– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

Deutsche Qualitätsjournalisten. Heute: Konstantin Sakkas

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2018/06-deutsche-qualitaetsjournalisten-heute-konstantin-sakkas.


Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 10 min Lesezeit

Kennen Sie Konstantin Sakkas? Der Journalist, Jahrgang 1982, sendet hauptsächlich via Südwestrundfunk (SWR), den Tagesspiegel und die Zeit seine Meinungen ans Publikum. Bisweilen auch auf Twitter.

Zu dem Mord an der 14jährigen Susanna Feldmann in Mainz durch den abgelehnten Asylbewerber Ali Bashar (der, wie sich mittlerweile herausstellt, etwas anders heißt, etwas älter ist und seine Papiere doch nicht verloren hatte), funkte Sakkas eine Kurznachricht, die das Wichtige des Falls herausarbeitet:

„Fall : es hätte auch ein Amerikaner oder Japaner sein können, der als Tourist oder Expat in D war u nach der Tat ganz legal in sein Heimatland zurückgeflogen ist. Mit oder dem hat das nichts zu tun. Nicht instrumentalisieren!“

Zur Sicherheit schob er nach:

„Update: dieser Tweet ist NICHT SARKASTISCH gemeint. Ich bin in der Tat der Auffassung und stehe weiterhin dazu, dass der Fall eo ipso NICHTS mit Islam, Migration oder Orientalität zu tun hat. Exakt die gleiche Tat hätten auch ein Westler oder Ostasiate begehen können.“

Beziehungsweise ein Mitglied der Grünen Jugend oder ein AfD-Mitglied aus Sachsen. Letzteres wird der nächste SWR-Krimi sowieso spielerisch und bis zur Kenntlichkeit entstellt aufdecken. Und hätte Hitler den Krieg gewonnen, wären Wiesbaden und Mainz judenfrei geblieben, insofern hätte das Opfer einem durchreisenden Japaner gar nicht zur Verfügung gestanden.

Nun handelt es sich bei Sakkas Tweets nicht um zwei Einzelsynapsenausfälle. Vor einiger Zeit legte er in Cicero (wo offenbar bei der Auswahl der Autoren ein Inklusionsgebot gilt) überzeugend dar, dass Deutschland ganz generell keine Kinder braucht:

„Wir werden überfremdet! So schallt es einem entgegen. Was ist denn schlimm daran – falls es überhaupt so weit kommt? (…) Huch, waren wir da nicht schon weiter? Die Chimäre einer vermeintlichen ‚Reinrassigkeit’ erhebt sich schattenhaft aus dem raunenden Moor der Publizistik, akklamiert von den Stammtischen und beschworen von der Politik.(…)

Schließlich das Wichtigste: seit wann ist das Kinderkriegen ein Wert an sich? Sind diese Zeiten nicht Gottseidank vorbei? Kommt es im Leben nicht darauf an, glücklich zu sein, also ein gutes, das heißt: anderen und sich selber gerecht werdendes Leben zu führen? (…)Den Errungenschaften der Technik und des Sozialstaates danken wir es, dass keine Kinder mehr nötig sind, um die Grundversorgung am Leben zu erhalten oder sich fürs Alter abzusichern. Seien wir dankbar dafür!“

Wir brauchen keine Kinder für die Alterssicherung, wir haben ja den Sozialstaat – die Claudiarothisierung großer Teile des Qualitätsjournalismus muss man als weitgehend abgeschlossen betrachten.

Vermutlich hat als Journalist bei SWR, Tagesspiegel und Zeit keine Chance, wer den Verdacht auf sich lenkt, er besäße einen IQ oberhalb der Bundestagsvizepräsidentin, könnte rechnen oder würde sogar irgendetwas von Volkswirtschaft verstehen.

Das hat eo ipso übrigens nichts mit Orientalität zu tun.

18 Kommentare
  • Sabine Schönfelder
    12. Juni, 2018

    Kennen Sie Konstantin Sakkas? Nein und nach ihrem Bericht bin ich darüber sehr
    glücklich!

