– Publico –
Politik, Gesellschaft & Übergänge

Ja, Generalverdacht!

Original post is here eklausmeier.goip.de/wendt/2017/12-ja-generalverdacht.


Gastautor Archi Bechlenberg über das Recht auf Selbstschutz

Von Archi W. Bechlenberg / / politik-gesellschaft / 11 min Lesezeit

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Vor einigen Wochen erschien in einer Berliner Zeitung der Text eines nach Deutschland eingewanderten arabischstämmigen Akademikers, der schildert, wie ihn andere in S- und U-Bahn misstrauisch anstarren. Bis ihm aufging: das Misstrauen der anderen verflüchtigte sich prompt, wenn er mit seiner Frau und den Kindern unterwegs war. Auch, wenn er allein seine Kinder am Spielplatz hütete: kein vorsichtiger oder ängstlicher Blick.

Dort, so seine Erkenntnis, würden ihn die anderen als Familienvater sehen. Ist er allein unterwegs, sähen sie ihn als arabischen Mann. Dem Autor war klar, dass es dafür Gründe gibt.

Nach der Bluttat eines afghanischen Mannes an einem 15jährigen Mädchen in Kandel und nach der Gewaltattacke eines Afrikaners gegen eine 73jährige Frau in Nürnberg gibt es auf Seiten der Kulturrelativierer zwei grundlegende Argumente: „Der Täter ist psychisch krank.“ Und vor allem: „Es ist egal, woher der Täter stammt und wie er aussieht.“

Nein. Es ist nicht egal. Entgegen anders lautenden Behauptungen ist es durchaus relevant, woher der Messerstecher von Kandel und der Schläger in Nürnberg stammen. Die Rohheit und Aggressivität, die in ihren Heimatländern zur Alltagskultur gehören, lassen sie schließlich nicht in dem Augenblick hinter sich, in dem sie deutschen Boden betreten. In Afghanistan lautet ein Sprichwort: „Eine Frau gehört entweder ins Haus oder ins Grab“. In vielen Ländern Afrikas werden kleinen Mädchen die Geschlechtsteile verstümmelt, Frauen werden wie Vieh ge- und behandelt. In ständigen Stammes- und Bürgerkriegen lernen Menschen von klein auf, dass nur der überlebt, der schneller zuschlägt. Jedem dürften Begriffe wie „Kindersoldaten“ geläufig sein.

Wer es bis Europa geschafft hat, der hat es in der Regel nicht geschafft, weil er unterwegs stets anderen den Vortritt gelassen hat und sich durch Höflichkeit und Selbstlosigkeit die Sympathien der Schlepper erworben hätte. Wer es bis hier geschafft hat, der gehört zu den Aggressivsten und Fittesten.

Zu glauben, er sei sofort ein zivilisierter Mensch, wenn er in Deutschland angekommen ist, ist unglaublich naiv, ja geradezu rassistisch.

Nein, es hat nichts mit «rechts» und «rassistisch» und «nazi» zu tun, wenn man bestimmten Menschen gegenüber Vorsicht walten lässt. So lange es um den Umgang von Deutschen respektive Europäern untereinander geht, stellt niemand ein umsichtiges Verhalten in Frage. Wer auf der Straße eine lautstarke Gruppe Betrunkener vor einer Kneipe sieht, geht und ging auch schon früher lieber auf die andere Straßenseite. Vielleicht tat man denen auch Unrecht, wenn man vermutete, sie könnten auf einen losgehen. Vielleicht waren sie nur lustig drauf, und hätten einen auf ein Glas eingeladen. Man fand es dennoch eine völlig normale Vorsichtsmaßnahme, es nicht drauf ankommen zu lassen.

Mag sein, dass man vielen Migranten durch eine aus Vorsicht und Erfahrung gebotene Distanz Unrecht tut, so wie dem Akademiker in Berlin. Aber es geht nicht mehr anders. Dass es soweit kommen musste, hat nichts mit dem vermeintlichen Fremdenhass der Deutschen zu tun. Übrigens: Was sind die Sicherheitskontrollen an Flughäfen bis in den Waschbeutel hinein anderes als ein Generalverdacht des Staates? Was sind die Frauenschutz-Zelte am Brandenburger Tor zu Silvester anderes als eine Generalahnung des Staates, dass Frauen in dieser speziellen Nacht seit der Ankunft hunderttausender junger Männer aus frauenverachtenden Kulturen in der Öffentlichkeit eben nicht mehr sicher sind?

Die Ursache liegt in der sinn- und kopflosen Lassen-wir-alle-rein-Politik unter Merkel. Es war nüchtern denkenden Menschen seit Jahren klar, dass es so kommen musste, wie es nun Alltag ist. Die Leidtragenden dieses kompletten Versagens sind nicht alleine die hier schon länger Lebenden, sondern auch und vor allem die Menschen, denen tatsächlich der Status eines Flüchtlings zustand, und denen all unsere Fürsorge und Empathie gelten sollte. Jesiden und Christen auf der Flucht vor Muslimen beispielsweise. Sie unterscheiden sich äußerlich nicht oder kaum erkennbar von arabisch-stämmigen Migranten, die nun Misstrauen und Ablehnung ertragen müssen. Zusätzlich zu dem, was ihnen von Mitbewohnern in den Unterkünften angetan wird.

