Undressierte Bürger
Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2019/03-undressierte-buerger.
In gleich zwei Aufrufen von Autoren und Intellektuellen wenden sich Zehntausende gegen die so genannte Gendersprache. Sie haben verstanden, dass es eigentlich nicht um Sprachfragen geht. Sondern um eine Machtfrage
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 33 min Lesezeit
In zwei sehr ähnlichen Aufrufen wenden sich Autoren, Intellektuelle, Wissenschaftler, aktive und ehemalige Politiker von liberal bis konservativ gegen die Zumutungen der so genannten Gendersprache. Warum gleich zwei Manifeste? Wenn ein Thema reif ist, kann eine Bewegung durchaus an zwei verschiedenen Stellen entstehen.
Die Unterschriften etlicher Unterstützer finden sich sowohl hier als auch dort. Offenbar gab es für beide auch den gleichen letzten Auslöser – die Verfügung einer verbindlichen amtlichen „geschlechtergerechten Sprache“ durch die Stadtverwaltung Hannover. Für den Appell des Vereins für Deutsche Sprache zeichnen der Autor und Sprachkritiker Wolf Schneider und der Ökonom Walter Krämer verantwortlich, für den anderen Aufruf der Dresdner Frank Böckelmann, Herausgeber der Zeitschrift „Tumult“.
Der Aufruf des Vereins für Deutsche Sprache fasst noch einmal zentrale Argumente gegen eine durch die Gendermühle gedrehte Sprache zusammen:
„Der Generalirrtum: Zwischen dem natürlichen und dem grammatischen Geschlecht bestehe ein fester Zusammenhang. Er besteht absolut nicht. Der Löwe, die Giraffe, das Pferd. Und keinen stört es, dass alles Weibliche sich seit 1000 Jahren von dem Wort „das Weib“ ableitet.
Die lächerlichen Sprachgebilde: Die Radfahrenden, die Fahrzeugführenden sind schon in die Straßenverkehrsordnung vorgedrungen, die Studierenden haben die Universitäten erobert, die Arbeitnehmenden viele Betriebe. Der Große Duden treibt die Gendergerechtigkeit inzwischen so weit, dass er Luftpiratinnen als eigenes Stichwort verzeichnet und Idiotinnen auch. Und dazu kommt in jüngster Zeit als weitere Verrenkung noch der seltsame Gender-Stern.
Nicht durchzuhalten: Wie kommt der Bürgermeister dazu, sich bei den Wählerinnen und Wählern zu bedanken – ohne einzusehen, dass er sich natürlich „Bürgerinnen- und Bürgermeister“ nennen müsste? Wie lange können wir noch auf ein Einwohnerinnen- und Einwohnermeldeamt verzichten? Wie ertragen wir es, in der Fernsehwerbung täglich dutzendfach zu hören, wir sollten uns über Risiken und Nebenwirkungen bei unserm Arzt oder Apotheker informieren? Warum fehlt im Duden das Stichwort „Christinnentum“ – da er doch die Christin vom Christen unterscheidet?
Und dann tragen solche Verzerrungen der Sprache nicht einmal dazu bei, den Frauen zu mehr Rechten zu verhelfen. Auch im Grundgesetz gibt es dafür kein Indiz: In 13 Artikeln spricht es 20mal vom Bundeskanzler, zusätzlich auch vom „Gewählten“ und vom „Vorgeschlagenen“. Den mehrfachen Aufstieg von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin hat dies nicht behindert, und eine mögliche neue Bundeskanzlerin fühlt sich inmitten dieses Missstands offensichtlich ziemlich wohl.“
Einen weiteren Grund nennt die Schriftstellerin Katja Lange-Müller – nämlich den, dass es Sprache und nicht Schreibe heißt, und niemand weiß, wie Genderstern und Unterstrich ausgesprochen werden sollen.
Es gibt aber einen Grund, der wichtiger ist als alle anderen: Die Sprache gehört nicht in die Hände des Staates. Genau das maßt sich aber die Stadtverwaltung Hannover an, wenn sie die unsprechbaren Genderformeln zur Amtssprache erklärt. Das maßen sich Universitäten an, wenn sie ihr Personal und ihre Studenten zum Sprachexerzieren nötigen. Freiwillig benutzt diesen Jargon außerhalb eines sehr überschaubaren Milieus niemand. Er muss also anderen aufgezwungen werden. Es geht nicht um Sprache, sondern um Macht. Die Durchsetzung der Gendersprache ist für die Linksautoritären ein Akt zur Dressur des Bürgers.
Dass so viele sich nun demonstrativ weigern, durch den Reifen zu springen, hatten die Wächter des linken Juste Milieu offenbar nicht erwartet.
Margarete Stokowski schreibt auf Spiegel Online über die Unterzeichner des VDS-Aufrufs*:
„Die meisten kennt man nicht unbedingt, und die, die man kennt, lesen sich wie eine Liste von prominenten Wutbürgern, die nur noch keine Zeit hatten, einen AfD-Mitgliedsantrag auszufüllen. Hans-Georg Maaßen ist darunter, Peter Hahne, Roland Tichy, Wolf Schneider, Bastian Sick, Dieter Nuhr, Dieter Hallervorden, vier Günt(h)ers, drei Gerhards, drei Helmuts, zwei Horsts.“
Kennt „man“ nicht unbedingt – ist das nicht eine zumindest fahrlässige sprachliche Unsichtbarmachung einer prominenten Spiegel-Online-Kolumnistin? Sicherlich, die Tatsache, dass sich kein AfD-Politiker unter den Erstunterzeichnern befindet, kann frau, jedenfalls Frau Stokowski locker dadurch kompensieren, dass sie einfach allen unterstellt, sie stünden kurz vor dem Parteieintritt. Welche Beweiskraft – wofür auch immer – den Vornamen von zwölf Unterzeichnern innewohnen soll, erschließt sich nicht recht. Merkwürdigerweise zählt Stokowski keine Unterzeichnerinnen auf. Als da wären: Die Schriftstellerinnen Angelika Klüssendorf, Monika Maron, Cora Stephan, Judith Hermann, die Germanistin Ingeborg Fialová, die Wirtschaftswissenschaftlerin Andrea Gubitz, um nur einige zu nennen.
