Wochenrückblick: Skandal, Skandal im Graubezirk
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Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 26 min Lesezeit
In der vergangenen Woche nahm ich an einer Podiumsdiskussion des WDR in Köln am Wallrafplatz teil, es ging um die Frage, wie es mit dem Journalismus n. R., nach Relotius, weitergeht. Auf der Bühne saß die Philosophin Bettina Stangneth, der Journalistik-Dozent Tanjev Schultz und der Redaktionsleiter des Magazins Monitor Georg Restle, auch er eine Art Journalistikdozent, und eben meine Wenigkeit. Every party needs a pooper, that’s why we invited you.
Die Diskussion ging hin und her, ein ausgeglichenes Spiel trotz Unterzahl, wie ein Fußballreporter sagen würde. Wer mag, kann das Gespräch im Podcast von WDR5 nachhören. Etwa in der Mitte der Diskussionsstunde erwähnte der alles in allem doch recht faire Moderator Stephan Karkowsky einen Publico-Artikel über eine Monitor-Sendung, in dem es um ein didaktisches Säulendiagramm zur Zahl der Asylanträge in Deutschland ging, das Restle damals an der Studiowand zeigte.
Die Höhe der Säulen, hatte ich damals geschrieben, sei stark verzerrt und die Darstellung manipulativ gewesen. Die Balkengrößen passten einfach nicht zu den Zahlen, sie suggerierten einen viel stärkeren Rückgang der Asylbewerberzahlen, als es die Statistik hergab. Hier kann gern jeder noch einmal nachlesen und vor allem nachrechnen, wie hoch die Balken eigentlich hätten ausfallen müssen: Publico vom 9.7.2018 „Alternative Säulen».
In Baden-Württemberg gäbe das wahrscheinlich eine schöne Abituraufgabe („ein Kästchen entspricht etwa 70 000 Asylerstanträgen. Konstruiere ein entsprechendes Balkendiagramm“, in Berlin zumindest ähnlich: „ordne folgende Zahlen nach Größe“).
Der Moderator fragte Restle, ob er meine, dass ich damit eine Falschdarstellung über ihn verbreitet hätte. Gut, er hätte auch gleich Restle nach dessen Umgang mit grafischen Darstellungen fragen können. Aber so herum war es sogar noch besser. Georg Restle jedenfalls erklärte, oh ja, ich hätte falsche Behauptungen verbreitet, seine Grafik sei selbstverständlich völlig in Ordnung gewesen. Dann versuchte er, etwas zu widerlegen, was ich allerdings gar nicht geschrieben hatte, worauf ich noch einmal auseinanderfieselte, was tatsächlich in meinem Text stand. Wonach Restle wiederum, nun ja, thematisch abschwenkte.
Am Ende der Diskussion ergab sich etwas Interessantes: Ein Studiogast kam zu uns beiden, und sagte, er verstünde von Mathematik immerhin so viel, wie es Naturwissenschaftler üblicherweise tun, und Restles Balken, die seien wirklich nicht korrekt gewesen.
Der letzte Balken vielleicht, meinte Restle.
Leider nicht nur der, sagte der Mann aus dem Publikum.
Restle: Aber die Zahlen, die über den Balken stünden, seien ja korrekt.
Ohne Zweifel, meinte ich, deshalb sei es ja gerade so manipulativ, eine falsche Grafik zu zeichnen, denn Balkenhöhen prägen sich in ein paar Sekunden bei einem Zuschauer eben besser ein als Ziffern. Es folgte ein wirklich beachtlicher Satz von dem Monitor-Mann: „Dass die Balken falsch waren, hat mich doch am meisten geärgert.“
Ich lasse das einmal so stehen, auch deshalb, weil dieser Satz, auch wenn er nicht während der Sendezeit gefallen war, immerhin seinen Vorwurf einigermaßen neutralisierte, ich hätte eine Falschbehauptung verbreitet. Denn dagegen hätte ich mich, so sehr ich solche Zusatzmühen scheue, förmlich wehren müssen.
