber nicht auf. Er verfügt nicht über die Talkshow-Nonchalance der Co-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, nicht über die managerhafte Leichtigkeit des früheren Parteichefs Cem Özdemir, nicht über die schillernde Theatralik der Abgeordneten Claudia Roth, nicht über das gepflegt verwitterte Gitarrensolo-Gesicht des grünen Parteichefs Robert Habeck. Anton Hofreiter ist einfach nur Anton Hofreiter.“
Im Laufe des Textes informierte der Autor seine Leser darüber, dass Anton Hofreiter sich wie viele Frauen „auf sein Äußeres reduziert“ fühlt.
Was er, ganz nebenbei, ruhig für eine Win-Win-Situation halten kann.
Der Autor hätte Hofreiter auf eine Meldung ansprechen können, die ebenfalls nur sehr spärlich und klein hier und da auftauchte: Am Dienstag entschied das Holsteinische Oberlandesgericht in letzter Instanz, dass Eltern, die sich geweigert hatten, ihren Sohn an einem Moscheebesuch im Rahmen des Schulunterrichts teilnehmen zu lassen, ein Bußgeld von 50 Euro zahlen müssen – wegen Verstoßes gegen die Schulpflicht. In Zeiten des von Robert Habeck mit dem Luftgitarrenspielergesicht sowie nachgeordnet von Bundespräsident und Bundeskanzlerin abgesegneten Klimaschulfernbleibens wäre diese Frage an Anton Hofreiter nicht ohne Reiz gewesen, zumal er sich kürzlich im Deutschlandfunk sehr ausführlich gegen Strafen für weltanschauliches Schulschwänzen ausgesprochen hatte. Sollte aber nicht sein. Tausendmal schade.
Es fehlt also fast immer eine ausgenüchterte Berichterstattung über den ewigen Netanjahu, es fehlt eine wenigstens formal distanzierte Beschreibung des grünen Spitzenpersonals, es kommen die einen oder anderen Kleinmeldungen zu kurz. Aber eins passiert praktisch gar nicht mehr: Dass falsche Überschriften korrigiert werden. Das Portal „Übermedien“ hatte ebenso wie Publico die Berichte etlicher Medien über eine Anfrage der saarländischen AfD-Fraktion zu so genannter Messer-Kriminalität auseinandergenommen. „Die meisten Messer-Angreifer heißen Michael“, titelte Spiegel Online, etliche andere Qualitätsorgane überschrieben ihre Texte ähnlich, nämlich ähnlich falsch. Denn die meisten Messer-Täter heißen weder im Saarland noch außerhalb Michael. Noch nicht einmal die deutschen Messertäter – und nur nach deren Vornamen hatte die AfD überhaupt gefragt. Übermedien wollte in der vergangenen Woche von Spiegel Online, RTL und anderen wissen, warum die in ihren Online-Auftritten ihre offensichtlich falschen Überschriften nicht korrigierten.
„Aber es meldete sich niemand. Korrigiert wurde auch nichts“, schreibt Übermedien in seinem Newsletter. »Doch jetzt haben wir ja endlich eine Antwort – die aber nichts erklärt: RTL.de, schreibt RTL per Mail, beschreibe‚ in dem Artikel rein nachrichtlich, was der Inhalt der (AfD-)Anfrage gewesen ist und zitiert die „Saarbrücker Zeitung». Hm. Irgendwer müsste RTL noch mal erklären, dass es um die Überschrift geht: Weil eben nicht die meisten aller Messerstecher im Saarland Michael heißen, sondern die meisten aller deutschen Messerstecher. Aber, gut, wer differenziert heute schon noch? Und die Kollegen werden sicher irgendeinen Grund haben, an dem Fehler festzuhalten. Ob wir noch mal nachfragen?»
Wie gesagt: das, was medial fehlt, gehört trotzdem zur Struktur. Ja, es macht die meisten Medien überhaupt erst typisch, so wie die Löcher den Almkäse.
Um ehrlich zu sein: Angenommen, in der „Süddeutschen“ erschiene ein sachlicher Text über Israel, in der ZEIT ein, nun ja, kritisch-ätzendes Porträt über Robert Habeck und im STERN ein entspannt haltungsloses Stück über Sachsen, die Tagesthemen würden einen längeren Beitrag über die Rendsburger Moscheeverweigerungs-Familie senden, und mehrere Portale würden falsche Überschriften, mit denen sie Haltung demonstrierten, korrigieren und sich sogar entschuldigen – die meisten Mediennutzer kämen sich dann ja vor, als wären sie in einem komplett anderen Land.
