Ministerin für Zuckerkugeln
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Homöopathie zieht ins Gesundheitsministerium ein: Deutschland auf Esoterik-Kurs
Von Redaktion / / politik-gesellschaft / 21 min Lesezeit
Von Marisa Kurz
Die CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz, bislang parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, soll neue Gesundheitsministerin werden. Widmann-Mauz hat ihr Jurastudium nach acht Jahren ohne Abschluss beendet. Darüber hinaus bringt sie eine wichtige medizinische Qualifikationen mit: 2017 amtierte sie als Schirmherrin des homöopathischen Weltärztekongresses in Leipzig.
In einer Stellungnahme erklärte sie damals, dass „die Übernahme dieser wie anderer Schirmherrschaften über Ärztekongresse und sonstige medizinische Fachveranstaltungen (…) zum Ausdruck bringt, dass dem wissenschaftlichen Diskurs in der Gesundheitsversorgung ein hoher Stellenwert zukommt“.
Nun hat Homöopathie so viel mit Medizin und Wissenschaft zu tun wie Computertomographie mit Aurafotografie. Darüber gibt es auch gar keinen ernsthaften wissenschaftlichen Diskurs. Die postulierten Wirkmechanismen sind mit dem heutigen Wissen über Chemie, Physik und Pharmakologie unvereinbar. Eine Wirkung von Homöopathika über einen Placebo-Effekt hinaus konnte in keiner einzigen seriösen Studie nachgewiesen werden. Eine umfangreiche Übersichtsarbeit zum Thema veröffentlichte unter anderem die australische Regierung. Im deutschsprachigen Raum klärt das Informationsnetzwerk Homöopathie, ein Zusammenschluss aus Ärzten, Apothekern, Naturwissenschaftlern und Ex-Homöopathen, über Homöopathie auf.
Dass ausgerechnet eine Hobbyschamanin Gesundheitsministerin wird, kommt nicht ganz überraschend. Im deutschen Arzneimittelgesetz haben Homöopathika bereits eine Sonderstellung – für ihre Zulassung brauchen sie nämlich keinen Wirksamkeitsnachweis. Krankenkassen bezahlen die Placebos auf Kosten anderer Mitglieder. Ärzte können eine offizielle Zusatzweiterbildung in Homöopathie erwerben, Apotheker dürfen die Zuckerkügelchen neben richtigen Medikamenten verkaufen.
Währenddessen produziert die vermeintlich beste Uni des Landes, die Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) München, den homöopathischen Nachwuchs. Trotz massiver öffentlicher Kritik veranstaltet die medizinische Fakultät regelmäßig affirmative Homöopathie-Werbeveranstaltungen.
Medizinstudenten können bei der Organisatorin – einer hauseigenen Kinderärztin – sogar ein Wahlfach in Homöopathie belegen und es sich für das Staatsexamen anrechnen lassen. Im Fach Allgemeinmedizin werden die Studenten über wichtige Indikationen der Zuckerkügelchen belehrt und sogar schriftlich dazu geprüft.
Wenn die neue Ministerin künftig Prüfungsurkunden dazu überreicht, dann wäre sie immerhin auf ihrem ureigenen Kompetenzgebiet unterwegs.
kdm
9. Februar, 2018Kinder… sorry: Spinner an die Macht !
Stephan Landgrebe
9. Februar, 2018In Großbritannien ist Homäapopathie–Behandlung verboten. Zweifellos nicht ohne Grund!
Klaus Beck
10. Februar, 2018Das hängt ganz maßgeblich auch mit dem deutschen Arzt Edzard Ernst zusammen, der in Exeter/GB den ersten Lehrstuhl für Alternativmedizin inne hatte.
Ein Blick auf seine Website und auch in seine Bücher offenbart den Weg eines strammen, NS-geprägten Naturheilkunde-Anhängers zum handfesten, weltweit beachteten Kritiker aller alternativmedizinischer Verfahren mit einer umfangreichen Datenbasis über alle möglichen Verfahren.
