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Politik, Gesellschaft & Übergänge

Wochenrückblick: Mineralwassernass gegen die Verrohung der Pisser

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Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 23 min Lesezeit

Die Endmoränen der letzten großen Vereisung kamen nur bis knapp vor die Stelle, an der heute der Starnberger See beginnt, also bis ein paar Kilometer vor Seeshaupt. Man kann behaupten, dass der tatsächliche, harte Süden Deutschlands genau hier beginnt.

Es ist schön hier, sehr schön,

zumal, seit die Ferien begonnen haben, und das ganze Gschwerl rätselhafterweise nicht hier in dieses Paradies einfällt, sondern in Badeorte rund ums Mittelmeer. Die Radfahrwege sind leer, was ungefähr so selten und angenehm ist wie eine verkehrsfreie Autobahn nach Garmisch am Wochenende oder ein ICE mit komplettem Bistroangebot alltags.

Ja, Wärme herrscht auch. Man möchte sich eine Flasche Mineralwasser über den Kopf gießen und niedersinken, wenn man sich dadurch nicht gerade in eine symbolische Gesellschaft mit den Studenten der Münchner Filmhochschule begeben würde, die genau das praktiziert hatten, um gegen Markus Söder und das Ertrinken im Mittelmeer ein Zeichen zu setzen. Das ZDF berichtete darüber so:

_„Stumm stehen sie da,__
übergießen sich mit Wasser,
sacken zusammen,
_und bleiben wie tot liegen.

Ein stummer Protest als Erinnerung an die Ertrinkenden im Mittelmeer.

Unter dem Motto #nassgegenhass wollen Studierende der Hochschule für Fernsehen und Film in München ein Zeichen gegen die bayerische Asylpolitik setzen.

Anlass ist ein Kongress der Staatsregierung in den Räumen der Uni, bei dem auch Ministerpräsident Söder spricht.“

Das klingt fast so, als ob es die Berliner Staatssekretärin für das Twitterwesen Sawsan Chebli getextet hätte, wobei es bei ihr heißen würde: „Und bleiben wie tot liegen. Sehr tot.“

Nun wissen die Teilnehmer der Münchner Iced Water Sophie Scholl Challenge ziemlich gut, dass selbst beziehungsweise gerade dann, wenn die CSU unter Darth Söder sämtliche migrationspolitischen Forderungen der Grünen übernehmen würde, die Schlauchboote der Schlepper auf dem Mittelmeer nicht dichter und kein Stück besser mit Kraftstoff und Trinkwasser ausgestattet wären als jetzt; ferner ist ihnen auch klar, dass Prickelwasser über den Kopf im Foyer einer Hochschule nicht annähernd als Einfühlung in Ertrinkende taugt. Im ZDF wiederum wissen die Redakteure ganz gut, wo der Nachrichtenwert des Protestzubodensinkens liegt, nämlich bei Null, und wie der Fachbegriff für derartige Aufführungen heißt: Virtue signalling, zu deutsch Tugendprahlerei, die regelmäßig den Weg der größtmöglichen Albernheit nimmt. Mehr dazu: Michael Klonovsky, Acta Diurna.

Die öffentlich-rechtlichen Sender verfügen allerdings über eine bewegliche Relevanzschwelle. Nicht jeder Mord schafft es darüber, nicht jedes Massenvorkommnis zwischen „Einzelgruppen“ (Bernd Zeller) und auch nicht jede Rede der größten Oppositionspartei im Bundestag, aber dafür ziemlich zuverlässig alles, was Trump, die CSU und noch Schlimmere schlecht aussehen lässt. Als kürzlich drei Demonstranten vor dem Bundesinnenministerium einen Sarg aufbauten, nachdem ein mehrfach straffällig gewordener abgelehnter Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben worden war und dort Suizid begangen hatte, war das der ARD ebenfalls eine Notiz wert. Die Mitteilung wiederum, dass nicht Horst Seehofer die Abschiebung des Afghanen verfügt hatte, sondern die Behörden im rot-grün regierten Hamburg, schaffte es bei den nimmermüden Medienmachern nicht ins redaktionelle Angebot. Denn, wie Monitor-Chef Georg Restle noch einmal fürs Protokoll festhält: „Wir müssen nicht jeden Mist abbilden“.