Was ich ebenso stehen lassen will, ist Georg Restles Schlusssatz auf der Bühne: „Es gibt kein linkes Magazin im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.“
Um den berühmten proletarischen Dichter Gottfried Benn zu zitieren: „Sela, Psalmenende.“
Bei unserer kleinen Kölner Runde handelte es sich nur um eine Fußnote, verglichen mit einem deutlich größeren Medienereignis: Das Onlinemagazin „Tichys Einblick“ hatte einen Text über die SPD-eigene Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) und ihr Beteiligungsverhältnis an Zeitungen veröffentlicht. In dem Artikel ging es auch um die Art und Weise, wie ein Journalist des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Eigentümer: Madsack-Verlag, daran wiederum beteiligt mit 23,1 Prozent die DDVG) sich über andere, nämlich finstere Medien geäußert hatte.
Madsack und der DDVG missfiel der Tichy-Beitrag, Anwälte schickten eine Unterlassungserklärung. Tichy löschte den Artikel, weil er das Budget seines Magazins nicht in Rechtsstreitigkeiten stecken wollte, kündigte die Löschung auf TE auch an, und schrieb die Bemerkung dazu, das Internet vergesse nichts. Als der inkriminierte Artikel bei Tichy verschwand, tauchte er prompt an vielen Stellen in Facebook auf. Er fand dadurch mit Sicherheit mehr Leser, als wenn er unbeanstandet stehengeblieben wäre. Was man unter Fachleuten „Streisand-Effekt“ nennt.
Die Verbindungen, die Tichy in dem Text gezogen habe, seien „Unsinn“, rügte der Medien-Branchendienst „MEEDIA“; Beteiligungsverhältnisse von Parteien und allgemein Eignern an Medien seinen „an vielen Stellen einsehbar“. An so vielen nun doch nicht. Von den verbliebenen Zeitungslesern wissen vermutlich viele nicht, wie viel SPD indirekt in ihrem Blatt steckt. Aber darum allein ging es in dem Tichy-Text gar nicht. Hier soll deshalb noch einmal der Kern des Beitrags herauspräpariert werden. Der Journalist Markus Decker vom Redaktionsnetzwerk Deutschland hatte in der Kölner Rundschau und anderen zum Netzwerk gehörenden Zeitungen den Auftritt Henryk Broders bei der AfD-Bundestagsfraktion genutzt, um einmal ganz gründlich seine Demarkationslinie durch die Medienlandschaft zu ziehen:
„Gleichwohl wird Broder, der auf der einschlägigen ‘Achse des Guten’ veröffentlicht, unter anderem deshalb seit längerem einer rechtspublizistischen Grauzone zugeschlagen. Dort ist er nicht allein.
In eine ähnliche Kategorie fällt der einstige ‘Spiegel’-Autor Matthias Matussek, der vom ‘Spiegel’ zur ‘Welt’ ging und dort entlassen wurde. Dem war ein Tweet vorausgegangen, in dem Matussek einen Terroranschlag in Paris mit den Worten kommentierte: ‘Ich schätze mal, der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen.. 🙁 ‘.
In die Kritik geraten ist zuletzt ebenfalls der Blogger und ‘Welt’-Autor ‘Don Alphonso’, der mit bürgerlichem Namen Rainer Meyer heißt. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) wirft ihm vor, regelmäßig andere auszugrenzen, etwa Flüchtlinge. Aktueller Stein des Anstoßes ist, dass Meyer in die Jury des Medienpreises des Deutschen Bundestages berufen wurde.
