Kujau Relotius
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Über 50 Geschichten soll ein preisgekrönter SPIEGEL-Journalist teilweise oder komplett erfunden haben. Angeblich täuschte er sehr geschickt. Auch das stimmt nicht: er manipulierte grob – weil er sich sicher sein konnte
Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 40 min Lesezeit
Der SPIEGEL-Journalist Claas Relotius war in der Zeit nach 2015 nicht nur der Mann der Stunde, sondern der Jahre. Er lieferte die perfekten Geschichten ab. Über einen syrischen Asylbewerber Mahmoud Abdullah, der in Deutschland auf der Straße ein Sparbuch mit zwei eingelegten 500-Euro-Scheinen findet, aber den Finderlohn ablehnt: „Da, wo er herkomme, sagt er, sei man nicht ehrlich, um eine Belohnung zu bekommen, ‚sondern um ein guter und gerechter Mensch zu sein’. Mahmoud Abdullah hat seine Heimat verloren, seine Freunde, seine Arbeit und sein Haus, aber er sagt, er habe sich nie reicher gefühlt als in diesem Moment.“ („Verlust“, 2. Oktober 2015)
Oder über zwei syrische Flüchtlingskinder:
„Ahmed und Alin sind zehn und elf Jahre alt, als ihre Eltern in Aleppo starben. Sie fliehen in die Türkei und arbeiten hier, getrennt voneinander, als Schrottsammler und Näherin. Manchmal, im Traum, erscheint ihnen Angela Merkel.“ („Königskinder“, 9. Juli 2016).
Oder eben den Text, mit dem seine Praxis spätestens hätte auffliegen können, ja müssen: Er besuchte im August 2018 die inzwischen 99jährige Traute Lafrenz in South Carolina, das letzte noch lebende Mitglied der Weißen Rose, und kehrt mit einem Interview zurück, indem die alte Dame tagesaktuell – wie sich zeigen wird, ein bisschen zu aktuell – die deutsche Innenpolitik kommentiert. Eine Frau aus der berühmtesten Widerstandsgruppe gegen Hitler, die ehemalige Freundin von Hans Scholl, prangert Rechtsradikalismus in Deutschland an und warnt vor der AfD – es war wieder einmal das perfekte Stück Journalismus.
Der Text setzt mit dem typischen Relotius-Sound ein:
„Ich fuhr zu ihr. Das Haus, in dem sie wohnt, liegt auf einer weitläufigen Ranch, wo das Spanische Moos der Südstaaten wie Lametta von den Bäumen hängt. An einem Sonntagnachmittag im August, am selben Tag, als mehr als 7000 Kilometer entfernt in Deutschland, im sächsischen Chemnitz, ein Stadtfest eskaliert und Neonazis aufmarschieren, sitzt Lafrenz im Schaukelstuhl auf ihrer Veranda und blickt auf einen Zufluss des Atlantiks.
__
SPIEGEL: Frau Lafrenz, Sie leben ja doch.
Lafrenz: Am Telefon dachte ich, ich stelle mich lieber tot. Jetzt sind Sie trotzdem gekommen, dabei wollte ich Sie abwimmeln.
SPIEGEL: Weshalb?
Lafrenz: Die, die im Widerstand ermordet wurden, mussten viel zu jung sterben. Ich hatte mein Leben, habe Enkel und Urenkel, und jetzt soll ich als Einzige, die übrig ist, interviewt werden? Das kommt mir ungerecht vor.
SPIEGEL: Es geht um ein Kapitel deutscher Geschichte, von dem nur Sie noch erzählen können.
Lafrenz: Vielleicht ist es kein Zufall: Wir sterben aus, und gleichzeitig kommt wieder alles hoch. In einer amerikanischen Zeitung habe ich aktuelle Fotos aus Deutschland gesehen – mir ist ganz kalt geworden.
SPIEGEL: Was sahen Sie auf den Fotos?
Lafrenz: Deutsche, die streckten auf offener Straße den rechten Arm zum Hitlergruß, wie früher. Ich bin alt, aber ich bekomme ja alles mit. Die Art, in der jetzt über Flüchtlinge geredet wird wie über Kriminelle oder Vieh, da werde ich hellhörig. Ich weiß auch, was Politiker im Bundestag nun wieder so sagen. ‘Lügenpresse’, ‘Volksverräter’, ‘Stolz auf die Wehrmacht’? Diese Leute wissen ja gar nicht, wovon sie reden, aber sie benutzen die gleichen Tricks. So fängt es an.“
Mit seinem Eingangstext datiert er das Gespräch: Wenn es sich tatsächlich um den gleichen Tag handelt, an dem Asylbewerber den Chemnitzer Daniel Hillig erstechen („ein Stadtfest eskaliert“) und später mehrere Demonstrantengruppen auf die Straße gehen, dann musste er sie am 26. August 2018 besucht haben. Nun gab es vor den Ereignissen in Chemnitz am 26. August keine überregional verbreiteten aktuellen Fotos von Leuten, die auf der Straße den Hitlergruß zeigten. Nach den Beschreibungen, die Relotious immer wieder in das sehr lange Gespräch einstreut, muss das Interview am Nachmittag begonnen und sich bis zum Abend hingezogen haben („Traute Lafrenz blickt schweigend auf den Fluss vor ihrem Haus, in der Ferne kreuzen Mississippi-Dampfer. Es wird Abend über Yonges Island, das Wasser liegt ganz still, Grillen zirpen, langsam verschwindet die Sonne hinter den Bäumen.“).
Da zwischen Deutschland und der Küste von South Carolina gut sechs Stunden Zeitunterschied liegen, war es in Chemnitz zwar schon Abend, als Relotius das Interview begonnen haben will. Die Demonstrationen in Chemnitz setzten am Nachmittag ein; das später berühmt gewordene von der „Antifa Zeckenbiss“ verbreitete „Hase“-Video datiert von 16:52 Uhr. Von «Antifa Zeckenbiss»war es erst mehrere Stunden später verbreitet worden; in deutschen Zeitungen tauchte die Meldung mit den entsprechenden Bildern erst am nächsten Tag auf. So richtig kam die Berichterstattung erst in Schwung, als der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert am 27. August von «Hetzjagden» in Chemnitz sprach. In keiner US-Zeitung hätte Traute Lafrenz also schon am Nachmittag des 26. August aktuelle Hitlergruß-Bilder aus Deutschland sehen können. Höchstens im Internet – aber erst zu einer Zeit, als Relotius schon bei ihr im Zimmer saß.