„#NassgegenHass“ jedenfalls läuft, wie man in den Medien sagt, als Zeile schön. Erinnert ein bisschen an „heiß auf Eis“. Ebenfalls in München fand vor kurzem die Demonstration „#ausgehasst“ statt, die sich gegen die Verrohung der Sprache richtete, genauer, gegen die Verrohung der ohnehin rohen CSU unter Darth Seehofer.

Mein Lieblings-Antihass-Plakat der Demo sieht übrigens so aus:

Erschienen ist es, so weit ich sehen kann, in keinem Qualitätsmedium, dann hätte die Bild-Text-Schere vermutlich doch zu weit geklafft. Auf der großen Antiverrohungsschaffe von Grünen, Jusos, Linkspartei und Münchner Kulturpublikum trug auch Friedrich Ani, Schriftsteller, seinen Was-gegen-Seehofer-gesagt-werden-muss-Text vor, den vorher die Münchner Abendzeitung gedruckt hatte:

„Ich glaube nicht an Horst Seehofer.

Ich glaube nicht an Menschen, die sich freuen, wenn andere Menschen hilflos im Meer versinken.

Ich glaube nicht an sein Wort, an seine Absichten, an ein Licht in seinem Herzen.

Ich glaube nicht, dass Horst Seehofer Christ ist.

Ich glaube, er ist ein Unchrist in einer unchristlichen Partei.

Ich glaube, dass Horst Seehofer dem Gedanken der Nächstenliebe so fernsteht wie Beate Zschäpe.

Ich glaube, dass ein Mensch, der Ertrinkende als Touristen bezeichnet, seelisch begraben auf die Welt gekommen sein muss.“

Dass Horst Seehofer Freude über das Ertrinken von Menschen geäußert hätte oder irgendjemand in der CSU Ertrinkende als Touristen bezeichnen würde, gehört zu den so genannten Fakenjus, allerdings zu denen, die – siehe Relevanzschwelle – nie zu den ARD-Faktencheckern oder zu dem Agitationskonglomerat „correctiv“ gelangen.

Übrigens, wer sich fragt, was die Münchner „Abendzeitung“ für ein Blatt sei: Es ist die Zeitung, die kürzlich den Karikaturisten Dieter Hanitzsch bei sich aufnahm, nachdem er von der “Süddeutschen“ nicht wegen seiner grottenschlechten Zeichnungen gefeuert wurde – denn dann müsste dort fast jeder gehen – sondern, weil eine antisemitische Karikatur von ihm selbst dem Prantl-Blatt zu dumpf war:

Bei der Süddeutschen wegen Antisemitismus gefeuert zu werden, das ist auch eine Art Challenge. Ganz anders als die babyleichte Übung, wieder bei einem prononcierten Antihass-Beobachter anzuheuern, wo man sich in diesen Hochsommertagen vermutlich aus Protest gegen die Verrohung zumindest innerlich mit Mineralwasser und Weißbier befeuchtet. Der Spiegel bemerkte übrigens feinsinnig, Hanitzsch sei nicht wegen Antisemitismus gefeuert worden, sondern wegen „Antisemitismus-Vorwürfen“.

Apropos „Spiegel“: da aus der Leberwurst Özil durch Aufrollen der Pelle noch der letzte Rest über die Relevanzschwelle gedrückt werden muss, läuft dort gerade „#MeeTwo“, eine Art Sammelbox, in der ähnlich wie bei MeeToo substanzielle, gefühlte und fabrizierte Anschuldigungen landen. Der Unterschied zu MeeToo besteht allerdings darin, dass bei dem Migrationsaufguß beispielsweise vietnamesische Migranten unter- und eine andere Gruppe überrepräsentiert ist, und zwar genau jene Gruppe, aus der neben Selbstmitleid auch jede Menge Kartoffelhass und Antisemitismus quillt. Wenn ein Herrenmännchen in Berlin, Bonn und anderswo auf Kippa- und Davidsternträger einprügelt, dann heißt es eben nicht Duoc und höchstwahrscheinlich auch nicht Sanchez. Für alle, die jetzt falsch verrstehen wollen: Natürlich hat auch jeder jedes Recht auf Schutz vor Diskrimierung, der selbst diskrimiert. Aber er sollte nicht auch noch einen Glaubwürdigkeitskredit in der Debatte über Diskriminierung verlangen.