Niemals vergessen wird das britische Volk seine Attacke auf eine im Jahre 2005 von Prinz Charles in Auftrag gegebene, ziemlich abstrus die Naturheilverfahren begünstigende Studie, wobei er Charles als «Schlangenölverkäufer» bezeichnete, was das britische Volk überwiegend als zutreffend empfand, wobei ihm im Gegenzeug seine Universität aber danach die Forschungsgelder strich.
Insofern ist es keine Überaschung, dass in GB und vielen anderen Ländern solcher Hokuspokus verboten oder zumindest geächtet ist.
Hans Michael Hensel
9. Februar, 2018Falsch, ganz falsch! Denkfehler!
Hömöopathische Mittel müssen gar nicht beweisen, daß sie Wirkungen haben, um zugelassen zu werden. Das genaue Gegenteil ist richtig. Hätten sie nämlich Wirkungen, wären sie verschreibungspflichtig.
Sie beweisen statt dessen einfach, daß sie KEINE Wirkungen haben, was kinderleicht ist und die Apotheker freut, weil genau das nämlich ein starkes Kaufargument ist.
Everybody gains. (…)
kdm
9. Februar, 2018Sorry, nochmals: SpinnerINNEN, latürnich.
Klaus Beck
9. Februar, 2018Ach, Frau Kurz, das mit den Zuckerkugeln passt doch – genauso wie Osteopathie oder Akupunktur – so wunderbar in die gesamtgesellschaftliche Entwicklung in diesem Land zu einer egozentrischen, narzisstischen, infantilen, jede Expertise ignorierenden/ablehnenden Bevölkerung mit einer vor sich hergetragenen, angeblich auf Augenhöhe befindlichen Medizin-Meinung. Da helfen auch 13 Jahre Arzt- und Facharzt-Ausbildung nichts gegen eine solide Einbildung und das gequirlte Halbwissen aus Google, Tante Erna und Selbsthilfegruppe. Wen wundert es noch, dass die psychiatrischen Diagnosen explodieren: Gefühl vor Vernunft. Es lebe das gute Bauchgefühl … aber wehe, es geht etwas schief!
Früher habe ich Medizin betrieben, inzwischen bin ich Coach, Begehrens-Verwirklicher, Kratzbaum und Kotzeimer in einer Person. Bei vielen Patienten ist es meine vordringliche Beschäftigung geworden, wie ein Erdmännchen darauf zu achten, dass ihnen medizinisch nichts Schlimmes passiert, denn die geschäftstüchtigen Medizinkonzerne, Operateure, Einrenker, Spritzengeber und Befindlichkeitsstörungs-Psychotherapeuten lauern überall. Wen kümmern da wissenschaftliche Ergebnisse und Leitlinien?
Wenn man zynisch wäre und es nichts kosten würde, würde man sagen: Dann fresst doch Eure Zuckerkügelchen …
Alma Ruth
9. Februar, 2018Deutschland wird Tag für Tag verrückter, so scheint es mir. Wie, wo, wann wird das
enden???
lg
Alma Ruth
VodkaStani
9. Februar, 2018Als eingefleischtem Materialisten bleibt einem natürlich die tatsächliche Wirkungsweise der Homöopathie verborgen. Ein Vergleich, der für manchen vielleicht erhellend sein könnte:
Wenn ich mit «wissenschaftlich anerkannten» Methoden versuchen würde, 2 USB Sticks zu untersuchen, würde ich materiell keinerlei Unterschiede feststellen können. Und trotzdem könnten sich die beiden Speicherkarten völlig unterscheiden, einer könnte «leer» sein, der andere vollgestopft mit Daten also Informationen.
Bei der Homöopathie geht es ebenfalls um Übertragung von Information abseits physikalisch messbarer Materie, die durch die extreme Verdünnung verschwindet.
maja1112
9. Februar, 2018Ich will Marisa Kurz als Gesundheitsministerin. Auf jeden Fall wäre sie qualifizierter als die ……….-Mauz. Ach ich vergaß, in der BRD werden die Posten ja nicht nach Qualifikation vergeben, sondern danach wer die schnellste Zunge hat.