Als Medien in der Grauzone zum Rechtspopulismus gelten Kritikern schließlich ‘Tichys Einblick’, verantwortet von dem früheren ‘Wirtschaftswoche’-Chefredakteur Roland Tichy, das Magazin ‘Cicero’ und die ‘Neue Züricher Zeitung’. Die ‘Achse des Guten“’und die ‘Junge Freiheit’ haben die Grenze nach allgemeiner Einschätzung überschritten.“
Kurz danach löschten die RND-Zeitungen allerdings Cicero und die NZZ aus der Grau- beziehungsweise Schwarzliste, warum auch immer. Wer schon die Neue Zürcher in eine Übergangszone unmittelbar vor der Finsternis einordnet, der sagt ziemlich viel über sein eigenes Milieu.
Interessanterweise ist Markus Decker auch einer der Referenten bei einer Tagung der Amadeu-Antonio-Stiftung, die am 14. Februar unter dem Titel „Der rechte Rand der DDR-Aufarbeitung“ stattfindet, gefördert von der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung. In dem Ankündigungstext zur Tagung heißt es:
„Der Fall Hubertus Knabe ist in aller Munde. Bei den Debatten um seine Entlassung ist in den Hintergrund getreten, dass er auch eine Scharnierfunktion zu den rechten Rändern der DDR-Aufarbeitung hatte. […] Dass Diskussionsbedarf besteht, scheint offensichtlich. Ein Tribunal ist dagegen nicht intendiert.“
So, wie eben auch die NZZ in der Grauzone des Rechtsradikalismus ihre Scharnierfunktion erfüllt.
Ein Journalist in einem Redaktionsnetzwerk, das einem Medienkonzern mit SPD-Beteiligung gehört, vertritt also einmal in mehreren Zeitungen die Ansicht, dass die Grauzone zum rechtsradikalen Rand schon bei NZZ, Cicero und Don Alphonso verläuft, und referiert gleichzeitig bei einer linksextremen Stiftung, die allein im Jahr 2017 fast eine Million Euro an Steuergeldern einsackte, überwiesen größtenteils durch SPD-geführte Ministerien, und deren nicht erklärtes, aber inoffizielles Ziel unter Führung einer einstigen Stasi-Zuträgerin darin besteht, die Sperranlagen gegen Rechts schon quer durch die liberale Mitte zu errichten. Das spricht nicht unbedingt für eine wechselseitige Abhängigkeit, aber für eine gewisse Koinzidenz.
So ungefähr lautet die Botschaft des bei Tichys Einblick verschwundenen, aber an vielen Stellen wiederaufgetauchten Textes.
Eine Pointe besteht darin, dass diejenigen, die als Vertreter eines Mediums und/oder einer Partei die Grenze so ziehen, dass etwa drei Vierteil der Bevölkerung entweder zur Grauzone oder schon zum nicht betretbaren rechten Mordor gehören, dass diese Vertreter dann mit einigermaßen synchron nach unten weisenden Verkaufskurven und Stimmenanteilen zurechtkommen müssen.
Markus Decker schreibt öfter in der „Berliner Zeitung“, einem Blatt, das Anetta Kahane eine Kolumne einräumt und auch sonst sehr für phantasievolle Protestformen wirbt:
Was noch fehlt, aber in dieser Medienlandschaft demnächst auch noch kommt: Drehorgelspielen gegen Auflagenkollaps.
Jodeln schadet auch nichts. Und ein Jodeldiplom empfiehlt sich für die Zeit nach dem aktiven Journalismus.
26 Kommentare
Original: Wochenrückblick: Skandal, Skandal im Graubezirk
Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe:
Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik.
Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen.
Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft.
Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten.
Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten.
Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen.
Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht.
Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen.
Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft.
Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen.
Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft.
Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär.
Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen.
Und das schon mit kleinem Einsatz.
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Dafür herzlichen Dank.