Auch sonst zeigt sich die hoch betagte Dame bemerkenswert gut über die deutsche Innenpolitik informiert. Sie zitiert beispielsweise, ohne ihn zu nennen, die Bemerkung des AfD-Chefs Alexander Gauland, die Deutschen müssten wieder Stolz auf die Leistungen der Wehrmacht sein dürfen. Bei einem Reporter hätte das eigentlich die neugierige Frage provozieren müssen: Wie informieren Sie sich über die Vorgänge in Deutschland? Lesen Sie im Internet?
Diese Frage stellt Relotius an keiner Stelle. Aus gutem Grund.
Nur kurz vor dem Besuch des SPIEGEL-Reporters empfing Traute Lafrenz auf ihrer Ranch den Berliner Journalisten Tomas Kittan, tätig für BILD und BZ, der schon lange vorher in Kontakt mit Lafrenz’ Tochter und Traute Lafrenz selbst stand. Kittan veröffentlichte sein Gespräch mit dem letzten lebenden Mitglied der Weißen Rose in der BZ, außerdem dreht er noch mehrere Videos und fotografiert. Sein opulentes Stück erschien am 12. August 2018 in der BZ. Anruf bei Kittan, der auch heute noch in Kontakt zu Traute Lafrenz und ihrer Tochter steht. Die 99jährige Traute Lafrenz, sagt er, habe keinen Internetanschluss. „Sie liest noch Briefe, und verfasst selbst handschriftliche Briefe. Aber es ist nicht so, dass sie über die aktuelle Politik in Deutschland auf dem Laufenden wäre.“ In den Gesprächen, die er mit ihr führte, habe sie einmal erwähnt, dass sie von der Existenz der AfD etwas mitbekommen habe. Aber mehr nicht.
Als Kittan den Text von Relotius im SPIEGEL gelesen habe, sagt er, hätte er sich gewundert, dass Lafrenz sich dort so sehr viel aktueller und politischer äußerte als ihm gegenüber. Und das, obwohl er sich bei seinem Besuch in South Carolina drei Mal zu einem Gespräch mit ihr zusammensetzte.
Claas Relotius war tatsächlich bei Traute Lafrenz gewesen. Nach den Erinnerungen der Tochter dauerte der Besuch maximal zwei Stunden – nicht fünf, wie Relotius schrieb. Wie der SPIEGEL am 20. Dezember mitteilte, hatte er der ehemaligen Widerstandskämpferin ganze Passagen in den Mund gelegt, nicht nur über die aktuelle Politik in Deutschland, sondern auch Formulierungen, mit denen Relotius Lafrenz’ Bedeutung in der Weißen Rose offenbar aufwerten wollte:
„Lafrenz wurde vom SPIEGEL an diesem Mittwoch zweimal kontaktiert. Im ersten Telefonat bestätigte sie, mit Relotius in ihrem Haus in South Carolina gesprochen zu haben. Sie las den Artikel danach noch einmal im Detail und distanzierte sich dann von dem Interview. An mehreren Stellen in dem Text handle es sich nicht um ihre Worte.
Konkret geht es zum Beispiel um folgende Passagen:
• Auf Neonazis in Chemnitz bezogen, zitiert Relotius sie so: ‘Deutsche, die streckten auf offener Straße den rechten Arm zum Hitlergruß, wie früher.’ Die Sätze in der vierten Antwort habe sie nie benutzt, sagt Lafrenz. Sie habe auch nie aktuelle Fotos in US-Zeitungen von entsprechenden Aufmärschen in Deutschland gesehen.
• Von ‘heimlichen Treffen’ der Schüler, die Lafrenz im Interview angeblich erwähnt, habe sie bestimmt nicht gesprochen – ihre Klassenlehrerin Erna Stahl aus dem späteren Umfeld der ‘Weißen Rose’, sagt Lafrenz, habe ganz normale Leseabende veranstaltet, keine ‘heimlichen Treffen’.
• Im Relotius-Interview heißt es, Lafrenz habe Helmut Schmidt, der dieselbe Schule wie sie besucht hat, zugerufen: ‘He, Revolverschnauze’ – diesen Ausdruck, sagt Lafrenz, habe sie gegenüber Helmut Schmidt nie benutzt. Sie habe Schmidt aber nach einem Vortrag begrüßt und mit ihm gesprochen, das ja. In einem Video-Interview, das die ‘Bild’ mit ihr führte, benutzt sie den Begriff allerdings, als sie über Schmidt spricht. Möglich, dass Relotius sich im ‘Bild’-Interview bedient hat.
• ‘Nachdem Christoph Probst unters Schafott gekommen war’ – auch diese Worte im Relotius-Interview habe sie nie verwendet. ‘Den Absatz können Sie streichen’, sagte sie.
Lafrenz wiederholte während des zweiten Gesprächs am Mittwoch mehrmals: ‘Das habe ich bestimmt nicht gesagt.’ Nach weiteren Beispielen für falsche Zitate gefragt, sagte sie: ‘Ja, reicht Ihnen das denn nicht?'»
Nur einen Punkt berührt die lange SPIEGEL-Stellungnahme nicht: Warum fiel in Hamburg niemandem auf, dass die Interviewte unmöglich am Nachmittag des 26. August amerikanischer Zeit schon Zeitungsbilder von Ereignissen in Chemnitz gesehen haben konnte? Kam es außerdem keinem seltsam vor, dass eine zurückgezogen lebende 99jährige Amerikanerin die deutsche Tagespolitik so perfekt zu kommentieren versteht, als wäre sie eine Profipolitikerin, die auf ihrem iPhone ständig Nachrichtenportale anklickt?