Eder
9. Februar, 2018Wir haben in unserer Familie die besten Erfahrungen mit Homöopathie, haben zahlreiche Leiden erfolgreich damit behandeln lassen und behandeln auch unsere Haustiere damit. Wir kennen auch alle angeblichen Studien und Argumente, denen zufolge Homöopathie nicht wirke bzw. Wirkungen nicht möglich sind. Die Erfahrung spricht eine vollkommen andere Sprache: Homöopathie wirkt.(…)
Lothar Eder, Dipl.-Psych.
Christine
9. Februar, 2018Sorry Leute, sehr einseitig und pauschalisierend! Die WIRKUNG der Homöopathie ist bereits Ende des 19.Jahrhunderts zweifellos von Por. Dr. med. Gustav Jäger (bekanntester Mediziner und Naturwissenschaftler seiner Zeit) vor der Ärztekammer nachgewiesen worden !(…)
Vor 120 Jahren entdeckte Prof. Dr. med. Gustav Jaeger (1832-1917) aus Stuttgart im Rahmen seiner Naturforschung, dass homöopathische Arzneien über hoch verdünnte Duftstoffe wirken.
Er hatte ursprünglich von der Universität Hohenheim den Auftrag, die Wirkung von Homöopathie zu widerlegen. Das Forschungsergebnis erzielte jedoch das Gegenteil.
Prof. Jaeger schrieb das Werk «Die Entdeckung der Seele», in dem er seine Erkenntnisse über Duftstoffe für alle Bereiche Mensch, Tiere und Pflanzen niedergelegt hat. Im individuellen Eigenduft, den Jaeger Anthropin nannte, abgeleitet vom griechischen Wort Anthropos = der Mensch und heute unter dem Wort Pheromone bekannt, fand Jaeger nicht nur das Prinzip von Anziehung und Abstoßung, sondern auch die Selbstheilkraft des Menschen.
Jaeger fand den Eigenduft zahlreich vorhanden im Fett von Haut und Haaren. Er entwickelte im Jahr 1879 dreiundzwanzig Sorten individuell wirkende Anthropine, hergestellt aus den Haaren ganz besonderer Menschen. So war beispielsweise die Nr. 16 aus den Haaren des Klaviervirtuosen Franz Liszt. Die Nr. 2 aus den Haaren des schnellsten Schnellläufers Europas, Fritz Käpernick, der gegen Pferde im Dauerlauf antrat.
Das Anthropin Nr. 7 sorgte für besondere öffentliche Aufregung. Diese homöopathischen Kügelchen waren aus den blonden Haaren einer Jungfrau gewonnen und galten als belebend und erheiternd wirkend auf ältere Männer.
Um sein Buch «Die Entdeckung der Seele» und Jaegers Forschungen entbrannte seinerzeit ein Kampf, wie er nur selten um Forschungsergebnisse entflammt ist. Zwei Weltkriege hatten das Werk verschwinden lassen. Nur wenige Exemplare wurden erhalten, daher ist das Buch heute nahezu unbekannt. Die Inhalte sind jedoch für die Geruchsforschung grundlegend und als hoch aktuell einzustufen.
Die Ur-Ur-Enkelin von Prof. Jaeger, Selma Gienger aus Illingen ist Homöopathin, Heilpraktikerin und Autorin. Sie verwaltet den Nachlass der Jaeger-Forschung. Vor einigen Jahren entdeckte sie das Hauptwerk Jaegers: «Die Entdeckung der Seele» (Seele, Sanskrit; schuschma = IchDuft) in einem Antiquariat in Stuttgart. Das Thema von Jaeger ist der persönliche Geruch von Lebewesen und seine Wirkung auf das gesamte unbewusste Befinden, z. B. Gefühle und zwischenmenschliche «Duftkommunikation», Liebe und Hass, Anziehung und Abstoßung.
Ausführlich recherchierte Selma Gienger aus dem Nachlass von Prof. Jaeger und Familie. Über diese mosaikartige, spannende und erkenntnisreiche Suche hat sie 2010 ein Buch: «Das Vermächtnis des 7. Parfums – Die Liebe» geschrieben und verlegt, das derzeit vergriffen ist. Die Zahl sieben im Buchtitel steht für das Anthropin Nr. 7, das Jungfrauenanthropin.