Die Redaktion
Stephan
11. Februar, 2019Deutschland hat im Laufe der Jahrhunderte eine ganze Reihe großer Mathematiker hervorgebracht. Zugleich ist es das Land, wo sich jeder Caféhausintellektuelle mit seiner Dyskalkulie brüsten kann. Die Ausreden des Herrn Restle sind einfach nur peinlich – der Anfänger in Statistik lernt schon in den ersten Wochen die Tücken der graphischen Darstellung numerischer Daten. Nur: er kann sie korrekt (d.h. wahrheitsbezogen) oder inkorrekt (d.h. zu manipulativen Zwecken) anwenden. Ich bin mir nicht sicher, ob im konkreten Fall Täuschung oder Inkompetenz vorliegt. Immerhin sollte der Fall zu denken geben: wenn schon auf elementarer Ebene der Statistik gepfuscht und getäuscht wird, dann sollte man skeptisch bleiben, wenn in Fragen wie Stichprobenauswahl, Korrelation/Kausalität etc. politisch motiviertes Scheinwissen präsentiert wird. Sachliche Inkompetenz und politische Demagogie gingen immer Hand in Hand – heute ist diese Melange für eine opportunistische Publizistik wieder staatspolitisch wertvoll geworden. Was ein Glück, dass «es kein linkes Magazin gibt im ÖR»!
P.S. Ich archiviere die Artikel dieses Blocks. Angesichts der Entwicklung muss man damit rechnen, dass der «Streisand Effekt» sich zur regulären Kommunikationsmethode ausweiten wird.
Roger Letsch
11. Februar, 2019Zum Thema «Zahlen lügen nicht, Diagramme schon» erinnere ich an eine im ZDF im Jahr 2017 gezeigte Panik-Attacke auf das Publikum. Ein jeder möge selbst beurteilen, ob es den Machern hier eher um Fakten oder um eine Stimmung ging.
https://unbesorgt.de/wp-content/uploads/2017/11/400ppm.jpeg
Werner Bläser
11. Februar, 2019Herrlich, die Grafik! Allerdings glaube ich nicht, dass sich allzu viele Leute dadurch täuschen lassen. Die Täuschungsabsicht ist ja allzu offenkundig. Offenbar halten MS-Journalisten Leser und Zuschauer für kreuzblöde. Man kann ihnen aber deshalb nicht böse sein. Umgekehrt ist es ja genauso.
Gerhard
17. Februar, 2019Lieber Werner
Wenn ich mir das deutsche Wahlverhalten bei Bundestagswahlen oder auf Länderebene ansehe, bin ich absolut sicher, daß sich jede Menge Leute täuschen lassen, sogar getäuscht werden wollen.
Kann zwar nicht glauben, daß die Menschen in Deutschland über Nacht komplett verblödet sind.
Jedoch wollen allzu viele, gar so offensichtlich, im ach so behaglichen Dämmerschlaf verbleiben, sich nicht durch scheinbar negative Schlagzeilen verleiten lassen, sich der Wirklichkeit zu stellen.
Endlich den Kopf aus dem Sand zu ziehen. Statt dessen schreit man bei jeder Gelegenheit, Rassist und Nazi. Ist doch einfacher, ehrfürchtig den Ergüssen des Mainstreams zu folgen, als selber folgerichtig zu denken.
Vor zehn Jahren hätte ich Ihnen noch vollinhaltlich zugestimmt.
Inzwischen dürfte sich die Dekadenz in diesem Land vervielfacht haben. Die Leute wollen glauben, was ihnen von den Medien und offiziellen Staatsorganen vorgekaut wird.
Es ist so schade um dieses so wundervolle Land!
Heinz
18. Februar, 2019Dazu kann ich nur sagen: Das Erwachen wird furchtbar und unsere Enkel werden dafür noch zahlen müssen. Ein Verbrechen an der nächsten und übernächsten Generation. Die kommende Rezession wird manchen noch die Augen öffnen, da beginnen die Verteilungskämpfe und die Kassen sind dann leer.
oldman
11. Februar, 2019Diese Grafik toppt wirklich alles, da haben Sie absolut recht. Motto : Frechheit siegt. Ein paar Blöde springen sicher darauf an, wobei ein paar vermutlich viel zu tief gestapelt ist, siehe Umfragewerte gewisser parareligiöser Parteien.