Und das ist ja wohl Aufgabe der Medien: Ein gewisses heimatliches Grundrauschen zu erzeugen, das den meisten erst auffallen würde, wenn es plötzlich nicht mehr da wäre.
23 Kommentare
Original: Wochenrückblick: Schlecht sichtbar, aber gar nicht mal so selten – die schwarzen Medienlöcher
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Die Redaktion
Christina Weinhold
15. April, 2019Danke für diesen tollen Artikel! Ich lese mit großem Interesse und Gewinn all Ihre Artikel und bewundere Ihren Mut.
Christina Weinhold
Alexander Peter
15. April, 2019Polemisch, aber leider wahr.
Wie schon Bestsellerautor Rolf Dobelli (und etliche andere vor ihm) feststellte: Propaganda wirkt (in «Die Kunst des klaren Denkens»).
Vielleicht nicht unmittelbar, aber auf Sicht durchaus.
Weite Teile der Berichte in Presse, Funk und TV unterscheiden heute nicht mehr zwischen Fakten und Meinung.
Die Avantgarde der «Haltungsjournalisten» ordnet mittlerweile Fakten der Meinung unter.
Das mag im Falle der Trump-Beschimpfung sekundär sein (die Eiche und das wilde Schwein…), aber bei relevanten innenpolitischen Themen hat man immer öfter den Eindruck, dass ein Blick in ausländische Gazetten hilfreich sein könnte.
Erschreckend auch die Rhetorik ehemals sich seriös gebender Gazetten und Sender, die gelegentlich an ganz finstere Zeit gemahnt.
Nach meinem Eindruck ist «Nudging» heute auf allen Kanälen anzutreffen.
Nun soll als letzte Instanz der «Wildwuchs» im Internet eingehegt werden.
Dabei dachte ich immer, Orwells «1984» sei eine Parabel auf längst vergangene Zeiten.
caruso
15. April, 2019Ein solcher Schweinestall (entschuldigt, liebe Schweine, nicht ich denke so, sondern die Sprache!) wie die deutsche Presselandschaft sich zeigt, ist einmalig. Zumindest in der sogenannt zivilisierten westlichen Welt. Nicht nur was Israel betrifft sondern auch die USA, nicht nur D. Trump. Eine Schande – und was für eine! – für eine angeblich «moralische Großmacht».
lg
caruso
Andreas Stüve
15. April, 2019Ei ei, lieber Herr Wendt, Ihren Job möchte ich nicht haben. Sie sind quasi qua Amt und Profession dazu verdammt, im Gülletank der Mainstream-Griffelquäler zu tauchen. Was da wieder ausgebrütet worden ist, schlägt dem Faß die Krone in´s Gesicht. Besonders das, was von den üblichen Verdächtigen über Bibi und sein Land ausgekippt worden ist. Das ist Völkischer Beobachter und Stürmer im Vorteils-Doppelpack.
Wo bleiben denn Frau Dr. Raute und ihre Staatsräson gegenüber Israel? Kann die Dame in Ihrem Dunas nicht mehr lesen oder ist ihr der Vorleser abhanden gekommen?
Ich freue mich jedenfalls über seinen Wahlsieg. Im Gegensatz zu «M» setzt er sich für sein Volk ein, dass sich sogar schon an die täglichen Liebesgrüße von Hamas und Fatah vermittels «Kassam-Botschaften» gewöhnt hat.
So wie wir Deutschen an die Lügen und den Abscheu von Staatspresse-und -Fernsehen.
Bernd Zeller
15. April, 2019Na immerhin schreibt die Zeit, die Kahanisten sind Faschisten.
Andreas Müller
15. April, 2019Danke, Herr Wendt! Die fälschliche Darstellung mit den Vornamen wurde auch in meiner Regionalzeitung, der Volksstimme (MD), so gedruckt – und… stehengelassen. Hat aber auch keiner mehr nachgehakt. Die Spaltung der Leser scheint festgefügt: entweder es passt ins Bild – haha der Michael isses – die blöde AfD! oder, die den Fake gemerkt haben, wollten sich den Konflikt nicht mehr antun. Viele Grüße aus Magdeburg!