Spiegel-Autor Haznain Kazim schreibt und kämpft vor allem auf Twitter für #MeeTwo, gegen Hass und Verrohung der Sprache:

Von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit versteht der Autor etwas:

Es ist ein anstrengendes Leben, das ein Gutdenker heute in Deutschland führen muss: Mineralwasser über den Kopf gießen, Politiker, die man ablehnt, in die Nähe der SS und Beate Zschäpe rücken, verkünden, dass man zwanzig Prozent der Deutschen nicht ernst nimmt, weil sie alle ein komisches Auto gefahren sind und alle zu 30 Prozent die falsche Partei wählen, als hätte man ihnen die Bundesautobahn und das Wahlrecht dafür geschenkt, und dann am nächsten Tag wieder gegen die Pisser und ihre verrohte Sprache kämpfen – das ist schon anstrengender, als wie der Autor beim Weißbier am Starnberger See zu sitzen. Aber auch der muss aus dem Himmel der Bayern wieder nach Berlin, der Hauptstadt der Unverrohten.

17 Kommentare
  • René Nacht
    30. Juli, 2018

    Ich bin beglückt, dass Herr Kazim in der Lage ist dermaßen hochintelligente Twittertexte abzuschwitzen. Mal ehrlich, es ist die präzise Kopie der monierten Pisserpacksprache – wo also lehrte man dem Hassnaim diese so dermaßen perfekt – und vor allem wer? Qualitätskollegen? Oder ist es eine massive Fehlprägung? Bis vor ungefähr 3 Jahren wurden Verfasser (nein, ohne * – aber diese Spezies natürlich auch) solch unsäglicher Texte stante pede vorsorglich in die Geschlossene verbracht. Das ist Hass in Reinkultur! Man kann sich nicht sicher sein, ob so einer nicht mal richtig ausrastet… Zum Fürchten!

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  • Burkhart Berthold
    30. Juli, 2018

    Haben Sie den Don Alfonso besucht? Aber der treibt sein Wesen, glaube ich, noch drei Seen weiter im Süden. Seien Sie uns jedenfalls immer herzlich willkommen in Bayern!

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  • Leni
    30. Juli, 2018

    Dazu passt: https://www.welt.de/finanzen/verbraucher/plus180181408/Was-tun-wenn-der-blaue-Brief-vom-Beitragsservice-kommt.html
    «Wer sich vor den monatlich 17,50 Euro für die Bereitstellung (sic!) öffentlich-rechtlicher Radio- und Fernsehprogramme gedrückt hat, muss mit Nachzahlungen und Ärger rechnen.»
    Aus dem aktuellen Entscheid des BVerfG vom 18. Juli 2018, – 1 BvR 1675/16 und weitere -, Randnr. (pfui!!) 88:
    «Der Gesetzgeber muss keinen Wirklichkeitsmaßstab wählen, sondern kann auch einen Ersatz- oder Wahrscheinlichkeitsmaßstab zugrunde legen».
    Noch Fragen?

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  • Holger T.
    30. Juli, 2018

    Ach Herr Wendt, ich bewundere Sie (und etliche Ihrer Kollegen) für Ihren offenkundigen Gleichmut, und Ihre Geduld. Ich weiß nicht, vielleicht liegt es ja an der Hitze oder keine Ahnung, aber mich macht der grassierende Irrsinn hierzulande zunehmend depressiv. Fast wie in einem Zombie-Film, um mich herum anscheinend fast nur noch befallene Menschen, allerdings nicht von einem Zombie-, sondern von einem Blödheits-Virus. Nichts, aber auch rein Garnichts kann noch als halbwegs selbstverständlich verständig angesehen werden, es grassiert der blühende Unfug. Ein Fußball-Nationalspieler macht unverblümt Wahlwerbung für einen faschistischen Diktator, die Elf fliegt, in der Geschichte erstmalig, in der WM-Vorrunde raus, und statt Analyse, Kritik und Aufarbeitung diskutieren wir über «Rassismus», und fordern den muslimischen Migrantenstadl zum Rumjammern auf. Jetzt einmal alle zusammen!
    Das allein würde fast schon genügen, doch mit fast schon sadistischer Boshaftigkeit führen Sie all die weiteren Beispiele auf, die man doch gerade eben noch erfolgreich verdrängt hatte- zu blöd, um ernsthaft weiter darüber nachzudenken.
    Aber ich will nicht klagen. Kommt eigentlich baldmöglichst jemand auf die Idee, den diesjährigen Sommer mit dem intellektuellen Zustand dieses (noch) unseren Landes in einen Vergleich zu setzen? Die Kartoffel-Ernte fällt dieses Jahr eher mau aus, so liest man, doch die Sache mit den Kartoffeln ist kein Rassismus, sondern Humor, da soll der Bauer sich mal nicht so haben.
    Ich beginne an mir selbst zu zweifeln. Ist das alles irgendwie doch normal? Bin ich der Verrückte, der sich über all die Geisterfahrer beklagt, die ihm auf der Autobahn entgegen kommen?