In den gefälschten Hitler- beziehungsweise STERN-Tagebüchern von Konrad Kujau gab es eine ganz ähnliche Stelle, mit der der gesamte Schwindel eigentlich sofort hätte auffliegen müssen. Unter dem Datum 16. August 1937 steht bei Kujau-Hitler: „Habe heute ein Telegramm von Ritter von Epp zu meinem 50. Eintrittsjubiläum in die Armee erhalten». Was schlecht möglich war, denn Hitler war zu diesem Zeitpunkt überhaupt erst 48 Jahre alt, bekanntlich starb er mit 56. Die STERN-Chefredakteure und Textprüfer hätten also gar nicht merken müssen, dass Kujau einfach falsch aus dem Standardwerk über das Dritte Reich von Max Domarus abgeschrieben hatte, wo es zum 16. August 1937 heißt: „An Reichsstatthalter General Ritter von Epp sandte Hitler folgendes Telegramm: ‚Am heutigen Tage, an dem Sie vor 50 Jahren in die Armee eintraten’[…]».
Ein bisschen rechnen hätte genügt. Im Fall Kujau stutzten die STERN-Oberen bekanntlich noch nicht einmal, als sie auf den angeblichen Tagebuchkladden die aufgeklebten Fraktur-Initialen FH fanden – Kujau hatte kein Fraktur-A zur Hand gehabt, das F sah sehr oberflächlich betrachtet ähnlich aus.
Der STERN hatte in die Tagebücher einfach zu viel investiert, um sie noch mit einem skeptischen Blick zu betrachten.
Auch Relotius war eine Investition. Hoch bezahlt, hoch dekoriert mit Journalistenpreisen. In der Laudatio des Reemtsma-Preises hieß es, seine Texte läsen sich eigentlich „wie Literatur“.
Claas Relotius war der Dealer, der die moralinsüchtige Chefredaktion des SPIEGEL mit hochreinem Stoff versorgen konnte. Er wusste, dass sie ab 2015 ihre Dosis brauchten. Und er kannte offenbar den Satz aller begabten Händler: „Ich hab genau das Zeug, das du brauchst.“
49 Kommentare
Original: Kujau Relotius
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Dieter Kief
20. Dezember, 2018Menschen, die in Chemnitz den Hitlergruß gezeigt haben, gab es viele – auch vor dem Tötungsfall. Frau Laferenz könnte ein Foto von denen gesehen haben – auf welchem Wege auch immer und diese Info dann mit aktuellen Inputs z. B. verknüpft haben. Greise Leute machen solche Dinge tagein tagaus.
Mal was anderes, und nicht ganz zufällig, Herr Wendt: Claas Relotius’ Geschichte – riecht sie nicht ein wenig – wie MDMA und oder Kokain? Villeicht sogar macrodosiert?
Jetzt muss er sich erst mal helfen lassen, sagt er, weil er krank sei. – Doctor please, some more of these – outside the door, she cried for more – – – – oder: Oh help me, dear Doctor, I’m damaged – there’s pain, where there once, was a heart…
Ehhhhh – Jagger/Richards – – – – und das «Exile on Main Street»…Mal sehen was da noch kommt…
Egbert S.
22. Dezember, 2018Man hoffte, der SPIEGEL hätte etwas dazugelernt, doch die können es einfach nicht lassen. Soeben gelesen:
Titel: Wie Politik und Polizei versagten
Vorspann: Nach dem Tod eines Deutschkubaners erobern im Sommer die Rechten die Straßen von Chemnitz.
Mit Verlaub @SPIEGEL, sieht so «Sagen, was ist» aus? Nach dem Tod eines Deutschkubaners also. Hört sich so an, als wäre der arme Mann auf offener Straße kollabiert und plötzlich und unerwartet verstorben. Müssten die Journalisten vom SPIEGEL nicht korrekt schreiben: Nach dem gewaltsamen Tod eines Deutschkubaners… oder … Nach der Tötung eines Deutschkubaners? Formulierungs-Nachhilfe für «Dschurnalisten» ist offenbar dringend geboten.
http://www.spiegel.de/plus/ausschreitungen-in-chemnitz-wie-politik-und-polizei-versagten-a-00000000-0002-0001-0000-000161498502
Henning Wagner
1. Januar, 2019Schwachsinn – untermauern Sie Ihre relotiuosken Aussagen bitte mit verifizierbaren Quellen. Sie erliegen wie viele, der Elfenbeinturmfestungsbewohnenwollenden dem schlichten Hörensagen. Ups, und genau das ist, dass verhindert, dass Sie ernstzunehmen sind.
Karsten K.
20. Dezember, 2018Danke für Ihren Einsatz, Alexander Wendt. Mutiger und hervorragender Journalismus.
Ulrich Wendl
21. Dezember, 2018Lieber Herr Wendt,
Vielleicht bin ich von dem Film Schtonk zu sehr beienflußt, aber: Kujau mag kein Beltracchi sein, so ist er doch ein Künstler im Vergleich zu einem dieser Schmierlappen der Journaille. Mein Dank für Ihre Recherchen, und vor allem für Ihre stets gekonnten Formulierungen, mit der Entschuldigung für meine gröbere Ausdrucksweise.
Frohe Weihnachten für Sie und die sie lieben!
The Angry Ossel
21. Dezember, 2018Mich würde mal interessieren mit wieviel Jahresgehalt so ein Schmierfink wie Relotius vom System entlohnt wird. Nicht aus Neid, sondern aus reinem Interesse am Marktwert eines sich aktiv nach vorne drängelnden opportunistisch-schleimigen Mitäufers. Ich schätze mal so um die € 120k.
Gagarin
22. Dezember, 2018Was für ein System? Vorsicht, nicht ohne Schirm unter Chemtrails stehenbleiben.
Andreas Stüve
21. Dezember, 2018Lieber Herr Wendt, als die Causa Relotius (Sic!) ruchbar wurde, dachte ich sogleich an Kujau und den «Roten Stern». Aber diesmal liegt der Fall m.E. deutlich tiefer. Hier ging es um gezielte Verbreitung von «Märchen» im Sinne der Herrschenden, wohl weniger um Profilierung eines Einzelnen und Auflage. Hier wurde aktiv in die politische Meinungsbildung eingegriffen, was bei den Hitler-Tagebüchern wohl eher nicht der Fall war.
Selbst in der DDR, dem neuen und alten Vorbild von Merkel und Genossen, wurde in «ND» und «JW» nicht so schamlos gelogen. Sicher hatten diese Medien auch ihre eigenen politisch korrekten Ziele, es wurde geschönt und «gestaltet». Aber jedoch nichts frei erfunden, soweit wie ich das damals als (vom Westen informierter) Leser dieser Zeitungen beurteilen konnte.
