Wie es in Journalisten aussieht
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Medienvertreter finden meist, dass ihre Branche keine inneren Problem hat. Untersuchungen legen nahe: doch, hat sie
Von Alexander Wendt / / medien-kritik / 15 min Lesezeit
Das österreichische Meinungsforschungsinstitut Marktagent aus Baden bei Wien fragte vor kurzem mehr als 630 deutsche und österreichische Journalisten nach ihren Wünschen, Vorlieben und ihrem Berufsverständnis. Das Ergebnis stellte das Institut am 10. Januar 2018 vor. Ein paar Resultate haben eher impressionistischen Charakter: etwa, dass der Wunscharbeitgeber Nummer eins die Hamburger „Zeit“ wäre und der Wunsch-Interviewpartner Kim-Jong Un.
Im hinteren Teil der Untersuchung wird es allerdings konkret: Dort geht es um das, was Journalisten an ihrer Arbeit für wichtig halten.
„Für knapp die Hälfte bedeutet der Beruf als Journalist vorrangig, Informationen auf neutrale Art und Weise der Öffentlichkeit zu präsentieren (47,0%)“, resümiert Marktagent-Chef Thomas Schwabl.
Das ist eine bemerkenswerte Interpretation, denn interessant ist ja genau das Umgekehrte: Für mehr als die Hälfte der Befragten ist es demnach nicht vorranging, Informationen möglichst neutral zu präsentieren. Wohlgemerkt, es geht um Informationen, nicht um Meinungsstücke.
Auch die Aufgabe, Missstände aufzudecken, finden nur 32,5 Prozent interessant.
Wenn mehr als die Hälfte der Journalisten Neutralität im Nachrichtengeschäft nur für zweitranging halten und es fast zwei Drittel nicht als interessant finden, Missstände aufzudecken, dann stellt sich die Frage: was halten sie dann mehrheitlich für wichtig? Darauf gibt die Untersuchung leider keine Antwort.
Andere Umfragen in der Medienbranche legen allerdings nahe, dass es den meisten vor allem um die Vermittlung ihrer politischen Haltung geht. Ende 2017 veröffentlichten die Forscher Vinzenz Wyss und Filip Dingerkus von der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften die Auswertung einer Befragung von Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks der Schweiz. Die Mitarbeiter der Schweizer Rundfunk- und Fernsehgesellschaft (SRG) sollten dabei ihren eigenen politischen Standort einschätzen. Das Ergebnis laut der Zeitung „20minuten“ :
„Fast 70 Prozent aller SRG-Journalisten bezeichnen sich als links. 16 Prozent verorten sich in der politischen Mitte. Und 16 Prozent sehen sich als rechts.
Gefragt wurde nach der politischen Einstufung auf einer Skala von 0 bis 10. Dabei steht 0 für links, 5 für Mitte und 10 für rechts. Kein Journalist der SRG verortete sich rechts aussen bei den Werten 9 und 10; 7,4 Prozent stehen links aussen bei den Werten 0 und 1.“
Interessant ist das Ergebnis auch deshalb, weil in der Schweiz am 4. März 2018 über die so genannte No-Billag-Initiative abgestimmt werden soll: sie verfolgt das Ziel, gesetzliche Rundfunkgebühren abzuschaffen. In Deutschland gibt es zwar keine Untersuchungen ausschließlich für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, aber für die Medienbranche insgesamt, die zu einem sehr ähnlichen Ergebnis kommen. Nach einer Untersuchung der Freien Universität Berlin von 2010 neigen 36,1 laut eigenen Angaben keiner Partei zu; von den restlichen tendieren 26,9 Prozent zu den Grünen, 15,5 Prozent zur SPD, 9 Prozent zur Union, 7,4 Prozent zur FDP und 4,2 Prozent zur Linkspartei. In einer Politikjournalistenrepublik hätte also Grün-Rot-Rot eine Mehrheit der Sitze, wenn man die nicht Festgelegten als Nichtwähler sehen würde. Aber in jedem Fall hieße die Kanzlerin Katrin Göring-Eckardt.