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • M. K.
    12. Juni, 2018

    «Claudiarothisierung»?
    Duden, übernehmen Sie!

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Ulrich Zumbrock
    12. Juni, 2018

    Meine Fassungslosigkeit ob dieser Meldungen der letzten Zeit, besonders was diesen Artikel angeht, verstetigt sich.
    Wenn ich überlege, dass ich als Gärtner wohl nur einen Bruchteil des Einkommens dieser Blüte der «medialen Funktionseliten» habe, aber den Sinn und Zweck eines Generationenvertrages eher begreife und mich an der zu erlebenden Realität orientiere, während sich der Qualitätsjournalist ins gesellschaftspolitische Wolkenkuckucksheim flüchtet.
    Ich glaube, ich muss brechen.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Ann
    12. Juni, 2018

    Schlimmer geht immer?

    Konstantin Sakkas:
    „Susannas Martyrium dauerte eine ganze Nacht.“
    Und sich morgen wieder an Fifty Shades aufgeilen.
    #doppelmoral #hypocrisy

    https://twitter.com/k_sakkas/status/1004676322738745344

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Jürgen
    13. Juni, 2018

    Wie kann sich doch unser Land so glücklich schätzen, solche Geistesheroen in unseren Grenzen zu wissen, die nicht zögern, uns arme, dumme, geistig Minderbemittelte von ihrem Geistesmanna naschen zu lassen. Stammte doch schon aus diesen Kreisen die tiefe Erkenntnis, dass wir keine Kernkraftwerke brauchen, da der Stgrom ja schließlich aus der Steckdose kommt, nun wird diese Geistesleistung intellektuell mindestens gleichwertig ergänzt, dass wir keine Kinder brauchen, da wir ja ein Sozialsystem haben. Dass diese Leute für einen solchen Stuss auch noch Geld bekommen……….

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • kdm
    13. Juni, 2018

    Volksweisheit: «Er ist dumm wie drei Journalisten»

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Alma Ruth
    13. Juni, 2018

    Und so einer nennt sich – andere nennen ihn auch so – Journalist. Falls es einen Journalistenverband od.ä. gibt – es mußte ihn aussperren und ihm gerichtlich untersagen lassen, sich jemals so zu nennen. Man müßte das mit etlichen anderen auch machen. Vielleicht würde dann die sogenannte Qualitätspresse diesen Namen wieder verdienen. Denn jetzt…
    lg
    Alma Ruth

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Peter Thomas
    13. Juni, 2018

    Nein. Hatte den Namen bis eben nie gelesen oder gehört. Aber ist gut der Mann, ministrabel. Ich dächte da an Justiz, oder Verteidigung. Oder am besten Kanzleramtsminister. Da hat die kesse adipöse Lippe so ein riesiges Loch hinterlassen.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Plutonia
    13. Juni, 2018

    Inspiriert durch das «Land der Lüge» und diesen Einblick in den deutschen «Qualitätsjournalismus» am Beispiel von Konstantin Sakkas, rege ich hiermit eine neue Zitate-Rubrik an: «Alpha-Kretin der Woche». Oder müsste diese Rubrik aufgrund der hohen Anzahl potentieller Anwärterinnen und Anwärter vielleicht doch eher «Alpha-Kretin des Tages» heißen?

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Der Volksschüler
    13. Juni, 2018

    Und ist es auch Schwachsinn, so hat es doch Methode. Hat der Mann Abitur und wo hat er studiert?

    Auf diesen Kommentar reagieren

    • Stephan H.
      15. Juni, 2018

      Irgendwas mit Medien?

      Auf diesen Kommentar reagieren

    • Ostfale
      4. Juli, 2018

      Abitur und Studium – als ob diese beiden ‘Bildungsgänge’ bei der Generation, der dieser Herr Sakkas entsprungen ist, noch irgend eine positive Aussage hat.
      Den Niedergang des einstigen Landes der Dichter und Denker, haben bereits die Väter der ausgeprägten Roth’schen Deformation seit Mitte der 1960er Jahre irreversibel auf die Schiene gesetzt.
      Idiotie ist die heutige alleingültige Philosophie der heutigen ‘Intelligenzia’.

