Der Reserverat Deutschlands
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Von Alexander Wendt / / politik-gesellschaft / 6 min Lesezeit
Über nichts wissen führende SPD-Politiker so gut Bescheid wie über die künftige Rolle ihrer Partei. An ihren ständigen Wortmeldungen zur jeweils aktuellen Gefühlslage kann es also nicht liegen, wenn die Bedeutung der SPD noch schneller schrumpft als der Magen von Sigmar Gabriel. Eine Wanderung durchs Jahr mit Sozialdemokraten und einem riesigen Rucksack voller roter Linien.
„Ich kann die SPD verstehen, dass sie das nicht mehr will. Und ich kann auch einen Nationalkonservativen wie Jens Spahn aus der CDU verstehen, dass er mit uns nicht koalieren will. Er möchte den Rüstungsetat auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anheben und dafür die Sozialausgaben kürzen. Das ist mit der SPD nicht zu machen. Deshalb werden wir uns trennen.“
Sigmar Gabriel am 13. August 2017 im Stern
„Eine große Koalition ist deshalb nicht sinnvoll, weil damit die SPD nicht den Kanzler stellen kann.“
Sigmar Gabriel am 31. August 2017 im Spiegel
«Es ist völlig klar, dass der Wählerauftrag an uns der der Opposition ist.»
Martin Schulz am 24. September 2017 im Willy-Brandt-Haus
«Wir stehen nicht als Reserverad zur Verfügung.»
Hubertus Heil am 10. November in Focus
«Wir scheuen Neuwahlen unverändert nicht. Die SPD steht angesichts ihres Ergebnisses bei der Bundestagswahl für den Eintritt in eine große Koalition nicht zu Verfügung».
Martin Schulz am 20. November 2017
«Wir haben viele Optionen für eine Regierungsbildung. Über alle werden wir reden.»
Martin Schulz am 1. Dezember 2017 in Berlin
„Wir müssen nicht um jeden Preis regieren. Aber wir dürfen auch nicht um jeden Preis nicht regieren wollen.“
Martin Schulz auf dem SPD-Parteitag am 7. Dezember 2017
„Man geht nicht in Verhandlungen mit einem riesen Rucksack von roten Linien.“
Andrea Nahles am 8. Dezember 2017 im Deutschlandfunk
„Das Bundesfinanzministerium ist das Ziel.“
Martin Schulz am 17. Dezember 2017 laut Handelsblatt
«Wir werden Frau Merkel nicht wegen ein paar Überschriften erneut zur Kanzlerin wählen.»
Andrea Nahles am 22. Dezember im Spiegel
„Wenn das Kanzleramt alle Vorschläge zur EU-Reform weiterhin ablehnt wie bisher wird es keine Koalition mit der SPD geben.“
Sigmar Gabriel am 27. Dezember 2017 in BILD
Die nächsten Sondierungsverhandlungen zwischen SPD und Union finden am 3. Januar statt.
Für die Fortsetzung für die Jahre 2018 ff. bitte zurück zum Textanfang.
7 Kommentare
Original: Der Reserverat Deutschlands
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oldman
27. Dezember, 2017Bla, bla ,hü,hott, aber das mit Überzeugung. Dazu dann die Forderung nach der «Bürgerversicherung» – schon der Name ist eine Verar….ung des Bürgers, sowie nach einer EU-«Reform»- darunter würde sich ein noch nicht komplett verblödeter schon länger hier Lebender genau das Gegenteil der SPD-Pläne vorstellen .
Na ja, 20% – das ist ein Trauma, wenn auch redlichst verdient. Schlimm bloß, dass vom Verhandlungspartner ganz offensichtlich auch nichts wesentlich besseres zu erwarten ist.
Sonja Brand
28. Dezember, 2017Volle Zustimmung. Bevor nicht das komplette Führungspersonal der ehemaligen Volksparteien durch Menschen mit gesundem Menschenverstand und mit Realitätssinn ersetzt ist, kann es keinen Neuanfang geben. Deutschland benötigt dringend anderes Personal, wir müssen endlich weg von diesen sich selbst bereichernden und unfähigen Kleinstdiktatoren, die in ihrem ganzen Leben noch nie etwas erfolgreich auf die Beine gestellt haben. Vom Hörsaal direkt in den Plenarsaal, dass muss aufhören.
Und die grüne Khmer bitte bitte nächstes Mal unter 5%, dann kann ein erfolgreicher Neustart erfolgen.
ludwig67
28. Dezember, 2017Gesunder Menschenverstand und ein Eintritt in die SPD, geschweige denn eine Karriere in selbiger schließen sich aus!
Dietrich Martin Schilling
28. Dezember, 2017Es ist einfach unglaublich wie sich diese Splitterpartei seit einiger Zeit aufbläst. Wer nimmt die überhaupt noch ernst?Es wird Zeit,dass man Typen wie diesen unsäglichen Stegner oder Kahrs wieder dahinstellt,wo sie herkommen: in die Schmuddelecke!
Clemens Bernhard Bartholdy
29. Dezember, 2017Ich habe es schon einmal irgendwo geschrieben und ich bleibe bei dieser Darstellung:
Dieses Land kann nichts mehr retten. Zumindest nichts, was mit hinreichender Wahrscheinlichkeit auch eintreten wird. Als Wunsch für 2018 wären Neuwahlen mit anschließender «Ukraine-Koalition» unter Kanzler Meuthen (oder auch gerne Kanzlerin Weidel) legitim, aber dessen Erfüllung wäre wohl genau so unwahrscheinlich wie die Fußballmeisterschaft 2018/2019 für Eintracht Frankfurt (deren Präsident mich übrigens schwer verletzt hat mit seinen Äußerungen).
Von daher: Es ist völlig egal, wann die «Regierung» gebildet wird und aus welchen Parteien sie besteht (obige Konstellation ausgenommen). Es wird haargenau so weitergehen wie bisher. Nur schlimmer (EU-Reform, Bürgerversicherung, Familiennachzug… was auch immer aus den Giftschränken auf den Tisch kommen wird).
Cezak
30. Dezember, 2017Auch von mir aus Weidel, aber der Kanzlerkanidat der AFD sollte bei der nächsten BT-Wahl Meuthen heissen. Letzt Chance für unser Land ab 2021 bedeutet Bundeskanzler Jörg Meuthen.
ordo ab chao
29. Dezember, 2017FORDERUNG, als erster Schritt: ALLE Politiker brauchen eine abgeschlossene Berufsausbildung/Studium, sowie 5 Jahre Arbeit in der freien Wirtschaft als ganz normaler Steuerzahler. Zwingend vor Eintritt in ein Parlament sind MPU & Drogentest, dieser quartalsmäßig. Absolutes Alkoholverbot bis 20 Uhr!
Sollte schon mal die größten Hirnrisse in Schach halten 😉