Zum Bild der Befragung von Marktagent (wenig Interesse an neutralen Nachrichten, noch weniger daran, Missstände aufzudecken) und der von der FU belegten politischen Schlagseite passt auch die von der Otto-Brenner-Stiftung 2017 veröffentlichte Studie des Medienwissenschaftlers Michael Haller. Er untersuchte die Veröffentlichungen deutscher Medien nach Merkels Grenzöffnung im September 2015. Von den danach erschienenen Beiträgen in der Süddeutschen, der FAZ und der Welt, so die Auswertung, fielen nur 48,6 Prozent aller Artikel in die Kategorie Meldung, dafür gehörten 26,9 zur Textsorte Meinung. Bei ganzen 6,4 Prozent handelte es sich um konkrete journalistische Anschauung aus der Nähe, nämlich um recherchierte Erzählungen. In einem Cicero-Beitrag kritisiert Haller kürzlich auch, dass die Mehrheit der Journalisten seinerzeit (was bis jetzt anhält) politische Begriffe wie „Flüchtling“ und „Willkommenskultur“ völlig unkritisch übernommen hatten.
Solange sich Medien auf dem freien Markt bewegen, können Käufer selbst entscheiden, ob sie für einen starken Meinungsüberhang bezahlen wollen. Bei den per Gesetz von allen Bürgern bezahlten öffentlich-rechtlichen Medien sieht die Sache anders aus. Im Kontrast zur Schweiz, wo es um die mögliche Abschaffung des Rundfunkbeitrags geht, forderte ARD-Intendant Thomas Wilhelm vor kurzem eine Anhebung der GEZ-Gebühr ab 2021.
Kommt es nicht sehr zügig zur ideologischen Ausnüchterung in den Staatsmedien, dann sehen sich ARD und ZDF womöglich bald einer ähnlichen Initiative gegenüber wie ihre Schweizer Kollegen.
16 Kommentare
Original: Wie es in Journalisten aussieht
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Wieland Schmied
11. Januar, 2018Zitat: «Kommt es nicht sehr zügig zur ideologischen Ausnüchterung in den Staatsmedien, dann sehen sich ARD und ZDF womöglich bald einer ähnlichen Initiative gegenüber wie ihre Schweizer Kollegen.»
Zu dieser ‘Ausnüchterung’ , sehr geschätzter Herr Wendt, wird und muß es hierzulande – auf Erkenntnissen basierend – nie und nimmer kommen. Der Michel wird überwiegend jede Zwangsgebührenanhebung klaglos hinnehmen. Möglicherweise auch eine solche Abgabe – schon von dort offen eingeforderte – für notleidende Printmedien.
oldman
11. Januar, 2018«In einer Politikjournalistenrepublik hätte also Grün-Rot-Rot eine Mehrheit der Sitze, wenn man die nicht Festgelegten als Nichtwähler sehen würde. Aber in jedem Fall hieße die Kanzlerin Katrin Göring-Eckardt» . Diese Leute hätten also gern noch eine grenzdebile Dame als Nachfolgerin der jetzigen Abbruchspezialistin. («Wir wollen, dass jede Biene …….») Und sie beeinflussen schon aufgrund ihrer Zahl und der Möglichkeiten ihrer Einflussnahme den deutschen Normalverbraucher nach wie vor . Ich denke, es wird wirklich Zeit ans Auswandern zu denken.
P.S. Wenn Herr Heribert Prantl nur halb so investigativ wäre wie er auf dem Bild sendungsbewusst und in absoluter Gewissheit der richtigen Meinung dreinschaut – ja dann wäre das vielleicht nicht nötig. An den beiden Watergate(Film)-Aufklärern neben ihm hätte er immerhin echte Vorbilder.
Harald Berndt
11. Januar, 2018Eine solche Initiative wäre dringend nötig, denn an eine Ausnüchterung unserer staatsbesoffen Medienschaffenden glaube ich nicht mehr! Wenn man solche «Leitmedien» wie die Alpenprawda aus Prantelhausen sieht, da ist alle Hoffnung verloren. Publico wünsche ich jedenfalls für das neue Jahr eine weiterhin spitze Feder!