Hans J. Rindisbacher, Professor und Literaturwissenschaftler, Pomona College, Claremont (USA) hat aktuell in einem Essay literaturwissenschaftlich durch detaillierte Textvergleiche belegt, dass der Autor Patrick Süskind (Das Parfüm) Kenntnis von Gustav Jaegers Werk gehabt haben muss.
Die Hypothese des Literaturwissenschaftlers: «Die Figur des Aufklärungsgelehrten Marquis de la Taillade-Espinasse im Roman Süskinds ist eine satirisch-karikierende Repräsentation Jaegers.» Das Essay von Hans J. Rindisbacher erschien in Heft 2 der Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, der führenden Fachzeitschrift deutschsprachiger Germanistik. (DVjs)
Zum Verständnis ein Beispiel. Jaeger schrieb in seinem Buch «Die Entdeckung der Seele», Band 1 S. 324/325:
«Man lege den Kühen mit Olivenöl getränkte Tücher auf den Leib und presse sie nachher aus, dann hat man ein Kuhduftöl, wie der Parfümeur sein Veilchenöl… Ebenso leicht kann man die Düfte junger, kräftiger Menschen mittelst Auflegens fettgetränkter Tücher auf die Haare des Lebenden sammeln…»
Süskind scheibt in «Das Parfüm», S.235:
«Nachts schlich er sich in Ställe um Kühe, Ziegen und Ferkel für ein paar Stunden mit fettbeschmierten Tüchern zu umhüllen oder in ölige Bandagen einzuwickeln».
Das zeigt auf, wie aktuell Jaegers Werk damals und heute für die Geruchsforschung und Homöopathie war und ist.
Warum? Jeder Mensch duftet individuell. Selma Gienger sagt: «Liebe ist der Stoff, der für Anziehung und Abstoßung verantwortlich ist, für Sympathie und Antipathie» (…)
Carsten
10. Februar, 2018Danke für den Artikel!
Erhellend auch ein Artikel des Magazins >Der Spiegel< vom 15. 3. 2010: "Operation Hippokrates", zur Absetzung des damaligen Leiters des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Peter Sawicki.
Sawicki, "einer der bekanntesten Vertreter der evidenzbasierten Medizin", war wohl der Pharmaindustrie unbequem geworden ("Es gibt kaum einen Menschen, den die Pharmaindustrie mehr hasst – aber auch keinen, den sie mehr fürchtet.") und wurde "entsorgt" (Spiegel).
Annette Widmann-Mauz wird in diesem Kontext erwähnt: "sie [gilt] als eine der Strippenzieherinnen" – mit Nähe zur Pharmalobby: "
Erst vor kurzem trat Widmann-Mauz auf einer Veranstaltung des Pharmalobby-Verbandes VFA auf, wo sie sich unter anderem dafür starkmachte, "die derzeitige Überregulierung im Arzneimittelbereich zu ändern""
Der m. E. lohnenswerte Artikel ist online und frei erreichbar.
Dr. Klein
10. Februar, 2018Genau so wie Sie habe auch ich über die Homöopathie gedacht, bis mich signifikante Erfolge damit bei unserem Hund eines anderen belehrten …
Klaus Beck
10. Februar, 2018«Signifikante Erfolge» bei einer einzelnen Anwendung …
Da ist sie wieder, die Sache mit «Korrelation» und «Kausalität».
Dr. Klein
10. Februar, 2018Na ja, beim Hund können Sie wenigstens den Placebo-Effekt vergessen. Ich wollte Sie nicht überzeugen. Da müsste Ihnen schon selber sowas passieren.
Lorbas Habedank
10. Februar, 2018Gute Antwort, Dr. Klein, gefällt mir!
Es geht doch nichts über die ureigenste persönliche Erfahrung. All das «Wissen» der sogenannten Wissenschaftler wird spätestens in einem Vierteljahrhundert als absoluter Schnee von gestern belächelt werden.