Ganz am Ende ihrer Kolumne schreibt Stokowski übrigens:
„Ich kann mir vorstellen, dass es Mädchen und Frauen lieber wäre, einfach ein Teil der Gesellschaft zu sein, und dann vielleicht noch einer, der sprachlich auch ab und zu mal abgebildet wird, aber hey, man will ja nicht frech werden.“
In der „taz“ griff Daniel Kretschmar deutlich hektischer in die Tasten als Stokowski, so dass der Leser fast meinen könnte: hier tobt ein linker Wutantibüger.
„Würde selbstgerechter Zorn den Körper durch die Harnröhre verlassen, ertrinken würden die hundert Erstunterzeichner*innen des Aufrufs ‚Schluss mit dem Gender-Unfug’ in ihren eigenen Ausscheidungen“, weiß Kretschmar. Auch das wäre in Wirklichkeit eine Frage der Fallhöhe. Aber weiter mit dem taz-Schreiber:
„Zu den mutigen Mahner*innen zählen solche bezahlten Witzfiguren wie Nuhr und Hallervorden, deren Wutbürgertum aus offensichtlichen Gründen gerade noch vor Invektiven wie ‚Staatsfunk’ haltmacht. Dazu so nervtötend besserwisserische Gestalten wie Bastian Sick, der sein Geld seit Jahren damit verdient, Sprache zum Regelvollzug zu machen […]
Traurig an dieser jämmerlichen Parade kleinbürgerlicher Würstchen ist der Zuspruch einzelner Künstler*innen, deren Sprachverständnis doch jenseits bürokratisch-nationalistischer Selbstvergewisserung liegen sollte. Schreibt und denkt doch was ihr wollt, Katja, Judith, Reiner, Günter, aber macht anderen keine Vorschriften, sondern Mut. Mut, Konventionen zu brechen. […] Aber wenn ihr fragt, wem die Zukunft gehört: Ich tippe auf Genderstern, nicht Stehpinkler.“
Und überhaupt, findet Kretschmar: Die Unterzeichner bildeten „einen ideellen Gesamtkartoffelauflauf“, mit anderen Worten, sie sind biodeutsch.
Was er mit der Wendung „bezahlte Witzfiguren wie Nuhr“ ausdrücken will, bleibt wie so vieles im Dunkeln. Heißt das, dass er den Zahlungswillen des Publikums von Dieter Nuhr für stärker hält als den der taz-Online-Leser? Vermutlich liegt er richtig. Wie Kretschmar darauf kommt, ausgerechnet die Unterzeichner der beiden Aufrufe wollten anderen Sprachvorschriften machen? Psychologen beiderlei Geschlechts nennen so etwas Projektion. Die Essenz der beiden Aufrufe lautet ja gerade: Sprache ist frei, jeder bei der «taz» kann, um Karl Kraus zu bemühen, so schreiben, wie ihm der Schnabel verwachsen ist, und Sprachkonventionen auch gern durch Klick- und Schnalzlaute zertrümmern. Nur der Staat und seine Institutionen sollen anderen keinen Gesinnungsjargon aufzwingen.
Zu schön, wie der taz-Redakteur reihum allen Erstunterzeichnern des Aufrufs eins auf die Glocke gibt: Kleinbürgerlichen Würstchen wie Prinz Asfa-Wossen Asserate, Kartoffeln wie dem Germanisten Ali Osman Öztürk und Stehpinklern wie Katja Lange-Müller und Sibylle Lewitscharoff.
Ob bei Stokowski, dem «taz»-Redakteur oder anderen: Nirgends gibt es wenigstens den Versuch, pro forma so etwas wie ein Argument gegen die beiden Appelle vorzubringen. Es geht bei der Gendersprachendebatte nicht nur um Macht. Sondern, etwas genauer, um Machtverlust.
Den Tonfall der Wutschreiber kennt man von irgendwoher. Nämlich von Kindern, die sich am Schokoregal vor der Supermarktkasse auf den Boden werfen und brüllen, bis sie blau im Gesicht sind, weil sie nicht bekommen, was sie wollen.
Jeder mit ein bisschen Lebenserfahrung weiß, was dann zu tun ist: Einfach weiterbrüllen lassen.
Irgendwann ist das Trauma verarbeitet.
- Die Erstunterzeichner der VDS-Aufrufs gegen Gendersprache:
Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate, Bestsellerautor und politischer Analyst
Prof. Dr. Günter Bamberg, Statistiker
Susanne Baumstark, Redakteurin und Sozialpädagogin
Dr. Max Behland, Journalist und Publizist
Dr. Katrin Bibiella, Kirchenmusikerin und Literaturwissenschaftlerin
Birgit Cirullies, Leitende Oberstaatsanwältin a.D.