Aber wie sagte ein Kind beim spielerischen Wortrückentwickeln aus Abkürzungen (Quelle momentan leider nicht parat) : ZDF > Zentrum der Finsternis.
Na dann.
Renate C. Roesch
11. Februar, 2019Guten Morgen Herr Wendt,
Ihre Art zu schreiben und Ihre Auswahl wozu, ist bemerkenswert. Sie verstehen es auch,
für mich sonst unverständliche Sachverhalte klar zu beschreiben.
Schöne Grüße Renate C. Roesch
Emmanuel Precht
11. Februar, 2019Beim Bankraub gegen «Rechts» geht der Bankraubende straffrei aus, da in der Logik der Richtenden links keine Straftuenden seien können, den Linkende sind per se Gute. Wohlan…
Dreggsagg
11. Februar, 2019Den etablierten in den Linksmedien verankerten Journalisten ist mit Argumenten kaum beizukommen. Sie sehen Offensichtliches nicht und WOLLEN es auch nicht sehen, denn wes Brot ich ess…
Man ist hartnäckig bestrebt, kritische Medien, die nicht dem Mainstream folgen, in die rechte Ecke zu drängen, ein probates Mittel, andere als Mainstreammeinungen als rechtspopulistisch, rechtsextrem oder rechtsradikal zu verunglimpfen. Ob damit Erfolge erzielt werden können, wird die anstehende Europawahl zeigen!
oldman
11. Februar, 2019Oh weh ! Da ich relevante Nachrichten ohnehin fast nur noch aus der Grauzone und dem «rechten Rand» beziehe – so z.B. David Bergers philosophia perennis, conservo, jouwatch – nicht zu vergessen achgut.com und ef-eigentümlich frei, allesamt fürchterlich rechte Gesellen ! – kommen mir solche Wahrheitsgrafiken selten unter. Die grafische Darstellung der Prozente von AfD und Grünen ist echt kreativ, alle Achtung. Frage : Sind die echt so blöd oder tun die nur so ?
ÖR-Sendungen wie tagesschau oder heute kann ich meinem labilen Gemüt ohnehin nicht mehr antun, ein Blick auf den zugehörigen Videotext zeigt mir ausreichend, wohin der Hase nach Ansicht der betreuenden «Denker» zu laufen hat.
Danke, Herr Wendt, für Ihren unerschrockenen Einsatz für uns.
«Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch“ (Hölderlin)
-an den Zugriffszahlen der bösen «Rechten» abzulesen. Die Verzweiflung der Zensierer nimmt zu.
Katharina Pehle
11. Februar, 2019Lieber Herr Wendt,
Erneut Dank dafür, dass Sie am Ball bleiben und nicht aufgeben. Ich wünsche Ihnen und uns, dass sich Ihr Einsatz auszahlt, irgendwann. Auch wenn angesichts der aktuellen Lage wenig Grund zur Hoffnung ist – vielleicht sind wenigstens noch Teile unserer Demokratie zu retten.
Leuten wie Restle, Decker & Co. muss das Handwerk gelegt werden. Danke, dass Sie hier immer wieder den Finger in die Wunde legen.
caruso
11. Februar, 2019Mamma mia! Was für eine Bande! Was für ein Filz! Bist tief gesunken, Land der Dichter und Denker. Nicht das erste Mal, daß ich das feststellen muß. Es ist zum Weinen, zum Wütendwerden,
zum Sich-Empören – und was tut der deutsche Michel? Nichts.