Alois Ludwig
11. Januar, 2018Die in dem Artikel zugrunde liegende Befragung von über sechshundert Journalisten spricht bezüglich einer objektiver Berichterstattung Bände, denn die wird meist nur vorgegaukelt. Aber nicht nur die Printmedien, sondern auch die Radio— und TVJournalisten haben sich während der Migrationskrise deutlich merkbar, ideologisch verblendet, dramatisch von der Wahrheit entfernt. Die linksgrüne Ausrichtung dieser Berufsgattung trat evident zutage. Als sie sich auch noch untereinander ob ihrer „ausgewogenen Pressearbeit“ Preise zu schoben, war die Krönung des Unerträglichen erreicht. Wer noch alle Sinne beisammen hat, weiß inzwischen sehr genau wo der Hase im Pfeffer liegt. Die H. Prantl‘s, die Kleber‘s, Slomka‘s ,Maischberger’s usw. haben ihre Maske fallgelassen und werden von wachen Kosumenten als linksgrüne, manipulative Meinungsmacher wahrgenommen. Sie sind zum großen Teil mit verantwortlich, dass sich unsere Gesellschaft mehr und mehr gefährlich spaltet. Wenn die stets Rechthabenden, mit allen Wassern gewaschenen, intellektuellen, ideologisch unerbittlichen Vertreter der Grünen, Linken und Teile der umherirrenden SPD,die oft erwähnten „Toten Pferde“ (Steuergelder milliardenschwer) reiten, dann sind weite Teile der Medien eifrige Steigbügelhalter. Deshalb sinken Auflagen und Einschaltquoten: Und das ist auch gut so.
Lucia Verde
11. Januar, 2018Bin in diesem Sinne unbedingt auch für eine Initiative in ˋSchland: gemäß
„Ist das Journalismus – oder kann das weg?“.
Es hat sich definitiv zu viel schrottiges Pressewesen in Wort und Bild angesammelt,
welches mit einer seltsamen Mischung aus pc/kommunistischer/linksgrünMarsch/ plus realitätsfernen Patina überzogen ist!
Munk
11. Januar, 2018Bei einer Initiative zur Abschaffung der Rundfunkgebühr wäre ich sofort dabei. Was z. B.die Tagesthemen kürzlich anlässlich der Bluttat in Kandel gebracht haben, spottet jeder Beschreibung. Jemand wird den Rechtspopulisten oder Rechtsextremen zugeordnet, der es wagt, anzumerken, dass man «vielleicht nicht jeden ohne Papiere hätte einreisen lassen sollen».
Wo haben diese Journalisten gelernt? Bei den roten Khmer, bei Stalin?
Hermi
11. Januar, 2018@Munk
Initiativen zur Abschaffung der Rundfunkgebühr in Form von Petitionen gab es und gibt es immer wieder.
Einfach «googeln» oder die «Freie Welt online» aufschlagen. Dort finden regelmäßig Aktionen statt.
Ich bin immer dabei wenn es darum geht den linken Politjournalismus und die linksrotgrüne Deutungshoheit
von ARD und ZDF – die die glauben zu haben – abzuschaffen.
Letztlich werden wir eine Volksabstimmung brauchen.
Martin
11. Januar, 2018«Kommt es nicht sehr zügig zur ideologischen Ausnüchterung in den Staatsmedien, dann sehen sich ARD und ZDF womöglich bald einer ähnlichen Initiative gegenüber wie ihre Schweizer Kollegen.»:
Wie soll das gehen? Volksentscheide gibt es in Deutschland nicht. Und die wird es auch nicht geben.
Es könnte immer mehr und mehr GEZ-Verweigerer geben. Und es könnte irgendwann ein Gericht unter dem Druck der Allgemeinheit anders urteilen als bisher.
Was ich mir maximal vorstellen kann: Dass die politische Klasse – um Ruhe an der Heimatfront zu haben – die GEZ abschafft, aber das Staatsfernsehen direkt über Steuern finanziert. Eventuell wird das sogar genutzt, um auch den Privaten Steuergelder zukommen zu lassen.