Die Spiegel-Ungeheuerlichkeit «setzt dem Faß die Krone auf». Sie und Ihre verehrten Kollegen des freien Journalismus bitte ich, «dran» zu bleiben, da gibt es sicher noch mehr «aufzuarbeiten» (Unwort).
Herzliche Grüße und danke für Ihre tolle Analyse.
Maxx
22. Dezember, 2018Naja, in der DDR-Presse wurde auch frei erfunden, muss ich fairerweise ergänzen; z. B. die Menthol-Zigaretten-Story (1989) ist wohl vielen noch bekannt. Politisch konforme Leserbriefe haben Lokalredakteure bei Bedarf schon mal selbst geschrieben.
Gagarin
22. Dezember, 2018Sehr geehrter Herr Stüve!
Wen oder was zitieren Sie mit «Causa Relotius (Sic!)» (sic)? Kann das Zitat nicht finden.
B. Rilling
21. Dezember, 2018Da ist einer erwischt worden. Doch im Grunde hat er ja nur seinen Auftrag erfüllt. Und leider hat er es etwas übertrieben. Darum musste der Stern klein beigeben. Doch ändern wird sich nichts. Kurze Kostprobe der Welt? «Polizist auf AfD-Veranstaltung verletzt.» «Kontrolle von Asylbewerberhandys überführt nur wenige Betrüger» und sehr lesenswert… «Verfassungsschutz will stärker gegen Rechtsextreme vorgehen.» Niemand ist mehr an ausgewogener Berichterstattung interessiert.
Albert Schultheis
21. Dezember, 2018Danke für Ihren erhellenden «close reading approach», Herr Wendt.
«Ich hab genau den Stoff, den du brauchst!» – Sehr richtig: Es war genau der Stoff, den das Gute Deutschland brauchte, um seine Halluzinationen von der neuen Buntheit im Lande zu stimulieren. Und alle bedienten sich seiner und schrieben von einander ab –
schamlos, in völliger Verblödung, die Süddeutsche, die Zeit, die taz, die Rundschau, die Allgemeine, das ZDF … die ganze deutsche «Qualitätsmedien»-Mischpoke. Diejenigen, die diese Halluzinationen hinterfragten und sie mit der stahlgrauen Wirklichkeit kontrastierten, wurden als dumpfbackenes Pack denunziert.
Wenn 2 oder 3 Deutsche beginnen zu halluzinieren, dann wird’s brenzlig, dann kann man nur noch Stiften gehen (In Abwandlung eines alten Bibelworts). Das ist meine Lehre aus der deutschen Geschichte. Heute lebe ich im Ausland, möglichst weit weg von der kontaminierten Heimat.
Tiziana
22. Dezember, 2018Genau so! Toll!
Dreggsagg
21. Dezember, 2018Man könnte über diesen Eulenspiegel Relotius herzhaft lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
Es gibt schon den Begriff «relotiussen» für dreiste linksdrallige Fälschungen.
Wer weiß, wieviele Relotiusse so in den Redaktionen herumsitzen und sich Märchen ausdenken, um dem Medienmainstream zu willen zu sein und unserer Superhumanistin einen schönen Gefallen zu tun!
Stephan
21. Dezember, 2018Man kann die Geschichte mit den 1000€ für belanglos aber dämlich halten – die Art und Weise, wie Relotius die alte Dame allerdings propagandistisch missbraucht hat ist schäbig und verlogen. Spontan würde ich sagen: Beruf verfehlt. Es ist jedoch zu befürchten, dass nach einer Karenzzeit eine weitere Karriere dieses Herrn in den Mainstreammedien bevorsteht. Im Vergleich zur „Stern-Kujau“-Affäre stellt sich die Frage: wird es wie seinerzeit für die Illustrierte einen Einbruch der Auflage geben? Und könnte dies angesichts der eh prekären Lage des Magazins an die Substanz gehen? Zu wünschen wäre es ja, obgleich es noch genug Leser gibt, die gerade wegen der politisch korrekten Windbeuteleien einer solchen Postille die Treue halten.
Justus
21. Dezember, 2018«Mississippi-Dampfer» und South Carolina passt so was von… 😉
Rizzo C.
22. Dezember, 2018«… in der Ferne kreuzen Mississippi-Dampfer»
Mindestens 600 km sind ja wahrlich als «Ferne» zu betrachten. Da hat doch unser Claasende Reporter ausnahmsweise völlig recht!
Ich
21. Dezember, 2018Spassig!
Wenn es nicht zum Heulen wäre!
Unerträglich wie z.B. SPON in Selbstmitleid versinkt!
Was aber am schlimmsten ist: Alle die schon immer Lügenpresse gerufen haben- die haben nun auf einmal recht! Wohin soll das führen?
Wir müssen uns selbst viel mehr differenzierter informieren! Wenn der SPIEGEL dabei sterben geht – ich hab jedenfalls kein Mitleid.
Peter Thomas
21. Dezember, 2018Nicht nur, daß die nun auf einmal recht haben – die hatten schon immer recht! Wir haben es nur allzu lange nicht wahrhaben wollen. Und wohin das führen soll? Zu mehr Wahrheit, hoffe ich, und zu grundstürzender Veränderung. Das ist meine größte Hoffnung.
Edith
21. Dezember, 2018Wen wundert’s noch.
Walter Lippmann, einflussreicher Journalist bei der New York Times hat das mal so formuliert: «The news and the truth are not the same thing.»
https://www.azquotes.com/quote/692370
Michael Klonovsky
21. Dezember, 2018Probst ist «unters Schafott gekommen» (Relotius)? Ungefähr wie der «Spiegel» unter den Hund?
Jörg Plath
21. Dezember, 2018Ich kann über diese Spiegel-Affäre wirklich nur noch (sarkastisch) lachen. Mal wieder gut berichtet, analysiert und kommentiert , Herr Wendt!
Wolf Manuel Schröter
21. Dezember, 2018«Wess’ Brot ich ess’, dess’ Lied ich sing’! «Vierte Säule der Demokratie»? Welchen Zustand mögen dann wohl die anderen Säulen (generell, Ausnahmen bestätigen die Regel) aufweisen? Steht doch alles in komplexer Wechselwirkung miteinander… Warum, am Ende, überrascht mich das Ganze nicht? Heißt es nicht, dass, wer am lautesten «Haltet den Dieb!» schreit, selbst der Dieb (in diesem Fall der, der jedes übrig gebliebene Vertrauen gestohlen hat) ist? Menetekel…
Egbert S.