Dr. Dr. h.c. Karl Corino, Journalist und Publizist
Friedrich Denk, Schriftsteller und Rechtschreibrebell
Kai Diekmann, Journalist und Publizist
Dr. Herrmann Dieter, Toxikologe
Prof. Dr. Heinrich J. Dingeldein, Germanist
Prof. Dr. Rainer Dollase, Psychologe
Prof. Dr. Roland Duhamel, Literaturwissenschaftler
Günter Ederer, Journalist
Lucie Eschricht, stv. Vorsitzende der VDS-AG Gendersprache
Prof. Dr. Ingeborg Fialová, Germanistin
Dr. Kurt Gawlitta, Schriftsteller
Prof. Dr. Carl Friedrich Gethmann, Philosoph
Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Glück, Germanist
Minister a.D. Dr. Thomas Goppel,
Prof. Dr. Andrea Gubitz, Wirtschaftswissenschaftlerin
Peter Hahne, TV-Moderator und Bestseller-Autor.
Prof. Dr. Holger Haldenwang, Wirtschaftswissenschaftler
Dieter Hallervorden, Kabarettist
Prof. Dr. Ullrich Heilemann, Wirtschaftswissenschaftler
Annette Heinisch, Rechtsanwältin und Publizistin
Prof. Dr. Johannes Heinrichs, Philosoph
Dr. Horst Hensel, Schriftsteller
Prof. Dr. Thomas Hering, Wirtschaftswissenschaftler
Judith Hermann, Schriftstellerin
Minister a.D. Walter Hirche
Landesrat Südtirol a. D. Dr. Bruno Hosp
Prof. Dr. Thomas Jost, Wirtschaftswissenschaftler
Dr. Hans Kaufmann, Autor
Werner Kieser, Unternehmer
Wulf Kirsten, Lyriker
Prof. Dr. Hans Peter Klein, Biologe
Angelika Klüssendorf, Schriftstellerin
Ferdinand Knauß, Journalist und Historiker
Prof. Dr. Jan Körnert, Wirtschaftswissenschaftler
Prof. Dr. Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache
Josef Kraus, langjähriger Präsident des Deutschen Lehrerverbandes
Prof. Dr. Malte Krüger, Ökonom
Dr. Tomas Kubelik, Autor und Pädagoge
Günter Kunert, Lyriker
Reiner Kunze, Lyriker
Dr. Klaus Leciejewski, Schriftsteller und Unternehmensberater
Dr. Theo Lehmann, Evangelist und Buchautor
Irina Liebmann, Schriftstellerin
Dr. Hans-Georg Maaßen, ehem. Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz
Monika Maron, Schriftstellerin
Prof. Dr. Xenia Matschke, Wirtschaftswissenschaftlerin
Helmut Matthies, Theologe und Journalist
Dr. Rolf Massin, DAAD-Lektor
Dr. Christoph Morgner, Theologe
Katja Lange-Müller, Schriftstellerin
Sibylle Lewitscharoff, Schriftstellerin
Prof. Dr. Helmut Lütkepohl, Ökonometriker
Sabine Mertens, Unternehmerin
Kammersängerin Prof. Edda Moser
Prof. Dr. Horst Haider Munske, Germanist
Dieter Nuhr, Kabarettist
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Olt, Sprachwissenschaftler und Publizist
Prof. Dr. Ali Osman Öztürk, Germanist
Prof. Dr. Werner Patzelt, Politologe
Prof. Dr. Heinz-Dieter Pohl, Germanist
Dr. Philip Plickert, Journalist
Dr. Franz Rader, Gesandter i. R.
Dr. Karsten Rinas, Deutsch-Dozent
Prof. Dr. Armin Rohde, Ökonom
Prof. Dr. Roland Rollberg, Betriebswirt
Rosemarie Saalfeld, Übersetzerin
Rüdiger Safranski, Bestsellerautor und Publizist
Prof. Dr. Hartmut Schmidt, Betriebswirt
Prof. Dr. Günther Schmitz, Germanist
Lilo Schneider, Übersetzerin
Peter Schneider, Schriftsteller
Wolf Schneider, Träger des Medienpreises für Sprachkultur und Deutschlands bekanntester Journalistenausbilder
Eberhard Schöck, Unternehmer und Stifter des Kulturpreises Deutsche Sprache
Felicitas Schöck, Jurymitglied für den Kulturpreis Deutsche Sprache
Sabine Schöck, Lyrikerin
Katharina Schüller, Unternehmerin
Prof. Torsten Schulz, Autor und Dramaturg
Anabel Schunke, Journalistin und Model
Prof. Dr. Franz Seitz, Wirtschaftswissenschaftler
Prof. Dr. Harald Seubert, Philosoph und Theologe
Prof. Dr. Philipp Sibbertsen, Statistiker
Bastian Sick, Bestsellerautor
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Solms, Germanist
Dr. Oswald Soukop, Botschafter a.D.
Bettina Spahn, Leiterin der Katholischen Bahnhofsmission Münchner Hauptbahnhof
Prof. Dr. Peter Spahn, Volkswirt
Dr. Franz Stark, Sprachwissenschaftler und Journalist
Bertha Stein, Psychologin und Publizistin
Dr. Cora Stephan, Schriftstellerin und Publizistin
Dr. Gerhard Stadelmaier, ehemaliger Theaterkritiker der FAZ
Prof. Dr. Renate Stauf, Germanistin
Regine Stephan, Deutschlehrerin
Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Stickel, ehem. Direktor des Instituts für Deutsche Sprache
Rolf Stolz, Schriftsteller
Prof. Dr. Volker Michael Strocka, Archäologe
Dr. Ernst-Jörg von Studnitz, Botschafter a. D.
Prof. Dr. Michael Stürmer, Historiker und Journalist
Arno Surminski, Schriftsteller
Roland Tichy, Chefredakteur
Jörg Swoboda, Liedermacher
Dr. Karl-Heinz Tödter, Bundesbankdirektor a.D.
Prof. Dr. Gert Ueding, Sprach- und Literaturwissenschaftler
Dr. Christean Wagner, Staatsminister a.D.