Lichtenberg
15. April, 2019Benjamin Netanyahu darf sich glücklich schätzen, von Angela Merkels Glückwünschen verschont geblieben zu sein. Von Merkels und Steinmeiers Glückwünschen zu Donald Trumps Wahlsieg hat dieser sich bis heute nicht erholt.
oldman
15. April, 2019Wunschdenken und Wirklichkeitsphobie, im wahnhaften Glauben, Besitzer der alleinigen Wahrheit zu sein. Kombiniert mit dem Zwang, jedem Andersdenkenden den eigenen Gedankenmüll als Nonplusultra aufzwingen zu wollen : Mainstreammedien in D.
Ob es sich um die Unterstützung hirnrissiger Klimathesen (samt deren natürlich völlig uneigennützigen Protagonisten und deren Kindersoldaten), um Messerstecher namens Michael oder eben auch um Israel handelt : übles Propagandageschrei linksgrüner Edelmenschen. Informationsgehalt : gleich null. Im Gegenteil : bewusste Desinformation mit dem Ziel, vom Naheliegenden abzulenken. Warum wohl meide ich seit längerem die Erzeugnisse dieser Propagandaabteilungen ?
Torsten Noack
15. April, 2019Sehr guter Artikel! Danke, Herr Wendt.
Nur: selbst «Übermedien» hat es nicht richtig verstanden – auch die meisten der deutschen Messerstecher heißen nicht Michael. Der Name liegt nur an der Spitze der Statistik aller vertretenen Namen. Ist doch eigentlich nicht so schwer, oder?
Ernst Haft
17. April, 2019Danke für den Gedanken. Völlig logisch! Die Wahrheit ist: Es ist auch mir nicht aufgefallen!
Peter Scholl-Latour: «Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung».
Pauline G
15. April, 2019Ausgezeichnet, Herr Wendt. Ihr Artikel zeigt, wie dumm u. voreingenommen die sog. «Qualitätsmedien» in D. schreiben. Man wird dumm oder bleibt dumm, wenn man nur dieses Zeug liest. Dabei fühlen sich diese Schreiber wie die «Wissenden» u. wahrhaft «Klugen», allen anderen «überlegen».
Gastino
15. April, 2019Der Haltungsjournalismus, der in Form von Rektaltourismus ausgeführt wird, ist die offensichtlichste und dümmste Variante. Vor dem Hintergrund verwundert mich die Popularität der Grünen durchaus, eigentlich müssten die Leser bei so viel Schleimerei eher auf Abstand gehen. Aber vermutlich gibt es um die 20%, die mangels Bildung dem grünen Populismus und solchen Journalisten auf den Leim gehen.
Jens Richter
15. April, 2019Man hat in Deutschland nichts gegen die toten Juden. Jeder von ihnen ist einen Stolperstein wert, und ab 100.000 toten Juden gibt’s einen Gedenktag mit Reden obendrauf. Netanjahu gehört zu den schlimmsten Juden, weil er das nicht versteht. Es fehlt ihm an Vorstellungskraft: israelische Juden existieren nicht mehr, und ein gemischter Chor singt Schütz’ Motette «Selig sind die Toten». Danach spricht ein deutscher Bundespräsident. Es versteht sich von selbst, dass nach der zweiten Shoah so etwas nie mehr geschehen darf. Nicht einmal auf deutschem Boden. Sieben Millionen neue Stolpersteine werden daran erinnern.
Christian BC Jansson
16. April, 2019«Um ehrlich zu sein: […] – die meisten Mediennutzer kämen sich dann ja vor, als wären sie in einem komplett anderen Land.»
MIttlerweile würde ich leider auch dahinter wieder eine Abgefeimtheit vermuten. Oder den armen Tropf bedauern, der sich da so unbotmäßig (das hat nichts mit Bots zu tun) in der Redaktion betätigt hat und sich nun wohl demnächst einen neuen Job suchen muss…
Die Medien haben bei mir einfach verschi..en. Der angerichtete Vertrauensschaden ist nicht mehr zu beheben. Jahrelang belogen (oder zumindest hinter die Fichte geführt) zu werden, hinterlässt nun einmal Spuren, die weder die Zeit noch ein ab und an hingeworfenes Bonbon zu heilen vermag.