    So gesehen Herr Wendt, sind Ihre Text, dieser hier beispielhaft, wie eine kühle erfrischende Dusche, wie ein erfrischendes Getränk, eine kühle Brise in einem immer heisser werdenden Sommer-Wahnsinn, der nun aber auch schon etliche Jahre andauert, und von dem die Klimaforscher meinen, es würde alles immer noch schlimmer.
    Und für all diese kleinen Erfrischungen, lieber Herr Wendt, meinen aufrichtigen, wenn auch irgendwie zunehmend hilflosen Dank!

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    • Sabine Schönfelder
      2. August, 2018

      Es ist ein kleiner Trost, aber besser als keiner und ich glaube das Zitat stammt von Dieter Hildebrandt :Leute, fresst Scheiße, Millionen Fliegen können nicht irren!

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  • Johann-Thomas Trattner
    30. Juli, 2018

    Was Hasnaim Kazim da absondert – «Das ungebildete Pack ist sehr aktiv. Meist feige anonym. Ihr seid nur ne Minderheit, ihr Pisser» und sein Ausfall gegen die Ostdeutschen, weil sie falsch wählen, nämlich AfD – ist nur noch einen Hauch von der Segregation von Bevölkerungsgruppen aus politischen Gründen und dem Aufruf zum Lynchen entfernt. Laut Wikipedia ist er ein mehrfach ausgezeichneter Journalist. Man fragt sich: Wenn der Mann nicht dumm ist, was so scheint, merkt er denn nicht, das er zu Faustrecht und Bürgerkrieg ruft? Oder will er genau das.

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    • René Nacht
      31. Juli, 2018

      Ja, Herr Trattner. Anscheinend! Das ist staatlich sanktionierte Volksverhetzung. Ganz, ganz grosses Kino, was da völlig legal von diesem Qualitätsintegrierten abgezwitschert wird.

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  • Grand Nix
    30. Juli, 2018

    Religiöser als auch ideologischer Wahn, der den Geschädigten seit Kindesbeinen unablässig eingeflüstert wurde und sich irgendwann unauslöschbar im kleinen Oberstübchen eingebrannt hat, ist häufig irreversibel, also nicht heilbar und oft tückisch (selbst)zerstörerisch. Die totale Unterwerfung und Verblendung unter einer bestimmten Sache und einer bestimmten Leitfigur (wie zum Beispiel Religion und Gott, Nationalsozialismus und Führerfigur oder Marxismus und Marx) ist so fundamental und für Außenstehende oft so schmerzlich offensichtlich, dass kein Geld und keine guten Worte in der Lage sind, diesen antrainierten Wahn aufzufangen, abzumildern und abzustellen. Die Regel, je schlichter der Mensch, desto erfolgloser die Versuche der Heilung und der Loslösung von diesen extremen Hirngespinsten und Gespenstern, hat sich schon oft bewahrheitet.

    Dass sich aber auch deutsche Studenten der Münchner Filmhochschule (die angeblichen Hoffnungs- und Meinungsträger dieser Gesellschaft) so unreflektiert kindisch und kleinkariert zum Affen machen, ist erschreckend, macht mich fassungslos. #nassgegenhass ist in seiner künstlerischen Machart nur lächerlicher Popanz, substanzloser Aktionismus, das Ziel völlig verfehlend, weil nicht wirklich klar erkannt, vorgetragen von linkslässigen lupenreinen Pubertierenden, die nicht wissen wollen, nicht dazulernen wollen, nicht mehr und nicht weniger. «Virtue signalling, zu deutsch Tugendprahlerei, die regelmäßig den Weg der größtmöglichen Albernheit nimmt» wie Sie es, lieber Herr Wendt, einzugrenzen versuchen, trifft es auch recht gut. Aber nicht ganz vollständig, wie ich meine.