Prof. Dr. Bernd Wolfrum, Wirtschaftswissenschaftler
Gerhard Ziebarth , Bundesbankdirektor a.D.
Dr. Dr. Rainer Zitelmann, Historiker und Soziologe
Die Erstunterzeichner des Aufrufs „Stop Gendersprache jetzt“:
Prof. Dr. Gerhard Amendt, Hedwig v. Beverfoerde, Dr. Frank Böckelmann, Prof. Dr.Norbert Bolz, Prof. Dr. Günter Buchholz, Dr. Paul-Hermann Gruner, Wolfgang Grupp, Prof. Dr. Gerd Habermann, Prof. Dr. med. Adorján Kovács, Dr. Reiner Kunze, Eckhard Kuhla, Lothar Kopp, Matthias Matussek, Helmut Markwort, Prof. Dr. Gunther Nickel, Thomas Paulwitz, Angelika Barbe, MdB a. D, Andreas Popp, Prof. Dr. Josef Reichholf, Prof. Dr. Karl Albrecht Schachtschneider, Anabel Schunke, Dr. Wolfgang Schivelbusch, Uwe Tellkamp, Dr. habil. Bettina Gruber, Dr. Jörg Bernig, Dr. Cora Stephan.
37 Kommentare
Original: Undressierte Bürger
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto
(Achtung, neue Bankverbindung!)
A. Wendt/Publico
DE88 7004 0045 0890 5366 00,
BIC: COBADEFFXXX
Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
Gastino
17. März, 2019Danke für den Hinweis, habe gleich unterschrieben.
Den Charakter der Leute erkennt man gut an ihrer Schreibweise. Die von Ihnen so genannten «Wutantibürger» würde ich eher anders nennen. Aber das denke ich mir lieber.
Günther Müller
17. März, 2019Sehr geehrter «Gastino».
Wovor scheuen Sie sich ? Die Antiwutbürger sind letzte Reste der Führerkinder und nun deren Kinder.
Diese Jahrgänge haben den «Nazieltern» (wie sie sie selbst bezeichnen) nie verziehen, daß diese 1947 die Volksbefragung zum Beitritt in die USA abgelehnt hatten. 90 % der GRÜNEN und LINKEN rekrutiert sich aus KPD, DKP, KBW. Auf der einzigen Mitgliederversammlung 1980 haben Ddese dann die Gründer der Umweltbewegung Gruhl & Springmann (wg. Nazivergangenheit) aus ihrer eigenen Partei ausgestoßen. Siehe dazu Beck-Oberdorf.
Vor nun schon rund 20 Jahren begann deren Angriff auf die deutsche Sprache mit der genialen Idee der Rechtschreibreform. Dank ihrer Durchsetzung (hauptsächlich durch Germanisten!) wurden bis heute rund 1,9 Mill. Bücher aus allen möglichen Sammlungen (auch Universitäten) vernichtet.
Dagegen waren die «Bücherverbrennungen» aus spontan in jüdischen Buchläden gestohlenen 25 000 Bücher die reine Symbolik einer politischen Strömung gegen alles Jüdische, aber kein Versuch Sprache zu vernichten !
Nichts fürchten Kommunisten & Stalinisten mehr, als das gedruckte Wort. Daher auch die Eile zur Ausstattung der Schulen mit Internetz & Klapprechnern. Bücher kann man nicht verändern ! Sie sind Beweisstücke !
Emmanuel Precht
17. März, 2019Ich hab nun endlich, mit einiger Übung, gelernt das Gendersternchen mitzusprechen: Als dem CHK ähnlichen Klacklaut soweit hinten im Rachen wie es nur geht, der Mund ist dabei weit zu öffnen. Das gesprochene G-Sternchen führt interessanterweise auch bei Befürwortern desselben zu heftiger Ablehnung. Macht Spass! Wohlan…
Werner Bläser
21. März, 2019Das wäre problematisch. Denn diese Art der – dann notgedrungen feuchten – Aussprache wäre wahrscheinlich mit einem erhöhten Ausstoss von Kohlendioxid aus der menschlichen Lunge verbunden. Das könnte die Umwelt und das Klima schädigen. Ganz zu schweigen von den anderen missliebigen chemischen Produkten, die in unsere Umgebung gelangen könnten. Allein durch die Existenz des Menschen – des grössten Klima- und Umwelt-Schädlings überhaupt – wird ja die Existenz unseres Planeten gefährdet.
Deshalb müssten wir Linken und Grünen zutiefst dankbar sein, dass sie sich Stück für Stück daran machen, alles Menschliche abzuschaffen.
Irgendwer
17. März, 2019Deutsche Sprache kann erst dann gendergerecht werden, wenn wenigstens drei chauvinistisch-patriarchalische Wortungetüme aus ihr getilgt wurden:
Wanninger
17. März, 2019Das Narrenschiff «Germania Utopia» segelt, unter Regenbogenflagge und gesteuert von intellektuellen Leichtmatrosen, weiter in Richtung Untergang…. Trotzdem, Leute, gebt die Hoffnung nicht auf. Die hemmungslose Wut, die in den Polemiken von Stokowski, Kretschmar usw. zum Vorschein kommt, ist offenbart ihre Ohnmacht. Der Gegenwind wird stärker, das große Umerziehungsprojekt, begonnen in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, stockt, die Zeiten ändern sich…
Jürgen
17. März, 2019Brillant, man sieht geraderzu den Geifer von H. Kretschmar (man zögert, den Begriff «Herr» in seinem Zusammenhang zu benutzen) aus dem Mund tropfen. Uns so etwas darf sich bei uns nun Journalist nennen.