21. Dezember, 2018Relotius ist nicht nur ein notorischer Lügenbaron, sondern auch ein übler gesellschaftlicher Spaltpilz. Beispiel gefällig? Siehe ZEIT:
Es geht in dem Interview um ein Dokumentarfilmprojekt, in dessen Rahmen Austin Lynch und Jason S. durch Deutschland gereist sind und Menschen auf der Straße nach deren Lebenssituation befragt haben. Relotius möchte im publizierten Interview wissen: „Haben Sie die Menschen in Ost- und Westdeutschland unterschiedlich wahrgenommen?“
Die Originalantwort lautet: „At this time we have not discerned any significant differences in the geographical regions. This question will be better suited to when we have finished the editing process.“ Ins Deutsche übertragen: „Bis jetzt haben wir keine signifikanten Unterschiede zwischen den geografischen Regionen festgestellt. Diese Frage wird besser zu beantworten sein, wenn wir den Schnittprozess abgeschlossen haben.“
Daraus macht Relotius folgende Antwort: „Es war seltsam: Als wir in den Osten fuhren, schien sich plötzlich eine dunkle Wolke über uns zu legen – es wollte sich einfach niemand mehr interviewen lassen. Wir dachten schon, die Menschen in Ostdeutschland wären möglicherweise wirklich ganz anders als im Rest des Landes. Aber dann trafen wir irgendwo auf einem Bauernhof eine fröhliche rothaarige Frau namens Heidemarie und wir konnten unseren ersten Eindruck zum Glück wieder über den Haufen werfen. Menschen sind eben doch überall gleich.“ Aus welchen Quellen Claas Relotius diese Aussage zusammenmontiert hat, können wir nicht mehr nachvollziehen. Klar ist nur, dass sie nicht aus dem schriftlich geführten Originalinterview stammt.
Quelle: https://blog.zeit.de/glashaus/2018/12/20/unser-wissensstand-zu-den-beitraegen-von-claas-relotius-auf-zeit-online-und-in-zeit-wissen/
Unser täglich Ossi-Bashing gib uns heut. Danke. Amen.
Hoffentlich läuft mir dieser anmaßende Journalisten-Darsteller niemals über den Weg. Und ich hoffe weiterhin, dass der SPIEGEL sich zu einer strafrechtlichen Anzeige aufrafft. Relotius hat sich sein sicherlich attraktives Gehalt ergaunert und Preisgelder gut dotierter Journalistenpreise erschlichen. Zum Beispiel schlappe 15.000 Euro beim Reemtsma Liberty Award 2017. https://www.presseportal.de/pm/12800/3592887
Eine Schande für die gesamte Branche. Die Frage bleibt, ob auch andere Redaktionen lichtscheue Gewächse hervorbrachten? Wündern würde es mich nicht. Ganz im Gegenteil. Es würde mich wundern, sollte Claas R. tatsächlich der einzige als Journalist getarnte Phantasy-Autor weit und breit sein. Alexander Wendt, bitte übernehmen Sie!
Ewald Orf
21. Dezember, 2018Respekt !!!
Ewald Orf
Muller
21. Dezember, 2018Dass derart offen gelogen und betrogen wird dürfte die Ausnahmen sein.
Im Vergleich zu Medien aus dem Ausland ist aber schon seit langer Zeit auffällig, dass in deutschen Medien gerne wichtige Angaben fehlen. Was teilweise dazu führt, dass Inhalte geradezu entstellt werden.
Ein alter Witz (aus der Zeit des kalten Krieges) beschreibt das sehr anschaulich:
Zwei Sportler aus verfeindeten Nationen A und B liefern sich einen Wettkampf.
Der Sportler aus Nation B gewinnt.
Am nächsten Tag dann in den Medien von Nation A:
«Bei einem internationalen Wettkampf belegte unser Sportler einen hervorragenden zweiten Platz.
Während der Sportler aus Nation B nur den beschämenden vorletzten Platz erreichte.»
Werner Bläser
22. Dezember, 2018Nein, das ist keineswegs die Ausnahme. Natürlich wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Das sind keine Fehler, die passieren, sondern hat System. Betrachten Sie sich die Geschichte von Akif Pirinccis «KZ-Passage» in seiner Pegida-Rede (zur Erinnerung s. Wikipedia). Seine Aussage wurde ganz klar und eindeutig komplett verdreht. Nun kann so etwas in der Tat passieren. Allerdings, dass man hinterher in den meisten Fällen nicht gewillt war, den Fehler zu korrigieren, sondern durch Gerichte dazu gezwungen werden musste, das zeigt, wie viele Redaktionen zur Wahrheit stehen: Wahrheit ist, was in unser politisches Weltbild passt – Fakten sind soziale Konstrukte.
Und betrachten Sie sich die Fälle Janet Cooke bei der Washington Post, die für ihre Rühr-Story über ein drogensüchtiges Kind den Pulitzerpreis gewann (und ihn wieder zurückgeben musste, als herauskam, dass sie alles erfunden hatte), Jaydon Blair bei der New York Times, Tom Kummer bei verschiedenen europäischen Blättern… Die lieferten, was gewünscht war und ins Bild passte.
Es ist eine Haupt-Erkenntnis der Kommunikationswissenschaft, dass Rezipienten von Kommunikationen sich die Inhalte suchen, die zu ihren vorgefertigten Prädispositionen passen. Sie wollen kognitive Dissonanz vermeiden. Die Zeitungen werfen dies oft den Konsumenten der alternativen Medien vor.
Aber sie selbst sündigen mindestens genau so intensiv in dieser Hinsicht. Ihre «Filterblase» ist nur eine andere. Sie scheinen intellektuell damit überfordert zu sein, das zu erkennen.
Ich habe auch den Eindruck, dass sich in der heutigen Zeit das Selbstbild von Journalisten gewandelt hat. Früher betrachtete man sich eher als Dienstleister; es galt, den Leser erst einmal zu informieren. Und man war stolz, wenn man das möglichst gründlich und korrekt schaffte. Heute scheint in dieser Branche ein politisch gefärbter Narzissmus Einzug gehalten zu haben: Der Leser soll kein Bild der Realität bekommen, sondern das Weltbild des Schreibers.