    Seehofers und Söders sogenannte «Asylpolitik», kann man im Einzelnen begrüßen oder ablehnen, für beide Seiten gibt es reichlich Argumente. Aber sie ist weder mit Hass und Hetze beladen noch aus Hass und Hetze entstanden (an keiner einzigen Stelle), noch sind diejenigen, die diese strickte CSU-Politik befürworten, hasserfüllte Hetzer oder nationalsozialistische Rassisten. Die Herren Seehofer und Söder der CSU dafür verantwortlich zu machen, dass tausende farbige und muslimische Menschen im Mittelmeer ertrinken, ist, auch wenn es für jeden Einzelnen tragisch und für uns unerträglich ist, absurd und eine bösartige Unterstellung.

    Wer aber Ursache und Wirkung dieses anhaltenden Migrationsdesasters nicht richtig ableiten kann, das Einmaleins der Massenmigrationsbewegungen nicht richtig auszurechnen vermag, die Folgen dieser rechtlosen und gewaltsamen Einwanderung nicht abzuschätzen im Stande ist, die Verursacher und Nutznießer dieser bedrohlichen und grenzenlosen Migrationskrise nicht erkennen will, ist schlicht ein Depp, also ein einfältiger, ungeschickter Mensch, ein Tölpel und ein Dummkopf, wie unsere unbedarften Studenten der Münchner Filmhochschule. Werdet endlich erwachsen, ihr lieben Narren, lernt selbstständig zu denken und gründet eine Familie mit reichlich Nachwuchs, dann wäre schon viel für unser siechendes Land gewonnen.

    Zu unserer Zeit gab es einen bemerkenswerten Satz, der auch heute noch seine volle Gültigkeit hat. Er lautet:
    Wer mit 20 Jahren kein glühender Sozialist ist, hat die Welt nicht verstanden.
    Und wer mit 40 Jahren immer noch ein glühender Sozialist ist, hat die Welt nicht verstanden.

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  • Fugg Censors
    30. Juli, 2018

    Eigentlich sind diese Moral Hedonisten ziemlich bauernschlau. Eine kalte Dusche bei diesen Temperaturen geniesen und ein bisschen hinlegen, Ausruhen und dann die Erfrischung als virtue signalising verkaufen. Irgendwie glaubwürdiger wäre es im Januar bei -20°.
    Linke Demos werden mit der Zeit genau so peinlich wie die Berichterstattung über den «Mann» mit Messer. Wer solche Ministerinnen (Kartoffelhasser) und Minister (Zensur Heini) zeugt, muss sich über das Aussterben nicht wundern. Übrigens sind mir Leute in Trabbies, die eine friedliche Revolution durchgezogen haben, lieber als zugelaufene «Hasstiere» die den schönsten Garten verwüsten.

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  • Emmanuel Precht
    30. Juli, 2018

    Erholsame Tage!
    Wohlan…

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  • Andreas Dumm
    30. Juli, 2018

    Lieber Herr Wendt!

    Ihnen, dem unermüdlichen und staunenswert geduldigen Aufklärer der (leider) seltenen Art, wünsche ich noch einige schöne und unverrohte Tage am Starnberger See. Die Konkurrenz von der Fraktion der nihilistischen Revolutionäre wird durch Ihre kurzfristige Abwesenheit nicht klüger und nicht dümmer werden, denn deren Gehirne sind in der Nullstellung eingerostet. Vielleicht eine Folge von zuviel #nassgegenhass?

    Alles Gute!

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  • F. Jungeleit
    30. Juli, 2018

    Kazim wirkt wie ein Inquisitor, vordergründig wird das Böse bekämpft und in Wahrheit der ganz spezielle Charakter ausgelebt. Dem Deutschlandfunk sagte er, «Der Ton macht die Musik» und kann ihn selbst nicht halten. Charaktere wie er sind Brandbeschleuniger, die mit ihrer Hetze die gesellschaftliche Spaltung weiter vorantreiben.

    Und Kazim instrumentalisiert ja sehr gerne Özil. Am letzten Mittwoch gab Özils Bruder und Mitberater Mutlu Özil der türkischen Nachrichtenagentur DHA ein Interview, u.a. bei Sportbuzzer.de nachlesbar. Dort sagte er:»Wir sind nicht gekränkt. Wir leben in Deutschland und sind Türken. Wir haben zwei Verbindungen.“ Wenn man diese Aussage mit der Erklärung von Özil vergleicht, wo dieser bereits den Verweis auf seine türkischen Wurzeln als puren Rassismus brandmarkt, muss man sich fragen, ob die noch alle Latten am Zaum haben.