Sehr bezeichnend für das öffentliche Niveau in Deutschland!
Jürgen Gramberg
17. März, 2019Danke Herr Wendt für den Artikel und die Liste der Unterzeichner. Die deutsche Sprache, meine Heimatsprache, die Sprache meiner Eltern und Vorfahren darf sich entwickeln, ohne Zwang und ohne Gängelung lebt sie durch Gebrauch. Die Unterzeichner machen mir Mut. Herzlichen Dank Ihnen Allen.
Wer bitteschön ist noch mal Daniel Kretschmar?
Jörg Plath
17. März, 2019Die Ergüsse in TAZ und Spiegel sind haargenau im Duktus der rechten «Wutbürger». Wie wusste schon Schuhmacher und Kohl: Kommunisten sind rot angestrichene/lackierte Faschisten.
Peter Thomas
17. März, 2019Die «Gendersprache» ist zentraler Bestandteil der «Politischen Korrektheit». Diese wiederum ist das Hauptinstrument zur Errichtung der totalen Herrschaft. An der «politisch korrekten Sprache» und am «politisch korrekten Verhalten» wird man die Guten von den Bösen unterscheiden. Die Guten werden an der offenen, bunten Welt der Zukunft fröhlich singend mitbauen, die Bösen aber wird man erst separieren und hernach ausmerzen. (Übrigens: alles schon dagewesen, und nicht nur einmal. Die Lernfähigkeit menschlicher Gesellschaften darf bezweifelt werden.) Das Merkel-Deutschland von 2019 fällt mit beängstigender Geschwindigkeit ins Jahr 1984. Es ist kein Trost, daß viele westliche Länder ähnlich fallen. Eher ein Omen.
PS: X Y hat «die Bürger» gesagt. Wegen Sprachverbrechens vier Jahre Zuchthaus! Im Namen der Bevölkerixx!
Berger
17. März, 2019Gute Analyse. Eine, die mich pessimistisch stimmen könnte, wenn ich es nicht schon lange wäre.
Albert Schultheis
17. März, 2019Sehr guter Lagebericht zur zugemuteten «gendergerechten» Sprache, Herr Wendt.
Anzufügen wäre, die schreiende Ungerechtigkeit, dass das dritte, das vierte, etc. «Geschlecht» einfach mal bei dem Neuentwurf der Sprachvorschrift unterschlagen wurde. Wie müssen sich «Diverse» fühlen, wenn sie bei der Sternchenregelung ganz einfach unter den Tisch fallen gelassen werden? Machen wir uns mit der neuen Vorschrift nicht zu Handlangern eines längst überlebten, diskriminierenden bipolaren Geschlechterverständnisses? Gott bewahre! Und wer soll über die Reihenfolge der Nennung entscheiden in Vorschlägen wie „Bürgerinnen- und Bürgermeister“ oder «Einwohnerinnen- und Einwohnermeldeamt»? – Zuerst die Weiber, dann die Männer? Warum nicht umgekehrt? Ich fühle mich als Mann diskriminiert! Natürlich würde ich als weißer alter Gentleman alter Schule gerne der Dame den Vortritt lassen – aber dieses Gentlemangehabe denunziert mich doch gerade als ein Vertreter dieser faschistoiden und rassistischen Spezies älterer weißer Männer.
Nein! Die Verwirrung der deutschen Sprache hat bereits babylonische Ausmaße angenommen.
Dreggsagg
17. März, 2019Wiedermal ein exzellenter Artikel, Alexander Wendt, chapeau!
Habe auch unterschrieben, denn die linke Verhunzung unserer schönen Muttersprache muß verhindert werden.
Wenn man die linken Schreihälse und Krampfhennen so anhört, stehen sie wohl kurz vor der Schnappatmung.
Ich hoffe, daß der Genderspuk mit unserem Deutsch bald da landet, wo er hingehört, auf dem feministischen Misthaufen!
Andreas Hofer
17. März, 2019Neusprech. Nix anderes. Langsam aber sickert durch, dass die “große Transformation der Industrie” – so wird es auch von IG Metall Funktionären genannt, sehr viele – und sehr gute! – Arbeitsplätze vernichten wird. Das “Volk”, auch Pack genannt, fängt an sich zu wehren und jetzt geht es an die Pfründe der Sprachregulierer, der Umbauer usw. Die schlagen zurück. Also: Reaktionäre 😉
P&R
17. März, 2019Ein großartiger Beitrag mit überzeugenden Beispielen, wie absurd diese «Gender-Sprache» ist.
Peter Müller
17. März, 2019Die genannten Schreiber des «Spiegel» und der «TAZ» kenne und lese ich nicht – bislang ohne etwas zu vermissen.
Der Ton dieser Leute gemahnt allerdings deutlich an autoritäres Denken.
Toleranz existiert dort scheinbar nur, solange die eigenen Ansichten bestätigt werden.
Natürlich geht es um die Macht, denn Sprache, so ein alter Hut, beeinflusst das Denken.
Und wer das Denken kontrolliert oder zumindest den öffentlichen «Diskurs», kann leichter herrschen – so zumindest die Hoffnung. Faktisch braucht es dann doch aber noch Polizei und Spitzel und Gewalt.
Im Herbst der Ära Merkel fühlen sich solche Leute offenbar zu einer allgemeinen Offensive ermutigt.
Das kommt teils harmlos daher wie im Falle von Grüninnen-Spitzenfunktionärinnen.
Allerdings verrutscht denen die nette Mine, sobald Widerspruch aufkommt und die Stimme driftet dann ins leicht Hektisch-Hysterische.
Verbote und Verhaltenskontrolle sind aber auch deren Mittel der Wahl, um die Gesellschaft nach ihrem Wunsch zu formen.