Früher, in meinem Job, reichte es oft, wenn ich täglich ca. 6 bis 10 Zeitungen durchsah. Heute muss ich viel mehr lesen (nicht nur Zeitungen, sondern vermehrt andere Quellen), um ein ausgewogenes und einigermassen rundes Bild zu bekommen. Insbesondere die Berichterstattung über das Ausland spottet jeder Beschreibung. Wo sind all die Qualitätsjournalisten hin?
Zeitgeistkritik
6. Januar, 2019Auch Höckes berühmtes Zitat aus seiner Dresdner Rede wurde von den bekannten «Qualitäts»-Medien komplett verfälscht. Angeblich hätte er ja gesagt, das Berliner Holocaust-Denkmal sei ein «Denkmal der Schande». Somit implizierend, dass das Denkmal SELBST eine Schande sei und der Holocaust nur ein kleiner Betriebsunfall der (deutschen) Geschichte. In Wahrheit sagte er aber: «Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat…» Merken Sie was? Höcke stellt NICHT in Abrede, dass der Holocaust eine Schande war, aber er stellt eine RICHTIGE Tatsache fest. Denn wo gibt es in Washington ein Denkmal für all die ermordeten Indianer, die bei der «Landnahme» als «Kollateralschaden» halt «draufgingen», oder die schwarzen Sklaven, die sich auf den Farmen der Südstaaten zu Tode schufteten für den Wohlstand ihrer Besitzer? Wo gibt es in Madrid ein Denkmal für all die Opfer der Konquistadoren? Wo gibt es in Moskau ein Denkmal für all die Opfer der Stalinschen «Säuberungen»? Wo gibt es in Rom ein Denkmal für all die Opfer der Heiligen Römischen Inquisition? Wo gibt es Tokio ein Denkmal für all Opfer, die die Invasion in China in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts kostete? Und so weiter, und so fort… Der Holocaust mag in seiner «industriellen» Abfertigung einmalig in der Menschheitsgeschichte sein, aber z. B. Pol-Pot mit seinem Schreckensregime in Kampuchea war zumindest nicht weit davon entfernt. Aber wer spricht heute noch davon? Wer gedenkt all der Opfer? Nur von UNS wird verlangt, bis in die x-te Generation immer wieder Buße dafür zu tun, obwohl die heute lebenden Generationen bis auf ganz, ganz wenige nun wirklich NICHTS mehr mit dem damaligen Geschehen zu tun haben. Sollte man da nicht verlangen dürfen, das Geschehene, nein, natürlich NICHT neu zu bewerten — was geschehen ist, ist geschehen –, aber doch zumindest in seinen historischen Kontext der GESAMTgeschichte unseres Volkes einzuordnen, so wie es jüngst ja auch Gauland gefordert hat, auch wenn der «Fliegenschiss»-Vergleich sicher nicht besonders glücklich formuliert war. Aber beide Zitate gehen in die gleiche Richtung: Nämlich die deutsche Geschichte GERECHT zu behandeln, und zu dieser gehört eben AUCH all das Gute, das unser Volk in seiner langen Existenz geschaffen hat. Wer das verdrängt, verleugnet, nicht wahrhaben will, hat den Sinn von Geschichtschreibung nicht verstanden und verfolgt politische Absichten, die den Interessen unserer Nation zuwiderlaufen.
Publius Maximus
21. Dezember, 2018Auch das eine völlig korrekte Einschätzung hier auf dem Kanal!
Relotius, das «kriminelle Element», mag aus welchem Beweggrund auch immer getäuscht und betrogen haben – das werden Menschen immer wieder machen (weil sie glauben, damit durchzukommen).
Der eigentliche Skandal ist, dass das ehemalige Nachrichtenmagazine solche selbstaufgeblasenen Scheinjournalisten hat machen lassen und die «Fact Checker» ihn durchgewunken haben.
Seine Artikel waren genau das, was man doch haben wollte: Kerosin für die Indoktrinationsturbinen!
Wenn man sich die kilometerlange Selbstbeweihr… ähhh «Skandalaufarbarbeitung» auf SPON durchliest, so wird klar, dass hier viel Nebel erzeugt wird, so dass gutgläubige Leser – und davon scheint es ja immer noch eine Menge zu geben – auch weiterhin an den Spiegel glauben können.
Da wird von 60 Prüfern fabuliert, gar von Islamwissenschaftlern salbadert und vermutlich arbeiten inzwischen auch die hl. drei Könige für die Schlussredaktion… ganz gewissenhaft… und natürlich nur Rudolf Augstein (dem alten Halunken) verpflichtet, der schon damals Deals mit dem deutschen tiefen Staat machte.
Doch wo wir schon bei Märchenonkeln sind: Wie heißt es doch so schön in diesem Märchen mit dem Wunderspiegel?
«Wer ist der ehrlichste, wahrhaftigste Journalist in diesem Land?»
Und der Spiegel wollte antworten, aber er konnte nur noch weinen.
Fugg Censors
21. Dezember, 2018Auch der Spiegel ist eine kapitalistische Firma die auf Profit aus ist. Das Klientel der roten, ideologischen Junkies will ihren täglichen Fix zum Wohlfühlen und Rechthaben. Die Bestätigung lieferte Relotius mittels rührenden, erfundenen Schmierenstories. Wenn die Realität ernste Kriminalität aufzeigt, muss man halt gefühlsdusselige Schmierenstücke dagegen erfinden. Alle Fakten-Checker haben nur unter der Nazi Laterne gesucht, nicht unter der roten Sonne. Die Luft ist raus, aus dem heiligen Medien Ballon und recht hatten die «Lügenpresse» Schreier. Mal sehen was noch so Alles rauskommt. Schade dass den Kommunisten die Zerstörung einer weiteren demokratischen Institution gelungen ist.
Wolf Manuel Schröter
22. Dezember, 2018Nein, @Fugg Censor, die «Kommunisten» waren das nicht nur; es waren «Demokraten» aller Couleur, aber vor allem solche, die «Demokratie» mißbrauchen und kontinuierlich zu Boden fahren wollen. Zu Nutz und Frommen einiger weniger… Statt «Kommunisten» (gibt es ja kaum noch wirklich!) sollte man «Klandestine» (wobei manche ja ganz offen sind!) als Kategorie dafür verwenden.