Ich danke allerdings für den Hinweis auf (die?) «Übermedien». Kannte ich noch gar nicht. Leider: Auch nichts anderes als die Mainstreammedien, nur eben auf “neutral” gemacht (im Unterschied zu tatsächlich neutral)… das Interview mit Herrn Thelen hat mir dann zusammen mit dem Bert-Donnepp-Preis 2017 (das Jahr der besonderen Ehrung für Dunja “1989 haben die Ostdeutschen die Wehrmacht vertrieben” Hayali) den Rest gegeben.
Da kann man auch gleich meedia lesen…
Gerald Gründler
16. April, 2019Frühere Leitmedien dienen mir nur noch als einer Art Indikator für die verbissene Verteidigung linksgrüner Schützenlöcher im immer weiter verschärften Kampf gegen die autochthon deutsche Bevölkerung.
Man ist bei diesen unbeweglichen Zombies vor Neuheiten oder originellen Gedanken inzwischen sehr zuverlässig geschützt; es ist immer dieselbe propagandistische Leier. Alles ist vorab ausrechenbar. Die Anlässe und Details mögen wechseln, sind aber stets nur Staffage, und man muss sich nicht weiter darum bemühen, sie zu erfassen oder zu verstehen, denn da ist bei genauem Hinschauen und -hören ohnehin alles verlogen, verdreht, verkürzt, manipuliert. Der unabänderlich schrille Grundton, auf den man sich wegen der Langeweile oder auch des Selbstschutzes wegen verlässt, bleibt der einer auf dem letzten Loch pfeifenden Stalinorgel. Man hört das und weiß: Die sitzen weiter in ihrer selbstgebauten Falle und drehen sich dort um sich selbst.
Schön, dass es in dieser schnelllebigen Zeit noch Dinge gibt, auf deren Beständigkeit man sich verlassen kann.
Libkon
16. April, 2019Aus all den im Bericht beschriebenen Symptomen lese ich KEINE der genannten Zeitungen mehr und sehe schon gar nicht mehr Tageschau-Propaganda und den Zwilling, heute-journal-Propaganda.
Es ist nur noch abscheulich, wie die Leser manipuliert und absichtlich falsch «informiert» werden. In erster Linie geschieht dies durch Weglassen von Fakten. Dieses Auslassen ist jedoch in jedem Fall eine Lüge, weil der unbedarfte Zuschauer nicht weiß, nicht wissen kann, was und warum etwas weggelassen wurde.
Das Ganze ist also reinste vorsätzliche PROPAGANDA. Nichts anderes. Danke für den augenöffnenden Bericht, Herr Wendt.
Pan Tau
16. April, 2019Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber selbst wenn ich mich ganz nüchtern stelle, weht mich aus den von Herrn Wendt dokumentierten Beispielen der faulige Atem der Bösartigkeit an, um es mal etwas pathetisch auszudrücken. Die Polemik und den Sarkasmus, den Sie hier benützen, sehe ich als die Pinzette, mit der Sie diese Fäkalien präsentieren. Die ekelhafte Doppelzüngigkeit und ins Extrem getriebene Unverhältnismäßigkeit haben Sie perfekt herausgearbeitet an den Gegenüberstellungen, besonders frappierend jene, die Juden sollten sich bei Raketen nicht so anstellen einerseits und das Flugblattverteilen der konservativ-patriotischen Greenpeace-Variante als «Angriff» andererseits. Diese Schreibtischtäter sind doch moralisch vollkommen verwahrlost.
P.Gross
17. April, 2019Guten Morgen Herr Wendt. Vielen Dank für Ihre wöchentliche Fleissarbeit. Ehrlich jetzt? Gut! Ich bewundere Sie für Ihr robustes Brechzentrum. Ekelanfälle sind ja bekanntlich die Hauptursache für Vomitus, vulgo, kotzen. Wenn ich mir, hier bei Ihnen, die Quintessenz neudeutschen Journalismus´ dennoch in Minimaldosis verabreiche, beinahe ungläubig staunend, so weiß ich anschliessend wie tapfer SIE sind, und wie unglaublich hetzerisch und hermetisch die Merkelqualitätspresse mittlerweile ist. Diese Artisten haben sich in ihrem verordnetem Systemfuror so dermassen verrannt, dass es kein Umkehren mehr gibt – die haben sich selbst aufgegeben. Schund und verlogene Spinnereien wo du hinschaust.