Am anderen Ende des Spektrums stehen Autoren, die Gewalt gegen echte und vermeintliche Gegner zu schätzen wissen und die netten jungen Leute in Tiefschwarz, die diese «in Handarbeit» ausüben.
Mal sehen, ob die Geschichte sich wiederholt und wir uns in naher Zukunft in einem autoritären Regime wiederfinden. Oder sind wir schon drin?
Fantomas
17. März, 2019Habe auch unterschrieben. Nur zur Ergänzung: Die ach so liberale SZ hat in ähnlichem Tenor kommentiert wie diese Frau Stokowski. So bleiben sie halt alle unter sich.
Ulrich Rausch
17. März, 2019Genau das ist in meinen Augen der wesentliche Punkt: Diesen Hanswursten (m/w/d) fehlt jegliche Legitimation, an meiner Sprache herumzufummeln.
Übrigens ist dies auch (neben verschiedenen inhaltlichen Einwänden) der Hauptgrund dafür, daß ich die «Rechtschreibreform» von 1996 ff seit jeher boykottiere. Niemand wird mich jemals «dass», «selbstständig», «Stängel» oder «rau» schreiben sehen – außer jetzt gerade zu Demonstrationszwecken 🙂
Plutonia
17. März, 2019Im Zuge individueller und kollektiver Vergangenheitsaufarbeitung totalitärer Regime erklang immer wieder die Aussage „Es war ja nicht alles schlecht.“ Vielleicht wird dieses Statement ja eines schönen Tages auch für unser „bestes Deutschland, das wir je hatten“ (Gauck) bemüht werden. Man will ja nicht frech werden, aber hey, für eine mögliche politische, juristische, wissenschaftliche und gesellschaftliche Bewältigung der ideologischen und materiellen Konsequenzen könnte sich doch das eigene Stichwort „Idiotinnen“ im Großen Duden durchaus noch als nützlich erweisen. Nichtsdestotrotz erfüllt es mich mit großer Freude, dass ich eine Ingredienz des „ideellen Gesamtkartoffelauflaufs“ sein darf, da ich – aus verständlichen geschlechtlichen Gründen – weder als „Stehpinklerin“, noch als „kleinbürgerliches Würstchen“ einen Beitrag zu leisten vermag.
Helmut the German
10. Juli, 2019Es war vor Jahren, zu einer Zeit, zu der diese Genderei ihre ersten Anfänge nahm. Es war meine Studienzeit und ich erinnere mich an einen Professor, der, im Zusammenhang mit diesem Thema immer von A….löcherinnen und A….löchern sprach. Ein trefflicher akademischer Beitrag zur Dschenderisierung.
oldman
17. März, 2019«Nur der Staat und seine Institutionen sollen anderen keinen Gesinnungsjargon aufzwingen.» Das ist das Entscheidende. Soviel Freiheit MUSS sein !
Die Wutschreiber mögen sich in ihren vom Untergang bedrohten Postillen ruhig echauffieren, ganz offensichtlich wird es eng für sie, trotz des fröhlich grassierenden Irrsinns hierzulande.
Dr. habil. W. Manuel Schröter
17. März, 2019Danke für Ihren Artikel; ich mache mich sofort auf und unterschreibe bei beiden. Ich bin zwar nur eine «bezahlte Witzfigur», nämlich Rentner, aber in einem anderen Leben war ich Dozent an verschiedenen Hoch- und Fachschulen der DDR, der Bundesrepublik Deutschland und dann auch noch Leiter einer Volkshochschule…
Man muss wirklich fragen: Was erlauben taz und Kretzschmar, was Spiegel-Online und Stokowski?
Die (zitierten) beleidigenden Ergüsse dieser Journalisteninnen (oder Journalistinnen?) verströmen den Angstschweiß der Kleingeisterei.
Ich habe fertig.
Peter Sieve
17. März, 2019Ich finde die Gender-Sternchen eigentlich ganz praktisch. Man weiß sofort, wo man nicht weiterzulesen braucht … So könnte man witzeln, wenn die Gender-Sprachregelungen nicht der totalitäre Ausdruck eines falschen Menschenbildes wären.
Peter Schings
17. März, 2019https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Alexander_Rauter
Gibst schon länger !
Ben
17. März, 2019Das mit der Machtfrage ist wohl richtig.
Ich glaube aber nicht mehr an eine friedliche und demokratische Einigung nach den Vorkommnissen und der erlebten Zuspitzung in allen politischen Bereichen.
Das scheint von den Drahtziehern auch so nicht vorgesehen zu sein.
Die sichtbaren Akteure sind in dem Kampf ohnehin nur Sockenpuppen, die glauben, aus eigener Überzeugung zu handeln, weil sie ihre eigene Ideologisierung und anschließende Triggerung nicht mehr wahrnehmen.
Meiner Meinung nach gibts als Lösung eigentlich nur den Bürgerkrieg oder aber, andernfalls, das Aufwachen und lebenslange Dahinvegetieren in sozialistischer Armut und – Knechtschaft.
Eine, zumindest imaginäre Alternative zu diesem entsetzlichen System, wie es die Insassen der Sowjetunion mit dem damaligen «freien» Westen noch hatten, existiert für uns nicht.
Wir wären allein und niemand wäre da, um uns beizustehen. Weder Ehepartner, noch Familie,noch Nation.
Alles abgeschafft.
Und ich denke, das ist der Plan.
Witziges Detail:
In den Kommentarspalten einer nicht stromlinienförmigen Gazette fand ich für das Gendersternchen die humorige Bezeichnung «Genderrosette».
Die Assoziationen dazu bleiben jedem selbst überlassen.