Joachim Kortner
22. Dezember, 2018Fugg Censors, Sie haben für diese Situation den argumentativen und auch sprachlichen Volltreffer gelandet! Besser kann man es nicht ausdrücken.
Horst Scharn
21. Dezember, 2018Interessant ist nicht mehr dieser Herr Relotius; der war nur einfach zu gut. Interessant ist oder wird sein die Frage, ob und welche Reaktion das bei denen auslöst, die seine Geschichten konsumieren. Meine Vermutung: gar nichts wird das bei denen auslösen. Sie werden eben künftig jemand anderes zitieren, wenn sie denen, die in ihren Augen den rechten Fake-News aufsitzen wieder mal den Beweis des Gegenteils – «so stand es aber im Spiegel!» – entgegenhalten. Wir haben schon immer den Fehler gemacht, den ideologisch Verblendeten mit Fakten beikommen zu wollen. Sie verstehen aber keine Fakten, weil sie fühlen. Und dieses Gefühl wurde von den Relotiussen dieses Landes, dieser Welt bestens bedient. Manchmal glaube ich, diese Relotius-Geschichte ist so dermaßen plump, dass sie von solchen Akademiemitgliedern wie jenen vom ZPS in die Welt gesetzt wurden, um «uns» und unsere Reaktion darauf vorzuführen.
Frank Gausmann
21. Dezember, 2018Vielen Dank für diesen, einmal mehr hervorragenden Artikel. Ich fürchte nur, dass das opportunistisch-moralinsaure, häufig frei erfundene Geschreibsel von Relotius wieder als bedauerlicher «Einzelfall» behandelt wird. Das dahintersteckende Muster haben Sie jedenfalls genial zusammengefasst: «Claas Relotius war der Dealer, der die moralinsüchtige Chefredaktion des SPIEGEL mit hochreinem Stoff versorgen konnte….».
Wir werden jedenfalls vergeblich darauf warten, dass die vielen anderen Dealer und vor allem auch die Drogenbarone im Hintergrund ans Licht gezerrt und zur Verantwortung gezogen werden. Wer die Deutungshoheit innehat bestimmt eben die Spielregeln und definiert wann, was, von wem ein Foul ist.
Ihnen, Herr Wendt, gilt jedenfalls meine absolute Bewunderung dafür, angesichts des bei uns so vielfach gepamperten «Haltungsjournalismus» die Spur zu halten und nüchtern/analytisch zu hinterfragen und berichten! Nochmals vielen Dank und weiter so im neuen Jahr!
Peter Müller
21. Dezember, 2018Wer weiß, was noch alles ans Licht kommen könnte…
Die sogenannten «Qualitätsmedien» scheinen überhaupt anfällig für brilliante Blender zu sein – man denke an den Mann, der für die «Süddeutsche» Interviews erfand.
Relotius lieferte das, was der Verleger, der verantwortliche Redakteur, die verbliebenen Leser und natürlich die Regierung gerne hören wollten. Der Beifall der maßgeblichen Vertreter der Zunft war ihm gewiß.
Hieraus ergibt sich im Umkehrschluss, daß die derzeit tonangebende öffentliche Meinung weniger der «Wahrheit» als vielmehr der richtigen «Haltung» verpflichtet scheint.
Mittlerweile kann man in vielen Fällen im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und bei staatlich quer subventionierten Presseorganen kaum noch zwischen Bericht und Meinung unterscheiden.
Auch die tägliche Dosis Propaganda für den «guten Zweck» (Klimawandel schlimm , Auto sofort abschaffen gut, Zuwanderer, ehemals Flüchtlinge, auf gutem Wege, Merkel großartige Staatenlenkerin etc.) steigert sich zusehends.
Seltsamerweise ist es zumeist die Meinung der Regierung und ihrer Anhänger welche da verkündet wird.
Das zum einen und der wachsende Zwang zur Konformität auch bei «normalen Menschen», die ihre abweichende Meinung oder einfach Zweifel am gegenwärtigen Kurs haben, ist der eigentliche Skandal in meinen Augen.
Die «vierte Gewalt» wird so zum Helferlein staatlicher Stellen.
Die gut gemachten «Erzählungen» des jungen Karrieristen, der angeblich ja «psychisch krank» sein soll, wiegen beinahe weniger schwer.
Er wird schon wieder Fuß fassen, nach einiger Zeit der «Buße».
Die Hörer, Leser und Zuschauer sollten allerdings gewärtig sein, daß sie (manchmal) gutgemachte Erzählungen «serviert» bekommen, nicht unbedingt aber Fakten.
Peter Thomas
21. Dezember, 2018Zu Ahmed und Alin: «Getrennt als Kindersklaven schuften, aber gemeinsam von Merkel träumen!» Wie einem da warm ums Herze wird! Das ist der Stoff für den Broadway!
Danke, Herr Wendt, für den coolen Artikel! Ich habe unlängst damit begonnen, junge Leute zu fragen, wie einer, der in der Matrix lebt, denn merken könne, daß er in der Matrix lebt. Schon mehrere sind daraufhin stutzig geworden.
Hermann Hewing
21. Dezember, 2018Das Attribut «Lügenpresse» wiedereinmal glänzend bestätigt.
Im einem Song der «Gebrüder Blattschuss» heißt es «…..ein andrer meint es läge alles am System». – Stimmt!
Ich würde gerne wissen wie viele solcher Möchtegerns und Schmierfinken noch in linken deutschen Redaktionsstuben sitzen, Schleimspurziehend, aber auch zitternd vor Angst nun ebenfalls aufzufliegen.
Ein schönes Weihnachtsfest allen und Dank an Alexander Wendt für hervorragenden Journalismus.
Martin
21. Dezember, 2018Auch mir erscheint Merkel in meinen Träumen.
Peter
21. Dezember, 2018Mecker, mecker, mecker! Endlich haben wir einen neuen Karl May und trotzdem wird nur herumgemosert.
Fantomas
21. Dezember, 2018Mitschuldig an der Verblödung des Publikums machen sich all die anderen Medien, die nach wie vor berichten: «Wie das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe meldet…». Die Bezeichnung «Nachrichtenmagazin» für den SPIEGEL ist eine Beleidigung für alle ehrlichen Journalisten, die noch ordentlich recherchieren, bevor sie in die Tatstatur greifen, um echte Nachrichten unters Volk zu bringen. «Der SPIEGEL – Das deutsche Fake Magazin» wäre treffender für dieses alberne Blatt, das schon lange seinen Zenit hinter sich hat.