12 Kommentare
  • Andreas
    1. Januar, 2018

    Sehr sehr treffend! Sehr sachlich und logisch und trotzdem kenne ich schon die Antworten meiner Arbeitskollegen (zumindest der meisten; insbesondere der Frauen) wenn ich sie den Artikel morgen lesen lasse…
    Nazi, rechts und rassistisch.

    Ein gutes neues Jahr!

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  • Seppelfricke
    1. Januar, 2018

    Generalverdacht sichert mein Überleben, zumindest aber meine körperliche Unversehrtheit. Das lasse ich mir auch von keinem Idealisten verbieten. Frohes Neues Jahr, Publicomag.

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  • Helene
    1. Januar, 2018

    Daß sich mein Verhalten oder besser meine Gedanken verändert haben in dem von Ihnen beschriebenen Sinne, konnte ich gestern abend an mir beobachten. In den Abendstunden machte ich noch einen kleinen Spaziergang. Auf dem Rückweg sah ich von weitem eine Gruppe Jugendlicher (vielleicht 10 Leute) mir entgegenkommen. Ich merkte, daß ein Anflug von Panik in mir aufstieg – daß es nur ein Anflug war, lag daran, daß das Asylbewerberheim vor einiger Zeit aufgelöst wurde. Beim Näherkommen hörte ich, daß sich die Jugendlichen deutsch unterhielten. Bei einer solchen Gruppe wäre es zwar nicht ausgeschlossen gewesen, daß mir ein Knallfrosch vor die Füße geworfen worden wäre (weswegen ich die Gruppe im Auge behielt), aber daß sie mich gleich totprügeln, um mich auszurauben, hielt ich für extrem unwahrscheinlich – nicht anders als früher.

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  • Smirnoff
    1. Januar, 2018

    «Entgegen anders lautenden Behauptungen ist es durchaus relevant, woher der Messerstecher von Kandel und der Schläger in Nürnberg stammen. »

    Jemand hat sich auf seinem Weblog die Mühe gemacht den Hintergrund des Kandel-Täters zu erforschen und liefert einige Fakten zur Abweichung zwischen tatsächlichem und geglaubtem Alter von MUFLs. Sehr lesenswert!

    https://friedemannwo.wordpress.com/2017/12/31/afghanistan-ist-anders/

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    • oldman
      2. Januar, 2018

      Danke für den Link, sehr informativ im Gegensatz zu dem von den Qualitätsmedien veröffentlichtem Geschwafel inclusive Ablenkungsmanövern.
      «Der Experte für Asylbetrugsbegleitgeschwafel, Abwiegelung und Anbiederung heißt übrigens Andreas Dexheimer. Merken Sie sich den Namen». – M.Klonovsky, Acta diurna – .
      (Anmerkung von mir : Leiter der Münchner Diakonie Dr. Andreas Dexheimer). Dieser Herr glaubt auch darauf hinweisen zu müssen, dass in Afghanistan «die Frauen die Hosen anhaben «. Ah ja. Wie im o.g. Link eindeutig zu sehen.

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    • Carmen Linares
      2. Januar, 2018

      Die Naivität hierzulande ist doch immer wieder grotesk. Im Internetzeitalter kann man sich ruck-zuck über alles Mögliche informieren, auch über Afghanistan, die dortige Kultur, das Frauenbild … Es gab dort von je her kriegerische Auseinandersetzungen, Warlords, tribale Strukturen. Briten, Russen, USA militärisch gescheitert … Und da glauben die Leute ernsthaft, es kommen sanfte Lämmer hierher. Nur Starke setzen sich durch in dergleichen Ländern.

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  • oldman
    2. Januar, 2018

    Hat auch niemand behauptet.

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  • Dietrich Martin Schilling
    2. Januar, 2018

    KGE (Grüne)ca.2015:»Dieses Land wird sich verändern-und zwar drastisch. Und ich freu mich drauf.»
    Vielen Dank für das Gespräch.