Dr. Kleinkauf
10. Februar, 2018Stimmt so nicht ganz, lesen Sie dazu doch mal einen wissenschaftlichen Bericht über „Placebo by Proxy“.
Ostfale
10. Februar, 2018Was ist denn mit dem Hund so überraschend Wundersames geschehen, das er nicht mit eigener -naturgegebener – Leistung oder Anlage geschafft haben kann ?
Machen Sie dem geneigten Leser doch die Freude und verraten es ihm. Danke schön.
Katja
10. Februar, 2018Hallo Herr Beck,
woher wissen Sie von der «Nicht-Wirksamkeit» homöopathischer Präparate?
Hat die Pharma-Industrie deren Unwirksamkeit in Mulitmillionen-Versuchen bewiesen?
Es gibt inzwischen auch in der Tiermedizin ganze Schulen von (promovierten) Tierärzten, die im Nutztierbreich nahezu ausschießlich homöopatisch arbeiten.
Und Sie meinen, die (dummen) Bauern gehen immer wieder zu diesen (ebenso dummen) Tierärzten, obwohl die ja nur ihrem Nutzvieh schaden und umbringen?
Toll, solch eine Diskussion auf höchstem wissenschaftlichem Niveau!
Ernst-Fr. Siebert
10. Februar, 2018Mir hat es einen hartnäckigen Husten erfolgreich vertrieben, bin kein Hund, habe eine naturwissenschaftliche Ausbildung und es ist mir egal, ob das auf einem Placeboeffekt beruht oder ob ich einfach eine Hausärztin habe die weiß, welches Placebo bei mir wirkt.
Simon Templar
10. Februar, 2018Aber wenn es doch wirkt?
Dazu hätte ich folgenden Vorschlag:
wir nehmen drei Affen, lassen die Pfeile auf eine Scheibe mit Zahlen werfen, und wenn deren Durchschnittswert das zu erwartende Wirtschaftswachstum genauer treffen als z.B. die Prognosen des Weltwirtschaftsinstituts, lassen wir Steuerschätzungen in Zukunft im Zoo erstellen.
Michael K. Hahl
10. Februar, 2018Es ist schade, dass die sehr gute politische Kritik auf dieser Plattform nun einen reichlich unnötigen und – mit Verlaub – ziemlich dummdreisten Seitenhieb auf die Homöopathie austeilt. Da ich seit zwanzig Jahren überwiegend gute bis sehr gute Erfahrungen mit einem nach klassischer Homöopathie behandelnden Allgemeinmediziner mache, kann ich den pauschalen Verurteilungen weder zustimmen noch steigert dieses praktizierte Schwarzsweißdenken meine Lust, der Plattform weiter zu folgen. Lasst doch einfach solche völlig unnötigen Seitenhiebe gegen eine rund 200 Jahre alte medizinische Tradition – die eher wie eine Art Hexenverbrennung auf den Scheitern der Ideologie erscheinen – und konzentriert euch stattdessen (weiterhin?) auf profunde politische und gesellschaftliche Analysen und Debatten.
René Planke
10. Februar, 2018Wer sagt denn, daß man als Politikdarstellerin Kompetenz und Qualifikation mitbringen muß? Es gibt ja genügend leuchtende Beispiele dafür, daß es auch ohne geht. Die wichtigen Entscheidungen werden m.E. zum großen Teil von der Lobby vorgegeben. Stellvertretend dafür sei an die Aussage von Horst Seehofer erinnert: «Die die gewählt werden haben nichts zu sagen und die etwas zu sagen haben werden nicht gewählt.»
Vielleicht wird hier auch eine gewisse Stromlinienförmigkeit belohnt.
Eder
10. Februar, 2018Krankenkassen bezahlen auch auf Kosten anderer Mitglieder Antibiotika bei jedem Schnupfen. Nachgewiesen sind als Wirkung die wissentliche Zerstörung der Darmflora, d.h. des Immunsystems und die Zucht resistenter Erregerstämme, was zur Absatzsicherung der Pharmaindustrie führt. Zudem kosten Homöopathika sehr wenig. Krankenkassen bezahlen auch in horrendem Ausmaß Psychopharmaka, obwohl z.B. viele depressive Zustände mit vernünftiger Psychotherapie und Gabe von Serotonin (L-Tryptophan) wesentlich kostengünstiger zu behandeln wären.