Maxx
21. Dezember, 2018Michele Anderson und Jake Krohn aus Fergus Falls (Minnesota) erklärten (vorgestern) in einem Telefoninterview gegenüber dem Rundfunksender BBC (zufällig im Autoradio gehört), bereits einige Wochen nach Erscheinen des erfundenen Artikels von Relotius (Frühjahr 2017) über ihren Heimatort in einer E-Mail an den Spiegel auf dessen dreiste Lügen und Ungereimtheiten hingewiesen zu haben. Der Spiegel habe nicht reagiert und ihre Beschwerde ignorierte …
Erst nach Relotius’ Entlassung schrieben sie dann diesen Enthüllungsartikel, vermutlich so spät, da sie zwar ihre Gemeinde diskrediert sahen, aber als Liberals u. Trump-Gegner den Faker Relotius irgendwie insgeheim auch als «Streiter für die gute Sache» ansahen:
https://medium.com/@micheleanderson/der-spiegel-journalist-messed-with-the-wrong-small-town-d92f3e0e01a7
Ich vermute, bei fast jeder Story hätten ein paar Anrufe gereicht, um Claas, den Lügner, auffliegen zu lassen oder starke Zweifel an der Glaubwürdigkeit seiner Reportage zu säen. Wenn sich etwas so glatt wie Literatur liest, ist es oft auch nur Fiktion …
Es passte aber eben alles. Relotius beschrieb genau die mögliche Realität, die von seinen Herren erwünscht war.
Relotius mag beim Spiegel der Cheflügner vom Dienst gewesen sein, aber er steht für ein strukturelles Problem des Gesinnungsjournalismus, nicht für einen Einzelfall …
Timo Leary
22. Dezember, 2018Wenn ein Herr Relotius beim Erfinden von Geschichten ertappt wird, dann hat das wenigstens Konsequenzen.
Wenn die Bundeskanzlerin und das BK-Amt Geschichten von «Hetz- und Menschjagden» erfinden und auf internationaler Bühne das eigene Land diskreditieren, dann bleibt das völlig folgenlos – das ist doch der eigentliche Skandal.
Vielleicht sollte sich Herr Relotius jetzt bei dem Nudging-Team im Bundeskanzleramt bewerben – seinen Befähigungsnachweis hat er ja erbracht.
Zeitgeistkritik
6. Januar, 2019Schlimmer noch: Der aufgrund besserer Kenntnislage die WAHRHEIT aussprechende Verfassungsschutzpräsident Maaßen wurde geschaßt, damit er einem den Grünen, Linken, Roten genehmeren Mann Platz machen «durfte», der ja auch gleich — wie der Hund, der übers Stöckchen springt — brav verkündete, er wolle sich vor allem dem berühmten Kampf gegen Rääächts widmen, wofür er natürlich sofort Beifall von entsprechenden Stellen bekam. Dass die Probleme des Linksextremismus sowie des (muslimischen) Antisemitismus in diesem Lande inzwischen wesentlich gravierender sind — so what! Das will man ja in Berlin, mit Ausnahme der AfD, sowieso nicht wissen. Und also bleibt es am besten unerwähnt. Und am allerliebsten auch unbeachtet. Denn was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß…
luxlimbus
22. Dezember, 2018Nicht so streng bitte!
Es kann doch kein Vergehen sein der Hetzjagd-Merkel nachzueifern.
Gero Micheler
22. Dezember, 2018Wunderbarer, informierter, gut geschriebener Artikel. So geht Journalismus. Danke!
Karl Brenner
22. Dezember, 2018Das ist hochwertiger Haltungsjournalismus
Eloman
22. Dezember, 2018Mir erscheint auch manchmal Angela Merkel im Traum. Aber nur im Alptraum :))
Ausserdem, gerade gelesen, Relotius hat möglicherweise auch noch Spendengelder, die für die armen kleinen Kinder bestimmt waren, eingesteckt. Schreibt zumindest der SPARGEL in eigener Sache.
Egbert S.
23. Dezember, 2018Autsch! Das wird immer absurder. Gefakte Beiträge, offenbar veruntreute Spendengelder.
https://www.tagesspiegel.de/medien/fall-claas-relotius-reporter-taeuschte-leser-offenbar-mit-spendenaufruf/23794616.html
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fall-claas-relotius-reporter-taeuschte-leser-offenbar-mit-spendenaufruf-a-1245226.html
Claasklar – jetzt ist er fällig. Bei Steuerhinterziehung kennt Väterchen Staat keine Gnade. Inzwischen täte es mich kaum überraschen, sollte es sich bei Relotius – natürlich rein hypothetisch – um einen bisher unentdeckten, international agierenden Serienkiller handeln.* Mit irgend etwas muss er sich in langen recherechefreien Zeiträumen während seiner Auslandsaufenthalte doch beschäftigt haben. Oder nur TV geglotzt? Dieser Mann scheint keinerlei Skrupel zu kennen. Spaß beiseite: Es wäre echt interessant zu erfahren, was Claas R.im Ausland getrieben hat. Denn intensiv recherchierte Relotius relativ selten.
*Im Zweifelsfall bitte als Satire durchgehen lassen.
J.Vans
23. Dezember, 2018«Werteorientierter» Qualitätsjournalismus frei nach Georg Restle (Leiter, WDR Monitor) oder frei nach Golineh Atai «Wirklichkeit erschaffen» ( ARD Tagesschau-Redakteurin)
Im Kampf für die Werte darf es dann auch mal Verwerfungen wie im Fall Relotius geben.
Den Spiegel hingegen muss man noch nicht zwangsweise kaufen. Die ARD muss man aber mit Gebühren bezahlen, ob man will oder nicht.
Da fehlt nur noch die Aussage von der ehemaligen Integrationsexpertin Özoguz, dass das Zusammenleben im Zuge der Willkommenskultur täglich neu ausgehandelt werden müsse.
Märchen aus 1001 Nacht zur Weihnachtszeit.