Was soll man da denken? Ich sage lieber nichts, denn ich will meine Ruhe haben. Wozu ich jedes Recht habe mit meinen 88 Jahren.
lg
caruso
Leonore
18. Februar, 2019Werter Caruso,
so sehr ich Ihnen in normalen Zeiten auch Ihre sicherlich wohlverdiente Ruhe gönnen würde, kann ich doch angesichts der verzweifelten Zustände in unserem schönen Land nicht anders, als einen kleinen Stachel in Ihr Fleisch zu senken: Einer der «deutschen Michel» ist z.B. mein Vater, Jahrgang 1920 … Er war jahrzehntelang ein geehrtes, aktives Mitglied der CDU – und hat dennoch nach gut anderthalb Jahren heißer Diskussionen mit mir («Ihr helft mit eurer neuen Partei doch nur Rotgrün an die Macht!» – «Das ist doch völlig schnurz, jetzt, wo die CDU nach links gerückt ist! Ob wir in 8 Stunden oder in 2 an die Wand fahren, das macht doch keinen Unterschied! Deutschland braucht Leute, die die Bremse und die Ausfahrt finden, bevor es kracht!») seinen ausführlich begründeten Austritt bei der CDU erklärt und wenig später seinen Eintritt in die AfD. Was für ihn letztlich den Ausschlag gab, war die ubiquitäre mediale Verteufelung der neuen Partei, die ihn an gleichgeschaltete Medien in zwei Diktaturen auf deutschem Boden erinnerten. Er hat dann in den verschiedenen Wahlkämpfen an vielen Stammtischen und Vortragsveranstaltungen teilgenommen sowie zu Hause am Laptop Wahlkampf-, Landtags und nun auch Bundestagsreden angehört, bei jeder Wahl immerhin ein paar Straßen mit Flyern versorgt und an so manchem Info-Stand Gesicht gezeigt. – Lassen Sie nicht locker! Mischen Sie sich ein! Begeisterung hält jung! Dieses Land ist es wert, daß wir es gegen die, die es zerstören wollen, verteidigen.
Gerald Gründler
11. Februar, 2019Es ist schon so, dass – mitunter noch weit vor ihrem jeweiligen Ende – jede Diktatur nicht nur eine intellektuelle, sondern auch eine ästhetische Zumutung wird. Ich habe das schon in der DDR selbst erleiden müssen. Mich ekelt es vor dieser ungebrochen fortlebenden infantilen Selbstgefälligkeit unter politisch Linken. Wie können Menschen mit Kinderstube so schon an der Dürftigkeit ihrer Mittel scheitern? Oder bin ich einfach zu alt und habe eine völlig falsche Vorstellung von Bildung und Erziehung junger Menschen?
Wunderbär
11. Februar, 2019Ein sehr schöner Artikel, Herr Wendt.
Zeigt die Strategie der Netzwerker sehr schön auf:
– Begriffskaperung
– Rudelbildung (siehe die bekannten 5 vs. 1-Talkshows)
– herauspicken einzelner Gegner und gezielte Angriffe gegen diesen
– Auslassungen
– Skandalisierungen
– Alliiertensuche (Antifa, Minderheiten, etc.)
Und alles natürlich offensiv vorgetragen, damit die Bevölkerung quasi immer in Rechtfertigungsnot ist.
Was mich aber abseits der offensichtlichen Manipulationen massiv ärgert, welche man mit wachem Auge ja durchaus auch als solche leicht erkennen kann («zwischen den Zeilen lesen», «zweierlei Maß», etc.), sind die subtilen Manipulationen, die man sukzessive übernimmt und das zumeist nicht einmal mehr bemerkt (Flüchtende + Schutzsuchende = Flüchtling).
Meine Frage allerdings: Warum nagelt niemand die Befürworter und Wortverdreher an ihren eigenen Begrifflichkeiten fest? Das sollte doch machbar sein, diese Leute damit regelmäßig bloßzustellen…
Andreas Dumm
11. Februar, 2019Lieber Herr Wendt, Ihr größtes Verdienst in meinen Augen ist, daß Sie sich so beharrlich mit diesen, nun ja, «Herrschaften» und ihren Elaboraten auseinandersetzen. Ihre Hartnäckigkeit, Geduld und Sorgfalt im Umgang mit dem jeweiligen Stoff bzw. Argument sind wahrhaft preiswürdig! Denn Sie wissen so gut wie Ihre Leser, daß im Hinblick auf diese «Herrschaften» die alte Einsicht gilt, daß Dummheit (also Unbelehrbarkeit) kein Hinderungsgrund für Geltungssucht ist. Und trotzdem halten Sie durch … Danke!!!