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  • Cornelia Hegele-Raih
    3. Januar, 2018

    Interessanterweise war es völlig in Ordnung einen solchen Generalverdacht zu äußern als es um die Vergewaltigungen in Indien ging – obwohl es von den Statistiken her so rein gar keinen Anhalt dafür gibt. Inder sind Vergewaltiger, das hat die gesamte deutsche Presse skandiert ohne auch nur im mindesten ein bißchen kritisch nachzufragen. DAS war rassistisch. https://verschrenken.wordpress.com/tag/vergewaltigungen/

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    • dentix07
      5. Januar, 2018

      Liebe Fr. Dr. Hegele-Raih, habe soeben Ihren, unter dem angegebenen Link veröffentlichten, Post gelesen. Sie schreiben darin zum Thema Trennungsjahr «(die Regelungen zum Trennungsjahr in Deutschland sind übrigens heute noch von einem unglaublichen patriarchalen Gedankengut getragen – so ist es etwa in dieser Zeit verboten, dem Mann die Wäsche zu waschen – womit praktisch angenommen wird, dass „Frau“ das in der Ehe sonst immer zu übernehmen hat. Außerdem darf man ein Jahr lang Bett und Tisch nicht teilen. Das mit dem Bett mag ja noch angehen – obwohl ich nicht weiß, warum die Behörden das etwas angehen sollte. Aber warum soll man nicht nach der Trennung als Paar mit der Familie weiterhin zusammen essen, falls man sich nach wie vor gut versteht? Wie traumatisch für die Kinder. Mit einem Wort: wie dumm!)»

      1. Das mit «dem Mann die Wäsche waschen» ist ein Beispiel, steht so nicht im Gesetz (BGB z.B. § 1565 u. 1567) und hat mit patriarchalischem Gedankengut nichts zu tun, denn auch das ER IHR nicht mehr IHRE(N) Getränkekasten in die Wohnung hochschleppt, nicht mehr IHR Zimmer streicht oder den von IHR für SICH soeben bei IKEA gekauften Schrank zusammenbaut, wären – dann sicher von matriachalischem Gedankengut getragen (?) – Beispiele!
      2. Das mit dem Bett geht Behörden – normalerweise – tatsächlich nichts an, aber im anstehenden Trennungsfall (Scheidung) macht es Sinn! a. Soll damit auch die Beendigung der «Geschlechtsgemeinschaft» bestätigt werden, b. soll es unterbinden das Frauen sich von ihrem – ja eventuell auch schon vorhandenen – neuen «Lover» schwängern lassen, um das Kind dem (evtl. ja gutverdienenden) Noch-Ehemann als seines unterzuschieben und er, da bei Entstehen einer Schwangerschaft in einer bestehenden Ehe zunächst als Vater gilt und es eines Beweises des Gegenteils bedürfte (Was einer automatischen Schuldumkehr entspricht!), für ein «Kuckuckskind» (1) zahlen müsste, während der tatsächliche biologische Vater sich vor der Verpflichtung drücken könnte!
        Und DAS wäre – oder kann es sehr wohl werden, z.B. wenn sich beim Heranwachsen das Fehlen jeglicher Ähnlichkeit mit dem damaligen Noch-Ehemann, oder wenn sich bei einer evtl. nötigen Blutspende, oder die Ähnlichkeit zu weiteren Kindern des Paares Ex-Frau und neuer Lover herausstellt das der angebliche Vater nicht der Vater sein kann – tatsächlich ebenfalls traumatisch für das Kind.
        Also auch im Sinne des Kindes, das einen rechtlichen Anspruch auf die Kenntnis seines Erzeugers/seiner Eltern hat, eine wohlbegründete und richtige Regelung!
        (1)Im Übrigen sind «Kuckuckskinder, nach aktuelleren Untersuchungsergebnisssen, häufiger als bisher gedacht. (Frauen gehen genauso fremd wie Männer! [Gehören ja auch immer mindestens 2 dazu]) Die Regelung ist folglich auch – anders als man die Juristerei sonst wahrnimmt – realitätsnah!

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  • Heinz Stiller
    5. Januar, 2018

    Generalverdacht. Nicht einmal bei Pegida gibt es einen solchen gegen Zuwanderer. Wo war denn Pegida, als Leute über Jahre und Jahrzehnte nach Deutschland einwanderten? Vietnamesen in die DDR (als Gastarbeiter), Italiener, Spanier, Inder, Japaner, ganz normale Türken… Nichts. Kein Lüftchen regte sich dagegen auf den Strassen. Es waren erst ganz bestimmte muslimische Gruppen, die hier die Gesellschaft zum Negativen verändert haben und rechts eine Reaktion hervorriefen. Gegen diese Gruppen, und nur gegen diese. Linke Intellektuelle (ich weiss, das ist ein Widerspruch in sich selbst) fordern von uns immer, zu differenzieren. Natürlich tun sie das selbst nicht. Wer gegen das Verhalten irgendeiner Ausländergruppe etwas sagt, ist Ausländerfeind – basta. Können Linke nicht differenziert denken, oder wollen sie nicht? Ich fürchte, beides.

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  • ordo ab chao
    5. Januar, 2018

    IMMER im Hinterkopf: aus Sicht der Mohammedaner befinden wir uns im: Dar al harb (Haus des Krieges), das schnellstmöglich zum: Dar al Islam (Haus des Islam/Friedens) transformiert werden muss. Mit Hilfe von LKW/PKW Jihad, Messer Jihad, Sex Jihad & Taqqiya (Lügen/Betrügen/Opfer spielen) …

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Original: Ja, Generalverdacht!

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