Hate Speeches
12. Januar, 2018Hier muß man allerdings kritisch anmerken, daß es ja nicht Sinn und Zweck der Sache ist, daß das Journalistenmilieu idealtypisch über das politische Spektrum aufgeteilt ist – ganz so, als wäre dies nun Voraussetzung für eine neutrale Berichterstattung. Da liegt ein großer Denkfehler drin.
Man kann aus der pol. Haltung der Journalisten nicht zwingend eine unseriöse, tendenziöse Berichterstattung ableiten. Der eigentliche Skandal besteht in der tatsächlich tendenziösen Berichterstattung. Ein guter Journalist kann von der eigenen Haltung abstrahieren. Insofern sind die Untersuchungsergebnisse bzgl. der politischen Ausrichtung unerheblich.
Da sind die ersten Untersuchungsergebnisse bzgl. des Journalistenethos schon viel aussagekräftiger.
Ich bin übrigens der Meinung, daß ein geistig gesunder Mensch nur links sein kann. Ein geistig gesunder Mensch sollte aber auch dazu in der Lage sein, linke Esoterik als solche zu erkennen und sich davon zu distanzieren. (Islam, Gender, Refugees, Gleichstellung, Germanophobie, Homo-Kult)
Leider haben wir meist nur die Wahl zwischen linkem Gutmenschentum und rechtem Zynismus. Die politische Rechte ist keine wirkliche Alternative, sie hat ihre ganz eigenen Macken.
Munk
12. Januar, 2018@hate speeches
Ich würde nicht so weit gehen, links als einzig mögliche vernünftige Meinung zu betrachten, das ähnelt zu sehr dem Absolutheitsanspruch etlicher Religionen.
Aber auch ich würde mich als links bezeichnen, wobei ich mich der Aufklärung verpflichtet fühle und links für mich bedeutet:
Gegen Obrigkeitshörigkeit, Chauvismus, Dogmatismus, autoritäre Weltbilder.
All dies findet man im Islam, und all dies vertreten viele der Neuankömmlinge. Insofern ist es mir ein Rätsel, was in vielen «Linken» und Typen wie z.B. Augstein vorgeht.
Hate Speeches
13. Januar, 2018@Munk
(…)Mir ist es jedenfalls ein Rätsel, wie man konservativ sein kann. Konservative zeichnen sich auch immer durch eine gewisse Plumpheit und mangelnde Intelligenz aus.
Die Wahrheit lag letztlich immer aufseiten der Linken. Es ist jedenfalls merkwürdig, warum Konservative gesellschaftliche Neuerungen fast nie zurückdrehen, wenn sie wieder an der Macht sind. Vielmehr adaptieren sie linke Entscheidungen, die sie Jahre zuvor noch heftigst bekämpft haben.
(…)
Linke haben aber eben auch autoritäre Charakterstrukturen – zwar schwächer, aber trotzdem. Die linken Parteien müssen ihre autoritären Strukturen der politischen Korrektheit hinterfragen. Es ist z.B. immer wieder unfaßbar, wie linke «Frauenpolitikerinnen» wie jetzt aktuell Katharina Barley völlig dreist behaupten, daß es nun überhaupt nicht gehe, daß Unternehmen diesen oder jenen Frauenanteil in Vorständen (oder Aufsichtsräten) hätten.
In unfaßbarer Dreistigkeit meinen diese Damen zu wissen, welche Prozentanteile Gleichberechtigung ausdrücken, repräsentieren. Das weiß leider niemand, da wir nicht wissen, ob Mann und Frau gleich sind. Letzteres ist natürlich eine ironisierende Ausdrucksweise. Es reicht diese philosophische Minimalposition, um den ganzen Gleichstellungsschwachsinn als das zu entlarven, was er ist: Schwachsinn. 🙂 Oder besser: Weiblicher Chauvinismus.