SoSeheIch*innenDas
17. März, 2019Hervorragende Bloßstellunginnen dieses Schwachsinninnens und der dahinter steckenden Absichteninnen.
Gibt es einen VHSinnen-Kursinnen für Genderinnen-Legasthenikerinnen ?
Et ceterum censeo : der/die/das «neue» deutsche Rechtschreibunga war ein Vorreiter dieses Verarschungssystemsvonsinnen, dass testen sollte, wieviel Schundinnen wir uns gefallen lassen.
Dieser Kommentarinnen soll auch für alle Diversen*innen gelten.
Lhac
18. März, 2019«Was er mit der Wendung „bezahlte Witzfiguren wie Nuhr“ ausdrücken will, bleibt wie so vieles im Dunkeln. Heißt das, dass er den Zahlungswillen des Publikums von Dieter Nuhr für stärker hält als den der taz-Online-Leser?»
Sehr fein beobachtet… ich habe es so verstanden, dass er es Herrn Nuhr übel nimmt, teilweise über GEZ-Gebühren finanziert zu sein; implizit schwingt mit, das jemand, der so bezahlt ist, dies nicht ganz verdient (Zwangsgebühren, kein freier Markt, etc.). Insofern würde er hier eine Position einnehmen, die man sonst eher von den Kritikern der öffentlich-rechtlichen von «Rechts» erwartet?
P.Gross
18. März, 2019Die Quintessanze (…lol) der langatmigen Wortergüsse dieses atemlos hasspredigenden Duos von spontaz kann man zusammengedampft auf der Türinnenseite jeder öffentlichen Bahnhofslatrine lesen. Für die der deutschen Sprache noch (…nochmal lol) unkundigen Buntbürger gibt es das passende Graffiti gratis dazu. Mehr ist zu dem infantilen Geseiere all der stokkretschowmaskir´s dieser Welt nicht anzumerken. Die gehen auch wieder so wie sie gekommen sind: als ein lindes Lüftlein in der Unterbuxe.
Stefan Michael
18. März, 2019Es fällt auf, dass die intellektuelle Satisfaktionsfähigkeit der Gendersprachenbefürworter stark zu wünschen übrig lässt. Über die vulgären Tiraden des Taz-CvD muss man dabei noch nicht einmal reden. Schon die unterkomplexen Ausführungen der Spiegel-Kolumnistin und passionierten Haterin Stokowski zeugen von einem sehr simplen Sprachverständnis: Zum Beispiel, wenn sie fordert, dass Sprache Mädchen und Frauen „abbilden“ solle. Diese Idee ist zwar nicht auf ihrem Mist gewachsen – das lernen die Gleichstellungsbeauftragten in jedem Verdi-Gender-Seminar. Es ist dennoch immer wieder lustig zu sehen, dass auch Journalisten die morphologische nicht von der semantischen Sprachebene – nur auf dieser kann man Geschlechter „abbilden“ – unterscheiden können. Einer der wenigen intellektuell passablen Genderaktivisten ist der linke Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, der wie Katja Lange-Müller („Sprache nicht Schreibe“) weiß, dass Sprachwandel noch nie über die Veränderung von Schreibweisen funktioniert hat: Sprachwandel geht von der gesprochenen Sprache aus. Stefanowitsch hat deshalb den Vorschlag gemacht, den „Genderstern“ mit Klicklauten auszusprechen, wie man sie aus einigen afrikanischen Sprachen kennt. Der linke und antideutsche Linguist kämpft hier immerhin mit offenem Visier: Es ist klar, dass er einen autoritären politisch-korrekten, multikulturalistischen Sprachwandel initiieren will. Die Masse der Sprecher, auf die es dann ankäme, macht das natürlich nicht mit. Und mit so tumben Claqueren in den Medien wie Kretschmar und Stokowski wird das glücklicherweise erst recht nichts.
Lumpazi
18. März, 2019,,Bürgerinnen- und Bürgermeister»? Hier wirkt noch die Unreife. Es muss ja wohl ,,Bürgerinnen- und Bürgermeister*in» heißen.
Und warum muss immer nur das SPD-regierte Hannover herhalten? Die CSU hat sich doch auch unterworfen: Augsburg sprang schnell hinterher. Wen wundert’s?
Burkhard
18. März, 2019Herr Wendt, vielen Dank für diesen Artikel! Nicht nur die Genderverrenkungen in unserer Sprache müssen vom Tisch, sondern der gesamte, für unsere deutsche Kultur zu keinem Nutzen führenden Genderquatsch muss entfernt werden.
Cassandra
18. März, 2019Krteschmars und Stokowskis Kritik ist erfüllt vom Geist der von ihnen propagierten Toleranz – die sich als erbarmungslose Intoleranz und Abschätzigkeit entlarvt gegenüber den Abweichlern.
Die ideologischen Tomaten auf den Augen leuchten locker bis nach China und dennoch lassen sie sich offenbar leicht ausblenden.
Cassandra
18. März, 2019Kretschmars und Stokowskis Kritik ist erfüllt vom Geist der von ihnen propagierten Toleranz – die sich als erbarmungslose Intoleranz und Abschätzigkeit gegenüber den Abweichlern entlarvt.
Die ideologischen Tomaten auf den Augen leuchten locker bis nach China und dennoch lassen sie sich offenbar leicht ausblenden.
Leider ist die jüngere Generation bereits in diesem Geist erzogen und unfähig zur (Selbst-)Kritik – und folgt willig dem Heilsverprechen von PC, Gendersprache, Klimastreik und Willkommenskultur.