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  • Sabine Schönfelder
    30. Juli, 2018

    Können Sie überhaupt entspannen, wenn Sie das Wirrwarr dieser unterbelichteten fleischgewordenen Armutszeugnisse zusammentragen? Ein paar infantile Auszubildende mit Aufmerksamkeitsdefizit wollen getoppt werden durch das Glaubensbekenntnis des Anus Friedrich, der die letzten neurologischen Zuckungen seines Gehirnschmalzes benutzt, um Seehofer mit allem ‘rechten’ Schlechten (seine Lyrik bringt mich selbst zum Dichten!) in einen Topf zu werfen. Zu guter letzt noch irgendein Hazim-Abdul-Schlag-mich-tot aus der linken Agitprop-Ecke, der mit der Rassistenkeule auf die Bewohner unserer neuen Bundesländer eindrischt. Geschenkt! Erholen Sie sich gut, Sie werden noch gebraucht! Mein Motto für Sie ( hängt über meinem Schreibtisch): RELAX, have a great day!

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  • Kurt
    31. Juli, 2018

    Um die CSU steht es wirklich schlecht. Sie kann ihr Glaubwürdigkeitsdefizit einfach nicht überwinden. Selbstverständlich läuft die gut geölte linke Empörungsmaschinerie kurz vor der Wahl auf Hochtouren. Aber man muss zweierlei sagen. Zum einen gab es ein Glaubwürdigkeitsdefizit Seehofer’scher Politik schon vor der Migrationskrise, weil er sich nie wirklich gegen Merkel durchsetzen konnte bzw. ihre Politik immer mitgetragen hat (z.B. die doppelte Staatsbürgerschaft). Zum anderen bringt die linke Volksfront inkl. der Kirchen nennenswerte Zahlen von Leuten auf die Straßen. Da könnte man einwenden, München sei nicht gleich Bayern. Aber die Medien spielen dann eine wichtige Rolle. Vom BR ist hier selten die Rede. Der einflussreiche Sender arbeitet subtil daran, das selbstverschuldete Glaubwürdigkeitsdefizit der CSU noch zu verstärken. Aber Seehofer und Söder machen es ihnen einfach auch zu leicht. Schon im Fall des umstrittenen Polizeiaufgabengesetzes (PAG) hat die CSU zu wenig aufgeklärt und wurde dann kalt erwischt. Ich habe den ca. hundertseitigen Gesetzentwurf in fünf Stunden weitgehend durchgelesen. Dann wusste ich zumindest, dass die allermeisten Linken, die gegen das PAG auf die Straße gingen, das nicht getan hatten und fast nur Stuss redeten. Der Eindruck blieb aber bestehen, dass die CSU kurz vor der Wahl und dem voraussichtlichen Verlust der absoluten Mehrheit noch schnell ein höchst undemokratisches Gesetz durchbringen will. Der BR hat nur wenig zur Aufklärung beigetragen.

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  • StammTischler
    31. Juli, 2018

    Ich kenn`ihn so:» Wer mit 20 kein Sozialist ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch Sozialist ist, hat kein Hirn.»

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  • Rolf Oetinger
    31. Juli, 2018

    ..ach Berlin. Die Wohnung dort würde ich kündigen. Was soll das bringen? Man braucht doch keinen Anstoß mehr in den Abstieg. Rauf geht da derzeit gar nix. Und immer nur unten sein….also ich weiß nicht. Dazu dieses krankhafte Berliner «wo ich bin ist oben und vorne» – Gefühl. So eine Art Freiluft-Psychiatrie….ein Groß- oder Feldversuch, ein abgebrochenes Experiment, das man nicht mehr einfangen kann.

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  • Gerd Kistner
    31. Juli, 2018

    Eine gute Charakteristik unserer Mediokratie und der dazugehörigen Lingua Quintii Imperii, aber Sie werden nichts mehr ändern. Das Kind Demokratie ersäuft gerade in Deutschland und ist meiner Ansicht nach nicht zu retten. Aus sapere aude ist sapere ade geworden. Wenn einige Geisteswissenschaftler und ihre Zöglinge mit geschwellter Brust um sich selbst kreisen, gewissermaßen geistliche (ideologische) Selbstbefriedigung betreiben, mag das der eine oder andere noch belächeln. Daß uns das Lachen im Halse stecken bleiben wird, ist das Verdienst öffentlich rechtlicher Medien und der alteingesessenen Printmedien, die die Macht nicht mehr hergeben werden, sie sind die erste und nicht die vierte Gewalt im Staate.

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Original: Wochenrückblick: Mineralwassernass gegen die Verrohung der Pisser

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