Burkhart Berthold
17. April, 2019Vielen Dank für den Artikel! Wir werden in ein paar Tagen in Israel sein und das Land genießen. Dort gibt es Linke und freie Rechte, die sich nichts schenken, vor allem aber gibt es den Grundkonsens, dass es sich lohnt, das eigene Land zu bewahren. Was dagegen fehlt, sind die Grünen, die uns hierzulande doch so sehr ans Herz gewachsen sind. Wir werden sie nicht vermissen, sondern ein kühles Bier im fröhlichen Tel Aviv trinken. Auf Ihr Wohl!
Helmut Bühler
17. April, 2019Das Grundrauschen der Löcher-Presse ist wichtig – mehr noch für die Presse als für ihre «Follower». Man fragt sich ja, warum die nicht aufhören, das Volk zu belehren und tief in der Framing-Kiste zu wühlen, haben sie doch während der letzten Jahre derart polarisiert, dass von den zu Belehrenden keiner mehr dafür Geld gibt und durch Framing auch nicht mehr manipulierbar ist.
Nein, die schreiben nur noch für das helle Deutschland, das zwar weder belehrt noch informiert werden muss, das aber bereit ist, Geld auszugeben für die wöchentliche, tägliche Bestätigung des eigenen Weltbilds und die Vergewisserung, moralisch hochstehend auf der Seite des Guten zu kämpfen. Fertigmeinungen bewahren vor der Anstrengung des eigenen Denkens und Lücken vor verstörenden Informationen.
Die Presse kommt da nicht mehr raus, selbst wenn sie wollte. Würden sie jetzt auf Objektivität umstellen, auf «Sagen, was ist», wäre auch noch die verbliebene zahlende Restkundschaft weg.
Fantomas
17. April, 2019Sehr treffender guter Kommentar zum traurigen Bild unser sog. Qualitätsmedien. Was Israel betrifft, hätten die genannten einschlägigen Medien noch vor Jahren jeden niedergemacht, der es auch nur wagte, Israel und seinen langjährigen in demokratischen Wahlen immer wieder bestätigten Chef so zu kritisieren. Speziell bei der Süddeutschen ist ein latenter Antisemitismus nicht mehr zu leugnen, da kann der ChRed Kister noch so schleimen wie er will («Ich als in Dachau Geborener bin hier sehr sensibel…») im Zusammenhang mit der fristlosen Entlassung des langjährigen SZ-Karrikaturisten Dieter Hanitsch. Wenn eine Zeitung vor Jahren anlässlich eines banalen Bahnstreiks das berüchtigte Foto vom Bahngleis nach Ausschwitz bringt und dazu textet: «Ab Montag fahren in Deutschland keine Züge mehr» muss man sich schon fragen ….
Reiner Hohn
19. April, 2019Lieber Herr Wendt, danke für Ihre Courage. Und für Ihre intelligenten und pointierten Artikel. Die Liste Ihrer schwarzen Löcher könnte um viele Löcher erweitert werden. Es gibt ja schon lange den Begriff Lückenpresse. Seit Relotius, Prantl, Chemnitz… (diese Aufzählungsliste ist auch ellenlang) kann man – ohne als Verschwörungstheoretiker zu gelten – diesen Begriff auch auf Lügenpresse erweitern. Und ich als Konservativer ( neuerdings ein Synonym für Nazi) meide diese Medien seit 2015 wie der Teufel das Weihwasser. Ich bezahle doch nicht auch noch für Diffamierung und Hetze. Erschreckend ist aber, dass nur wenige meiner Landsleute das bemerken. Ich schäme mich nur noch fremd und flüchte mich in Ironie und Sarkasmus (Reiner Hohn). LG
Alice Les Landes
26. April, 2019Ich bin beeindruckt, nicht nur von der Qualität des Artikels, sondern auch von den durchweg niveauvollen Kommentaren! Wo bitte ist so was noch zu finden?! Wenn ich solche Texte lese, kann ich wieder Hoffnung haben – darauf, dass es in Deutschland noch geistiges Niveau gibt, gut versteckt im linksgrünen Meinungsdschungel und zwischen irrlichternden Antifaschista Glühwürmchen. Auf diese Kommentatoren kann man guten Gewissens stolz sein und den Mut aufbringen, weiterhin für eine geistige Wende zu kämpfen!