      Auf diesen Kommentar reagieren

  • Martin
    13. Juni, 2018

    Seine Eltern hätten seine Überzeugungen teilen sollen.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Andreas Walter
    13. Juni, 2018

    «zwei Einzelsynapsenausfälle»?

    Hahaha, sehr gut, Herr Wendt.

    Nein, bei dem handelt es sich bereits um einen Totalausfall.

    Auf diesen Kommentar reagieren

  • Zorro
    14. Juli, 2018

    Leider haben sie Wikipedia vergessen, wo ich ihn als Trittbrettfahrer von anderen Artikeln in schlechter Erinnerung habe, d.h. er verlinkte gern eigene Zeitungsartikel als wesentliche Beiträge in den jeweiligen Wikipedia-Artikeln:
    https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Suche&limit=30&offset=0&profile=default&search=Konstantin+Sakkas

    Auf diesen Kommentar reagieren

Original: Deutsche Qualitätsjournalisten. Heute: Konstantin Sakkas

Liebe Leser von Publico: Dieses Onlinemagazin erfüllt wie eine Reihe von anderen Medien, die in den letzten Jahren entstanden sind, eine zentrale und früher auch allgemein selbstverständliche publizistische Aufgabe: Es konzentriert sich auf Regierungs- und Gesellschaftskritik. Offensichtlich besteht ein großes Interesse an Essays und Recherchen, die diesen Anspruch erfüllen. Das jedenfalls zeigen die steigenden Zugriffszahlen.
Kritik und Streit gehören zur Essenz einer offenen Gesellschaft. Für einen zivilisierten Streit braucht es gut begründete Argumente und Meinungen, Informationen und Dokumentationen von Fakten. Publico versucht das mit seinen sehr bescheidenen Mitteln Woche für Woche aufs Neue zu bieten. Dafür erhält dieses Magazin selbstverständlich kein Steuergeld aus dem Medienförderungstopf der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, kein Geld aus dem Fonds der Bundeszentrale für politische Bildung (obwohl Publico zur politischen Bildung beiträgt) und auch keine Überweisungen von Stiftungen, hinter denen wohlmeinende Milliardäre stehen. Ganz im Vertrauen: Publico möchte dieses Geld auch nicht. Die einzige Verbindung zu diesen staatlichen Fördergeldern besteht darin, dass der Gründer des Magazins genauso wie seine Autoren mit seinen Steuern dazu beiträgt, dass ganz bestimmte Anbieter auf dem Medien- und Meinungsmarkt keine Geldsorgen kennen. Es gibt nur eine Instanz, von der Publico Unterstützung annimmt, und der dieses Medium überhaupt seine Existenz verdankt: die Leserschaft. Alle Leser von Publico, die uns mit ihren Beiträgen unterstützen, machen es uns möglich, immer wieder ausführliche Recherchen, Dossiers und Widerlegungen von Falschbehauptungen anzubieten, Reportagen und Rezensionen. Außerdem noch den montäglichen Cartoon von Bernd Zeller. Und das alles ohne Bezahlschranke und Abo-Modell. Wer unterstützt, sorgt also auch für die (wachsende) Reichweite dieses Mediums.
Publico kann dadurch seinen Autoren Honorare zahlen, die sich nicht wesentlich von denen großer Konzernmedien unterscheiden (und wir würden gern noch besser zahlen, wenn wir könnten, auch der unersetzlichen Redakteurin, die Titelgrafiken entwirft, Fehler ausmerzt, Leserzuschriften durchsieht und vieles mehr).
Jeder Beitrag hilft. Sie sind vermutlich weder Claudia Roth noch Milliardär. Trotzdem können Sie die Medienlandschaft in Deutschland beeinflussen. Und das schon mit kleinem Einsatz. Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal – oder per Überweisung auf das Konto 
(Achtung, neue Bankverbindung!) A. Wendt/Publico DE88 7004 0045 0890 5366 00, BIC: COBADEFFXXX
Dafür herzlichen Dank.

Die Redaktion