Abifiz
18. März, 2019Erneut wird beim sehr treffenden Artikel und bei seinen Kommentaren ein mir kernhaft erscheinender Kritik-Punkt unbeabsichtigt vernachlässigt: Die durch jenes Denken, welches zum «Tschenderismus» überhaupt führen konnte und welches seine Praxis mit beherrscht, verursachte An-ZERSTÖRUNG des abstrakten Denkens (somit prinzipiell des DENKENS ALS SOLCHEN) und Ausbreitung eines tendenziell (zumindest partiell) ins Psychotische ausfransenden (und durch-sexualisierten) «Denkens im/aus dem Konkretismus».
Siehe auch: xxxxhttps://de.wikipedia.org/wiki/Konkretismus_(Psychologie) — Die von mir zugefügten vier «x» am Anfang sind beim Link gegebenenfalls dann zu entfernen.
In einem «unendlich» langsamen und sehr mühsamen Prozeß — über vielleicht ca. 20.000 Jahre — hat sich die Menschen-Sprache vom ursprünglichen konkretistischen/ur-sexualisierten Denkens erster an-ZEIGENDEN Artikulationen nach und nach verabschiedet. Es wurde das abstrakte Denken durch grammatische und semantische Strukturen in allen Sprachen stärker und stärker allmählich erleichtert. So — nur als Beispiel — entstanden im Deutschen mit seinen drei Geschlechtern in der Praxis faktische sechs Geschlechter: Die drei «echten» ursprünglichen und die «uneigentlichen» dreier Geschlechter. Letztere OHNE JEGLICHE Rückbindung an ein reales Geschlecht.
«Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker…» meint nicht im geringsten, daß er eine männliche Person sein muß/soll/sein wird. (So wie «eine Person» nicht Weiblichkeit voraussetzt…)
Eine «Wache» ist meistens, gerade in Beschreibungen vergangener Konflikte, zumindest aber häufig, schlichtweg männlich.
Ein «Mädchen» ist weder eine «Sache», noch eine geschlechtslose Person. (So wie das «Junge» bei höheren Tieren.)
Und so wie «Wache» keine Weiblichkeit erfordert, so auch nicht eine «Seekuh» oder eine «Katze». (Daß inzwischen viele nicht mehr wissen, daß die weibliche Katze «Kätzin» [«Kätzin und Kater»] heißt, bedeutet eben nach meiner Auffassung keineswegs nur einen Sprachverfall, sondern weist auf die von mir hier behauptete «An-Zerstörung des Denkens» in Richtung eines eingeengten und schwer denk-einengenden KONKRETISMUS.)
Am «Getschenderen» ist also nicht nur sein totalitärer Anspruch und erstickendes (Macht-)Auftreten so entscheidend, sondern auch seine stolz-militante – sich ausgerechnet als «fesch» verkaufen-wollenden – Absurdität und seine verhängnisvolle Wirkung NICHT NUR auf den gesellschaftlichen Frieden (bzw. sein auflodernder unersättlicher Haß und sein Hunger nach dem un-eingehegten und un-einhegbaren Dauer-KRIEG), sondern auch auf die Denkstrukturen als solche.
Unter diesem Aspekt besonders entlarvend, wie der völlig sogar in seiner äußeren Gestalt völlig entsexualisierte «man» (anders geschrieben, anders ausgesprochen, mit anderer – komplett geschlechtsfreier – Bedeutung) zu einer Art «mann/man» (im fabulierten Gegensatz zur dazu erfundenen «frau») in Rekurs «wohl» auf die Homines erecti (oder die aller-ersten unter den Neandertalern…) zurück-vergewaltigt wurde: Als, ob das Deutsche nicht fließend geschmeidig und in Hommage zum abstrahierenden Denken die Möglichkeit «man wird ja noch als Mann xxxx dürfen…» – «man wird ja noch als Frau xxxx dürfen» gekannt hätte…
So wundert es ja nicht mehr, daß der unbedarfte oben an-zitierte Spiegel-Online-Verfasser immer noch «fesch» frisch-fröhlich von einem Zustand, „…dass es Mädchen und Frauen lieber wäre, einfach ein Teil der Gesellschaft zu sein, und dann vielleicht noch einer, der sprachlich auch ab und zu mal abgebildet wird…“ frei delirieren kann.
Das Niederschmetternde daran stellt jedoch nicht seine stolz-militante Ignoranz dar: Niederschmetternd ist dabei genau zu wissen, daß nichts auf dieser Welt oder außerhalb dieser Welt irgendein Jota daran-ändern kann/wird.
Er will nicht. Er hat nicht zu wollen. Er ist die Macht. Er ist die Wahrheit. Er ruht in ihr.
Ist die Aufklärung beendet?
Längst!
Ist sie gescheitert?
Weitgehend.
Den Obskurantismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
Van Nelle
25. März, 2019…liebe Frauer, liebe Männinnen, mal kurz und knapp zur gender*rosette:
so werden hochentwickelte abstrakte Denkkonstrukte wie «Der Mensch» oder «Die Person» durch an Besessenheit grenzende Hyper-Sexualisierung sprachlich vergewaltigt und verbal gesteinzeitigt…
ui1947
18. März, 2019Vorschlag zur Güte: Nur noch alles Neutrum…… Z.B.:
Mein eines Elter hatte eine Maser
i.e. Antonium oder Angelum oder Donaldum- Erst Hose runter zeigt die Wahrheit
'Zäfix
31. Mai, 2019Ich fühle mich an meine Studienzeit erinnert, es ist viele Jahre her und der Genderschwachsinn lag damals noch in seinen ersten Zügen. Einer unserer Professoren sprach in diesem Zusammenhang immer von A….löcherinnen und A….löchern. Es war dies die Analyse eines Naturwissenschaftlers; sie hat noch heute Bestand.