Katja
10. Februar, 2018Der Wissensstand von Marisa Kurz im Bereich der Homöopathie ist erbärmlich: Sie plappert vorgekaute Informationen nach, die man ihr vermutlich im Studium eingetrichtert hat.
Die Wirksamkeit von homöopathischen Arzneimitteln ist unstrittig und milliardenfach bewiesen.
Der Pharmaindustrie mit ihren Werbemiliarden und Lobbygruppen ist das natürlich ein Dorn im Auge.
Über die Beziehung von Frau Kurz zur Pharmalobby weiß ich natürlich nichts, mache mir darüber aber meine Gedanken.
Zu mir: Ich bin Biologe, Mikrobiologe und Biochemiker und habe lange Jahre bei der Pharmaindustrie in Basel (Novartis/Syngenta) gearbeitet, u.A. war ich an der Ausbildung von Pharma-Lobbyisten für Brüssel und berlin beteiligt.
Stephan S
10. Februar, 2018Hallo Katja,
nun, dann nennen Sie hier doch einmal die Studien, die wissenschaftlichen Grundsätzen standhalten und die Wirksamkeit von homöopathischen «Arzneimitteln» belegen. Bitte nicht die Aussage von Patienten. Wenn diese sich nach Einnahme von Zuckerkügelchen besser fühlen, dann sollen sie gerne welche haben. Aber nicht auf Kosten der Versichertengemeinschaft.
Wissenschaftliche Grundsätze meint: Doppelblind Studien mit statistischer Signifikanz.
Wenn man – auch ohne von Pharmageschäft vorbelastet zu sein – einfach gründlich nachdenkt, erkennt man, dass nur diese Studien die Wirksamkeit von Arzneimitteln beurteilen können.
Wenn Sie Biologe, Mikrobiologe & Biochemiker sind, brauche ich Ihnen dies aber nicht zu erklären.
Wenn Ihr Kommentar jetzt nicht irgendwie ironisch gemeint war (ich kann dafür keine Zeichen erkennen), zweifle ich eher an Ihrer Ausbildung als an der von Frau Kurz. Jedem, der Kritik an der Homöopathie
äussert, gleich in den Dunstkreis der «Pharmalobby» zu rücken, zeugt nun auch nicht gerade von Objektivität, bzw. Stil.
Das ist vielmehr dasselbe Vorgehen, das mir schon lange bei jeglicher Ablehnung anderer Meinungen unschön auffällt: Der Gegner wird zum Feind, der Kritiker zum Lobbyisten irgendeiner Macht, der Andersdenkende zum Nazi.
Dass jemand mit Beziehungen zur Schamanenmedizin in Deutschland Gesundheitsminister(In, das In nicht vergessen !!!) werden soll, zeigt einmal mehr, wie verrottet der ganze Politzirkus hier schon geworden ist…
Ostfale
10. Februar, 2018Zitat: «Zu mir: Ich bin Biologe, Mikrobiologe und Biochemiker und habe lange Jahre bei der Pharmaindustrie in Basel (Novartis/Syngenta) gearbeitet, u.A. war ich an der Ausbildung von Pharma-Lobbyisten für Brüssel und berlin beteiligt.»
Nicht böse sein, Verehrteste, aber geht man recht in der Annahme, daß Sie hier in eigener Sache ein wenig die Werbetrommel rühren ? Nun, vielleicht hört selbiges ja die Frau Minist*in oder jemand ihres hochdotierten Mix-Stabx.
Aber selbst das wäre für diesen kaputten Staat völlig normal. Also, auf zweifelhaftes Gelingen, wobei und wofür auch immer.
Herwig Mankovsky
10. Februar, 2018Ob homöopathische Quacksalber oder me-too- Inquisition : Deutschlands schnurgerader Weg ins Mittelalter.