Es tut regelrecht körperlich weh, wenn man immer wieder studieren kann, in was für einem autistischen, wahnhaften Zustand sich die Linken beim Thema «Gleichstellung» befinden.(…)
Katharina Müller
15. Januar, 2018Ihre Auffassung, Konservative würden sich durch Plumpheit und mangelnde Intelligenz auszeichnen, halte ich für sehr gewagt. Konservativ leitet sich – wie Sie wissen – ab von conservare = (das Gute) bewahren, erhalten. Was ist daran so schlecht?
Tom Hess
13. Januar, 2018Sehe ich anders. Warum muss es überhaupt eine Einordnung nach links oder rechts sein? Ich finde Fortschritt gut, aber Bewährtes sollte erhalten werden; Traditionen schaffen auch ein stabiles Gerüst, innerhalb dessen sich Progression austoben könnte.
Für mich war es erst diese politisch ideologisch Linke, die sich in den letzten Jahren herausgebildet hat, welche maßgeblich an der Spaltung des Landes beteiligt ist. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich vor 15, 20 Jahren jemanden in meinem bunt gemischten Bekanntenkreis nach Nationalität oder Religion gefragt hätte oder gar einen Moslem ob seines Glaubens schief angesehen hätte.
Wenn links wieder das wird, wie ich mich auch damit identifiziere, nämlich sozial und nicht sozialistisch, dann wird es für mich wieder attraktiv.
Und die politische Ausrichtung der Journalisten spielt durchaus eine Rolle. Denn, wenn auch vielleicht ungewollt, befinden sich viele dieser Journalisten dann in einer Filterblase, in dem die (linke) Meinung des einen die (linke) Meinung des anderen Journailsten bestärkt und er überhaupt nicht mehr realisiert, dass er aus einer sachlichen Meldung eine politische Meinung machte. Die politische Überzeugung, wenn nicht ausgewogen, dürfte wie ein Filter wirken. Nur diejenigen, die dem eigenen Weltbild entsprechen, können überhaupt Karriere machen.
Tom Hess
13. Januar, 2018Es wäre so einfach: jede «Nachricht», die von Meinung gefärbt ist, müsste immer als solche gekennzeichnet werden oder eben eine sachliche Nachricht als solche. So was könnte ein Qualitätsmerkmal wie einst «Made in Germany» werden. Oder sind studierte Journalisten zu dumm, um zwischen sachlich und bewertend zu unterscheiden? Das gilt übrigens für jede Medienseite.
Aber das Problem ist ohnehin viel größer. Solange «Meldungen» nicht mehr weiter recherchiert von strategischen US-Thinktanks übernommen werden, wird sich die Sachlage eher weiter verschlechtern. Und nicht nur Journalisten sind betroffen. Auch an Schulen und Universitäten herrscht weder in der Meinung noch bei den Lerninhalten politische Neutralität. Vielleicht ist unsere Zeit in ein paar hundert Jahren ja das klassische Lehrbeispiel, wie man eine Demokratie an die Wand fahren und in eine ideologische Diktatur verwandeln kann.
Lichtenberg
15. Januar, 2018Danke für diesen Beitrag. Ein Augenöffner, der im letzten Absatz gar zu optimistisch klingt. In ein paar hundert Jahren wird hier kein Smartphonie mehr das Problem verstehen,
Stephan Lindemann
12. Juli, 2019Um zu sehen, inwieweit Journalisten offen propagandistisch agieren, muß man sich nur einmal diesen Artikel aus dem Spiegel zur Bundestagswahl 2017 anschauen. Dort werden offen Wahlempfehlungen für Parteien gegeben und natürlich von einer bestimmten Partei abgeraten. Nicht nur das, die Wähler dieser Partei werden sogar zu «Opfern» (hier mal nicht «Erlebenden»?) stilisiert.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-wahlmuffel-und-nicht-waehler-nichts-ist-entschieden-a-1169087.html
Es handelt sich zwar um einen «Kommentar», also um eine als solche ersichtliche Meinung des Autors, aber das Magazin, das derartig starke Eingriffe in das Wahlverhalten billigt und diesen eine Plattform bietet, stellt sich dennoch ein klares politisches Zeugnis aus.