Hermann Hewing
11. Februar, 2019Restle: «Es gibt kein linkes Magazin im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.“
Ich korrigiere: Es gibt nur linke Magazine, von den Politikbefreiten mal abgesehen.
Besonders ausgeprägt beim ZDF und dessen Beiträgen bei ARTE oder Phoenix.
«Every party needs a pooper, that’s why we invited you». Je nach dem wie man’s sieht.
Die Tatsache daß Alexander Wendt beim WDR eingeladen wurde und man über «Wahrheit» diskutiert zeigt das Ausmaß der Vertrauenskrise in Politik und die so genannten Leitmedien. Zeigt aber auch welche Wirkung z.B. «Publico», «Tichys Einblick» oder «Achgut» und viele andere bereits haben.
Da ist der WDR – vielleicht mit der Faust in der Tasche – über seinen Schatten gesprungen und will seine Offenheit zeigen.
Nachdem AKK mit der CDU/CSU die Flüchtlingskrise in einem «Werkstattgespräch» offiziell aufarbeiten will gehts wohl nicht mehr anders. Es hilft nur noch die Flucht nach vorn. Noch vor 2 Jahren undenkbar doch die Wirklichkeit holt alle ein.
Und der Stellenabbau bei der Funke-Medien-Gruppe könnte für die Presselandschaft sogar von Vorteil sein. Vielleicht werden immer mehr davon betroffene Journos wach und überdenken ihren linksgrünen Haltunsjournalismus. Man wird ja noch hoffen dürfen.
Wanninger
11. Februar, 2019Wie ist es mit dem Balken im eigenen Auge? Er muss die richtige Farbe haben.
Der apodiktische Schlusssatz von Restle ist frech. Dafür hat er sich eigentlich eine Watschn verdient. Vorhin haben zwei Typen von Vodafone geläutet und wollten mir einen teuren Kabelvertrag aufschwatzen. Ich sagte, he Leute, ich habe schon seit mehr als zehn Jahren keine Glotze mehr und muss die Gebühren für das Kabel und die Öffentlich-Rechtlichen zahlen. Trotzdem, von euch kommt mir auch in Zukunft keiner in die Wohnung.
Maxx
11. Februar, 2019Die lügen, dass sich die Balken stauchen und dehnen …
Mittlerweile sind sich die linken Öffi-Medien selbst für kreative Diagrammgestaltung nicht zu schade.
Herr Wendt schafft’s selbst bei solchen Themen immer wieder, neue nadelstichartige Treffer zu setzen. Echt Spitze …
Plutonia
11. Februar, 2019Schwer verdauliche Kost. Man weiß wirklich nicht mehr, ob man jodeln oder reiten soll, um entstandene Spannungen abzubauen. Auch wenn mir eine obige Balken-Graphik sicherlich keine Entscheidungshilfe sein kann, so gelang es wenigstens – dank des abschließenden Jodeldiplom-Hinweises –, mir eine bohrende Frage selbst zu beantworten: Warum gründete die SPD-Parteichefin Ende letzten Jahres den „Parlamentskreis Pferd“? Wenn ein Jodeldiplom neue berufliche Perspektiven eröffnen kann, dann kann der Reitsport das auch. “Und Reiter werden ja immer gebraucht.“ Ganz besonders in apokalyptischen Zeiten.
Horst Hauptmann
12. Februar, 2019Die Grafik wurde dadurch zur Manipulation, dass man die Ordinate, also die Y-Achse, unten abgeschnitten dargestellt hat.
Das verstehen alle Mathematiker, der gute Herr Reschke und seine Konsorten, aber nicht die Grünen, weil die mit Mathematik nichts am Hut haben.
Herzlichen Dank für diesen wunderbar entlarvenden Artikel!
Fantomas
12. Februar, 2019«Es gibt kein linkes Magazin im ÖR.» Aha, wieder was gelernt. Im ÖR Mumiensender ZDF gab es früher wöchentlich abwechselnd ein rechtes Magazin (ZDF Magazin von G. Löwenthal) und ein linkes (Kennzeichen D von H.W. Schwarze). War jedenfalls interessanter als der heutige linke Einheitsbrei. Der gute Herr Restle hatte bei der Diskussion um Balken wohl den wichtigsten vergessen, nämlich den, den er selbst ständig vor Augen hat.
Plutonia
12. Februar, 2019Nachdem ich nun gerade die o.g. WDR 5-Podiumsdiskussion mit dem Titel «Was ist Wahrheit? – Zwischen Fiktion und Faktencheck» nicht nur gehört (Podcast inkl. Zuschauerfragen), sondern auch gesehen habe (Video), muss ich doch noch etwas loswerden. Das Schlußwort der Gesprächsrunde kam von der Philosophin Bettina Stangneth, welches lautete: «(…) Unsere Leser, unsere Zuhörer, haben auch eine Pflicht: alle ihre Geisteskräfte zu benutzen, die sie haben.» Ja, da stimme ich Frau Stangneth uneingeschränkt zu. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung war es auch lohnenswert, die Körpersprache (Mimik/Gestik) sowie die aufschlußreiche Bildregie/Kameraführung, insbesondere im Mittelteil der Gesprächsrunde, bewusst wahrzunehmen. Auch ist meinem Gehör der dreimalige Zwischenapplaus für Alexander Wendt nicht entgangen, der hingegen allen anderen Gesprächsteilnehmern versagt blieb. Wirklich kontroverse Debatten im Öffentlich-Rechtlichen sind sehr rar geworden – aber, nun ja, die GEZ-finanzierten Herrschaften wissen eben nur zu genau, warum sie diese (so gut es geht) vermeiden. Diese Sendung offenbarte einmal mehr den Grund dafür – auf sehr anschauliche Weise… Vielen Dank, lieber Herr Wendt – trotz «Unterzahl» lagen Sie (meiner Meinung nach) in diesem weitestgehend fair moderierten ‘Wahrheitsspiel’ nach Punkten vorn.
Hallo Klaus
12. Februar, 2019Lieber Herr Wendt, ich danke Ihnen für Ihre Texte hier – ich schätze Sie sehr für Ihre treffsichere Aufarbeitung der politischen und journalistischen Minderleistungen, die unsere Gesellschaft gegenwärtig ertragen muss.
Ich denke, dass es – abgesehen von den Jahren zwischen 33 – 45 und der DDR – noch nie so schlimm war.
Man fühlt den Drang ein neues LTI, ganz nach Klemperers Vorbild, für unsere Zeit zu schreiben. Und Ihr ‘gutes Händchen’ für Sprache und Ereignisse geht m. E. von allen am meisten in diese Richtung.
Es wäre wunderbar, so etwas aus jedem Land unseres schönen Europa zu haben, auch wenn es, selbst als Konsument, mengenmäßig nicht zu bewältigen wäre.
Alles Gute!
Maxx
14. Februar, 2019Ja, ein «LQI», wenn man so will, wurde schon mal geschrieben, glaube ich mich zu erinnern: «Die Sprache der BRD» von Manfred Kleine-Hartlage; – sollte nicht zufällig an Victor Klemperers «Lingua Tertii Imperii» erinnern …
Muller
13. Februar, 2019Zitat: «Wonach Restle wiederum, nun ja, thematisch abschwenkte.»
Es sieht so aus als ob dies inzwischen fast tagtäglich in den zwangsgebühren-finanzierten Staatsmedien geschieht. Und gerade der Umstand, dass die Moderatoren dies (zumindest bei den politisch korrekten Gästen) praktisch immer durchgehen lassen hat das Ansehen und den Wert (und die Einschaltquoten) von solchen Sendungen inzwischen auf den absoluten Nullpunkt sinken lassen.